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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Narbe aber gewöhnlich verwelkt und zerstört, seltener in etwas veränderter Gestalt stehen geblieben sind (vgl. Blume). - Je nachdem sich die F. hülle dabei weniger oder mehr mit ausbildet, werden 1. Trockenfrüchte, 2. Beerenfrüchte und 3. Steinfrüchte unterschieden.


Fruchtbarkeit, die Eigenschaft der organ. Körper sich fortzupflanzen, daher auch die Anzahl der von einem Individuum unmittelbar abstammenden Nachkommen. Die F. ist im allgemeinen am größten bei den Pflanzen, bei den nieder organisirten Thieren größer als bei den höher organisirten.


Fruchtbringende Gesellschaft oder Palmenorden nannte sich ein 1617 zu Weimar von Kaspar von Teutleben gestifteter Verein zur Erhaltung der Reinheit der deutschen Sprache zu einer Zeit, wo dieselbe durch Einmischung von Fremdwörtern sehr verdorben war. Die s. G. bestand nur aus Personen der höchsten Stände, dauerte bis 1680 und blieb von sehr geringem Einfluß.


Fruchtfolge nennt man die durch das angenommene Wirthschaftssystem bestimmte Ordnung. in der man die Saaten auf dem Acker in einer bestimmten Reihe von Jahren sich folgen läßt. Hiebei kommen 3 Hauptrücksichten in Betracht: 1. die Bearbeitung, welche jede Pflanze erfordert; 2. die nährenden Bestandtheile, deren sie bedarf oder die sie zum Besten der nächsten Cultur im Boden zurückläßt; 3. die Verträglichkeit od. Unverträglichkeit der Pflanze mit sich selbst oder anderen Gewächsen.


Fruchtknoten (Germen), der Eierstock der Pflanzen, der untere Theil des Pistills, der die unbefruchteten Eierchen enthält (s. Befruchtung). Er ist ein- od. mehrfächerig, oberständig (superum), innerhalb der Blütenhüllen, u. unterständig, d. h. unterhalb derselben (inferum).


Fruchtstück, ein Gemälde, das Blumen oder Baumfrüchte darstellt.


Fruchtwechsel, diejenige Bodenbenutzungsart, wo man mit dem Bau aussaugender, den Boden verunkrautender Früchte u. solchen, welche das Land weniger in Anspruch nehmen und es lockern u. rein machen, in zweckmäßiger Weise abwechselt, im Gegensatz von der Körner- oder Feldwirthschaft, die ihren Grundbesitz getheilt hat in Wiesen, die beständig Wiesen bleiben, und in Aecker. Beim F. aber schmelzen beide zusammen, so daß, was in diesem Jahre mit Futtergewächsen bebaut war, im nächsten oder in einem der nächsten Jahrgänge mit Getreide bestellt wird. Der F. kann also ohne Wiesen wohl bestehen, die Feldwirthschaft aber nicht. Uebrigens gehen beiderlei Wirthschaftsbetriebe mehr oder weniger in einander über (vgl. Fruchtfolge).


Fructidor, Fruchtmonat, im franz. republik. Kalender vom 18. August bis 16. Sept. Historisch ist der 18. F. des Jahres V (4. Sept. 1797) durch den Staatsstreich des Directoriums gegen die Royalisten.


Fructification, lat.-dtsch., Befruchtung, Fruchtbildung; fructuariae. Fruchtpflanzen; fructuarius, Nutznießer; fructus, Frucht, Nutzen; ususfructus. Nutznießung.


Früchte, natürliche, die dem Eigenthümer der Hauptsache (Acker, Baum u. s. w.) angehören. F. auf dem Halme dürfen nach uraltem Verbot wegen Gefahr wucherlicher Vertheuerung der Lebensmittel nur gegen den zur Zeit des Vertrags oder 14 Tage nach der Ernte geltenden Marktpreis, aber nicht theuerer, verkauft werden.


Frühling, in den gemäßigten Zonen die Jahreszeit, welche mit dem Eintritt der Sonne in den Aequator (s. Aequinoctium) beginnt und mit ihrem höchsten Stande in einem der Wendekreise endet; auf der nördl. Halbkugel vom 21. März bis 21. Juni, auf der südl. vom 23. Sept. bis 21. Dec.


Frühobst. Unter die frühesten edlen Aepfel gehören der Cickad-, Früh-, rothe Sommercalvill-, Veilchen-, die Cousinetten u. der Blumencalvillapfel. - Birnen: die kleine Margarethen-, kleine Früh-, grüne fürstliche Tafel-, lange Mouille-Bouche-, Peters-, große Margarethen-, weiße Sommerbutter-, lange Sommer-Bergamotten-, runde und Straßburger Bergamotten-, alle Muscateller-, Frührousselet-, Spar-, Sommerdornbirnen u. a. m. - Pflaumen: die große schwarze u. die Frühpflaume von Tours, die Herren-, die Dattel-, Königs-,

Narbe aber gewöhnlich verwelkt und zerstört, seltener in etwas veränderter Gestalt stehen geblieben sind (vgl. Blume). – Je nachdem sich die F. hülle dabei weniger oder mehr mit ausbildet, werden 1. Trockenfrüchte, 2. Beerenfrüchte und 3. Steinfrüchte unterschieden.


