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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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abwehrt; der fallende F. auf dem Capitolinischen Museum, falsch restaurirt, denn er ist die Nachahmung von Myrons Discuswerfer; der sterbende F., im gleichen Locale, ist ein verwundeter Kriegsgefangener.


Fechtkunst, die Kunst, eine Stoß- od. Hiebwaffe (Degen, Lanze, Bajonnet, Säbel) zugleich zum Angriff und zur Vertheidigung zu gebrauchen; s. Battement, Degagiren, Prim, Secunde, Terze, Quarte, Finte etc.


Fecit, lat., hat es gemacht, z. B. unter Kupferstichen.


Fecund, lat. fecundus, fruchtbar; F.ation, Befruchtung; F.ität, Fruchtbarkeit; F.anz, Befruchtungskraft.


Feder, Johann Georg Heinrich, als eklektischer Philosoph u. Gegner Kants bekannt, geb. 1740 zu Schornweisach bei Bayreuth, 1765 Professor zu Koburg, seit 1768 zu Göttingen, wurde 1797 Mitdirector des Georgianum zu Hannover, 1802 Hofbibliothekar u. st. 1821. Gab mit Meiners die philos. Biblioth. seit 1788 heraus; seine Untersuchungen über den menschl. Willen Lemgo 1779 bis 93, 4 Bde., galten lange als vorzügliches Handbuch der empyrischen Psychologie. Sein Sohn, K. A. Ludwig, Hofrath u. Professor der Philosophie zu Gießen, veröffentlichte 1825 die Selbstbiographie des Vaters.


Federharz, s. Kautschuk.


Federici (-itschi), Camillo, eigentl. Giovanni Battista Viassolo, geb. 1755, war Richter zu Moncalieri, wurde einer Schauspielerin zu Liebe Lustspieldichter, st. 1803 zu Turin. Sämmtl. Werke, zuletzt Turin 1808.


Federkraft, s. Elasticität.


Federn, die äußere Bedeckung der Vögel und charakteristisches Eigenthum derselben, dem Haar der Säugethiere entsprechend. Sie dienen dem Vogel zur Bedeckung und zum Flug und bestehen aus dem Kiel (Spule), welcher eine in der Haut liegende hornige Röhre bildet mit einem häutigen Cylinder (der Seele) im Innern; ferner aus dem Schaft, einer Fortsetzung des Kiels, im Innern mit einem trockenen leichten Mark, außen mit einem hornartigen Ueberzug; endlich aus dem Barte, zu beiden Seiten des Schaftes, aus neben einander liegenden Fasern mit Härchen bestehend, bilden mit dem Schaft die Fahne. Die F. der verschiedenen Körpertheile sind indeß ungleich in Bau und Größe, am größten sind die Schwung-F. der Flügel u. die Schwanz- oder Steuer-F. Die F. werden periodisch ausgestoßen u. durch neue ersetzt (das Mausern), in der Regel einmal im Jahr. Ihre Farbe ist von der größten Mannigfaltigkeit, bald matt, bald sehr lebhaft, oft mit herrlichem Metallglanz. - Die allgemeinste Verwendung finden die F. als Bett-F., namentlich die Gänsefedern u. Eiderdunen, u. als Kiele zum Schreiben, auch zum Schmuck (Straußen-, Marabu-F.). - F., elastische, nennt man band- oder streifenartige elastische Vorrichtungen von Metall, seltener von Holz, die mittelst ihrer Elasticität irgend eine Kraft ausüben sollen, so als Trieb-F. zum Bewegen des Uhrwerks, als Reactions-F. zu schneller Kraftäußerung, wie in Gewehrschlössern, Thürschlössern, als Trag-F., wie die Wagen-F., als Spann-F. etc.


Federsee, in Oberschwaben, 11/2 St. lang, 3/4 breit, Rest eines großen Sees, mit sumpfigen, von Seegras (Federgras) bewachsenen Ufern, fließt durch die Kanzach in die Donau ab. An ihm liegt Buchau.


Federthaler, hießen in Süddeutschland die franz. Thaler von 1741; einer = 1 Thlr. 17 Sgr. 5 Pf. = 2 fl. 181/2, kr. C.-M.


Federvieh, das zahme Geflügel; seine Zucht im Großen lohnt sich sehr selten, und die Versuche, Hühner- und Enteneier durch künstliche Wärme auszubrüten, wurden wieder aufgegeben. In Deutschland wird beträchtliche Gänsezucht im Ries bei Nördlingen betrieben, ferner in Pommern und Mecklenburg, in Steyermark die Kapaunenzucht für Wien, die Truthühnerzucht im Hannöverischen und Braunschweigischen.


Federwage, eine Vorrichtung, durch welche der Druck einer Last oder das Maß einer Zugkraft vermittelst eines Zeigers gemessen wird, der an einer Stahlfeder angebracht ist und durch die Ausdehnung od. Zusammenziehung derselben

abwehrt; der fallende F. auf dem Capitolinischen Museum, falsch restaurirt, denn er ist die Nachahmung von Myrons Discuswerfer; der sterbende F., im gleichen Locale, ist ein verwundeter Kriegsgefangener.


