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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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denen sodann das Blut durch die dem Wasser beigemischte Luft dieselbe Veränderung erleidet, wie in den Lungen der höhern Thiere. Aus den Kiemen geht das Blut in einen unter der Wirbelsäule gelegenen Arterienstamm, der es sodann durch den ganzen Körper schickt, von wo es durch die Venen wieder zum Herzen zurückkehrt. Das Gehirn der F. ist klein u. besteht aus kugelförmigen Anschwellungen. Das Auge ist im Verhältniß groß und öfters sehr gut gebildet, mit den nöthigen Eigenthümlichkeiten zum Sehen im Wasser, daher auch Augenlider und Thränenorgane fehlen. Das Gehörorgan ist ohne äußere Ohröffnung und einfach in seinem Bau, ebenso einfach das Geruchsorgan. Der Geschmacksinn stumpf, die Zunge meist mit Zähnen besetzt, oft knöchern oder kümmerlich ausgebildet. Die F. sind mit wenigen Ausnahm en sämmtlich Raubthiere, die selbst die Jungen ihrer eigenen Gattung nicht verschonen; ihre Beute verschlucken sie ungekaut u. die Zähne dienen nur zum Festhalten derselben. Die Geschlechter sind getrennt; fast alle legen Eier (Rogen), die außerhalb des Mutterkörpers durch die Milch der Männchen befruchtet werden. Die Zahl der bis jetzt bekannten Arten wird auf 8000 geschätzt, die ihrer größten Zahl nach Meeresbewohner sind; nur eine kleine Zahl lebt in süßen Gewässern. Der große Nutzen der F. ist bekannt, und manche Arten bilden höchst bedeutende, durch die ganze Welt verbreitete Handelsartikel. Man theilt die Knochen- od. Grätenf. in die Ordnungen d. Stachelflosser, Bauchflosser, Kehlflosser, Kahlbäuche, Büschelkiemer u. Haftkiemer; die Knorpels. in die Ordnungen der Freikiemer, Quer- u. Rundmäuler. - F., in der Astronomie das letzte der 12 Sternbilder des Thierkreises.


Fischer, Friedr. Christoph Jonathan, geb. 1750 in Stuttgart, gest. 1797 als Prof. des Staats- und Lehenrechts in Halle. Schriften: "Geschichte des deutschen Handels", Hannover 1791-94; "Versuch einer Geschichte der deutschen Erbfolge", Memmingen 1778; "die Erbfolgegeschichte des Herzogth. Bayern", Leipz. 1778-82 etc.


Fischer, Christ. Aug., geb. 1771 zu Leipzig, 1804 Prof. der Culturgeschichte in Würzburg, 1821 wegen einer Flugschrift abgesetzt, st. 1829 zu Mainz; ist durch einige Reisebeschreibungen bekannt, die zum Theil nicht aus eigener Anschauung geliefert sind, sowie durch einige Schriften über Spanien.


Fischer von Erlach, Joh. Bernhard, berühmter Baumeister, geb. zu Wien 1650, gest. 1724, bildete sich in Rom nach dem damals verdorbenen Geschmack. Nach Wien zurückgekehrt legte er 1696 den ersten Grund zum Schloß Schönbrunn, und unternahm hierauf zahlreiche öffentliche Bauten, darunter die Kirche des St. Carolus Borromeus, die Peterskirche, das Münzgebäude. Die meisten seiner Bauwerke wurden indeß bloß von ihm begonnen, ausgeführt dagegen durch seinen Sohn, Joseph Emmanuel F. von Erlach, geb. 1680, der auch 1727 die erste Dampfmaschine zum Trieb der Wasserkünste im Schwarzenberg'schen Garten errichtete. Wurde von Karl VI. in den Freiherrnstand erhoben und starb nach 1740.


Fischer von Waldheim, Gotthelf, geb. 1771 zu Waldheim in Sachsen, zuerst Bibliothekar in Mainz, alsdann Prof. in Moskau und Vicepräsident der medic.-chirurg. Akademie, wurde durch mehre die Naturgeschichte Rußlands betreffende Schriften (die Entomographie Rußlands) bekannt.


Fischerinsel, kleine Insel an der Küste von Connecticut; Insel im Australocean, zu Neu-Britannien gehörig.


Fischerring (annulus piscatoris), s. Breve; den Namen hat dieses päpstl. Siegel von dem hl. Petrus, dem ehemaligen Fischer. Nach dem Tode jedes Papstes wird es zerbrochen und für seinen Nachfolger ein neues gefertigt.


Fischfluß, großer, Fluß im Caplande, 80 M. lang, mündet in die Algoabai; ein Nebenfluß ist der kleine F.


Fischhausen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. am Frischen Haff, mit 3900 E.; Bernsteingericht.


