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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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blieb tonangebend, jede Kunst und Wissenschaft blieb ein Monopol und wurde gleichzeitig ein Werkzeug revolutionärer Propaganda. In der geistlichen Beredsamkeit zeichneten sich der Abbe de Beauvais und P. Bridaine aus, in der weltlichen viele eloges der Akademie (Fontenelle, st. 1757, A. Thomas, st. 1785), als Didaktiker Montesquieu, Duclos (über die Sitten des 18. Jahrh.), Panage (st. 1772), Thomas, Mercier, Berquin, Florian, als Aesthetiker gewann Batteux (st. 1780) nur zu großes Ansehen, Fontenelle u. Marmontel leisteten hierin Besseres. Die Geschichtschreibung glänzte vielfach durch ihre Form (L. Crevler, st. 1765; Ch. de Broßes, st. 1777; Duclos, Voltaire; Barthelemy, st. 1795; Raynal, st. 1796), ward aber durch Montesquieu, Voltaire u. mehr mittelbar durch J. J. Rousseau in ganz falsche Bahnen gelenkt. In den Naturwissenschaften machte Buffon Epoche; gegen das Ende des Jahrh. besaß Frankreich die größten Mathematiker und Astronomen (Bailly, Condorcet, d'Alembert, Fontaine, Lecaille, Lacroix, Vaucanson u. a. m.). B. 1789 bis heute ward der Gang der f. L. durch gewaltige polit. Ereignisse ebenso bestimmt als gehemmt. Die Revolution zeigte sich gegen die Künste u. Wissenschaften nicht dankbar, Napoleon I. förderte nur die exacten Wissenschaften u. strebte, Paris zum Weltmuseum und zur Weltbibliothek zu machen, blieb aber ein abgesagter Feind aller "Ideologen"; während der Restauration machte sich der Gegensatz zwischen Classicismus und Romanticismus d. h. den Anhängern der Akademie und des Bestehenden u. ihren Gegnern (Baour-Lormian) geltend, letztere siegten 1830 u. zersplitterten sich in Parteien, welche nach dem Sturz des Bürgerkönigthums 1848 von ihren Anstrengungen eine Ermüdung zeigten, aus welcher das Kaiserthum von 1852 die f. L. noch nicht zu reißen vermochte. - Als Lyriker feierte D. E. Lebrün (1729-1807) begeistert die Revolution, deren bester Dichter M. I. de Chenier (1764 bis 1811) wurde; P. Lebrün, Desaugiers und Riouffe fangen in der Kaiserzeit, Beranger (geb. 1780) erlangte als Ausdruck der Opposition gegen die Bourbons ungeheure Popularität. Delavigne behauptete eine Mittelstellung zwischen den Classikern u. Romantikern, Lamartine (geb. 1790) gewann durch seine von Religion und Liebe durchglühten Gedichte (der neueste Roman "Raphael", 1852, scheint jedoch wenig mehr als ein Seitenstück zu Göthes Werther zu sein) hohen Ruhm, Victor Hugo aber schwang sich zum Haupt der romantischen Schule empor, welcher schon vorher E. und A. Deschamps, Alfred de Musset und viele andere angehörten. Elegien dichteten Chenier und die Dichterinen Babois u. Desborde-Valmore, Romanzen Gerard, Victor Hugo, Deschamps. Die Idylle wurde höchstens durch Lamartine vertreten, im Epos nichts geleistet, dagegen gewannen früh Mery u. Barthelemy (geb. 1796) mit erzählenden Gelegenheitsgedichten, "Zwölf Tage der Revolution", "Napoleon in Egypten", "der Sohn des Mannes" u. s. f. großen Beifall. Deutscher und engl. Einfluß (Frau von Stael, Chateaubriand) machten sich bei den Romantikern vielfach geltend, namentlich im Romane, dem sich fast alle ausgezeichneten sowie die untergeordneten Geister zuwandten. Wir nennen hier nur Chateaubriand, Jouy und Jay, die Dichterinen Genlis, Cottin, die Herzogin von Duras, die Frau von Stael; dann unter den Verfassern historischer Romane Salvandy, d'Arlincourt; von der übergroßen Zahl der Vertreter des Tendenzromanes und der Novellenliteratur in den verschiedenartigsten Richtungen die auch bei uns populären Namen: Paul de Kock (der den Anfang zu den socialistischen Romanen machte), George Sand, Jules Janin, Victor Hugo (Notre Dame), A. Dumas, Balzac, Karr, A. de Musset, vor allen Eugen Sue. Das Lehrgedicht wurde von den Classikern vortrefflich angebaut: Delille, Esmenard (La navigation), Daru, Michaud, St. Victor u. viele andere. Als eigentlicher Satyriker wurde nur Barbier (Jambes) bekannt. In der dramat. Poesie blieben I. Chenier, Laharpe, Raynouard, Lemercier, bedingt auch Delavigne und Jouy der Akademie getreu,

