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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Chassemaree (frz. Schaßm-), kleines 2mastiges Fahrzeug; Wagen zum Transport von Fischen und Austern.


Chassen (Schassen), frz.-deutsch, jagen, vertreiben.


Chassepartie (frz. Schaßpartih), Theilungsvertrag.


Chasseur (frz. Schassöhr), Jäger. Chasseurs a cheval, die leichte Reiterei bei den Franzosen; Chasseurs d'Afrique, afrik. Jäger, leichte Reiterei in Algier, mit arab. Pferden und einer dem Klima entsprechenden Kleidung.


Chassin (frz. Schassäng), die Windlade bei den Orgeln.


Chasteler (Schastlär), Joh. Gabriel, Marquis von, geb. 1763 auf dem Schlosse Mulbais im Hennegau, erhielt seine Ausbildung in der Ingenieurakademie zu Wien und diente von dem bayer. Erbfolgekriege an in allen Kriegen des Kaisers bis 1815. Als Major wohnte er 1793 den Belagerungen der Festungen an der franz.-belg. Gränze bei, wurde Oberstlieutenant und zeichnete sich namentlich bei Wattignie durch ritterliche Tapferkeit aus. 1799 machte er unter Suwarow den ital. Feldzug als Generalmajor mit u. wurde vor Tortona schwer verwundet; 1805 zeichnete er sich in Tyrol und Salzburg aus; 1808 dirigirte er die Befestigungsarbeiten von Komorn, 1809 aber führte er einen Theil des 8. Armeekorps in das Tyrol und wirkte zu den ersten glücklichen Erfolgen des Insurrectionskriegs wesentlich mit. Napoleon wurde darüber so erbost, daß er die Lüge verkündete, C. habe gefangene Franzosen und Bayern niedermetzeln lassen und denselben binnen 24 Stunden zu erschießen befahl, wenn er gefangen werden sollte. Nach dem Verlust des Treffens von Wörgel am 13. Mai zog sich C. durch Salzburg und Steyermark nach Ungarn. 1813 war er bei Dresden und Kulm, wurde dann Commandant von Theresienstadt, 1816 von Venedig, wo er den 10. Mai 1825 st.


Chateau, frz., Schloß, Kastell.


Chateaubriand (frz. Schatobriang), Francois Auguste, Vicomte de, geb. 4. Sept. 1769 zu St. Malo, franz. Schriftsteller und Staatsmann. In ersterer Beziehung ist sein Ruhm als Dichter unbestritten; sein Styl ist glänzend und frei, seine Empfindung tief und wahr, und er hat dadurch der neueren Richtung der franz. Literatur Bahn gebrochen. Weniger befriedigt er als historisch-politischer Schriftsteller; seine derartigen Schriften sind zu sehr mit den eigenen persönlichen Rücksichten und Eindrücken gesättigt, werden vielfach schwülstig, wo man Klarheit der Beweisführung od. Entwicklung erwartet und leiden überhaupt an einem gewissen gespreizten Wesen. Als Staatsmann war er Royalist; er kehrte von seiner Reise in Amerika zurück, als die Revolution immer bedrohlicher für den König wurde, emigrirte und focht unter Conde gegen die Republikaner, kehrte aber nach dem 18. Brumaire zurück und gewann durch seine Schriften die Gunst Bonapartes. Er wurde von ihm zu einigen untergeordneten diplomatischen Sendungen gebraucht, trat aber nach der Hinrichtung des Herzogs von Enghien aus dem Dienste. 1814 schrieb er zu Gunsten der Bourbonen, wurde in Gent Minister Ludwigs XVIII., erhielt aber 1816 seine Entlassung wegen einer Schrift für die Monarchie nach der Charte. Nun zeigte er sich wieder ganz royalistisch, wurde 1820 Gesandter in Berlin, 1821 auf kurze Zeit Minister, 1822 Gesandter in London, dann Bevollmächtigter in Verona, wo er die franz. Intervention in Spanien bewirkte, durch die er 2 Dinge zu erreichen gedachte: eine einflußreiche Stellung für Frankreich gegenüber den Großmächten und militärischen Ruhm für die Bourbons. 1823 wurde er Minister des Auswärtigen, den 6. Juni 1824 aber wieder entlassen und blieb nun bis 1830 ein Feind Villeles und der Jesuiten; nach Villeles Sturz 1828 ging er als Gesandter nach Rom, jedoch nur auf kurze Zeit. Nach der Julirevolution verweigerte er als Pair der Regierung den Eid, lebte aber unangefochten in Frankreich, begab sich jedoch zeitenweise nach England, Deutschland und der Schweiz. Während dieser Zeit bis zu seinem Tode 4. Juli 1848 war er so ziemlich verschollen und verfiel in den


Chassemarée (frz. Schaßm–), kleines 2mastiges Fahrzeug; Wagen zum Transport von Fischen und Austern.


