Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.f.er See, See bei Wrietzen, von einem Arme der Oder gebildet; f.e See, Windstille. Faulbaum, Namen für verschiedene Holzarten, am häufigsten für den Rhamnus Frangula, auch Spilbaum oder Pulverholzstrauch genannt, der in Erlengebüschen und in Wäldern als 8 bis 10' hoher Strauch hie u. da ziemlich häufig vorkommt, und dessen Kohle die beste zur Pulverfabrikation sein soll. Auch der Traubenkirschenbaum (Prunus Padus), und der Schlingstrauch heißen bisweilen F. (vgl. Elsebeerenbaum). Faulbrut, heißt die in den Wabzellen gewöhnlich in Folge von Nahrungsmangel gestorbene Bienenbrut; solche Bruttafeln müssen ausgeschnitten werden. Faulfieber ist derjenige fieberhafte Krankheitszustand, dessen Wesen in einer acuten Zersetzung des thierischen Organismus besteht. Wie im Brand (gangraena) das schnelle Absterben einen einzelnen bestimmten Theil des Gesammtorganismus, so erfaßt im F. der Zersetzungsprozeß den Gesammtorganismus selbst. Specificirter Krankheitsprozeß, wie etwa die Pocken, das Scharlach etc. ist das F. nicht, sondern es kann als letzter Akt jeder acuten Krankheit auftreten. In der Regel geht das F. aus dem Nervenfieber hervor. Symptome desselben sind: der höchste Grad von Ermattung, Eingenommenheit des Kopfes, Stumpfsinn, stille Delirien, frequenter kleiner Puls, für das Gefühl der fremden Hand beißende Hitze (calor mordax) bei welker Haut, innerliche und äußerliche Blutungen eines schwarzen nicht gerinnbaren Blutes, daher petechiae, vibices, Blutungen aus Mund u. After, ein stinkender, aashaft riechender Athem, dunkler, Blutbestandtheile enthaltender Urin. Die Vorhersage bei dieser Krankheit ist eine sehr schlimme. Die Diagnose ergibt sich aus den Zeichen der chem. Zersetzung der thierischen Bestandtheile in Verbindung der durch die nervösen Symptome sich beurkundenden Anzeigen der höchsten Lebensschwäche. Die Behandlung besteht in der kunstgerechten Anwendung der s. g. fäulnißwidrigen (antiseptica) Arzneimittel in Verbindung mit den die Lebenskraft anspornenden Reizmitteln (nervina). Zu erster gehören in erster Reihe die Säuren: Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure, Essig- u. Citronensäure, sodann die China mit ihren verschiedenen Präparaten. Von den Metallen das Eisen und seine Präparate. Zu diesen und zugleich den Reizmitteln gehören die Serpentaria, die Arnica. Reine Reizmittel: Aether, Moschus, die große Anzahl vegetabilischer Reizmittel. Faulthier (Bradypus), eine Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Zahnlosen, mit sehr kurzem, stumpfem Kopf und affenähnlichem Gesicht; Schneidezähne fehlen, Haare langzottig, an den Füßen lange Sichelkrallen. Sie sind wahre Baumthiere, die auf Bäumen geboren werden und dieselben nie verlassen, es sei denn aus Noth oder Zufall; ihr ganzer Bau ist zum Klettern eingerichtet, aber nicht auf den Zweigen, sondern unter denselben mit ihren Krallen festhängend, in welcher Lage sie klettern, ruhen und schlafen. Sie leben in den Urwäldern Südamerikas, deren Bäume noch ungelichtet nahe beisammen stehen, und nähren sich von Laub und Knospen. Auf die Erde gesetzt fühlen sie sich in peinlicher Lage und wissen sich kaum fortzuhelfen. Ihr Geschrei soll wie Ai klingen. Jährlich bekommt das Weibchen ein Junges, das es mit sich auf dem Rücken herumträgt. - Der Ai (B. tridactylus), von