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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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die Romantiker beherrschten nach der Julirevolution die Bühne, warfen zu den Fesseln der Akademie auch die des guten Geschmackes weg u. wurden unnatürlich, gräßlich u. vielfach gemein: Victor Hugo, A. Dumas, A. de Vigny. Delavignes Lustspiele wurden auch in Deutschland bekannt, während der Ingrimm der meisten Romantiker gegen das Bestehende kein Lustspiel bei ihnen aufkommen ließ. Unter den Dichtern von Vaudevillen wurde Scribe der bedeutendste und unerschöpflichste. Dem einreißenden Zerfall durch Schaudertragödien u. Melodramen trat die Schauspielerin Rachel entgegen, indem sie die Classiker wieder zu Ehren brachte. An Uebersetzungen u. Bearbeitungen deutscher u. engl. Stücke (Schillers Maria Stuart wurde nach der verfehlten Bearbeitung des P. Lebrün 1820 50mal hintereinander aufgeführt), hat es nicht gemangelt, seitdem der Zug nach dem Natürlichen sich geltend machte und der Glaube an die poet. Unfähigkeit der Deutschen verschwunden ist. Die Fortschritte der Wissenschaften wurden seit 1789 durch Kriege und die polit. Bewegung gehemmt, doch gewannen die polit. Beredsamkeit u. Journalistik, die Geschichtschreibung und vor allem die exacten Wissenschaften Vieles. Dem Reichthum an polit. Rednern (Mirabeau, Vergniaud, Danton, Carnot; Restaurationszeit: Chateaubriand, B. Constant, Foy, Manuel, Villele; seit 1830: die beiden Dupin, C. Perrier, Odillon Barrot, Guizot, Thiers, Lamartine, Montalembert) steht eine große Armuth an geistlichen gegenüber: Boulogne, st. 1825; Lacordaire. Die Literatur der Geschichtschreibung wuchs ins Ungeheure, fast alle ausgezeichneten Männer schrieben geschichtliche Werke u. Memoiren (sogar der Henker Samson seine Memoiren) od. erhielten Biographen, aber Unparteilichkeit, unbefangenes Urtheil über das Ausland waren schon durch den unaufhörlichen Kampf der verschiedenen Parteien sehr erschwert. Die Revolution wurde von vielen behandelt: Mignet, A. Lameth; C. Faganel, Thiers, die Gironde von Lamartine, das Consulat u. die Kaiserzeit von Arnault, Thibaudeau, H. Hugo, Thiers, die Kriegsgeschichte von Jomini, Segür, Foy, Gourgaud u. a. m., die Restauration von Capefigue und Lacretelle, das Bürgerkönigthum vom Socialisten Louis Blanc; Provincialgeschichten von Barante, Daru, Dulaure. Man unterscheidet eine beschreibende Schule (Barante, die beiden Thierry); eine fatalistische (Thiers) und eine doctrinäre (Guizot), in welche Clavier, Michelet, Salvandy, Villemain, Michaud u. a. zu vertheilen sind. In die Staatswissenschaften trieb die socialist. Schule (Fourier, Lammenais) einen Keil, die Fortschritte der Nationalökonomie, Kriegswissenschaft und Naturwissenschaften sind durch die Namen Say, Carnot, Laplace, Lavoisier, Cuvier, Decandolle, Jussieu, Agassiz angedeutet. Vgl. die oben erwähnte Geschichte der provencal. L. von Fauriel; L'histoire litteraire de la France, Paris 1733-1853; Villemain's "Cours de la litterature francaise", Paris 1828-30, 6 B.; ferner "Cours de la litt. f." von Laharpe, Idelers Handb. der französ. Sprache und Literatur, Berlin 1825, Wachlers Handb. der allg. Gesch. der literär. Cultur, Marburg 1805.