Fischmolche (Ichthyodea), Familie der Lurche, machen den Uebergang zu den Fischen, athmen durch Kiemen und Lungen

denen sodann das Blut durch die dem Wasser beigemischte Luft dieselbe Veränderung erleidet, wie in den Lungen der höhern Thiere. Aus den Kiemen geht das Blut in einen unter der Wirbelsäule gelegenen Arterienstamm, der es sodann durch den ganzen Körper schickt, von wo es durch die Venen wieder zum Herzen zurückkehrt. Das Gehirn der F. ist klein u. besteht aus kugelförmigen Anschwellungen. Das Auge ist im Verhältniß groß und öfters sehr gut gebildet, mit den nöthigen Eigenthümlichkeiten zum Sehen im Wasser, daher auch Augenlider und Thränenorgane fehlen. Das Gehörorgan ist ohne äußere Ohröffnung und einfach in seinem Bau, ebenso einfach das Geruchsorgan. Der Geschmacksinn stumpf, die Zunge meist mit Zähnen besetzt, oft knöchern oder kümmerlich ausgebildet. Die F. sind mit wenigen Ausnahm en sämmtlich Raubthiere, die selbst die Jungen ihrer eigenen Gattung nicht verschonen; ihre Beute verschlucken sie ungekaut u. die Zähne dienen nur zum Festhalten derselben. Die Geschlechter sind getrennt; fast alle legen Eier (Rogen), die außerhalb des Mutterkörpers durch die Milch der Männchen befruchtet werden. Die Zahl der bis jetzt bekannten Arten wird auf 8000 geschätzt, die ihrer größten Zahl nach Meeresbewohner sind; nur eine kleine Zahl lebt in süßen Gewässern. Der große Nutzen der F. ist bekannt, und manche Arten bilden höchst bedeutende, durch die ganze Welt verbreitete Handelsartikel. Man theilt die Knochen- od. Grätenf. in die Ordnungen d. Stachelflosser, Bauchflosser, Kehlflosser, Kahlbäuche, Büschelkiemer u. Haftkiemer; die Knorpels. in die Ordnungen der Freikiemer, Quer- u. Rundmäuler. – F., in der Astronomie das letzte der 12 Sternbilder des Thierkreises.


Fischer, Friedr. Christoph Jonathan, geb. 1750 in Stuttgart, gest. 1797 als Prof. des Staats- und Lehenrechts in Halle. Schriften: „Geschichte des deutschen Handels“, Hannover 1791–94; „Versuch einer Geschichte der deutschen Erbfolge“, Memmingen 1778; „die Erbfolgegeschichte des Herzogth. Bayern“, Leipz. 1778–82 etc.


Fischer, Christ. Aug., geb. 1771 zu Leipzig, 1804 Prof. der Culturgeschichte in Würzburg, 1821 wegen einer Flugschrift abgesetzt, st. 1829 zu Mainz; ist durch einige Reisebeschreibungen bekannt, die zum Theil nicht aus eigener Anschauung geliefert sind, sowie durch einige Schriften über Spanien.


Fischer von Erlach, Joh. Bernhard, berühmter Baumeister, geb. zu Wien 1650, gest. 1724, bildete sich in Rom nach dem damals verdorbenen Geschmack. Nach Wien zurückgekehrt legte er 1696 den ersten Grund zum Schloß Schönbrunn, und unternahm hierauf zahlreiche öffentliche Bauten, darunter die Kirche des St. Carolus Borromeus, die Peterskirche, das Münzgebäude. Die meisten seiner Bauwerke wurden indeß bloß von ihm begonnen, ausgeführt dagegen durch seinen Sohn, Joseph Emmanuel F. von Erlach, geb. 1680, der auch 1727 die erste Dampfmaschine zum Trieb der Wasserkünste im Schwarzenbergʼschen Garten errichtete. Wurde von Karl VI. in den Freiherrnstand erhoben und starb nach 1740.


Fischer von Waldheim, Gotthelf, geb. 1771 zu Waldheim in Sachsen, zuerst Bibliothekar in Mainz, alsdann Prof. in Moskau und Vicepräsident der medic.-chirurg. Akademie, wurde durch mehre die Naturgeschichte Rußlands betreffende Schriften (die Entomographie Rußlands) bekannt.


Fischerinsel, kleine Insel an der Küste von Connecticut; Insel im Australocean, zu Neu-Britannien gehörig.


Fischerring (annulus piscatoris), s. Breve; den Namen hat dieses päpstl. Siegel von dem hl. Petrus, dem ehemaligen Fischer. Nach dem Tode jedes Papstes wird es zerbrochen und für seinen Nachfolger ein neues gefertigt.


Fischfluß, großer, Fluß im Caplande, 80 M. lang, mündet in die Algoabai; ein Nebenfluß ist der kleine F.


Fischhausen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. am Frischen Haff, mit 3900 E.; Bernsteingericht.


