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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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der franz. Revolution von Bedeutung; seine Frau Therese Heyne, die Tochter des götting. Philologen, später Therese Huber, gab seinen "Briefwechsel nebst Nachrichten von seinem Leben" heraus, seine Tochter die "Sämmtl. Werke", Leipzig 1843-44, mit einer Charakteristik F.s von Gervinus. - F. gehörte der im vorigen Jahrh. herrschenden u. sehr thätigen Richtung gegen die positive Religion wie gegen die polit. und socialen Zustände an; als die Folge dieser Bestrebungen, die Revolution, endlich eintrat u. die Vernichtung jener Einrichtungen unternahm, die so lange und so beredt als Werke des Priestertrugs und der Gewalt waren dargestellt worden und mit der Vernichtung dabei Frankreich mit Blut überschwemmte, unterlag F. der Hoffnungslosigkeit u. dem Schmerz über die hereinbrechende neue Barbarei um so leichter, als seine Kraft durch seine bedrängte Lage und häuslichen Kummer gebrochen war.


Forster, George, der erste engl. Reisende, welcher von Ostindien aus durch Afghanistan u. Persien bis an das kaspische Meer durchdrang (1782-84).


Fort (frz. fohr), kleine Festung, entweder zur Vertheidigung eines wichtigen Punktes angelegt, oder detachirtes Vorwerk einer größeren Festung, in welchem Falle jedes einzelne F. von dem Feinde belagert und genommen werden müßte, bevor er den Hauptplatz angreifen könnte.


Fort de France (Fohr de Frangß), sonst Fort Royal, Hauptstadt der franz. Insel Martinique in Westindien, mit 11500 E., befestigtem Hafen.


Forte, ital., in der Musik: stark; fortissimo, sehr stark.


Fortepiano, s. Pianoforte.


Forth (Forsh), schiffbarer schott. Fluß, mündet nach 50 M. in den Frith of F., einen tiefen Meerbusen der Nordsee, der durch den großen Kanal mit dem Mündungsgolfe der Clyde verbunden ist.


Fortification, lat.-dtsch., die Kriegsbaukunst; fortificiren, befestigen.


Fortiguerra, Nicolo, geb. 1674 zu Pistoja, gest. 1735 zu Rom, komischer ital. Dichter, nicht unglücklicher Nachahmer Ariostos, richtete, obwohl selbst Kleriker, seinen Spott gerne gegen die Geistlichkeit (Venedig 1738; deutsch von Gries, Stuttgart 1831-32).


Fortoul (-uhl), Hippolyte, geb. 1809, französ. Literat, schrieb zuerst in die oppositionellen Zeitungen gegen Louis Philippe, bekehrte sich jedoch u. wurde Professor, zuerst zu Toulouse, dann zu Aix, 1848 Mitglied der constituirenden und gesetzgebenden Versammlung, Bonapartist, 1852 Minister des öffentlichen Unterrichts.


Fortpflanzung, s. Zeugung; F. der Gewächse, tritt ein, wenn gewisse Zellen ihre vollkommene Ausbildung erreicht haben. Bei den Phanerogamen findet sie in der Weise statt, daß eine F.szelle, Pollenkorn genannt (s. d. A.), ihre Stelle verläßt und in Verbindung mit einer andern Zelle (dem Keimsack) sich zu der Anlage einer neuen Pflanze (dem Keime) ausbildet. - Bei den übrigen Pflanzen, den Kryptogamen, können einzelne Zellen oder Zellengruppen, welche unter gewissen Bedingungen gebildet sind, selbstständig werden, sich ablösen und zu einer neuen Pflanze sich heranbilden. - Die Gartenkunst endlich hat mehre künstliche Wege, durch welche theils die Vermehrung, theils die Erhaltung und Umänderung einzelner Pflanzen bewirkt wird, was man häufig, wenn auch irrigerweise, F. nennt, z. B. ablegen, absenken, Stecklinge machen, oculiren, copuliren und pfropfen.


Fortrose, schott. Stadt auf der Insel Blakisland im Murraygolf, mit 1200 E, Hafen, Gymnasium.


Fortuna, bei den Griechen Tyche, in der alten Mythologie die Göttin des Glücks, besonders von den Römern häufig dargestellt; Attribute: Kugel, auf der sie steht, Füllhorn, die Augen verbunden.


Fortunatus (und seine Söhne, oder F. mit seinem Seckel und Wünschhütlein), bekanntes deutsches Volksbuch, das aus dem 14. Jahrh. stammen soll, in neuerer Zeit vielfach herausgegeben und bearbeitet.


