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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Filiation, lat.-deutsch, kindliche Verpflichtung; F.sprobe, s. Ahnenprobe.


Filicaja, Vincenzo da, geb. 1642 zu Florenz, ital. lyrischer Dichter, weniger durch Originalität als guten Geschmack ausgezeichnet, st. 1707; seinen Ruf verdankt er einigen Sonneten und einem Gedichte auf den Entsatz von Wien durch Joh. Sobieski.


Filices, Familie der Laubfarne, schöne und große Pflanzenfamilie, über die ganze Erde verbreitet, aber die größte Mannigfaltigkeit ihrer Bildungen wie ihre edelsten Formen, die der palmartigen Baumfarne, nur in den feuchten Wäldern der Tropen entwickelnd. Ihr Nutzen für den Menschen ist gering, indem nur wenige officinell sind (vergl. Engelsüß; aus Adiantum Capillus Veneris der bekannte Syrop capillaire; aus Aspidium filix mas ein starkriechendes Oel und Wurmmittel). Desto beliebter aber sind in neuester Zeit die Laubfarne in der Ziergärtnerei geworden, u. Warm- und Kalthäuser, sowie die Zimmergärtnerei haben ganze Sammlungen der zierlichsten Wedelformen ausländischer Farne im Verein mit ausländischen Lycopodiaceen aufzuweisen. Cultur höchst einfach, lieben den Schatten, verlangen durchweg eine leichte, faserige, sandgemischte Holz- und Lauberde, und wollen nur mäßig begossen, dagegen um so häufiger von oben überspritzt sein.


Filiere (frz. -ähr), beim Drath- und Wachsziehen das sog. Zieheisen; bei Orgeln der Registerhebel.


Filiform, lat.-deutsch, fadenförmig.


Filigranarbeit, aus Silber- oder Golddrath verfertigtes Geflecht, zur Verzierung dienend.


Filins (frz. Filäng), Zeug aus Kammwolle.


Filippo, alte, von den span. Königen Philipp III, IV, V, zu Mailand geprägte Silbermünze = 1 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf. = 2 fl. 25 kr. C.-M.


Filippo Lippi, Fra, einer der bedeutendsten Maler des 15. Jahrh., geb. 1412 zu Florenz, von sehr abenteuerlichem Leben, dessen Sinnlichkeit in zarter wie in derber Weise auch in seinen Gemälden sich ausspricht. Die meisten seiner Bilder besitzt Florenz; auch in Paris, Berlin und München sind Gemälde von ihm. - Filippino L., Sohn des Vorigen, geb. 1460, gest. 1505, ausgezeichneter Historienmaler, malte mit seinem Lehrer Botticelli in der Sixtina in Rom, zu Florenz das Leben der Apostel Johannes und Philippus; sein schönstes Staffeleigemälde, der h. Bernhard, ist in Florenz.


Filiren, frz.-deutsch, spinnen; einen Ton möglichst lange aushalten; filirt, gesponnen; netzartig gestrickt.


Fillmore, Millard, geb. 1800 zu Cayuga im Staate Newyork, nordamerikan. Rechtsgelehrter und Staatsmann, 1848 Vicepräsident der Union, nach dem Tode des Präsidenten Taylor dessen Nachfolger bis Nov. 1852.


Filoche (frz. -ohsch), Seiden- oder Leinengewebe; filochirt, gewoben; Filoselle, Flockseide.


Fils, Nebenfluß des Neckars in Württemberg, mündet nach 8 M. bei Plochingen.


Filtriren, unauflösbare Stoffe aus einer Flüssigkeit absondern, indem man letztere durch einen porösen Körper (Fließpapier, Leinwand, Filz, Siebe, Sand etc.) dringen läßt.


Filz, fest und verworren in einander geschlungene Haare od. faserige Körper; der aus Thierhaaren bereitete Stoff, wobei man dieselben durch Druck, Wasser, Lauge, Wärme in eine Masse vereinigt.


Filzmalz, s. Malz.


Fimmel, der männliche Hanf; fimmeln, denselben ausziehen.


Final, lat.-deutsch, endlich, schließlich.


Finale, in der Musik der Schlußsatz eines größeren Tonstücks. In den Instrumentalstücken bildet das F. gewöhnlich eine gedrängte Wiederholung der Hauptgedanken des Vorangehenden. In der Oper besteht dasselbe meist aus aneinander gereihten mehrstimmigen Sätzen von verschiedenem Charakter.


Finale, feste Stadt am Meerbusen von Genua, mit 6500 E., Weinbau. - F., Stadt in Modena, mit 6000 E., Seidenindustrie.


Finanz (wird vom altdeutschen Finna, Abgabe, od. dem latein. finis Zahlungstermin, abgeleitet), früher ein Ausdruck gleichbedeutend mit dem heutigen


Filiation, lat.-deutsch, kindliche Verpflichtung; F.sprobe, s. Ahnenprobe.


