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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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nur ihre wesentlich verschiedene Confirmation (s. d. Art.).


Firn, der körnige Schnee des Hochgebirgs; Firner, in Tyrol Ferner, die hohen Schnee- und Eisberge.


Firnewein, alter abgelegener Wein von dunklerer Farbe u. eigenthümlichem Geschmacke (Firnse), überhaupt alter, ruhiger Wein.


Firniß, lat. Vernix, die glanzgebenden Anstreichmittel. Es gibt Oel- und Lackf.e; der Leinölf. ist der gewöhnlichste Oelf., bereitet durch Kochen von Leinöl mit Bleiglätte; die Lackf.e sind Lösungen von Erd- und Baumharzen in Terebinthinöl mit oder ohne etwas Leinölf. und in Spiritus, wie z. B. der Dammer-, Bernstein- und Copalf., sodann in Spiritus der Mastixf. Natürlichen F. liefern die Valeria indica und Rhus vernix, tropische Bäume; s. Copal.


First, die Kante der Dachflächen; der Gipfel eines Berges; im Bergbau der obere Theil der bergmännisch ausgehauenen Räume.


Fiscal, Staatsanwalt für die Vermögensinteressen des Fiscus; dann aber besonders im Strafproceß der öffentliche Ankläger.


Fischadler, s. Adler.


Fischamend, Markt in Oesterreich unter der Enns an der Mündung der großen Fischa in die Donau, mit 1450 E., bedeutender Industrie in Baumwolle.


Fischart, Joh., genannt Mentzer, um 1445 zu Mainz oder Straßburg geb., war Reichskammergerichtsadvocat in Speyer, st. um 1589 als freiherrlich hohenfels-rixingscher Amtmann zu Forbach. F. ist einer der kecksten u. fruchtbarsten deutschen Satiriker von reichem, sehr derbem Witz, seine Schriften sind aber von ungleichem Werthe. Die bedeutendsten sind: eine Nachahmung von Gargantua und Pantagruel des Rabelais; aller Praktik Großmutter; Podagrammisch Trostbüchlein; Bienenkorb des hl. röm. Reichs Immenschwarm; philosophisch Ehezuchtbüchlein; der hl. Brotkorb; Flohhatz, Weibertratz; besonders: das glückhaft Schiff v. Zürich; sodann Psalmen und geistliche Lieder (neu abgedruckt Berlin 1849); kleinere Dichtungen hat Weller, Berlin 1854, herausgegeben.


Fischbach, Namen vieler Dörfer, z. B. schles. Dorf im Kreise Hirschberg, mit 1500 E, schönem Schloß und Parkanlagen, den Kindern des 1851 gest. Prinzen Wilhelm von Preußen gehörig.


Fischbein, s. Walfisch; das weiße F., die Schale des Tintenfisches, wird von den Goldarbeitern und Juwelieren in Pulverform gebraucht.


Fische, die niedrigste, vierte Klasse der Wirbelthiere, haben rothes, kaltes Blut, ein nur aus Vor- und Herzkammer bestehendes Herz, welches das Blut des Körpers aufnimmt und in die Kiemen schickt, athmen durch Kiemen, besitzen statt der äußern Glieder Flossen und eine nackte oder beschuppte Haut. Das Skelet der F. ist bei dem größern Theil derselben wirklich knöchern, bei dem andern kleinern Theil aber nur knorplig, daher die Eintheilung der ganzen Klasse in Knochens. und Knorpelf. Die Wirbel sind zahlreich, 40 bis über 200, bei den Knorpelf.n verschmolzen. Die Rippen, wo sie vorhanden, sind das, was man Gräte nennt, die in die Kiemenhaut gehenden heißen Kiemenstrahlen. Die äußern Gliedmaßen werden durch Flossen ersetzt, und zwar entsprechen die Brustflossen den vordern, die Bauchflossen den hintern Extremitäten; letztere fehlen öfters ganz, selten die erstern. Die Bauchflossen liegen bald vor (Kehlflosser), bald unter (Brustflosser), bald hinter den Brustflossen (Bauchflosser). Außer diesen finden sich noch Rückenflossen, Afterflossen und Schwanzflossen. Die Vorwärtsbewegung geschieht indeß hauptsächlich durch ein Fortstoßen mit der Schwanzflosse, was durch seitliches Hin- u. Herkrümmen des Körpers bewirkt wird, daher die Hauptmasse der Muskeln zu beiden Seiten des Körpers liegt. Der Kreislauf ist ein doppelter und das Athmen wird durch das Wasser vermittelt. Das Herz schickt nämlich das Blut durch eigene Gefäße in die Kiemen. Diese Organe sind im Wesentlichen nur die seinen haarförmigen Verzweigungen jener Gefäße, durch Zellgewebe in Form dünner Blättchen zusammengehalten, in

nur ihre wesentlich verschiedene Confirmation (s. d. Art.).


