Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Gotthard gehörig, mit einem 7716' hohen Passe aus dem Urseren- in das Oberrhonethal. Furche, 1. die mit dem Pfluge gemachte Rinne; beim Beetpflügen werden die einzelnen Gewande nach der Anzahl der F.n benannt und unterschieden; 2. die verschiedenen Bearbeitungen eines Ackers durch den Pflug, entsprechend den verschiedenen Zwecken (Sturz-, Wende- oder Felgen-, und die Saat-F.). Furchenegge, Zeilenegge, Igel, ein einspänniges Ackergeräthe zum Reinigen und Häufeln der Hackfruchtfelder, von einem Bauern Bibernickel in Sachsen erfunden. Dieselbe hat verstellbare Seitenbalken und ein kleines Directionsrad vornen an der Spitze. Furchenhacke oder Furchenrechen, ein Instrument zu schnellerem Ziehen der Wasserfurchen, erfunden von Prof. Becker in Rostock, zweckmäßig, wenn richtig gebaut. Furculae caudinae, s. Caudin. Pässe. Fureur (frz. fürör), lat. furor, Wuth; furor teutonicus, deutsche Wuth, nannten im Mittelalter die Italiener das Ungestümm des deutschen Angriffs. Furfuraceus, lat., kleienartig, Hautkrankheit, bei welcher sich die Haut in weißen Blättchen abschält. Furien, bei den Griechen Erinnyen (Rächerinen), Eumeniden (die Wohlwollenden), in der griech.-röm. Mythologie dämonische, in der Unterwelt hausende Wesen (die Dreizahl Megära, Tisiphone, Alecto ist spätern Ursprungs), die furcht baren u. unermüdlichen Rächerinen des Verbrechens, doch versöhnbar (daher Eumeniden). Die Ausbildung ihres Cultus fällt in die spätere griech. Zeit. Schiller hat in den Kranichen des Ibycus sie geschildert, wie sie einst Aeschylos den Athenern vorführte. Furioso (ital., wüthend), in der Musik ein sehr leidenschaftlicher Vortrag, der sich theils in schnellem Zeitmaß, hauptsächlich aber durch scharfe Dissonanzen, ungewöhnliche Ausweichungen etc. ausspricht. Furiosus, Wahnsinniger. Steht unter Vormundschaft, in lichten Zwischenräumen aber ist er rechtlich handlungsfähig. Furius, röm.-patric. Geschlecht in vielen Zweigen, z. B. Camillus, Purpureo, Bibaculus, Aculeo etc. Furlong (förrlong), 1/8 engl. Meile. Furnes (Fürn), belg. Stadt an dem Kanale von Nieuport nach Dünkirchen, mit 5000 E., lebhaftem Verkehr. Furore, ital., begeisterter Beifall; daher Furore machen. Furrer, Jonas, geb. 1805 zu Winterthur, Advokat, seit 1834 ein Haupt der sog. gemäßigten Radicalen, mußte 1839 weichen, als die sog. Conservativen, die Berufung des Dr. Strauß benutzend, die Septemberrevolution machten. Er vergalt es ihnen mit gleicher Münze, indem er 1845 den 26. Jan. in einer Volksversammlung zu Unterstraß durch die Aargauische Klosterfrage die prot. Antipathien der Versammlung gegen seine polit. Gegner kehrte, wodurch er wieder an die Spitze des Kantons Zürich kam. Er half in der Tagsatzung die Beschlüsse gegen Jesuiten, Sonderbund etc. durchbringen, nach dem Kriege die neue Bundesverfassung entwerfen und ist seitdem Mitglied oder Präsident des Bundesraths. Furtim, furtive. lat., verstohlen; furtum, Diebstahl, im ältern Begriff nicht bloß diebische, sondern jede betrügliche Aneignung einer Sache. Auf Wiedererstattung derselben steht dem Eigenthümer wider den Dieb und seine Erben die condictio furtiva zu, oder wider den Dieb u. seine Mithelfer auch die Strafklage (actiofurti). Gestohlene Sachen (res furtivae) können selbst vom redlichen Besitzer nicht zu Eigenthum ersessen werden. Furunkel, Blutschwär (Furunculus), ist eine harte, umgränzte, dunkelrothe und sehr schmerzhafte Entzündungsgeschwulst in der Haut, die an allen Theilen der Körperoberfläche