Französische Musik. Die Franzosen sind bei ihrem erregbaren Gefühl für die Musik sehr empfänglich, haben jedoch nur im Volksliede und den darauf gegründeten Tonwerken Bedeutendes geleistet; das Frische, Naive u. Komische charakterisirt die s. M., sowie eine gewisse declamatorische Weise. Von der f.n M. im Mittelalter kann man nichts Besonderes berichten, die Kapelle Franz I. war mit Italienern besetzt u. beschränkte sich auf den Kirchengesang. Unter Ludwig XIV. schuf Lully durch seine Operncompositionen die nationale Musik, indem er das Volkslied mit großer Umsicht benutzte; er ist auch der Erfinder des Menuets und ordnete jene kunstvolle Instrumentation, durch welche sich die Franzosen noch auszeichnen. Wie in allem zeigte sich auch hier schon unter Ludwig XIV. ein Rückschritt, der Hang zur Ueberladung u. Ziererei (Rameau), gegen den Rousseau sehr einseitig auftrat. Bedeutender war die Reaction

die Romantiker beherrschten nach der Julirevolution die Bühne, warfen zu den Fesseln der Akademie auch die des guten Geschmackes weg u. wurden unnatürlich, gräßlich u. vielfach gemein: Victor Hugo, A. Dumas, A. de Vigny. Delavignes Lustspiele wurden auch in Deutschland bekannt, während der Ingrimm der meisten Romantiker gegen das Bestehende kein Lustspiel bei ihnen aufkommen ließ. Unter den Dichtern von Vaudevillen wurde Scribe der bedeutendste und unerschöpflichste. Dem einreißenden Zerfall durch Schaudertragödien u. Melodramen trat die Schauspielerin Rachel entgegen, indem sie die Classiker wieder zu Ehren brachte. An Uebersetzungen u. Bearbeitungen deutscher u. engl. Stücke (Schillers Maria Stuart wurde nach der verfehlten Bearbeitung des P. Lebrün 1820 50mal hintereinander aufgeführt), hat es nicht gemangelt, seitdem der Zug nach dem Natürlichen sich geltend machte und der Glaube an die poet. Unfähigkeit der Deutschen verschwunden ist. Die Fortschritte der Wissenschaften wurden seit 1789 durch Kriege und die polit. Bewegung gehemmt, doch gewannen die polit. Beredsamkeit u. Journalistik, die Geschichtschreibung und vor allem die exacten Wissenschaften Vieles. Dem Reichthum an polit. Rednern (Mirabeau, Vergniaud, Danton, Carnot; Restaurationszeit: Chateaubriand, B. Constant, Foy, Manuel, Villèle; seit 1830: die beiden Dupin, C. Perrier, Odillon Barrot, Guizot, Thiers, Lamartine, Montalembert) steht eine große Armuth an geistlichen gegenüber: Boulogne, st. 1825; Lacordaire. Die Literatur der Geschichtschreibung wuchs ins Ungeheure, fast alle ausgezeichneten Männer schrieben geschichtliche Werke u. Memoiren (sogar der Henker Samson seine Memoiren) od. erhielten Biographen, aber Unparteilichkeit, unbefangenes Urtheil über das Ausland waren schon durch den unaufhörlichen Kampf der verschiedenen Parteien sehr erschwert. Die Revolution wurde von vielen behandelt: Mignet, A. Lameth; C. Faganel, Thiers, die Gironde von Lamartine, das Consulat u. die Kaiserzeit von Arnault, Thibaudeau, H. Hugo, Thiers, die Kriegsgeschichte von Jomini, Segür, Foy, Gourgaud u. a. m., die Restauration von Capefigue und Lacretelle, das Bürgerkönigthum vom Socialisten Louis Blanc; Provincialgeschichten von Barante, Daru, Dulaure. Man unterscheidet eine beschreibende Schule (Barante, die beiden Thierry); eine fatalistische (Thiers) und eine doctrinäre (Guizot), in welche Clavier, Michelet, Salvandy, Villemain, Michaud u. a. zu vertheilen sind. In die Staatswissenschaften trieb die socialist. Schule (Fourier, Lammenais) einen Keil, die Fortschritte der Nationalökonomie, Kriegswissenschaft und Naturwissenschaften sind durch die Namen Say, Carnot, Laplace, Lavoisier, Cuvier, Decandolle, Jussieu, Agassiz angedeutet. Vgl. die oben erwähnte Geschichte der provencal. L. von Fauriel; Lʼhistoire littéraire de la France, Paris 1733–1853; Villemainʼs „Cours de la littérature française“, Paris 1828–30, 6 B.; ferner „Cours de la litt. f.“ von Laharpe, Idelers Handb. der französ. Sprache und Literatur, Berlin 1825, Wachlers Handb. der allg. Gesch. der literär. Cultur, Marburg 1805.


