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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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der Erde (Poseidon und Gäa, Neptun und Tellus), wurde von Jupiter wegen räuberischer Gefräßigkeit mit dem Blitze erschlagen und in die Meerenge zwischen Calabrien und Sicilien (fretum siculum) gestürzt, wo sie unter furchtbarem Getös das Wasser einschlürfend und ausstoßend nahende Schiffe zu verschlingen trachtete. Beim Ausweichen geriethen diese leicht an die Felsen der Scylla und wurden zerschellt, daher das Sprichwort: "Incidit in Scyllam, qui vult evitare Charybdim", unserm: Er kommt aus dem Regen unter die Traufe, entsprechend. Für die C. hält man die Wasserwallungen vor dem Eingange des Hafens von Messina, Charilla oder auch Calofaro, schöner Thurm (vom nahen Leuchtthurm) genannt, über welche man jetzt sorglos hinwegfährt. Die Scylla (daher die Stadt Scyllaeum in Bruttium) will man in den wegen der Fluthströmung bei entgegengesetztem Winde noch heute gefahrdrohenden Felsen der calabrischen Küste finden, doch paßt die Beschreibung der Alten nicht.


Chasidim Chasidäer, d. h. Fromme, jüdische Sekte in Rußland, Galizien, den Donaufürstenthümern etc., gestiftet von Israel, einem podolischen Juden, gest. 1760; er wurde Baal Schem (Herr des Namens, Wunderthäter) genannt, abgekürzt Bescht, daher seine Anhänger Beschtianer heißen, legte dem Ceremoniel weniger Werth bei und empfahl dagegen Contemplation und wahre Andacht. Der Vorsteher einer Gemeinde heißt Zaddik (Gerechter); die C. werden wegen ihrer Redlichkeit geachtet, von den andern Juden als Abtrünnige aber gehaßt. - Die C. der alten Juden waren Anhänger des von der großen Synagoge nach der babyl. Gefangenschaft erweiterten Gesetzes, also vorzugsweise die Pharisäer; ihre Gegner waren die Zaddikim, die Essäer und Sadducäer.


Chasles (frz. Schahl), Victor, geb. 1799, seit 1841 Prof. der nordischen Literaturen am College de France, kritischer, geistreicher Schriftsteller, der von der Idee ausgeht, daß die verschiedenen Racen der Völker und der Einfluß der Jahrh. die Literatur gestalten, so daß dadurch eine Art Weltliteratur entsteht. Schriften: "Discours sur la vie et les ouvrages de J. A. de Thou" 1824, eine gekrönte Preisschrift; "Tableau de la marche et des progres de la langue et de la literature francaise" 1828; "Revolution de l'Angleterre" 1844-47: "Etudes sur les hommes et les moeurs au 19. siecle" 1850.


Chasna, Hasne, in der Türkei eine Summe von 10000 Beuteln in Gold oder Silber; ihr Werth richtet sich nach dem des Beutels (s. d. A.) oder des Piasters.


Chasse (frz. Schaß), Jagd, Billardspiel mit 15 Bällen.


Chasse (frz. Schasseh). Tanzpas, bei dem der eine Fuß seitwärts hingleitet u. der andere nachgezogen wird. Chassiren, deutsch-frz., im Tanzen eine Colonne hinab und herauf tanzen.


Chasse (Schasseh), David Henry, geb. 1765 zu Thiel in Geldern, ward frühe Soldat, 1787 Hauptmann, schloß sich der Revolution gegen das Haus Oranien an und entfloh bei dem Einmarsch der Preußen nach Frankreich. 1794 kam er als franz. Oberstlieutenant mit Pichegrus Heer nach Holland zurück, zeichnete sich in allen Feldzügen aus, besonders 1800 bei der Landung der Engländer in Holland, 1808 in Spanien, wurde Brigadegeneral und 1809 nach der Schlacht von Ocanna Baron. Nach dem 2. Pariser Frieden ging er in sein Vaterland zurück und wurde Generallieutenant, in der Schlacht von Waterloo zeichnete er sich abermals so aus, daß Wellington sein Verdienst öffentlich anerkannte. 1830 war er beim Ausbruch der belg. Revolution Commandant von Antwerpen; er räumte die Stadt und als ihn die Insurgenten vertragswidrig angriffen, bombardirte er zur Strafe die Stadt mehrere Stunden. Vom 29. Nov. bis 27. Dec. 1832 hielt er die Citadelle von Antwerpen gegen die Franzosen unter Marschall Gerard, wurde dann nach Frankreich abgeführt, kehrte jedoch am 12. Mai 1833 nach Holland zurück. 1841 begab er sich in den Ruhestand u. st. 2. Mai 1849 zu Breda.