vorkommen kann, mit großer Neigung zu Eiterung und Verhärtung; erscheint erbsen- bis faustgroß und bei zarten, empfindlichen Personen selbst bisweilen mit Fieber. Der F. entsteht häufig bei sonst gesunden Personen, oft aber liegt ihm eine innere Ursache zu Grund, schlechte Verdauung od. Dyscrasien. Die Behandlung: Beförderung der Eiterung, dazu anfangs warme Breiumschläge, später mit Zusatz Gotthard gehörig, mit einem 7716' hohen Passe aus dem Urseren- in das Oberrhonethal. Furche, 1. die mit dem Pfluge gemachte Rinne; beim Beetpflügen werden die einzelnen Gewande nach der Anzahl der F.n benannt und unterschieden; 2. die verschiedenen Bearbeitungen eines Ackers durch den Pflug, entsprechend den verschiedenen Zwecken (Sturz-, Wende- oder Felgen-, und die Saat-F.). Furchenegge, Zeilenegge, Igel, ein einspänniges Ackergeräthe zum Reinigen und Häufeln der Hackfruchtfelder, von einem Bauern Bibernickel in Sachsen erfunden. Dieselbe hat verstellbare Seitenbalken und ein kleines Directionsrad vornen an der Spitze. Furchenhacke oder Furchenrechen, ein Instrument zu schnellerem Ziehen der Wasserfurchen, erfunden von Prof. Becker in Rostock, zweckmäßig, wenn richtig gebaut. Furculae caudinae, s. Caudin. Pässe. Fureur (frz. fürör), lat. furor, Wuth; furor teutonicus, deutsche Wuth, nannten im Mittelalter die Italiener das Ungestümm des deutschen Angriffs. Furfuraceus, lat., kleienartig, Hautkrankheit, bei welcher sich die Haut in weißen Blättchen abschält. Furien, bei den Griechen Erinnyen (Rächerinen), Eumeniden (die Wohlwollenden), in der griech.-röm. Mythologie dämonische, in der Unterwelt hausende Wesen (die Dreizahl Megära, Tisiphone, Alecto ist spätern Ursprungs), die furcht baren u. unermüdlichen Rächerinen des Verbrechens, doch versöhnbar (daher Eumeniden). Die Ausbildung ihres Cultus fällt in die spätere griech. Zeit. Schiller hat in den Kranichen des Ibycus sie geschildert, wie sie einst Aeschylos den Athenern vorführte. 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Antipathien der Versammlung gegen seine polit. Gegner kehrte, wodurch er wieder an die Spitze des Kantons Zürich kam. Er half in der Tagsatzung die Beschlüsse gegen Jesuiten, Sonderbund etc. durchbringen, nach dem Kriege die neue Bundesverfassung entwerfen und ist seitdem Mitglied oder Präsident des Bundesraths. Furtim, furtive. lat., verstohlen; furtum, Diebstahl, im ältern Begriff nicht bloß diebische, sondern jede betrügliche Aneignung einer Sache. Auf Wiedererstattung derselben steht dem Eigenthümer wider den Dieb und seine Erben die condictio furtiva zu, oder wider den Dieb u. seine Mithelfer auch die Strafklage (actiofurti). Gestohlene Sachen (res furtivae) können selbst vom redlichen Besitzer nicht zu Eigenthum ersessen werden. Furunkel, Blutschwär (Furunculus), ist eine harte, umgränzte, dunkelrothe und sehr schmerzhafte Entzündungsgeschwulst in der Haut, die an allen Theilen der Körperoberfläche vorkommen kann, mit großer Neigung zu Eiterung und Verhärtung; erscheint erbsen- bis faustgroß und bei zarten, empfindlichen Personen selbst bisweilen mit Fieber. Der F. entsteht häufig bei sonst gesunden Personen, oft aber liegt ihm eine innere Ursache zu Grund, schlechte Verdauung od. Dyscrasien. 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Furchenegge, Zeilenegge, Igel, ein einspänniges Ackergeräthe zum Reinigen und Häufeln der Hackfruchtfelder, von einem Bauern Bibernickel in Sachsen erfunden. Dieselbe hat verstellbare Seitenbalken und ein kleines Directionsrad vornen an der Spitze.