Französische Musik. Die Franzosen sind bei ihrem erregbaren Gefühl für die Musik sehr empfänglich, haben jedoch nur im Volksliede und den darauf gegründeten Tonwerken Bedeutendes geleistet; das Frische, Naive u. Komische charakterisirt die s. M., sowie eine gewisse declamatorische Weise. Von der f.n M. im Mittelalter kann man nichts Besonderes berichten, die Kapelle Franz I. war mit Italienern besetzt u. beschränkte sich auf den Kirchengesang. Unter Ludwig XIV. schuf Lully durch seine Operncompositionen die nationale Musik, indem er das Volkslied mit großer Umsicht benutzte; er ist auch der Erfinder des Menuets und ordnete jene kunstvolle Instrumentation, durch welche sich die Franzosen noch auszeichnen. Wie in allem zeigte sich auch hier schon unter Ludwig XIV. ein Rückschritt, der Hang zur Ueberladung u. Ziererei (Rameau), gegen den Rousseau sehr einseitig auftrat. Bedeutender war die Reaction

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die Romantiker beherrschten nach der Julirevolution die Bühne, warfen zu den Fesseln der Akademie auch die des guten Geschmackes weg u. wurden unnatürlich, gräßlich u. vielfach gemein: Victor Hugo, A. Dumas, A. de Vigny. Delavignes Lustspiele wurden auch in Deutschland bekannt, während der Ingrimm der meisten Romantiker gegen das Bestehende kein Lustspiel bei ihnen aufkommen ließ. Unter den Dichtern von Vaudevillen wurde Scribe der bedeutendste und unerschöpflichste. Dem einreißenden Zerfall durch Schaudertragödien u. Melodramen trat die Schauspielerin Rachel entgegen, indem sie die Classiker wieder zu Ehren brachte. An Uebersetzungen u. Bearbeitungen deutscher u. engl. Stücke (Schillers Maria Stuart wurde nach der verfehlten Bearbeitung des P. Lebrün 1820 50mal hintereinander aufgeführt), hat es nicht gemangelt, seitdem der Zug nach dem Natürlichen sich geltend machte und der Glaube an die poet. Unfähigkeit der Deutschen verschwunden ist. Die Fortschritte der <hi rendition="#g">Wissenschaften</hi> wurden seit 1789 durch Kriege und die polit. Bewegung gehemmt, doch gewannen die polit. Beredsamkeit u. Journalistik, die Geschichtschreibung und vor allem die exacten Wissenschaften Vieles. Dem Reichthum an polit. Rednern (Mirabeau, Vergniaud, Danton, Carnot; Restaurationszeit: Chateaubriand, B. Constant, Foy, Manuel, Villèle; seit 1830: die beiden Dupin, C. Perrier, Odillon Barrot, Guizot, Thiers, Lamartine, Montalembert) steht eine große Armuth an geistlichen gegenüber: Boulogne, st. 1825; Lacordaire. Die Literatur der Geschichtschreibung wuchs ins Ungeheure, fast alle ausgezeichneten Männer schrieben geschichtliche Werke u. Memoiren (sogar der Henker Samson seine Memoiren) od. erhielten Biographen, aber Unparteilichkeit, unbefangenes Urtheil über das Ausland waren schon durch den unaufhörlichen Kampf der verschiedenen Parteien sehr erschwert. Die Revolution wurde von vielen behandelt: Mignet, A. Lameth; C. Faganel, Thiers, die Gironde von Lamartine, das Consulat u. die Kaiserzeit von Arnault, Thibaudeau, H. Hugo, Thiers, die Kriegsgeschichte von Jomini, Segür, Foy, Gourgaud u. a. m., die Restauration von Capefigue und Lacretelle, das Bürgerkönigthum vom Socialisten Louis Blanc; Provincialgeschichten von Barante, Daru, Dulaure. Man unterscheidet eine beschreibende Schule (Barante, die beiden Thierry); eine fatalistische (Thiers) und eine doctrinäre (Guizot), in welche Clavier, Michelet, Salvandy, Villemain, Michaud u. a. zu vertheilen sind. In die Staatswissenschaften trieb die socialist. Schule (Fourier, Lammenais) einen Keil, die Fortschritte der Nationalökonomie, Kriegswissenschaft und Naturwissenschaften sind durch die Namen Say, Carnot, Laplace, Lavoisier, Cuvier, Decandolle, Jussieu, Agassiz angedeutet. Vgl. die oben erwähnte Geschichte der provencal. L. von Fauriel; <hi rendition="#i">L&#x02BC;histoire littéraire de la France</hi>, Paris 1733&#x2013;1853; Villemain&#x02BC;s &#x201E;<hi rendition="#i">Cours de la littérature française</hi>&#x201C;, Paris 1828&#x2013;30, 6 B.; ferner &#x201E;<hi rendition="#i">Cours de la litt. f</hi>.&#x201C; von Laharpe, Idelers Handb. der französ. Sprache und Literatur, Berlin 1825, Wachlers Handb. der allg. Gesch. der literär. Cultur, Marburg 1805.</p><lb/>
