Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.welche in sehr verderbten od. bedrängten Zeiten des Mittelalters auftauchten, gemeiniglich unter der Anführung eines Bettelmönchs singend und betend von Ort zu Ort zogen, in Kirchen und auf freien Plätzen öffentl. Sündenbekenntnisse ablegten und sich geißelten. Die ersten F. traten 1260 in Italien auf u. verbreiteten sich bis Polen; die Ueberschätzung des Werthes ihrer Geißelung, Betrug, z. B. die Behauptung eines vom Himmel gefallenen Briefes Christi an sie u. a., Unsittlichkeiten, u. das Aufhören des öffentl. Unglückes bewirkte ihr Verschwinden. Der schwarze Tod rief 1349 wieder große Umzüge ins Leben, namentlich am Rheine, aber sie huldigten chiliastischen Träumereien, reizten zu Judenverfolgungen auf u. wurden durch päpstl. und kaiserl. Befehle unterdrückt. Im 15. Jahrh. tauchten die F. abermals auf, der berühmte Gerson schrieb eine eigene Schrift gegen sie und von 1414 bis 54 erlitten Viele den Feuertod, z. B. in Sangerhausen und Ascherleben. Die letzten F.prozessionen zeigten sich in den Jahren 1501-5. Flageolet (frz. flascholä), eine kleine, jetzt selten mehr gebräuchliche Schnabelflöte mit 7 Tonlöchern auf der obern, und einem Tonloche auf der untern Seite, u. einem Umfang vom eingestrichenen f bis zum dreigestrichenen g. - Beim Violinspiel die eigenthümliche Behandlungsweise der Violine, wobei durch leises Ansetzen des Fingers u. besondern Bogenstrich ganz ungewöhnliche Saitenschwingungen und dadurch jene lieblichen Töne hervorgebracht werden, welche F. töne (sons harmoniques) heißen. - Endlich in der Orgel das höchste, einfüßige offene Register mit Zinnpfeifen. Flagge, die viereckige Fahne, welche auf einem Maste, oder am Bug oder auf dem Hintertheil eines Schiffes aufgesteckt wird; sie bezeichnet durch Farbe u. Wappen die Nationalität des Schiffes, bei Kriegsschiffen zugleich den Rang des Befehlshabers und dient in einigen Fällen als Signal. Die F. des Admirals wird auf dem Hauptmast aufgesteckt (aufgehißt), die des Viceadmirals auf der Vorstenge, des Contreadmirals auf der Kreuzstenge, auf dem Hauptmast nur, wenn er ein selbstständiges Geschwader befehligt. Solche Schiffe heißen F.nfchiffe, die Befehlshaber F.noffiziere; auf den engl. Schiffen bezeichnet die rothe, weiße u. blaue F. den militärischen Rang des Admirals, Vice- u. Contreadmirals. Als Signal bezeichnet z. B. die Noth-F., daß das Schiff Hilfe bedarf, die Todten-F., daß es einen vornehmen Todten an Bord hat; die Parlamentär- oder Friedens-F., die Pest-F.; wird im Kampfe die F. heruntergelassen, gestrichen, so ergibt sich das Schiff. Flagitation, lat.-deutsch, Forderung; flagitiren, fordern. Flagitiös (vom lat. flagitium, Schandthat), schändlich, lasterhaft. Flagrant, lat.-deutsch, brennend; heftig; eben geschehend oder geschehen; in flagranti, auf der That. Flahault (Flahoh), Graf von, geb. 1785, franz. General und Diplomate, 1813 Napoleons Adjutant, nach der Julirevolution Pair, Gesandter zu Berlin, München, zuletzt in Wien. Flambeau (frz. flangboh), Fackel; hoher Leuchter mit vielen Lichtern. Flamberg, Schwert, besonders mit wellenförmig eingeschnittener Klinge. Flamborough, Landzunge an der Ostküste der engl. Grafschaft York, 5 engl. Meilen lang, mit Leuchtthurm u. dem gleichnamigen Flecken mit 1200 E. Flamen, lat., Mehrzahl flamines, allgem. Benennung der altröm. Priester, welche die Heiligthümer und den Dienst der einzelnen Gottheiten besorgten und von letzteren ihre Beinamen hatten. Die 3 vornehmsten, flamines majores, wurden von Numa eingeführt zum Dienst des Jupiter, Mars und Romulus; ersterer, der f. Dialis, war der höchste, trug eine Mütze von Schaffell mit einem wollumwundenen Zweig, apex, die er bei Verlust seiner Würde unter freiem Himmel nicht abnehmen durfte. Er mußte ein per confarreationem (nach dem strengen altröm. Rechte) verheiratheter Patricier sein, wurde durch den Anblick von Arbeitern an Festtagen entweiht, durfte kein Leichenbegängniß sehen, nicht schwören u. s. w. Unter den flamines minores waren der f. Pomonalis, Carmentalis u. s. f. welche