Furchenhacke oder Furchenrechen, ein Instrument zu schnellerem Ziehen der Wasserfurchen, erfunden von Prof. Becker in Rostock, zweckmäßig, wenn richtig gebaut.
Furculae caudinae, s. Caudin. Pässe.
Fureur (frz. fürör), lat. furor, Wuth; furor teutonicus, deutsche Wuth, nannten im Mittelalter die Italiener das Ungestümm des deutschen Angriffs.
Furfuraceus, lat., kleienartig, Hautkrankheit, bei welcher sich die Haut in weißen Blättchen abschält.
Furien, bei den Griechen Erinnyen (Rächerinen), Eumeniden (die Wohlwollenden), in der griech.-röm. Mythologie dämonische, in der Unterwelt hausende Wesen (die Dreizahl Megära, Tisiphone, Alecto ist spätern Ursprungs), die furcht baren u. unermüdlichen Rächerinen des Verbrechens, doch versöhnbar (daher Eumeniden). Die Ausbildung ihres Cultus fällt in die spätere griech. Zeit. Schiller hat in den Kranichen des Ibycus sie geschildert, wie sie einst Aeschylos den Athenern vorführte.
Furioso (ital., wüthend), in der Musik ein sehr leidenschaftlicher Vortrag, der sich theils in schnellem Zeitmaß, hauptsächlich aber durch scharfe Dissonanzen, ungewöhnliche Ausweichungen etc. ausspricht.
Furiosus, Wahnsinniger. Steht unter Vormundschaft, in lichten Zwischenräumen aber ist er rechtlich handlungsfähig.
Furius, röm.-patric. Geschlecht in vielen Zweigen, z. B. Camillus, Purpureo, Bibaculus, Aculeo etc.
Furlong (förrlong), 1/8 engl. Meile.
Furnes (Fürn), belg. Stadt an dem Kanale von Nieuport nach Dünkirchen, mit 5000 E., lebhaftem Verkehr.
Furore, ital., begeisterter Beifall; daher Furore machen.
Furrer, Jonas, geb. 1805 zu Winterthur, Advokat, seit 1834 ein Haupt der sog. gemäßigten Radicalen, mußte 1839 weichen, als die sog. Conservativen, die Berufung des Dr. Strauß benutzend, die Septemberrevolution machten. Er vergalt es ihnen mit gleicher Münze, indem er 1845 den 26. Jan. in einer Volksversammlung zu Unterstraß durch die Aargauische Klosterfrage die prot. Antipathien der Versammlung gegen seine polit. Gegner kehrte, wodurch er wieder an die Spitze des Kantons Zürich kam. Er half in der Tagsatzung die Beschlüsse gegen Jesuiten, Sonderbund etc. durchbringen, nach dem Kriege die neue Bundesverfassung entwerfen und ist seitdem Mitglied oder Präsident des Bundesraths.
Furtim, furtive. lat., verstohlen; furtum, Diebstahl, im ältern Begriff nicht bloß diebische, sondern jede betrügliche Aneignung einer Sache. Auf Wiedererstattung derselben steht dem Eigenthümer wider den Dieb und seine Erben die condictio furtiva zu, oder wider den Dieb u. seine Mithelfer auch die Strafklage (actiofurti). Gestohlene Sachen (res furtivae) können selbst vom redlichen Besitzer nicht zu Eigenthum ersessen werden.
Furunkel, Blutschwär (Furunculus), ist eine harte, umgränzte, dunkelrothe und sehr schmerzhafte Entzündungsgeschwulst in der Haut, die an allen Theilen der Körperoberfläche vorkommen kann, mit großer Neigung zu Eiterung und Verhärtung; erscheint erbsen- bis faustgroß und bei zarten, empfindlichen Personen selbst bisweilen mit Fieber. Der F. entsteht häufig bei sonst gesunden Personen, oft aber liegt ihm eine innere Ursache zu Grund, schlechte Verdauung od. Dyscrasien. Die Behandlung: Beförderung der Eiterung, dazu anfangs warme Breiumschläge, später mit Zusatz
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