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[786/0787] die Romantiker beherrschten nach der Julirevolution die Bühne, warfen zu den Fesseln der Akademie auch die des guten Geschmackes weg u. wurden unnatürlich, gräßlich u. vielfach gemein: Victor Hugo, A. Dumas, A. de Vigny. Delavignes Lustspiele wurden auch in Deutschland bekannt, während der Ingrimm der meisten Romantiker gegen das Bestehende kein Lustspiel bei ihnen aufkommen ließ. Unter den Dichtern von Vaudevillen wurde Scribe der bedeutendste und unerschöpflichste. Dem einreißenden Zerfall durch Schaudertragödien u. Melodramen trat die Schauspielerin Rachel entgegen, indem sie die Classiker wieder zu Ehren brachte. An Uebersetzungen u. Bearbeitungen deutscher u. engl. Stücke (Schillers Maria Stuart wurde nach der verfehlten Bearbeitung des P. Lebrün 1820 50mal hintereinander aufgeführt), hat es nicht gemangelt, seitdem der Zug nach dem Natürlichen sich geltend machte und der Glaube an die poet. Unfähigkeit der Deutschen verschwunden ist. Die Fortschritte der Wissenschaften wurden seit 1789 durch Kriege und die polit. Bewegung gehemmt, doch gewannen die polit. Beredsamkeit u. Journalistik, die Geschichtschreibung und vor allem die exacten Wissenschaften Vieles. Dem Reichthum an polit. Rednern (Mirabeau, Vergniaud, Danton, Carnot; Restaurationszeit: Chateaubriand, B. Constant, Foy, Manuel, Villèle; seit 1830: die beiden Dupin, C. Perrier, Odillon Barrot, Guizot, Thiers, Lamartine, Montalembert) steht eine große Armuth an geistlichen gegenüber: Boulogne, st. 1825; Lacordaire. Die Literatur der Geschichtschreibung wuchs ins Ungeheure, fast alle ausgezeichneten Männer schrieben geschichtliche Werke u. Memoiren (sogar der Henker Samson seine Memoiren) od. erhielten Biographen, aber Unparteilichkeit, unbefangenes Urtheil über das Ausland waren schon durch den unaufhörlichen Kampf der verschiedenen Parteien sehr erschwert. Die Revolution wurde von vielen behandelt: Mignet, A. Lameth; C. Faganel, Thiers, die Gironde von Lamartine, das Consulat u. die Kaiserzeit von Arnault, Thibaudeau, H. Hugo, Thiers, die Kriegsgeschichte von Jomini, Segür, Foy, Gourgaud u. a. m., die Restauration von Capefigue und Lacretelle, das Bürgerkönigthum vom Socialisten Louis Blanc; Provincialgeschichten von Barante, Daru, Dulaure. Man unterscheidet eine beschreibende Schule (Barante, die beiden Thierry); eine fatalistische (Thiers) und eine doctrinäre (Guizot), in welche Clavier, Michelet, Salvandy, Villemain, Michaud u. a. zu vertheilen sind. In die Staatswissenschaften trieb die socialist. Schule (Fourier, Lammenais) einen Keil, die Fortschritte der Nationalökonomie, Kriegswissenschaft und Naturwissenschaften sind durch die Namen Say, Carnot, Laplace, Lavoisier, Cuvier, Decandolle, Jussieu, Agassiz angedeutet. Vgl. die oben erwähnte Geschichte der provencal. L. von Fauriel; Lʼhistoire littéraire de la France, Paris 1733–1853; Villemainʼs „Cours de la littérature française“, Paris 1828–30, 6 B.; ferner „Cours de la litt. f.“ von Laharpe, Idelers Handb. der französ. Sprache und Literatur, Berlin 1825, Wachlers Handb. der allg. Gesch. der literär. Cultur, Marburg 1805. Französische Musik. Die Franzosen sind bei ihrem erregbaren Gefühl für die Musik sehr empfänglich, haben jedoch nur im Volksliede und den darauf gegründeten Tonwerken Bedeutendes geleistet; das Frische, Naive u. Komische charakterisirt die s. M., sowie eine gewisse declamatorische Weise. Von der f.n M. im Mittelalter kann man nichts Besonderes berichten, die Kapelle Franz I. war mit Italienern besetzt u. beschränkte sich auf den Kirchengesang. Unter Ludwig XIV. schuf Lully durch seine Operncompositionen die nationale Musik, indem er das Volkslied mit großer Umsicht benutzte; er ist auch der Erfinder des Menuets und ordnete jene kunstvolle Instrumentation, durch welche sich die Franzosen noch auszeichnen. Wie in allem zeigte sich auch hier schon unter Ludwig XIV. ein Rückschritt, der Hang zur Ueberladung u. Ziererei (Rameau), gegen den Rousseau sehr einseitig auftrat. Bedeutender war die Reaction

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/787>, abgerufen am 24.07.2024.