Chasseki, die erste Sultanin, die, welche den Thronfolger geboren hat.

der Erde (Poseidon und Gäa, Neptun und Tellus), wurde von Jupiter wegen räuberischer Gefräßigkeit mit dem Blitze erschlagen und in die Meerenge zwischen Calabrien und Sicilien (fretum siculum) gestürzt, wo sie unter furchtbarem Getös das Wasser einschlürfend und ausstoßend nahende Schiffe zu verschlingen trachtete. Beim Ausweichen geriethen diese leicht an die Felsen der Scylla und wurden zerschellt, daher das Sprichwort: „Incidit in Scyllam, qui vult evitare Charybdim“, unserm: Er kommt aus dem Regen unter die Traufe, entsprechend. Für die C. hält man die Wasserwallungen vor dem Eingange des Hafens von Messina, Charilla oder auch Calofaro, schöner Thurm (vom nahen Leuchtthurm) genannt, über welche man jetzt sorglos hinwegfährt. Die Scylla (daher die Stadt Scyllaeum in Bruttium) will man in den wegen der Fluthströmung bei entgegengesetztem Winde noch heute gefahrdrohenden Felsen der calabrischen Küste finden, doch paßt die Beschreibung der Alten nicht.


Chasidim Chasidäer, d. h. Fromme, jüdische Sekte in Rußland, Galizien, den Donaufürstenthümern etc., gestiftet von Israel, einem podolischen Juden, gest. 1760; er wurde Baal Schem (Herr des Namens, Wunderthäter) genannt, abgekürzt Bescht, daher seine Anhänger Beschtianer heißen, legte dem Ceremoniel weniger Werth bei und empfahl dagegen Contemplation und wahre Andacht. Der Vorsteher einer Gemeinde heißt Zaddik (Gerechter); die C. werden wegen ihrer Redlichkeit geachtet, von den andern Juden als Abtrünnige aber gehaßt. – Die C. der alten Juden waren Anhänger des von der großen Synagoge nach der babyl. Gefangenschaft erweiterten Gesetzes, also vorzugsweise die Pharisäer; ihre Gegner waren die Zaddikim, die Essäer und Sadducäer.


Chasles (frz. Schahl), Victor, geb. 1799, seit 1841 Prof. der nordischen Literaturen am Collége de France, kritischer, geistreicher Schriftsteller, der von der Idee ausgeht, daß die verschiedenen Raçen der Völker und der Einfluß der Jahrh. die Literatur gestalten, so daß dadurch eine Art Weltliteratur entsteht. Schriften: „Discours sur la vie et les ouvrages de J. A. de Thou“ 1824, eine gekrönte Preisschrift; „Tableau de la marche et des progrès de la langue et de la litérature française“ 1828; „Revolution de lʼAngleterre“ 1844–47: „Etudes sur les hommes et les moeurs au 19. siècle“ 1850.


Chasna, Hasne, in der Türkei eine Summe von 10000 Beuteln in Gold oder Silber; ihr Werth richtet sich nach dem des Beutels (s. d. A.) oder des Piasters.


Chasse (frz. Schaß), Jagd, Billardspiel mit 15 Bällen.


Chassé (frz. Schasseh). Tanzpas, bei dem der eine Fuß seitwärts hingleitet u. der andere nachgezogen wird. Chassiren, deutsch-frz., im Tanzen eine Colonne hinab und herauf tanzen.


Chassé (Schasseh), David Henry, geb. 1765 zu Thiel in Geldern, ward frühe Soldat, 1787 Hauptmann, schloß sich der Revolution gegen das Haus Oranien an und entfloh bei dem Einmarsch der Preußen nach Frankreich. 1794 kam er als franz. Oberstlieutenant mit Pichegrus Heer nach Holland zurück, zeichnete sich in allen Feldzügen aus, besonders 1800 bei der Landung der Engländer in Holland, 1808 in Spanien, wurde Brigadegeneral und 1809 nach der Schlacht von Ocanna Baron. Nach dem 2. Pariser Frieden ging er in sein Vaterland zurück und wurde Generallieutenant, in der Schlacht von Waterloo zeichnete er sich abermals so aus, daß Wellington sein Verdienst öffentlich anerkannte. 1830 war er beim Ausbruch der belg. Revolution Commandant von Antwerpen; er räumte die Stadt und als ihn die Insurgenten vertragswidrig angriffen, bombardirte er zur Strafe die Stadt mehrere Stunden. Vom 29. Nov. bis 27. Dec. 1832 hielt er die Citadelle von Antwerpen gegen die Franzosen unter Marschall Gerard, wurde dann nach Frankreich abgeführt, kehrte jedoch am 12. Mai 1833 nach Holland zurück. 1841 begab er sich in den Ruhestand u. st. 2. Mai 1849 zu Breda.


Chasseki, die erste Sultanin, die, welche den Thronfolger geboren hat.