Chassen (Schassen), frz.-deutsch, jagen, vertreiben.


Chassepartie (frz. Schaßpartih), Theilungsvertrag.


Chasseur (frz. Schassöhr), Jäger. Chasseurs à cheval, die leichte Reiterei bei den Franzosen; Chasseurs dʼAfrique, afrik. Jäger, leichte Reiterei in Algier, mit arab. Pferden und einer dem Klima entsprechenden Kleidung.


Chassin (frz. Schassäng), die Windlade bei den Orgeln.


Chasteler (Schastlär), Joh. Gabriel, Marquis von, geb. 1763 auf dem Schlosse Mulbais im Hennegau, erhielt seine Ausbildung in der Ingenieurakademie zu Wien und diente von dem bayer. Erbfolgekriege an in allen Kriegen des Kaisers bis 1815. Als Major wohnte er 1793 den Belagerungen der Festungen an der franz.-belg. Gränze bei, wurde Oberstlieutenant und zeichnete sich namentlich bei Wattignie durch ritterliche Tapferkeit aus. 1799 machte er unter Suwarow den ital. Feldzug als Generalmajor mit u. wurde vor Tortona schwer verwundet; 1805 zeichnete er sich in Tyrol und Salzburg aus; 1808 dirigirte er die Befestigungsarbeiten von Komorn, 1809 aber führte er einen Theil des 8. Armeekorps in das Tyrol und wirkte zu den ersten glücklichen Erfolgen des Insurrectionskriegs wesentlich mit. Napoleon wurde darüber so erbost, daß er die Lüge verkündete, C. habe gefangene Franzosen und Bayern niedermetzeln lassen und denselben binnen 24 Stunden zu erschießen befahl, wenn er gefangen werden sollte. Nach dem Verlust des Treffens von Wörgel am 13. Mai zog sich C. durch Salzburg und Steyermark nach Ungarn. 1813 war er bei Dresden und Kulm, wurde dann Commandant von Theresienstadt, 1816 von Venedig, wo er den 10. Mai 1825 st.


Château, frz., Schloß, Kastell.


Chateaubriand (frz. Schatobriang), François Auguste, Vicomte de, geb. 4. Sept. 1769 zu St. Malo, franz. Schriftsteller und Staatsmann. In ersterer Beziehung ist sein Ruhm als Dichter unbestritten; sein Styl ist glänzend und frei, seine Empfindung tief und wahr, und er hat dadurch der neueren Richtung der franz. Literatur Bahn gebrochen. Weniger befriedigt er als historisch-politischer Schriftsteller; seine derartigen Schriften sind zu sehr mit den eigenen persönlichen Rücksichten und Eindrücken gesättigt, werden vielfach schwülstig, wo man Klarheit der Beweisführung od. Entwicklung erwartet und leiden überhaupt an einem gewissen gespreizten Wesen. Als Staatsmann war er Royalist; er kehrte von seiner Reise in Amerika zurück, als die Revolution immer bedrohlicher für den König wurde, emigrirte und focht unter Condé gegen die Republikaner, kehrte aber nach dem 18. Brumaire zurück und gewann durch seine Schriften die Gunst Bonapartes. Er wurde von ihm zu einigen untergeordneten diplomatischen Sendungen gebraucht, trat aber nach der Hinrichtung des Herzogs von Enghien aus dem Dienste. 1814 schrieb er zu Gunsten der Bourbonen, wurde in Gent Minister Ludwigs XVIII., erhielt aber 1816 seine Entlassung wegen einer Schrift für die Monarchie nach der Charte. Nun zeigte er sich wieder ganz royalistisch, wurde 1820 Gesandter in Berlin, 1821 auf kurze Zeit Minister, 1822 Gesandter in London, dann Bevollmächtigter in Verona, wo er die franz. Intervention in Spanien bewirkte, durch die er 2 Dinge zu erreichen gedachte: eine einflußreiche Stellung für Frankreich gegenüber den Großmächten und militärischen Ruhm für die Bourbons. 1823 wurde er Minister des Auswärtigen, den 6. Juni 1824 aber wieder entlassen und blieb nun bis 1830 ein Feind Villeles und der Jesuiten; nach Villeles Sturz 1828 ging er als Gesandter nach Rom, jedoch nur auf kurze Zeit. Nach der Julirevolution verweigerte er als Pair der Regierung den Eid, lebte aber unangefochten in Frankreich, begab sich jedoch zeitenweise nach England, Deutschland und der Schweiz. Während dieser Zeit bis zu seinem Tode 4. Juli 1848 war er so ziemlich verschollen und verfiel in den