Fechtkunst, die Kunst, eine Stoß- od. Hiebwaffe (Degen, Lanze, Bajonnet, Säbel) zugleich zum Angriff und zur Vertheidigung zu gebrauchen; s. Battement, Degagiren, Prim, Secunde, Terze, Quarte, Finte etc.


Fecit, lat., hat es gemacht, z. B. unter Kupferstichen.


Fecund, lat. fecundus, fruchtbar; F.ation, Befruchtung; F.ität, Fruchtbarkeit; F.anz, Befruchtungskraft.


Feder, Johann Georg Heinrich, als eklektischer Philosoph u. Gegner Kants bekannt, geb. 1740 zu Schornweisach bei Bayreuth, 1765 Professor zu Koburg, seit 1768 zu Göttingen, wurde 1797 Mitdirector des Georgianum zu Hannover, 1802 Hofbibliothekar u. st. 1821. Gab mit Meiners die philos. Biblioth. seit 1788 heraus; seine Untersuchungen über den menschl. Willen Lemgo 1779 bis 93, 4 Bde., galten lange als vorzügliches Handbuch der empyrischen Psychologie. Sein Sohn, K. A. Ludwig, Hofrath u. Professor der Philosophie zu Gießen, veröffentlichte 1825 die Selbstbiographie des Vaters.


Federharz, s. Kautschuk.


Federici (–itschi), Camillo, eigentl. Giovanni Battista Viassolo, geb. 1755, war Richter zu Moncalieri, wurde einer Schauspielerin zu Liebe Lustspieldichter, st. 1803 zu Turin. Sämmtl. Werke, zuletzt Turin 1808.


Federkraft, s. Elasticität.


Federn, die äußere Bedeckung der Vögel und charakteristisches Eigenthum derselben, dem Haar der Säugethiere entsprechend. Sie dienen dem Vogel zur Bedeckung und zum Flug und bestehen aus dem Kiel (Spule), welcher eine in der Haut liegende hornige Röhre bildet mit einem häutigen Cylinder (der Seele) im Innern; ferner aus dem Schaft, einer Fortsetzung des Kiels, im Innern mit einem trockenen leichten Mark, außen mit einem hornartigen Ueberzug; endlich aus dem Barte, zu beiden Seiten des Schaftes, aus neben einander liegenden Fasern mit Härchen bestehend, bilden mit dem Schaft die Fahne. Die F. der verschiedenen Körpertheile sind indeß ungleich in Bau und Größe, am größten sind die Schwung-F. der Flügel u. die Schwanz- oder Steuer-F. Die F. werden periodisch ausgestoßen u. durch neue ersetzt (das Mausern), in der Regel einmal im Jahr. Ihre Farbe ist von der größten Mannigfaltigkeit, bald matt, bald sehr lebhaft, oft mit herrlichem Metallglanz. – Die allgemeinste Verwendung finden die F. als Bett-F., namentlich die Gänsefedern u. Eiderdunen, u. als Kiele zum Schreiben, auch zum Schmuck (Straußen-, Marabu-F.). – F., elastische, nennt man band- oder streifenartige elastische Vorrichtungen von Metall, seltener von Holz, die mittelst ihrer Elasticität irgend eine Kraft ausüben sollen, so als Trieb-F. zum Bewegen des Uhrwerks, als Reactions-F. zu schneller Kraftäußerung, wie in Gewehrschlössern, Thürschlössern, als Trag-F., wie die Wagen-F., als Spann-F. etc.


Federsee, in Oberschwaben, 11/2 St. lang, 3/4 breit, Rest eines großen Sees, mit sumpfigen, von Seegras (Federgras) bewachsenen Ufern, fließt durch die Kanzach in die Donau ab. An ihm liegt Buchau.


Federthaler, hießen in Süddeutschland die franz. Thaler von 1741; einer = 1 Thlr. 17 Sgr. 5 Pf. = 2 fl. 181/2, kr. C.-M.


Federvieh, das zahme Geflügel; seine Zucht im Großen lohnt sich sehr selten, und die Versuche, Hühner- und Enteneier durch künstliche Wärme auszubrüten, wurden wieder aufgegeben. In Deutschland wird beträchtliche Gänsezucht im Ries bei Nördlingen betrieben, ferner in Pommern und Mecklenburg, in Steyermark die Kapaunenzucht für Wien, die Truthühnerzucht im Hannöverischen und Braunschweigischen.