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[68/0069] der Erde (Poseidon und Gäa, Neptun und Tellus), wurde von Jupiter wegen räuberischer Gefräßigkeit mit dem Blitze erschlagen und in die Meerenge zwischen Calabrien und Sicilien (fretum siculum) gestürzt, wo sie unter furchtbarem Getös das Wasser einschlürfend und ausstoßend nahende Schiffe zu verschlingen trachtete. Beim Ausweichen geriethen diese leicht an die Felsen der Scylla und wurden zerschellt, daher das Sprichwort: „Incidit in Scyllam, qui vult evitare Charybdim“, unserm: Er kommt aus dem Regen unter die Traufe, entsprechend. Für die C. hält man die Wasserwallungen vor dem Eingange des Hafens von Messina, Charilla oder auch Calofaro, schöner Thurm (vom nahen Leuchtthurm) genannt, über welche man jetzt sorglos hinwegfährt. Die Scylla (daher die Stadt Scyllaeum in Bruttium) will man in den wegen der Fluthströmung bei entgegengesetztem Winde noch heute gefahrdrohenden Felsen der calabrischen Küste finden, doch paßt die Beschreibung der Alten nicht. Chasidim Chasidäer, d. h. Fromme, jüdische Sekte in Rußland, Galizien, den Donaufürstenthümern etc., gestiftet von Israel, einem podolischen Juden, gest. 1760; er wurde Baal Schem (Herr des Namens, Wunderthäter) genannt, abgekürzt Bescht, daher seine Anhänger Beschtianer heißen, legte dem Ceremoniel weniger Werth bei und empfahl dagegen Contemplation und wahre Andacht. Der Vorsteher einer Gemeinde heißt Zaddik (Gerechter); die C. werden wegen ihrer Redlichkeit geachtet, von den andern Juden als Abtrünnige aber gehaßt. – Die C. der alten Juden waren Anhänger des von der großen Synagoge nach der babyl. Gefangenschaft erweiterten Gesetzes, also vorzugsweise die Pharisäer; ihre Gegner waren die Zaddikim, die Essäer und Sadducäer. Chasles (frz. Schahl), Victor, geb. 1799, seit 1841 Prof. der nordischen Literaturen am Collége de France, kritischer, geistreicher Schriftsteller, der von der Idee ausgeht, daß die verschiedenen Raçen der Völker und der Einfluß der Jahrh. die Literatur gestalten, so daß dadurch eine Art Weltliteratur entsteht. Schriften: „Discours sur la vie et les ouvrages de J. A. de Thou“ 1824, eine gekrönte Preisschrift; „Tableau de la marche et des progrès de la langue et de la litérature française“ 1828; „Revolution de lʼAngleterre“ 1844–47: „Etudes sur les hommes et les moeurs au 19. siècle“ 1850. Chasna, Hasne, in der Türkei eine Summe von 10000 Beuteln in Gold oder Silber; ihr Werth richtet sich nach dem des Beutels (s. d. A.) oder des Piasters. Chasse (frz. Schaß), Jagd, Billardspiel mit 15 Bällen. Chassé (frz. Schasseh). Tanzpas, bei dem der eine Fuß seitwärts hingleitet u. der andere nachgezogen wird. Chassiren, deutsch-frz., im Tanzen eine Colonne hinab und herauf tanzen. Chassé (Schasseh), David Henry, geb. 1765 zu Thiel in Geldern, ward frühe Soldat, 1787 Hauptmann, schloß sich der Revolution gegen das Haus Oranien an und entfloh bei dem Einmarsch der Preußen nach Frankreich. 1794 kam er als franz. Oberstlieutenant mit Pichegrus Heer nach Holland zurück, zeichnete sich in allen Feldzügen aus, besonders 1800 bei der Landung der Engländer in Holland, 1808 in Spanien, wurde Brigadegeneral und 1809 nach der Schlacht von Ocanna Baron. Nach dem 2. Pariser Frieden ging er in sein Vaterland zurück und wurde Generallieutenant, in der Schlacht von Waterloo zeichnete er sich abermals so aus, daß Wellington sein Verdienst öffentlich anerkannte. 1830 war er beim Ausbruch der belg. Revolution Commandant von Antwerpen; er räumte die Stadt und als ihn die Insurgenten vertragswidrig angriffen, bombardirte er zur Strafe die Stadt mehrere Stunden. Vom 29. Nov. bis 27. Dec. 1832 hielt er die Citadelle von Antwerpen gegen die Franzosen unter Marschall Gerard, wurde dann nach Frankreich abgeführt, kehrte jedoch am 12. Mai 1833 nach Holland zurück. 1841 begab er sich in den Ruhestand u. st. 2. Mai 1849 zu Breda. Chasseki, die erste Sultanin, die, welche den Thronfolger geboren hat.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/69>, abgerufen am 21.05.2024.