der Größe einer Katze, mit 3 Krallen; der Unau (B. didactylus), größer, mit nur 2 Krallen an den Füßen. Fauna, lat., Verzeichniß der in einem Lande einheimischen Thiere. Faunus, altlatein. Gott, besonders als Schutzgott des Viehs verehrt; galt auch als Urheber gespenstiger Erscheinungen, gab Orakel. Zu Faunen vervielfältigt (wie Silen zu Silenen) bedeutet der Name die dämon. Waldgötter, den griech. Satyren ähnlich; daher Faun, ein der sinnlichen Liebe ergebener Mensch, Bock. Fauriel (Foriel) Claude Charles, geb. 1772 zu St. Etienne, Neffe Sieyes, gest. 1844 als Prof. an der Sorbonne, Geschichtschreiber, ausgezeichnet durch f.er See, See bei Wrietzen, von einem Arme der Oder gebildet; f.e See, Windstille. Faulbaum, Namen für verschiedene Holzarten, am häufigsten für den Rhamnus Frangula, auch Spilbaum oder Pulverholzstrauch genannt, der in Erlengebüschen und in Wäldern als 8 bis 10' hoher Strauch hie u. da ziemlich häufig vorkommt, und dessen Kohle die beste zur Pulverfabrikation sein soll. Auch der Traubenkirschenbaum (Prunus Padus), und der Schlingstrauch heißen bisweilen F. (vgl. Elsebeerenbaum). Faulbrut, heißt die in den Wabzellen gewöhnlich in Folge von Nahrungsmangel gestorbene Bienenbrut; solche Bruttafeln müssen ausgeschnitten werden. Faulfieber ist derjenige fieberhafte Krankheitszustand, dessen Wesen in einer acuten Zersetzung des thierischen Organismus besteht. Wie im Brand (gangraena) das schnelle Absterben einen einzelnen bestimmten Theil des Gesammtorganismus, so erfaßt im F. der Zersetzungsprozeß den Gesammtorganismus selbst. Specificirter Krankheitsprozeß, wie etwa die Pocken, das Scharlach etc. ist das F. nicht, sondern es kann als letzter Akt jeder acuten Krankheit auftreten. In der Regel geht das F. aus dem Nervenfieber hervor. Symptome desselben sind: der höchste Grad von Ermattung, Eingenommenheit des Kopfes, Stumpfsinn, stille Delirien, frequenter kleiner Puls, für das Gefühl der fremden Hand beißende Hitze (calor mordax) bei welker Haut, innerliche und äußerliche Blutungen eines schwarzen nicht gerinnbaren Blutes, daher petechiae, vibices, Blutungen aus Mund u. After, ein stinkender, aashaft riechender Athem, dunkler, Blutbestandtheile enthaltender Urin. Die Vorhersage bei dieser Krankheit ist eine sehr schlimme. Die Diagnose ergibt sich aus den Zeichen der chem. Zersetzung der thierischen Bestandtheile in Verbindung der durch die nervösen Symptome sich beurkundenden Anzeigen der höchsten Lebensschwäche. Die Behandlung besteht in der kunstgerechten Anwendung der s. g. fäulnißwidrigen (antiseptica) Arzneimittel in Verbindung mit den die Lebenskraft anspornenden Reizmitteln (nervina). Zu erster gehören in erster Reihe die Säuren: Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure, Essig- u. Citronensäure, sodann die China mit ihren verschiedenen Präparaten. Von den Metallen das Eisen und seine Präparate. Zu diesen und zugleich den Reizmitteln gehören die Serpentaria, die Arnica. Reine Reizmittel: Aether, Moschus, die große Anzahl vegetabilischer Reizmittel. Faulthier (Bradypus), eine Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Zahnlosen, mit sehr kurzem, stumpfem Kopf und affenähnlichem Gesicht; Schneidezähne fehlen, Haare langzottig, an den Füßen lange Sichelkrallen. Sie sind wahre Baumthiere, die auf Bäumen geboren werden und dieselben nie