Fortunatus , Venantius Honorius Clementianus, geb. im 6. Jahrh. zu Tarvesium (Treviso), christl. Dichter, Freund Gregors von Tours, gest. als Bischof von Poitiers spätestens 609.

der franz. Revolution von Bedeutung; seine Frau Therese Heyne, die Tochter des götting. Philologen, später Therese Huber, gab seinen „Briefwechsel nebst Nachrichten von seinem Leben“ heraus, seine Tochter die „Sämmtl. Werke“, Leipzig 1843–44, mit einer Charakteristik F.s von Gervinus. – F. gehörte der im vorigen Jahrh. herrschenden u. sehr thätigen Richtung gegen die positive Religion wie gegen die polit. und socialen Zustände an; als die Folge dieser Bestrebungen, die Revolution, endlich eintrat u. die Vernichtung jener Einrichtungen unternahm, die so lange und so beredt als Werke des Priestertrugs und der Gewalt waren dargestellt worden und mit der Vernichtung dabei Frankreich mit Blut überschwemmte, unterlag F. der Hoffnungslosigkeit u. dem Schmerz über die hereinbrechende neue Barbarei um so leichter, als seine Kraft durch seine bedrängte Lage und häuslichen Kummer gebrochen war.


Forster, George, der erste engl. Reisende, welcher von Ostindien aus durch Afghanistan u. Persien bis an das kaspische Meer durchdrang (1782–84).


Fort (frz. fohr), kleine Festung, entweder zur Vertheidigung eines wichtigen Punktes angelegt, oder detachirtes Vorwerk einer größeren Festung, in welchem Falle jedes einzelne F. von dem Feinde belagert und genommen werden müßte, bevor er den Hauptplatz angreifen könnte.


Fort de France (Fohr de Frangß), sonst Fort Royal, Hauptstadt der franz. Insel Martinique in Westindien, mit 11500 E., befestigtem Hafen.


Forte, ital., in der Musik: stark; fortissimo, sehr stark.


Fortepiano, s. Pianoforte.


Forth (Forsh), schiffbarer schott. Fluß, mündet nach 50 M. in den Frith of F., einen tiefen Meerbusen der Nordsee, der durch den großen Kanal mit dem Mündungsgolfe der Clyde verbunden ist.


Fortification, lat.-dtsch., die Kriegsbaukunst; fortificiren, befestigen.


Fortiguerra, Nicolo, geb. 1674 zu Pistoja, gest. 1735 zu Rom, komischer ital. Dichter, nicht unglücklicher Nachahmer Ariostos, richtete, obwohl selbst Kleriker, seinen Spott gerne gegen die Geistlichkeit (Venedig 1738; deutsch von Gries, Stuttgart 1831–32).


Fortoul (–uhl), Hippolyte, geb. 1809, französ. Literat, schrieb zuerst in die oppositionellen Zeitungen gegen Louis Philippe, bekehrte sich jedoch u. wurde Professor, zuerst zu Toulouse, dann zu Aix, 1848 Mitglied der constituirenden und gesetzgebenden Versammlung, Bonapartist, 1852 Minister des öffentlichen Unterrichts.


Fortpflanzung, s. Zeugung; F. der Gewächse, tritt ein, wenn gewisse Zellen ihre vollkommene Ausbildung erreicht haben. Bei den Phanerogamen findet sie in der Weise statt, daß eine F.szelle, Pollenkorn genannt (s. d. A.), ihre Stelle verläßt und in Verbindung mit einer andern Zelle (dem Keimsack) sich zu der Anlage einer neuen Pflanze (dem Keime) ausbildet. – Bei den übrigen Pflanzen, den Kryptogamen, können einzelne Zellen oder Zellengruppen, welche unter gewissen Bedingungen gebildet sind, selbstständig werden, sich ablösen und zu einer neuen Pflanze sich heranbilden. – Die Gartenkunst endlich hat mehre künstliche Wege, durch welche theils die Vermehrung, theils die Erhaltung und Umänderung einzelner Pflanzen bewirkt wird, was man häufig, wenn auch irrigerweise, F. nennt, z. B. ablegen, absenken, Stecklinge machen, oculiren, copuliren und pfropfen.


Fortrose, schott. Stadt auf der Insel Blakisland im Murraygolf, mit 1200 E, Hafen, Gymnasium.


Fortuna, bei den Griechen Tyche, in der alten Mythologie die Göttin des Glücks, besonders von den Römern häufig dargestellt; Attribute: Kugel, auf der sie steht, Füllhorn, die Augen verbunden.


Fortunatus (und seine Söhne, oder F. mit seinem Seckel und Wünschhütlein), bekanntes deutsches Volksbuch, das aus dem 14. Jahrh. stammen soll, in neuerer Zeit vielfach herausgegeben und bearbeitet.


Fortunatus , Venantius Honorius Clementianus, geb. im 6. Jahrh. zu Tarvesium (Treviso), christl. Dichter, Freund Gregors von Tours, gest. als Bischof von Poitiers spätestens 609.