Fischmolche (Ichthyodea), Familie der Lurche, machen den Uebergang zu den Fischen, athmen durch Kiemen und Lungen

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[712/0713] denen sodann das Blut durch die dem Wasser beigemischte Luft dieselbe Veränderung erleidet, wie in den Lungen der höhern Thiere. Aus den Kiemen geht das Blut in einen unter der Wirbelsäule gelegenen Arterienstamm, der es sodann durch den ganzen Körper schickt, von wo es durch die Venen wieder zum Herzen zurückkehrt. Das Gehirn der F. ist klein u. besteht aus kugelförmigen Anschwellungen. Das Auge ist im Verhältniß groß und öfters sehr gut gebildet, mit den nöthigen Eigenthümlichkeiten zum Sehen im Wasser, daher auch Augenlider und Thränenorgane fehlen. Das Gehörorgan ist ohne äußere Ohröffnung und einfach in seinem Bau, ebenso einfach das Geruchsorgan. Der Geschmacksinn stumpf, die Zunge meist mit Zähnen besetzt, oft knöchern oder kümmerlich ausgebildet. Die F. sind mit wenigen Ausnahm en sämmtlich Raubthiere, die selbst die Jungen ihrer eigenen Gattung nicht verschonen; ihre Beute verschlucken sie ungekaut u. die Zähne dienen nur zum Festhalten derselben. Die Geschlechter sind getrennt; fast alle legen Eier (Rogen), die außerhalb des Mutterkörpers durch die Milch der Männchen befruchtet werden. Die Zahl der bis jetzt bekannten Arten wird auf 8000 geschätzt, die ihrer größten Zahl nach Meeresbewohner sind; nur eine kleine Zahl lebt in süßen Gewässern. Der große Nutzen der F. ist bekannt, und manche Arten bilden höchst bedeutende, durch die ganze Welt verbreitete Handelsartikel. Man theilt die Knochen- od. Grätenf. in die Ordnungen d. Stachelflosser, Bauchflosser, Kehlflosser, Kahlbäuche, Büschelkiemer u. Haftkiemer; die Knorpels. in die Ordnungen der Freikiemer, Quer- u. Rundmäuler. – F., in der Astronomie das letzte der 12 Sternbilder des Thierkreises. Fischer, Friedr. Christoph Jonathan, geb. 1750 in Stuttgart, gest. 1797 als Prof. des Staats- und Lehenrechts in Halle. Schriften: „Geschichte des deutschen Handels“, Hannover 1791–94; „Versuch einer Geschichte der deutschen Erbfolge“, Memmingen 1778; „die Erbfolgegeschichte des Herzogth. Bayern“, Leipz. 1778–82 etc. Fischer, Christ. Aug., geb. 1771 zu Leipzig, 1804 Prof. der Culturgeschichte in Würzburg, 1821 wegen einer Flugschrift abgesetzt, st. 1829 zu Mainz; ist durch einige Reisebeschreibungen bekannt, die zum Theil nicht aus eigener Anschauung geliefert sind, sowie durch einige Schriften über Spanien. Fischer von Erlach, Joh. Bernhard, berühmter Baumeister, geb. zu Wien 1650, gest. 1724, bildete sich in Rom nach dem damals verdorbenen Geschmack. Nach Wien zurückgekehrt legte er 1696 den ersten Grund zum Schloß Schönbrunn, und unternahm hierauf zahlreiche öffentliche Bauten, darunter die Kirche des St. Carolus Borromeus, die Peterskirche, das Münzgebäude. Die meisten seiner Bauwerke wurden indeß bloß von ihm begonnen, ausgeführt dagegen durch seinen Sohn, Joseph Emmanuel F. von Erlach, geb. 1680, der auch 1727 die erste Dampfmaschine zum Trieb der Wasserkünste im Schwarzenbergʼschen Garten errichtete. Wurde von Karl VI. in den Freiherrnstand erhoben und starb nach 1740. Fischer von Waldheim, Gotthelf, geb. 1771 zu Waldheim in Sachsen, zuerst Bibliothekar in Mainz, alsdann Prof. in Moskau und Vicepräsident der medic.-chirurg. Akademie, wurde durch mehre die Naturgeschichte Rußlands betreffende Schriften (die Entomographie Rußlands) bekannt. Fischerinsel, kleine Insel an der Küste von Connecticut; Insel im Australocean, zu Neu-Britannien gehörig. Fischerring (annulus piscatoris), s. Breve; den Namen hat dieses päpstl. Siegel von dem hl. Petrus, dem ehemaligen Fischer. Nach dem Tode jedes Papstes wird es zerbrochen und für seinen Nachfolger ein neues gefertigt. Fischfluß, großer, Fluß im Caplande, 80 M. lang, mündet in die Algoabai; ein Nebenfluß ist der kleine F. Fischhausen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. am Frischen Haff, mit 3900 E.; Bernsteingericht. Fischmolche (Ichthyodea), Familie der Lurche, machen den Uebergang zu den Fischen, athmen durch Kiemen und Lungen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/713>, abgerufen am 22.11.2024.