Fruchtbarkeit, die Eigenschaft der organ. Körper sich fortzupflanzen, daher auch die Anzahl der von einem Individuum unmittelbar abstammenden Nachkommen. Die F. ist im allgemeinen am größten bei den Pflanzen, bei den nieder organisirten Thieren größer als bei den höher organisirten.


Fruchtbringende Gesellschaft oder Palmenorden nannte sich ein 1617 zu Weimar von Kaspar von Teutleben gestifteter Verein zur Erhaltung der Reinheit der deutschen Sprache zu einer Zeit, wo dieselbe durch Einmischung von Fremdwörtern sehr verdorben war. Die s. G. bestand nur aus Personen der höchsten Stände, dauerte bis 1680 und blieb von sehr geringem Einfluß.


Fruchtfolge nennt man die durch das angenommene Wirthschaftssystem bestimmte Ordnung. in der man die Saaten auf dem Acker in einer bestimmten Reihe von Jahren sich folgen läßt. Hiebei kommen 3 Hauptrücksichten in Betracht: 1. die Bearbeitung, welche jede Pflanze erfordert; 2. die nährenden Bestandtheile, deren sie bedarf oder die sie zum Besten der nächsten Cultur im Boden zurückläßt; 3. die Verträglichkeit od. Unverträglichkeit der Pflanze mit sich selbst oder anderen Gewächsen.


Fruchtknoten (Germen), der Eierstock der Pflanzen, der untere Theil des Pistills, der die unbefruchteten Eierchen enthält (s. Befruchtung). Er ist ein- od. mehrfächerig, oberständig (superum), innerhalb der Blütenhüllen, u. unterständig, d. h. unterhalb derselben (inferum).


Fruchtstück, ein Gemälde, das Blumen oder Baumfrüchte darstellt.


Fruchtwechsel, diejenige Bodenbenutzungsart, wo man mit dem Bau aussaugender, den Boden verunkrautender Früchte u. solchen, welche das Land weniger in Anspruch nehmen und es lockern u. rein machen, in zweckmäßiger Weise abwechselt, im Gegensatz von der Körner- oder Feldwirthschaft, die ihren Grundbesitz getheilt hat in Wiesen, die beständig Wiesen bleiben, und in Aecker. Beim F. aber schmelzen beide zusammen, so daß, was in diesem Jahre mit Futtergewächsen bebaut war, im nächsten oder in einem der nächsten Jahrgänge mit Getreide bestellt wird. Der F. kann also ohne Wiesen wohl bestehen, die Feldwirthschaft aber nicht. Uebrigens gehen beiderlei Wirthschaftsbetriebe mehr oder weniger in einander über (vgl. Fruchtfolge).


Fructidor, Fruchtmonat, im franz. republik. Kalender vom 18. August bis 16. Sept. Historisch ist der 18. F. des Jahres V (4. Sept. 1797) durch den Staatsstreich des Directoriums gegen die Royalisten.


Fructification, lat.-dtsch., Befruchtung, Fruchtbildung; fructuariae. Fruchtpflanzen; fructuarius, Nutznießer; fructus, Frucht, Nutzen; ususfructus. Nutznießung.


Früchte, natürliche, die dem Eigenthümer der Hauptsache (Acker, Baum u. s. w.) angehören. F. auf dem Halme dürfen nach uraltem Verbot wegen Gefahr wucherlicher Vertheuerung der Lebensmittel nur gegen den zur Zeit des Vertrags oder 14 Tage nach der Ernte geltenden Marktpreis, aber nicht theuerer, verkauft werden.


Frühling, in den gemäßigten Zonen die Jahreszeit, welche mit dem Eintritt der Sonne in den Aequator (s. Aequinoctium) beginnt und mit ihrem höchsten Stande in einem der Wendekreise endet; auf der nördl. Halbkugel vom 21. März bis 21. Juni, auf der südl. vom 23. Sept. bis 21. Dec.