blieb tonangebend, jede Kunst und Wissenschaft blieb ein Monopol und wurde gleichzeitig ein Werkzeug revolutionärer Propaganda. In der geistlichen Beredsamkeit zeichneten sich der Abbé de Beauvais und P. Bridaine aus, in der weltlichen viele éloges der Akademie (Fontenelle, st. 1757, A. Thomas, st. 1785), als Didaktiker Montesquieu, Duclos (über die Sitten des 18. Jahrh.), Panage (st. 1772), Thomas, Mercier, Berquin, Florian, als Aesthetiker gewann Batteux (st. 1780) nur zu großes Ansehen, Fontenelle u. Marmontel leisteten hierin Besseres. Die Geschichtschreibung glänzte vielfach durch ihre Form (L. Crevler, st. 1765; Ch. de Broßes, st. 1777; Duclos, Voltaire; Barthélemy, st. 1795; Raynal, st. 1796), ward aber durch Montesquieu, Voltaire u. mehr mittelbar durch J. J. Rousseau in ganz falsche Bahnen gelenkt. In den Naturwissenschaften machte Buffon Epoche; gegen das Ende des Jahrh. besaß Frankreich die größten Mathematiker und Astronomen (Bailly, Condorcet, dʼAlembert, Fontaine, Lecaille, Lacroix, Vaucanson u. a. m.). B. 1789 bis heute ward der Gang der f. L. durch gewaltige polit. Ereignisse ebenso bestimmt als gehemmt. Die Revolution zeigte sich gegen die Künste u. Wissenschaften nicht dankbar, Napoleon I. förderte nur die exacten Wissenschaften u. strebte, Paris zum Weltmuseum und zur Weltbibliothek zu machen, blieb aber ein abgesagter Feind aller „Ideologen“; während der Restauration machte sich der Gegensatz zwischen Classicismus und Romanticismus d. h. den Anhängern der Akademie und des Bestehenden u. ihren Gegnern (Baour-Lormian) geltend, letztere siegten 1830 u. zersplitterten sich in Parteien, welche nach dem Sturz des Bürgerkönigthums 1848 von ihren Anstrengungen eine Ermüdung zeigten, aus welcher das Kaiserthum von 1852 die f. L. noch nicht zu reißen vermochte. – Als Lyriker feierte D. E. Lebrün (1729–1807) begeistert die Revolution, deren bester Dichter M. I. de Chenier (1764 bis 1811) wurde; P. Lebrün, Desaugiers und Riouffe fangen in der Kaiserzeit, Beranger (geb. 1780) erlangte als Ausdruck der Opposition gegen die Bourbons ungeheure Popularität. Delavigne behauptete eine Mittelstellung zwischen den Classikern u. Romantikern, Lamartine (geb. 1790) gewann durch seine von Religion und Liebe durchglühten Gedichte (der neueste Roman „Raphael“, 1852, scheint jedoch wenig mehr als ein Seitenstück zu Göthes Werther zu sein) hohen Ruhm, Victor Hugo aber schwang sich zum Haupt der romantischen Schule empor, welcher schon vorher E. und A. Deschamps, Alfred de Musset und viele andere angehörten. Elegien dichteten Chenier und die Dichterinen Babois u. Desborde-Valmore, Romanzen Gérard, Victor Hugo, Deschamps. Die Idylle wurde höchstens durch Lamartine vertreten, im Epos nichts geleistet, dagegen gewannen früh Mery u. Barthelemy (geb. 1796) mit erzählenden Gelegenheitsgedichten, „Zwölf Tage der Revolution“, „Napoleon in Egypten“, „der Sohn des Mannes“ u. s. f. großen Beifall. Deutscher und engl. Einfluß (Frau von Staël, Chateaubriand) machten sich bei den Romantikern vielfach geltend, namentlich im Romane, dem sich fast alle ausgezeichneten sowie die untergeordneten Geister zuwandten. Wir nennen hier nur Chateaubriand, Jouy und Jay, die Dichterinen Genlis, Cottin, die Herzogin von Duras, die Frau von Staël; dann unter den Verfassern historischer Romane Salvandy, dʼArlincourt; von der übergroßen Zahl der Vertreter des Tendenzromanes und der Novellenliteratur in den verschiedenartigsten Richtungen die auch bei uns populären Namen: Paul de Kock (der den Anfang zu den socialistischen Romanen machte), George Sand, Jules Janin, Victor Hugo (Notre Dame), A. Dumas, Balzac, Karr, A. de Musset, vor allen Eugen Sue. Das Lehrgedicht wurde von den Classikern vortrefflich angebaut: Delille, Esménard (La navigation), Daru, Michaud, St. Victor u. viele andere. Als eigentlicher Satyriker wurde nur Barbier (Jambes) bekannt. In der dramat. Poesie blieben I. Chenier, Laharpe, Raynouard, Lemercier, bedingt auch Delavigne und Jouy der Akademie getreu,