Firn, der körnige Schnee des Hochgebirgs; Firner, in Tyrol Ferner, die hohen Schnee- und Eisberge.


Firnewein, alter abgelegener Wein von dunklerer Farbe u. eigenthümlichem Geschmacke (Firnse), überhaupt alter, ruhiger Wein.


Firniß, lat. Vernix, die glanzgebenden Anstreichmittel. Es gibt Oel- und Lackf.e; der Leinölf. ist der gewöhnlichste Oelf., bereitet durch Kochen von Leinöl mit Bleiglätte; die Lackf.e sind Lösungen von Erd- und Baumharzen in Terebinthinöl mit oder ohne etwas Leinölf. und in Spiritus, wie z. B. der Dammer-, Bernstein- und Copalf., sodann in Spiritus der Mastixf. Natürlichen F. liefern die Valeria indica und Rhus vernix, tropische Bäume; s. Copal.


First, die Kante der Dachflächen; der Gipfel eines Berges; im Bergbau der obere Theil der bergmännisch ausgehauenen Räume.


Fiscal, Staatsanwalt für die Vermögensinteressen des Fiscus; dann aber besonders im Strafproceß der öffentliche Ankläger.


Fischadler, s. Adler.


Fischamend, Markt in Oesterreich unter der Enns an der Mündung der großen Fischa in die Donau, mit 1450 E., bedeutender Industrie in Baumwolle.


Fischart, Joh., genannt Mentzer, um 1445 zu Mainz oder Straßburg geb., war Reichskammergerichtsadvocat in Speyer, st. um 1589 als freiherrlich hohenfels-rixingscher Amtmann zu Forbach. F. ist einer der kecksten u. fruchtbarsten deutschen Satiriker von reichem, sehr derbem Witz, seine Schriften sind aber von ungleichem Werthe. Die bedeutendsten sind: eine Nachahmung von Gargantua und Pantagruel des Rabelais; aller Praktik Großmutter; Podagrammisch Trostbüchlein; Bienenkorb des hl. röm. Reichs Immenschwarm; philosophisch Ehezuchtbüchlein; der hl. Brotkorb; Flohhatz, Weibertratz; besonders: das glückhaft Schiff v. Zürich; sodann Psalmen und geistliche Lieder (neu abgedruckt Berlin 1849); kleinere Dichtungen hat Weller, Berlin 1854, herausgegeben.


Fischbach, Namen vieler Dörfer, z. B. schles. Dorf im Kreise Hirschberg, mit 1500 E, schönem Schloß und Parkanlagen, den Kindern des 1851 gest. Prinzen Wilhelm von Preußen gehörig.


Fischbein, s. Walfisch; das weiße F., die Schale des Tintenfisches, wird von den Goldarbeitern und Juwelieren in Pulverform gebraucht.


Fische, die niedrigste, vierte Klasse der Wirbelthiere, haben rothes, kaltes Blut, ein nur aus Vor- und Herzkammer bestehendes Herz, welches das Blut des Körpers aufnimmt und in die Kiemen schickt, athmen durch Kiemen, besitzen statt der äußern Glieder Flossen und eine nackte oder beschuppte Haut. Das Skelet der F. ist bei dem größern Theil derselben wirklich knöchern, bei dem andern kleinern Theil aber nur knorplig, daher die Eintheilung der ganzen Klasse in Knochens. und Knorpelf. Die Wirbel sind zahlreich, 40 bis über 200, bei den Knorpelf.n verschmolzen. Die Rippen, wo sie vorhanden, sind das, was man Gräte nennt, die in die Kiemenhaut gehenden heißen Kiemenstrahlen. Die äußern Gliedmaßen werden durch Flossen ersetzt, und zwar entsprechen die Brustflossen den vordern, die Bauchflossen den hintern Extremitäten; letztere fehlen öfters ganz, selten die erstern. Die Bauchflossen liegen bald vor (Kehlflosser), bald unter (Brustflosser), bald hinter den Brustflossen (Bauchflosser). Außer diesen finden sich noch Rückenflossen, Afterflossen und Schwanzflossen. Die Vorwärtsbewegung geschieht indeß hauptsächlich durch ein Fortstoßen mit der Schwanzflosse, was durch seitliches Hin- u. Herkrümmen des Körpers bewirkt wird, daher die Hauptmasse der Muskeln zu beiden Seiten des Körpers liegt. Der Kreislauf ist ein doppelter und das Athmen wird durch das Wasser vermittelt. Das Herz schickt nämlich das Blut durch eigene Gefäße in die Kiemen. Diese Organe sind im Wesentlichen nur die seinen haarförmigen Verzweigungen jener Gefäße, durch Zellgewebe in Form dünner Blättchen zusammengehalten, in