Filicaja, Vincenzo da, geb. 1642 zu Florenz, ital. lyrischer Dichter, weniger durch Originalität als guten Geschmack ausgezeichnet, st. 1707; seinen Ruf verdankt er einigen Sonneten und einem Gedichte auf den Entsatz von Wien durch Joh. Sobieski.


Filices, Familie der Laubfarne, schöne und große Pflanzenfamilie, über die ganze Erde verbreitet, aber die größte Mannigfaltigkeit ihrer Bildungen wie ihre edelsten Formen, die der palmartigen Baumfarne, nur in den feuchten Wäldern der Tropen entwickelnd. Ihr Nutzen für den Menschen ist gering, indem nur wenige officinell sind (vergl. Engelsüß; aus Adiantum Capillus Veneris der bekannte Syrop capillaire; aus Aspidium filix mas ein starkriechendes Oel und Wurmmittel). Desto beliebter aber sind in neuester Zeit die Laubfarne in der Ziergärtnerei geworden, u. Warm- und Kalthäuser, sowie die Zimmergärtnerei haben ganze Sammlungen der zierlichsten Wedelformen ausländischer Farne im Verein mit ausländischen Lycopodiaceen aufzuweisen. Cultur höchst einfach, lieben den Schatten, verlangen durchweg eine leichte, faserige, sandgemischte Holz- und Lauberde, und wollen nur mäßig begossen, dagegen um so häufiger von oben überspritzt sein.


Filière (frz. –ähr), beim Drath- und Wachsziehen das sog. Zieheisen; bei Orgeln der Registerhebel.


Filiform, lat.-deutsch, fadenförmig.


Filigranarbeit, aus Silber- oder Golddrath verfertigtes Geflecht, zur Verzierung dienend.


Filins (frz. Filäng), Zeug aus Kammwolle.


Filippo, alte, von den span. Königen Philipp III, IV, V, zu Mailand geprägte Silbermünze = 1 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf. = 2 fl. 25 kr. C.-M.


Filippo Lippi, Fra, einer der bedeutendsten Maler des 15. Jahrh., geb. 1412 zu Florenz, von sehr abenteuerlichem Leben, dessen Sinnlichkeit in zarter wie in derber Weise auch in seinen Gemälden sich ausspricht. Die meisten seiner Bilder besitzt Florenz; auch in Paris, Berlin und München sind Gemälde von ihm. – Filippino L., Sohn des Vorigen, geb. 1460, gest. 1505, ausgezeichneter Historienmaler, malte mit seinem Lehrer Botticelli in der Sixtina in Rom, zu Florenz das Leben der Apostel Johannes und Philippus; sein schönstes Staffeleigemälde, der h. Bernhard, ist in Florenz.


Filiren, frz.-deutsch, spinnen; einen Ton möglichst lange aushalten; filirt, gesponnen; netzartig gestrickt.


Fillmore, Millard, geb. 1800 zu Cayuga im Staate Newyork, nordamerikan. Rechtsgelehrter und Staatsmann, 1848 Vicepräsident der Union, nach dem Tode des Präsidenten Taylor dessen Nachfolger bis Nov. 1852.


Filoche (frz. –ohsch), Seiden- oder Leinengewebe; filochirt, gewoben; Filoselle, Flockseide.


Fils, Nebenfluß des Neckars in Württemberg, mündet nach 8 M. bei Plochingen.


Filtriren, unauflösbare Stoffe aus einer Flüssigkeit absondern, indem man letztere durch einen porösen Körper (Fließpapier, Leinwand, Filz, Siebe, Sand etc.) dringen läßt.


Filz, fest und verworren in einander geschlungene Haare od. faserige Körper; der aus Thierhaaren bereitete Stoff, wobei man dieselben durch Druck, Wasser, Lauge, Wärme in eine Masse vereinigt.


Filzmalz, s. Malz.


Fimmel, der männliche Hanf; fimmeln, denselben ausziehen.


Final, lat.-deutsch, endlich, schließlich.


Finale, in der Musik der Schlußsatz eines größeren Tonstücks. In den Instrumentalstücken bildet das F. gewöhnlich eine gedrängte Wiederholung der Hauptgedanken des Vorangehenden. In der Oper besteht dasselbe meist aus aneinander gereihten mehrstimmigen Sätzen von verschiedenem Charakter.


Finale, feste Stadt am Meerbusen von Genua, mit 6500 E., Weinbau. – F., Stadt in Modena, mit 6000 E., Seidenindustrie.