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[785/0786] blieb tonangebend, jede Kunst und Wissenschaft blieb ein Monopol und wurde gleichzeitig ein Werkzeug revolutionärer Propaganda. In der geistlichen Beredsamkeit zeichneten sich der Abbé de Beauvais und P. Bridaine aus, in der weltlichen viele éloges der Akademie (Fontenelle, st. 1757, A. Thomas, st. 1785), als Didaktiker Montesquieu, Duclos (über die Sitten des 18. Jahrh.), Panage (st. 1772), Thomas, Mercier, Berquin, Florian, als Aesthetiker gewann Batteux (st. 1780) nur zu großes Ansehen, Fontenelle u. Marmontel leisteten hierin Besseres. Die Geschichtschreibung glänzte vielfach durch ihre Form (L. Crevler, st. 1765; Ch. de Broßes, st. 1777; Duclos, Voltaire; Barthélemy, st. 1795; Raynal, st. 1796), ward aber durch Montesquieu, Voltaire u. mehr mittelbar durch J. J. Rousseau in ganz falsche Bahnen gelenkt. In den Naturwissenschaften machte Buffon Epoche; gegen das Ende des Jahrh. besaß Frankreich die größten Mathematiker und Astronomen (Bailly, Condorcet, dʼAlembert, Fontaine, Lecaille, Lacroix, Vaucanson u. a. m.). B. 1789 bis heute ward der Gang der f. L. durch gewaltige polit. Ereignisse ebenso bestimmt als gehemmt. Die Revolution zeigte sich gegen die Künste u. Wissenschaften nicht dankbar, Napoleon I. förderte nur die exacten Wissenschaften u. strebte, Paris zum Weltmuseum und zur Weltbibliothek zu machen, blieb aber ein abgesagter Feind aller „Ideologen“; während der Restauration machte sich der Gegensatz zwischen Classicismus und Romanticismus d. h. den Anhängern der Akademie und des Bestehenden u. ihren Gegnern (Baour-Lormian) geltend, letztere siegten 1830 u. zersplitterten sich in Parteien, welche nach dem Sturz des Bürgerkönigthums 1848 von ihren Anstrengungen eine Ermüdung zeigten, aus welcher das Kaiserthum von 1852 die f. L. noch nicht zu reißen vermochte. – Als Lyriker feierte D. E. Lebrün (1729–1807) begeistert die Revolution, deren bester Dichter M. I. de Chenier (1764 bis 1811) wurde; P. Lebrün, Desaugiers und Riouffe fangen in der Kaiserzeit, Beranger (geb. 1780) erlangte als Ausdruck der Opposition gegen die Bourbons ungeheure Popularität. Delavigne behauptete eine Mittelstellung zwischen den Classikern u. Romantikern, Lamartine (geb. 1790) gewann durch seine von Religion und Liebe durchglühten Gedichte (der neueste Roman „Raphael“, 1852, scheint jedoch wenig mehr als ein Seitenstück zu Göthes Werther zu sein) hohen Ruhm, Victor Hugo aber schwang sich zum Haupt der romantischen Schule empor, welcher schon vorher E. und A. Deschamps, Alfred de Musset und viele andere angehörten. Elegien dichteten Chenier und die Dichterinen Babois u. Desborde-Valmore, Romanzen Gérard, Victor Hugo, Deschamps. Die Idylle wurde höchstens durch Lamartine vertreten, im Epos nichts geleistet, dagegen gewannen früh Mery u. Barthelemy (geb. 1796) mit erzählenden Gelegenheitsgedichten, „Zwölf Tage der Revolution“, „Napoleon in Egypten“, „der Sohn des Mannes“ u. s. f. großen Beifall. Deutscher und engl. Einfluß (Frau von Staël, Chateaubriand) machten sich bei den Romantikern vielfach geltend, namentlich im Romane, dem sich fast alle ausgezeichneten sowie die untergeordneten Geister zuwandten. Wir nennen hier nur Chateaubriand, Jouy und Jay, die Dichterinen Genlis, Cottin, die Herzogin von Duras, die Frau von Staël; dann unter den Verfassern historischer Romane Salvandy, dʼArlincourt; von der übergroßen Zahl der Vertreter des Tendenzromanes und der Novellenliteratur in den verschiedenartigsten Richtungen die auch bei uns populären Namen: Paul de Kock (der den Anfang zu den socialistischen Romanen machte), George Sand, Jules Janin, Victor Hugo (Notre Dame), A. Dumas, Balzac, Karr, A. de Musset, vor allen Eugen Sue. Das Lehrgedicht wurde von den Classikern vortrefflich angebaut: Delille, Esménard (La navigation), Daru, Michaud, St. Victor u. viele andere. Als eigentlicher Satyriker wurde nur Barbier (Jambes) bekannt. In der dramat. Poesie blieben I. Chenier, Laharpe, Raynouard, Lemercier, bedingt auch Delavigne und Jouy der Akademie getreu,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 785. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/786>, abgerufen am 24.07.2024.