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[69/0070] Chassemarée (frz. Schaßm–), kleines 2mastiges Fahrzeug; Wagen zum Transport von Fischen und Austern. Chassen (Schassen), frz.-deutsch, jagen, vertreiben. Chassepartie (frz. Schaßpartih), Theilungsvertrag. Chasseur (frz. Schassöhr), Jäger. Chasseurs à cheval, die leichte Reiterei bei den Franzosen; Chasseurs dʼAfrique, afrik. Jäger, leichte Reiterei in Algier, mit arab. Pferden und einer dem Klima entsprechenden Kleidung. Chassin (frz. Schassäng), die Windlade bei den Orgeln. Chasteler (Schastlär), Joh. Gabriel, Marquis von, geb. 1763 auf dem Schlosse Mulbais im Hennegau, erhielt seine Ausbildung in der Ingenieurakademie zu Wien und diente von dem bayer. Erbfolgekriege an in allen Kriegen des Kaisers bis 1815. Als Major wohnte er 1793 den Belagerungen der Festungen an der franz.-belg. Gränze bei, wurde Oberstlieutenant und zeichnete sich namentlich bei Wattignie durch ritterliche Tapferkeit aus. 1799 machte er unter Suwarow den ital. Feldzug als Generalmajor mit u. wurde vor Tortona schwer verwundet; 1805 zeichnete er sich in Tyrol und Salzburg aus; 1808 dirigirte er die Befestigungsarbeiten von Komorn, 1809 aber führte er einen Theil des 8. Armeekorps in das Tyrol und wirkte zu den ersten glücklichen Erfolgen des Insurrectionskriegs wesentlich mit. Napoleon wurde darüber so erbost, daß er die Lüge verkündete, C. habe gefangene Franzosen und Bayern niedermetzeln lassen und denselben binnen 24 Stunden zu erschießen befahl, wenn er gefangen werden sollte. Nach dem Verlust des Treffens von Wörgel am 13. Mai zog sich C. durch Salzburg und Steyermark nach Ungarn. 1813 war er bei Dresden und Kulm, wurde dann Commandant von Theresienstadt, 1816 von Venedig, wo er den 10. Mai 1825 st. Château, frz., Schloß, Kastell. Chateaubriand (frz. Schatobriang), François Auguste, Vicomte de, geb. 4. Sept. 1769 zu St. Malo, franz. Schriftsteller und Staatsmann. In ersterer Beziehung ist sein Ruhm als Dichter unbestritten; sein Styl ist glänzend und frei, seine Empfindung tief und wahr, und er hat dadurch der neueren Richtung der franz. Literatur Bahn gebrochen. Weniger befriedigt er als historisch-politischer Schriftsteller; seine derartigen Schriften sind zu sehr mit den eigenen persönlichen Rücksichten und Eindrücken gesättigt, werden vielfach schwülstig, wo man Klarheit der Beweisführung od. Entwicklung erwartet und leiden überhaupt an einem gewissen gespreizten Wesen. Als Staatsmann war er Royalist; er kehrte von seiner Reise in Amerika zurück, als die Revolution immer bedrohlicher für den König wurde, emigrirte und focht unter Condé gegen die Republikaner, kehrte aber nach dem 18. Brumaire zurück und gewann durch seine Schriften die Gunst Bonapartes. Er wurde von ihm zu einigen untergeordneten diplomatischen Sendungen gebraucht, trat aber nach der Hinrichtung des Herzogs von Enghien aus dem Dienste. 1814 schrieb er zu Gunsten der Bourbonen, wurde in Gent Minister Ludwigs XVIII., erhielt aber 1816 seine Entlassung wegen einer Schrift für die Monarchie nach der Charte. Nun zeigte er sich wieder ganz royalistisch, wurde 1820 Gesandter in Berlin, 1821 auf kurze Zeit Minister, 1822 Gesandter in London, dann Bevollmächtigter in Verona, wo er die franz. Intervention in Spanien bewirkte, durch die er 2 Dinge zu erreichen gedachte: eine einflußreiche Stellung für Frankreich gegenüber den Großmächten und militärischen Ruhm für die Bourbons. 1823 wurde er Minister des Auswärtigen, den 6. Juni 1824 aber wieder entlassen und blieb nun bis 1830 ein Feind Villeles und der Jesuiten; nach Villeles Sturz 1828 ging er als Gesandter nach Rom, jedoch nur auf kurze Zeit. Nach der Julirevolution verweigerte er als Pair der Regierung den Eid, lebte aber unangefochten in Frankreich, begab sich jedoch zeitenweise nach England, Deutschland und der Schweiz. Während dieser Zeit bis zu seinem Tode 4. Juli 1848 war er so ziemlich verschollen und verfiel in den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/70>, abgerufen am 21.05.2024.