Finanz (wird vom altdeutschen Finna, Abgabe, od. dem latein. finis Zahlungstermin, abgeleitet), früher ein Ausdruck gleichbedeutend mit dem heutigen

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[706/0707] Filiation, lat.-deutsch, kindliche Verpflichtung; F.sprobe, s. Ahnenprobe. Filicaja, Vincenzo da, geb. 1642 zu Florenz, ital. lyrischer Dichter, weniger durch Originalität als guten Geschmack ausgezeichnet, st. 1707; seinen Ruf verdankt er einigen Sonneten und einem Gedichte auf den Entsatz von Wien durch Joh. Sobieski. Filices, Familie der Laubfarne, schöne und große Pflanzenfamilie, über die ganze Erde verbreitet, aber die größte Mannigfaltigkeit ihrer Bildungen wie ihre edelsten Formen, die der palmartigen Baumfarne, nur in den feuchten Wäldern der Tropen entwickelnd. Ihr Nutzen für den Menschen ist gering, indem nur wenige officinell sind (vergl. Engelsüß; aus Adiantum Capillus Veneris der bekannte Syrop capillaire; aus Aspidium filix mas ein starkriechendes Oel und Wurmmittel). Desto beliebter aber sind in neuester Zeit die Laubfarne in der Ziergärtnerei geworden, u. Warm- und Kalthäuser, sowie die Zimmergärtnerei haben ganze Sammlungen der zierlichsten Wedelformen ausländischer Farne im Verein mit ausländischen Lycopodiaceen aufzuweisen. Cultur höchst einfach, lieben den Schatten, verlangen durchweg eine leichte, faserige, sandgemischte Holz- und Lauberde, und wollen nur mäßig begossen, dagegen um so häufiger von oben überspritzt sein. Filière (frz. –ähr), beim Drath- und Wachsziehen das sog. Zieheisen; bei Orgeln der Registerhebel. Filiform, lat.-deutsch, fadenförmig. Filigranarbeit, aus Silber- oder Golddrath verfertigtes Geflecht, zur Verzierung dienend. Filins (frz. Filäng), Zeug aus Kammwolle. Filippo, alte, von den span. Königen Philipp III, IV, V, zu Mailand geprägte Silbermünze = 1 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf. = 2 fl. 25 kr. C.-M. Filippo Lippi, Fra, einer der bedeutendsten Maler des 15. Jahrh., geb. 1412 zu Florenz, von sehr abenteuerlichem Leben, dessen Sinnlichkeit in zarter wie in derber Weise auch in seinen Gemälden sich ausspricht. Die meisten seiner Bilder besitzt Florenz; auch in Paris, Berlin und München sind Gemälde von ihm. – Filippino L., Sohn des Vorigen, geb. 1460, gest. 1505, ausgezeichneter Historienmaler, malte mit seinem Lehrer Botticelli in der Sixtina in Rom, zu Florenz das Leben der Apostel Johannes und Philippus; sein schönstes Staffeleigemälde, der h. Bernhard, ist in Florenz. Filiren, frz.-deutsch, spinnen; einen Ton möglichst lange aushalten; filirt, gesponnen; netzartig gestrickt. Fillmore, Millard, geb. 1800 zu Cayuga im Staate Newyork, nordamerikan. Rechtsgelehrter und Staatsmann, 1848 Vicepräsident der Union, nach dem Tode des Präsidenten Taylor dessen Nachfolger bis Nov. 1852. Filoche (frz. –ohsch), Seiden- oder Leinengewebe; filochirt, gewoben; Filoselle, Flockseide. Fils, Nebenfluß des Neckars in Württemberg, mündet nach 8 M. bei Plochingen. Filtriren, unauflösbare Stoffe aus einer Flüssigkeit absondern, indem man letztere durch einen porösen Körper (Fließpapier, Leinwand, Filz, Siebe, Sand etc.) dringen läßt. Filz, fest und verworren in einander geschlungene Haare od. faserige Körper; der aus Thierhaaren bereitete Stoff, wobei man dieselben durch Druck, Wasser, Lauge, Wärme in eine Masse vereinigt. Filzmalz, s. Malz. Fimmel, der männliche Hanf; fimmeln, denselben ausziehen. Final, lat.-deutsch, endlich, schließlich. Finale, in der Musik der Schlußsatz eines größeren Tonstücks. In den Instrumentalstücken bildet das F. gewöhnlich eine gedrängte Wiederholung der Hauptgedanken des Vorangehenden. In der Oper besteht dasselbe meist aus aneinander gereihten mehrstimmigen Sätzen von verschiedenem Charakter. Finale, feste Stadt am Meerbusen von Genua, mit 6500 E., Weinbau. – F., Stadt in Modena, mit 6000 E., Seidenindustrie. Finanz (wird vom altdeutschen Finna, Abgabe, od. dem latein. finis Zahlungstermin, abgeleitet), früher ein Ausdruck gleichbedeutend mit dem heutigen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/707>, abgerufen am 25.11.2024.