Federwage, eine Vorrichtung, durch welche der Druck einer Last oder das Maß einer Zugkraft vermittelst eines Zeigers gemessen wird, der an einer Stahlfeder angebracht ist und durch die Ausdehnung od. Zusammenziehung derselben

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[675/0676] abwehrt; der fallende F. auf dem Capitolinischen Museum, falsch restaurirt, denn er ist die Nachahmung von Myrons Discuswerfer; der sterbende F., im gleichen Locale, ist ein verwundeter Kriegsgefangener. Fechtkunst, die Kunst, eine Stoß- od. Hiebwaffe (Degen, Lanze, Bajonnet, Säbel) zugleich zum Angriff und zur Vertheidigung zu gebrauchen; s. Battement, Degagiren, Prim, Secunde, Terze, Quarte, Finte etc. Fecit, lat., hat es gemacht, z. B. unter Kupferstichen. Fecund, lat. fecundus, fruchtbar; F.ation, Befruchtung; F.ität, Fruchtbarkeit; F.anz, Befruchtungskraft. Feder, Johann Georg Heinrich, als eklektischer Philosoph u. Gegner Kants bekannt, geb. 1740 zu Schornweisach bei Bayreuth, 1765 Professor zu Koburg, seit 1768 zu Göttingen, wurde 1797 Mitdirector des Georgianum zu Hannover, 1802 Hofbibliothekar u. st. 1821. Gab mit Meiners die philos. Biblioth. seit 1788 heraus; seine Untersuchungen über den menschl. Willen Lemgo 1779 bis 93, 4 Bde., galten lange als vorzügliches Handbuch der empyrischen Psychologie. Sein Sohn, K. A. Ludwig, Hofrath u. Professor der Philosophie zu Gießen, veröffentlichte 1825 die Selbstbiographie des Vaters. Federharz, s. Kautschuk. Federici (–itschi), Camillo, eigentl. Giovanni Battista Viassolo, geb. 1755, war Richter zu Moncalieri, wurde einer Schauspielerin zu Liebe Lustspieldichter, st. 1803 zu Turin. Sämmtl. Werke, zuletzt Turin 1808. Federkraft, s. Elasticität. Federn, die äußere Bedeckung der Vögel und charakteristisches Eigenthum derselben, dem Haar der Säugethiere entsprechend. Sie dienen dem Vogel zur Bedeckung und zum Flug und bestehen aus dem Kiel (Spule), welcher eine in der Haut liegende hornige Röhre bildet mit einem häutigen Cylinder (der Seele) im Innern; ferner aus dem Schaft, einer Fortsetzung des Kiels, im Innern mit einem trockenen leichten Mark, außen mit einem hornartigen Ueberzug; endlich aus dem Barte, zu beiden Seiten des Schaftes, aus neben einander liegenden Fasern mit Härchen bestehend, bilden mit dem Schaft die Fahne. Die F. der verschiedenen Körpertheile sind indeß ungleich in Bau und Größe, am größten sind die Schwung-F. der Flügel u. die Schwanz- oder Steuer-F. Die F. werden periodisch ausgestoßen u. durch neue ersetzt (das Mausern), in der Regel einmal im Jahr. Ihre Farbe ist von der größten Mannigfaltigkeit, bald matt, bald sehr lebhaft, oft mit herrlichem Metallglanz. – Die allgemeinste Verwendung finden die F. als Bett-F., namentlich die Gänsefedern u. Eiderdunen, u. als Kiele zum Schreiben, auch zum Schmuck (Straußen-, Marabu-F.). – F., elastische, nennt man band- oder streifenartige elastische Vorrichtungen von Metall, seltener von Holz, die mittelst ihrer Elasticität irgend eine Kraft ausüben sollen, so als Trieb-F. zum Bewegen des Uhrwerks, als Reactions-F. zu schneller Kraftäußerung, wie in Gewehrschlössern, Thürschlössern, als Trag-F., wie die Wagen-F., als Spann-F. etc. Federsee, in Oberschwaben, 11/2 St. lang, 3/4 breit, Rest eines großen Sees, mit sumpfigen, von Seegras (Federgras) bewachsenen Ufern, fließt durch die Kanzach in die Donau ab. An ihm liegt Buchau. Federthaler, hießen in Süddeutschland die franz. Thaler von 1741; einer = 1 Thlr. 17 Sgr. 5 Pf. = 2 fl. 181/2, kr. C.-M. Federvieh, das zahme Geflügel; seine Zucht im Großen lohnt sich sehr selten, und die Versuche, Hühner- und Enteneier durch künstliche Wärme auszubrüten, wurden wieder aufgegeben. In Deutschland wird beträchtliche Gänsezucht im Ries bei Nördlingen betrieben, ferner in Pommern und Mecklenburg, in Steyermark die Kapaunenzucht für Wien, die Truthühnerzucht im Hannöverischen und Braunschweigischen. Federwage, eine Vorrichtung, durch welche der Druck einer Last oder das Maß einer Zugkraft vermittelst eines Zeigers gemessen wird, der an einer Stahlfeder angebracht ist und durch die Ausdehnung od. Zusammenziehung derselben

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/676>, abgerufen am 16.06.2024.