Frühobst. Unter die frühesten edlen Aepfel gehören der Cickad-, Früh-, rothe Sommercalvill-, Veilchen-, die Cousinetten u. der Blumencalvillapfel. – Birnen: die kleine Margarethen-, kleine Früh-, grüne fürstliche Tafel-, lange Mouille-Bouche-, Peters-, große Margarethen-, weiße Sommerbutter-, lange Sommer-Bergamotten-, runde und Straßburger Bergamotten-, alle Muscateller-, Frührousselet-, Spar-, Sommerdornbirnen u. a. m. – Pflaumen: die große schwarze u. die Frühpflaume von Tours, die Herren-, die Dattel-, Königs-,

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[819/0820] Narbe aber gewöhnlich verwelkt und zerstört, seltener in etwas veränderter Gestalt stehen geblieben sind (vgl. Blume). – Je nachdem sich die F. hülle dabei weniger oder mehr mit ausbildet, werden 1. Trockenfrüchte, 2. Beerenfrüchte und 3. Steinfrüchte unterschieden. Fruchtbarkeit, die Eigenschaft der organ. Körper sich fortzupflanzen, daher auch die Anzahl der von einem Individuum unmittelbar abstammenden Nachkommen. Die F. ist im allgemeinen am größten bei den Pflanzen, bei den nieder organisirten Thieren größer als bei den höher organisirten. Fruchtbringende Gesellschaft oder Palmenorden nannte sich ein 1617 zu Weimar von Kaspar von Teutleben gestifteter Verein zur Erhaltung der Reinheit der deutschen Sprache zu einer Zeit, wo dieselbe durch Einmischung von Fremdwörtern sehr verdorben war. Die s. G. bestand nur aus Personen der höchsten Stände, dauerte bis 1680 und blieb von sehr geringem Einfluß. Fruchtfolge nennt man die durch das angenommene Wirthschaftssystem bestimmte Ordnung. in der man die Saaten auf dem Acker in einer bestimmten Reihe von Jahren sich folgen läßt. Hiebei kommen 3 Hauptrücksichten in Betracht: 1. die Bearbeitung, welche jede Pflanze erfordert; 2. die nährenden Bestandtheile, deren sie bedarf oder die sie zum Besten der nächsten Cultur im Boden zurückläßt; 3. die Verträglichkeit od. Unverträglichkeit der Pflanze mit sich selbst oder anderen Gewächsen. Fruchtknoten (Germen), der Eierstock der Pflanzen, der untere Theil des Pistills, der die unbefruchteten Eierchen enthält (s. Befruchtung). Er ist ein- od. mehrfächerig, oberständig (superum), innerhalb der Blütenhüllen, u. unterständig, d. h. unterhalb derselben (inferum). Fruchtstück, ein Gemälde, das Blumen oder Baumfrüchte darstellt. Fruchtwechsel, diejenige Bodenbenutzungsart, wo man mit dem Bau aussaugender, den Boden verunkrautender Früchte u. solchen, welche das Land weniger in Anspruch nehmen und es lockern u. rein machen, in zweckmäßiger Weise abwechselt, im Gegensatz von der Körner- oder Feldwirthschaft, die ihren Grundbesitz getheilt hat in Wiesen, die beständig Wiesen bleiben, und in Aecker. Beim F. aber schmelzen beide zusammen, so daß, was in diesem Jahre mit Futtergewächsen bebaut war, im nächsten oder in einem der nächsten Jahrgänge mit Getreide bestellt wird. Der F. kann also ohne Wiesen wohl bestehen, die Feldwirthschaft aber nicht. Uebrigens gehen beiderlei Wirthschaftsbetriebe mehr oder weniger in einander über (vgl. Fruchtfolge). Fructidor, Fruchtmonat, im franz. republik. Kalender vom 18. August bis 16. Sept. Historisch ist der 18. F. des Jahres V (4. Sept. 1797) durch den Staatsstreich des Directoriums gegen die Royalisten. Fructification, lat.-dtsch., Befruchtung, Fruchtbildung; fructuariae. Fruchtpflanzen; fructuarius, Nutznießer; fructus, Frucht, Nutzen; ususfructus. Nutznießung. Früchte, natürliche, die dem Eigenthümer der Hauptsache (Acker, Baum u. s. w.) angehören. F. auf dem Halme dürfen nach uraltem Verbot wegen Gefahr wucherlicher Vertheuerung der Lebensmittel nur gegen den zur Zeit des Vertrags oder 14 Tage nach der Ernte geltenden Marktpreis, aber nicht theuerer, verkauft werden. Frühling, in den gemäßigten Zonen die Jahreszeit, welche mit dem Eintritt der Sonne in den Aequator (s. Aequinoctium) beginnt und mit ihrem höchsten Stande in einem der Wendekreise endet; auf der nördl. Halbkugel vom 21. März bis 21. Juni, auf der südl. vom 23. Sept. bis 21. Dec. Frühobst. Unter die frühesten edlen Aepfel gehören der Cickad-, Früh-, rothe Sommercalvill-, Veilchen-, die Cousinetten u. der Blumencalvillapfel. – Birnen: die kleine Margarethen-, kleine Früh-, grüne fürstliche Tafel-, lange Mouille-Bouche-, Peters-, große Margarethen-, weiße Sommerbutter-, lange Sommer-Bergamotten-, runde und Straßburger Bergamotten-, alle Muscateller-, Frührousselet-, Spar-, Sommerdornbirnen u. a. m. – Pflaumen: die große schwarze u. die Frühpflaume von Tours, die Herren-, die Dattel-, Königs-,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 819. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/820>, abgerufen am 25.11.2024.