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[711/0712] nur ihre wesentlich verschiedene Confirmation (s. d. Art.). Firn, der körnige Schnee des Hochgebirgs; Firner, in Tyrol Ferner, die hohen Schnee- und Eisberge. Firnewein, alter abgelegener Wein von dunklerer Farbe u. eigenthümlichem Geschmacke (Firnse), überhaupt alter, ruhiger Wein. Firniß, lat. Vernix, die glanzgebenden Anstreichmittel. Es gibt Oel- und Lackf.e; der Leinölf. ist der gewöhnlichste Oelf., bereitet durch Kochen von Leinöl mit Bleiglätte; die Lackf.e sind Lösungen von Erd- und Baumharzen in Terebinthinöl mit oder ohne etwas Leinölf. und in Spiritus, wie z. B. der Dammer-, Bernstein- und Copalf., sodann in Spiritus der Mastixf. Natürlichen F. liefern die Valeria indica und Rhus vernix, tropische Bäume; s. Copal. First, die Kante der Dachflächen; der Gipfel eines Berges; im Bergbau der obere Theil der bergmännisch ausgehauenen Räume. Fiscal, Staatsanwalt für die Vermögensinteressen des Fiscus; dann aber besonders im Strafproceß der öffentliche Ankläger. Fischadler, s. Adler. Fischamend, Markt in Oesterreich unter der Enns an der Mündung der großen Fischa in die Donau, mit 1450 E., bedeutender Industrie in Baumwolle. Fischart, Joh., genannt Mentzer, um 1445 zu Mainz oder Straßburg geb., war Reichskammergerichtsadvocat in Speyer, st. um 1589 als freiherrlich hohenfels-rixingscher Amtmann zu Forbach. F. ist einer der kecksten u. fruchtbarsten deutschen Satiriker von reichem, sehr derbem Witz, seine Schriften sind aber von ungleichem Werthe. Die bedeutendsten sind: eine Nachahmung von Gargantua und Pantagruel des Rabelais; aller Praktik Großmutter; Podagrammisch Trostbüchlein; Bienenkorb des hl. röm. Reichs Immenschwarm; philosophisch Ehezuchtbüchlein; der hl. Brotkorb; Flohhatz, Weibertratz; besonders: das glückhaft Schiff v. Zürich; sodann Psalmen und geistliche Lieder (neu abgedruckt Berlin 1849); kleinere Dichtungen hat Weller, Berlin 1854, herausgegeben. Fischbach, Namen vieler Dörfer, z. B. schles. Dorf im Kreise Hirschberg, mit 1500 E, schönem Schloß und Parkanlagen, den Kindern des 1851 gest. Prinzen Wilhelm von Preußen gehörig. Fischbein, s. Walfisch; das weiße F., die Schale des Tintenfisches, wird von den Goldarbeitern und Juwelieren in Pulverform gebraucht. Fische, die niedrigste, vierte Klasse der Wirbelthiere, haben rothes, kaltes Blut, ein nur aus Vor- und Herzkammer bestehendes Herz, welches das Blut des Körpers aufnimmt und in die Kiemen schickt, athmen durch Kiemen, besitzen statt der äußern Glieder Flossen und eine nackte oder beschuppte Haut. Das Skelet der F. ist bei dem größern Theil derselben wirklich knöchern, bei dem andern kleinern Theil aber nur knorplig, daher die Eintheilung der ganzen Klasse in Knochens. und Knorpelf. Die Wirbel sind zahlreich, 40 bis über 200, bei den Knorpelf.n verschmolzen. Die Rippen, wo sie vorhanden, sind das, was man Gräte nennt, die in die Kiemenhaut gehenden heißen Kiemenstrahlen. Die äußern Gliedmaßen werden durch Flossen ersetzt, und zwar entsprechen die Brustflossen den vordern, die Bauchflossen den hintern Extremitäten; letztere fehlen öfters ganz, selten die erstern. Die Bauchflossen liegen bald vor (Kehlflosser), bald unter (Brustflosser), bald hinter den Brustflossen (Bauchflosser). Außer diesen finden sich noch Rückenflossen, Afterflossen und Schwanzflossen. Die Vorwärtsbewegung geschieht indeß hauptsächlich durch ein Fortstoßen mit der Schwanzflosse, was durch seitliches Hin- u. Herkrümmen des Körpers bewirkt wird, daher die Hauptmasse der Muskeln zu beiden Seiten des Körpers liegt. Der Kreislauf ist ein doppelter und das Athmen wird durch das Wasser vermittelt. Das Herz schickt nämlich das Blut durch eigene Gefäße in die Kiemen. Diese Organe sind im Wesentlichen nur die seinen haarförmigen Verzweigungen jener Gefäße, durch Zellgewebe in Form dünner Blättchen zusammengehalten, in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/712>, abgerufen am 25.11.2024.