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[740/0741] der franz. Revolution von Bedeutung; seine Frau Therese Heyne, die Tochter des götting. Philologen, später Therese Huber, gab seinen „Briefwechsel nebst Nachrichten von seinem Leben“ heraus, seine Tochter die „Sämmtl. Werke“, Leipzig 1843–44, mit einer Charakteristik F.s von Gervinus. – F. gehörte der im vorigen Jahrh. herrschenden u. sehr thätigen Richtung gegen die positive Religion wie gegen die polit. und socialen Zustände an; als die Folge dieser Bestrebungen, die Revolution, endlich eintrat u. die Vernichtung jener Einrichtungen unternahm, die so lange und so beredt als Werke des Priestertrugs und der Gewalt waren dargestellt worden und mit der Vernichtung dabei Frankreich mit Blut überschwemmte, unterlag F. der Hoffnungslosigkeit u. dem Schmerz über die hereinbrechende neue Barbarei um so leichter, als seine Kraft durch seine bedrängte Lage und häuslichen Kummer gebrochen war. Forster, George, der erste engl. Reisende, welcher von Ostindien aus durch Afghanistan u. Persien bis an das kaspische Meer durchdrang (1782–84). Fort (frz. fohr), kleine Festung, entweder zur Vertheidigung eines wichtigen Punktes angelegt, oder detachirtes Vorwerk einer größeren Festung, in welchem Falle jedes einzelne F. von dem Feinde belagert und genommen werden müßte, bevor er den Hauptplatz angreifen könnte. Fort de France (Fohr de Frangß), sonst Fort Royal, Hauptstadt der franz. Insel Martinique in Westindien, mit 11500 E., befestigtem Hafen. Forte, ital., in der Musik: stark; fortissimo, sehr stark. Fortepiano, s. Pianoforte. Forth (Forsh), schiffbarer schott. Fluß, mündet nach 50 M. in den Frith of F., einen tiefen Meerbusen der Nordsee, der durch den großen Kanal mit dem Mündungsgolfe der Clyde verbunden ist. Fortification, lat.-dtsch., die Kriegsbaukunst; fortificiren, befestigen. Fortiguerra, Nicolo, geb. 1674 zu Pistoja, gest. 1735 zu Rom, komischer ital. Dichter, nicht unglücklicher Nachahmer Ariostos, richtete, obwohl selbst Kleriker, seinen Spott gerne gegen die Geistlichkeit (Venedig 1738; deutsch von Gries, Stuttgart 1831–32). Fortoul (–uhl), Hippolyte, geb. 1809, französ. Literat, schrieb zuerst in die oppositionellen Zeitungen gegen Louis Philippe, bekehrte sich jedoch u. wurde Professor, zuerst zu Toulouse, dann zu Aix, 1848 Mitglied der constituirenden und gesetzgebenden Versammlung, Bonapartist, 1852 Minister des öffentlichen Unterrichts. Fortpflanzung, s. Zeugung; F. der Gewächse, tritt ein, wenn gewisse Zellen ihre vollkommene Ausbildung erreicht haben. Bei den Phanerogamen findet sie in der Weise statt, daß eine F.szelle, Pollenkorn genannt (s. d. A.), ihre Stelle verläßt und in Verbindung mit einer andern Zelle (dem Keimsack) sich zu der Anlage einer neuen Pflanze (dem Keime) ausbildet. – Bei den übrigen Pflanzen, den Kryptogamen, können einzelne Zellen oder Zellengruppen, welche unter gewissen Bedingungen gebildet sind, selbstständig werden, sich ablösen und zu einer neuen Pflanze sich heranbilden. – Die Gartenkunst endlich hat mehre künstliche Wege, durch welche theils die Vermehrung, theils die Erhaltung und Umänderung einzelner Pflanzen bewirkt wird, was man häufig, wenn auch irrigerweise, F. nennt, z. B. ablegen, absenken, Stecklinge machen, oculiren, copuliren und pfropfen. Fortrose, schott. Stadt auf der Insel Blakisland im Murraygolf, mit 1200 E, Hafen, Gymnasium. Fortuna, bei den Griechen Tyche, in der alten Mythologie die Göttin des Glücks, besonders von den Römern häufig dargestellt; Attribute: Kugel, auf der sie steht, Füllhorn, die Augen verbunden. Fortunatus (und seine Söhne, oder F. mit seinem Seckel und Wünschhütlein), bekanntes deutsches Volksbuch, das aus dem 14. Jahrh. stammen soll, in neuerer Zeit vielfach herausgegeben und bearbeitet. Fortunatus , Venantius Honorius Clementianus, geb. im 6. Jahrh. zu Tarvesium (Treviso), christl. Dichter, Freund Gregors von Tours, gest. als Bischof von Poitiers spätestens 609.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/741>, abgerufen am 25.07.2024.