in sehr verderbten od. bedrängten Zeiten des Mittelalters auftauchten, gemeiniglich unter der Anführung eines Bettelmönchs singend und betend von Ort zu Ort zogen, in Kirchen und auf freien Plätzen öffentl. Sündenbekenntnisse ablegten und sich geißelten. Die ersten F. traten 1260 in Italien auf u. verbreiteten sich bis Polen; die Ueberschätzung des Werthes ihrer Geißelung, Betrug, z. B. die Behauptung eines vom Himmel gefallenen Briefes Christi an sie u. a., Unsittlichkeiten, u. das Aufhören des öffentl. Unglückes bewirkte ihr Verschwinden. Der schwarze Tod rief 1349 wieder große Umzüge ins Leben, namentlich am Rheine, aber sie huldigten chiliastischen Träumereien, reizten zu Judenverfolgungen auf u. wurden durch päpstl. und kaiserl. Befehle unterdrückt. Im 15. Jahrh. tauchten die F. abermals auf, der berühmte Gerson schrieb eine eigene Schrift gegen sie und von 1414 bis 54 erlitten Viele den Feuertod, z. B. in Sangerhausen und Ascherleben. Die letzten F.prozessionen zeigten sich in den Jahren 1501–5. Flageolet (frz. flascholä), eine kleine, jetzt selten mehr gebräuchliche Schnabelflöte mit 7 Tonlöchern auf der obern, und einem Tonloche auf der untern Seite, u. einem Umfang vom eingestrichenen f bis zum dreigestrichenen g. – Beim Violinspiel die eigenthümliche Behandlungsweise der Violine, wobei durch leises Ansetzen des Fingers u. besondern Bogenstrich ganz ungewöhnliche Saitenschwingungen und dadurch jene lieblichen Töne hervorgebracht werden, welche F. töne (sons harmoniques) heißen. – Endlich in der Orgel das höchste, einfüßige offene Register mit Zinnpfeifen. Flagge, die viereckige Fahne, welche auf einem Maste, oder am Bug oder auf dem Hintertheil eines Schiffes aufgesteckt wird; sie bezeichnet durch Farbe u. Wappen die Nationalität des Schiffes, bei Kriegsschiffen zugleich den Rang des Befehlshabers und dient in einigen Fällen als Signal. Die F. des Admirals wird auf dem Hauptmast aufgesteckt (aufgehißt), die des Viceadmirals auf der Vorstenge, des Contreadmirals auf der Kreuzstenge, auf dem Hauptmast nur, wenn er ein selbstständiges Geschwader befehligt. Solche Schiffe heißen F.nfchiffe, die Befehlshaber F.noffiziere; auf den engl. Schiffen bezeichnet die rothe, weiße u. blaue F. den militärischen Rang des Admirals, Vice- u. Contreadmirals. Als Signal bezeichnet z. B. die Noth-F., daß das Schiff Hilfe bedarf, die Todten-F., daß es einen vornehmen Todten an Bord hat; die Parlamentär- oder Friedens-F., die Pest-F.; wird im Kampfe die F. heruntergelassen, gestrichen, so ergibt sich das Schiff. Flagitation, lat.-deutsch, Forderung; flagitiren, fordern. Flagitiös (vom lat. flagitium, Schandthat), schändlich, lasterhaft. Flagrant, lat.-deutsch, brennend; heftig; eben geschehend oder geschehen; in flagranti, auf der That. Flahault (Flahoh), Graf von, geb. 1785, franz. General und Diplomate, 1813 Napoleons Adjutant, nach der Julirevolution Pair, Gesandter zu Berlin, München, zuletzt in Wien. Flambeau (frz. flangboh), Fackel; hoher Leuchter mit vielen Lichtern. Flamberg, Schwert, besonders mit wellenförmig eingeschnittener Klinge. Flamborough, Landzunge an der Ostküste der engl. Grafschaft York, 5 engl. Meilen lang, mit Leuchtthurm u. dem gleichnamigen Flecken mit 1200 E. Flamen, lat., Mehrzahl flamines, allgem. Benennung der altröm. Priester, welche die Heiligthümer und den Dienst der einzelnen Gottheiten besorgten und von letzteren ihre Beinamen hatten. Die 3 vornehmsten, flamines majores, wurden von Numa eingeführt zum Dienst des Jupiter, Mars und Romulus; ersterer, der f. Dialis, war der höchste, trug eine Mütze von Schaffell mit einem wollumwundenen Zweig, apex, die er bei Verlust seiner Würde unter freiem Himmel nicht abnehmen durfte. Er mußte ein per confarreationem (nach dem strengen altröm. Rechte) verheiratheter Patricier sein, wurde durch den Anblick von Arbeitern an Festtagen entweiht, durfte kein Leichenbegängniß sehen, nicht schwören u. s. w. Unter den flamines minores waren der f. Pomonalis, Carmentalis u. s. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0718" n="717"/> welche in sehr verderbten od. bedrängten Zeiten des Mittelalters auftauchten, gemeiniglich unter der Anführung eines Bettelmönchs singend und betend von Ort zu Ort zogen, in Kirchen und auf freien Plätzen öffentl. Sündenbekenntnisse ablegten und sich geißelten. Die ersten F. traten 1260 in Italien auf u. verbreiteten sich bis Polen; die Ueberschätzung des Werthes ihrer Geißelung, Betrug, z. B. die Behauptung eines vom Himmel gefallenen Briefes Christi an sie u. a., Unsittlichkeiten, u. das Aufhören des öffentl. Unglückes bewirkte ihr Verschwinden. Der schwarze Tod rief 1349 wieder große Umzüge ins Leben, namentlich am Rheine, aber sie huldigten chiliastischen Träumereien, reizten zu Judenverfolgungen auf u. wurden durch päpstl. und kaiserl. Befehle unterdrückt. Im 15. Jahrh. tauchten die F. abermals auf, der berühmte Gerson schrieb eine eigene Schrift gegen sie und von 1414 bis 54 erlitten Viele den Feuertod, z. B. in Sangerhausen und Ascherleben. 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Flageolet (frz. flascholä), eine kleine, jetzt selten mehr gebräuchliche Schnabelflöte mit 7 Tonlöchern auf der obern, und einem Tonloche auf der untern Seite, u. einem Umfang vom eingestrichenen f bis zum dreigestrichenen g. – Beim Violinspiel die eigenthümliche Behandlungsweise der Violine, wobei durch leises Ansetzen des Fingers u. besondern Bogenstrich ganz ungewöhnliche Saitenschwingungen und dadurch jene lieblichen Töne hervorgebracht werden, welche F. töne (sons harmoniques) heißen. – Endlich in der Orgel das höchste, einfüßige offene Register mit Zinnpfeifen.
Flagge, die viereckige Fahne, welche auf einem Maste, oder am Bug oder auf dem Hintertheil eines Schiffes aufgesteckt wird; sie bezeichnet durch Farbe u. Wappen die Nationalität des Schiffes, bei Kriegsschiffen zugleich den Rang des Befehlshabers und dient in einigen Fällen als Signal. Die F. des Admirals wird auf dem Hauptmast aufgesteckt (aufgehißt), die des Viceadmirals auf der Vorstenge, des Contreadmirals auf der Kreuzstenge, auf dem Hauptmast nur, wenn er ein selbstständiges Geschwader befehligt. Solche Schiffe heißen F.nfchiffe, die Befehlshaber F.noffiziere; auf den engl. Schiffen bezeichnet die rothe, weiße u. blaue F. den militärischen Rang des Admirals, Vice- u. Contreadmirals. Als Signal bezeichnet z. B. die Noth-F., daß das Schiff Hilfe bedarf, die Todten-F., daß es einen vornehmen Todten an Bord hat; die Parlamentär- oder Friedens-F., die Pest-F.; wird im Kampfe die F. heruntergelassen, gestrichen, so ergibt sich das Schiff.
Flagitation, lat.-deutsch, Forderung; flagitiren, fordern.
Flagitiös (vom lat. flagitium, Schandthat), schändlich, lasterhaft.
Flagrant, lat.-deutsch, brennend; heftig; eben geschehend oder geschehen; in flagranti, auf der That.
Flahault (Flahoh), Graf von, geb. 1785, franz. General und Diplomate, 1813 Napoleons Adjutant, nach der Julirevolution Pair, Gesandter zu Berlin, München, zuletzt in Wien.
Flambeau (frz. flangboh), Fackel; hoher Leuchter mit vielen Lichtern.
Flamberg, Schwert, besonders mit wellenförmig eingeschnittener Klinge.
Flamborough, Landzunge an der Ostküste der engl. Grafschaft York, 5 engl. Meilen lang, mit Leuchtthurm u. dem gleichnamigen Flecken mit 1200 E.
Flamen, lat., Mehrzahl flamines, allgem. Benennung der altröm. Priester, welche die Heiligthümer und den Dienst der einzelnen Gottheiten besorgten und von letzteren ihre Beinamen hatten. Die 3 vornehmsten, flamines majores, wurden von Numa eingeführt zum Dienst des Jupiter, Mars und Romulus; ersterer, der f. Dialis, war der höchste, trug eine Mütze von Schaffell mit einem wollumwundenen Zweig, apex, die er bei Verlust seiner Würde unter freiem Himmel nicht abnehmen durfte. Er mußte ein per confarreationem (nach dem strengen altröm. Rechte) verheiratheter Patricier sein, wurde durch den Anblick von Arbeitern an Festtagen entweiht, durfte kein Leichenbegängniß sehen, nicht schwören u. s. w. Unter den flamines minores waren der f. Pomonalis, Carmentalis u. s. f.
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