verlassen, es sei denn aus Noth oder Zufall; ihr ganzer Bau ist zum Klettern eingerichtet, aber nicht auf den Zweigen, sondern unter denselben mit ihren Krallen festhängend, in welcher Lage sie klettern, ruhen und schlafen. Sie leben in den Urwäldern Südamerikas, deren Bäume noch ungelichtet nahe beisammen stehen, und nähren sich von Laub und Knospen. Auf die Erde gesetzt fühlen sie sich in peinlicher Lage und wissen sich kaum fortzuhelfen. Ihr Geschrei soll wie Ai klingen. Jährlich bekommt das Weibchen ein Junges, das es mit sich auf dem Rücken herumträgt. – Der Aï (B. tridactylus), von der Größe einer Katze, mit 3 Krallen; der Unau (B. didactylus), größer, mit nur 2 Krallen an den Füßen. Fauna, lat., Verzeichniß der in einem Lande einheimischen Thiere. Faunus, altlatein. Gott, besonders als Schutzgott des Viehs verehrt; galt auch als Urheber gespenstiger Erscheinungen, gab Orakel. Zu Faunen vervielfältigt (wie Silen zu Silenen) bedeutet der Name die dämon. Waldgötter, den griech. Satyren ähnlich; daher Faun, ein der sinnlichen Liebe ergebener Mensch, Bock. 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f.er See, See bei Wrietzen, von einem Arme der Oder gebildet; f.e See, Windstille.
Faulbaum, Namen für verschiedene Holzarten, am häufigsten für den Rhamnus Frangula, auch Spilbaum oder Pulverholzstrauch genannt, der in Erlengebüschen und in Wäldern als 8 bis 10' hoher Strauch hie u. da ziemlich häufig vorkommt, und dessen Kohle die beste zur Pulverfabrikation sein soll. Auch der Traubenkirschenbaum (Prunus Padus), und der Schlingstrauch heißen bisweilen F. (vgl. Elsebeerenbaum).
Faulbrut, heißt die in den Wabzellen gewöhnlich in Folge von Nahrungsmangel gestorbene Bienenbrut; solche Bruttafeln müssen ausgeschnitten werden.
Faulfieber ist derjenige fieberhafte Krankheitszustand, dessen Wesen in einer acuten Zersetzung des thierischen Organismus besteht. Wie im Brand (gangraena) das schnelle Absterben einen einzelnen bestimmten Theil des Gesammtorganismus, so erfaßt im F. der Zersetzungsprozeß den Gesammtorganismus selbst. Specificirter Krankheitsprozeß, wie etwa die Pocken, das Scharlach etc. ist das F. nicht, sondern es kann als letzter Akt jeder acuten Krankheit auftreten. In der Regel geht das F. aus dem Nervenfieber hervor. Symptome desselben sind: der höchste Grad von Ermattung, Eingenommenheit des Kopfes, Stumpfsinn, stille Delirien, frequenter kleiner Puls, für das Gefühl der fremden Hand beißende Hitze (calor mordax) bei welker Haut, innerliche und äußerliche Blutungen eines schwarzen nicht gerinnbaren Blutes, daher petechiae, vibices, Blutungen aus Mund u. After, ein stinkender, aashaft riechender Athem, dunkler, Blutbestandtheile enthaltender Urin. Die Vorhersage bei dieser Krankheit ist eine sehr schlimme. Die Diagnose ergibt sich aus den Zeichen der chem. Zersetzung der thierischen Bestandtheile in Verbindung der durch die nervösen Symptome sich beurkundenden Anzeigen der höchsten Lebensschwäche. Die Behandlung besteht in der kunstgerechten Anwendung der s. g. fäulnißwidrigen (antiseptica) Arzneimittel in Verbindung mit den die Lebenskraft anspornenden Reizmitteln (nervina). Zu erster gehören in erster Reihe die Säuren: Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure, Essig- u. Citronensäure, sodann die China mit ihren verschiedenen Präparaten. Von den Metallen das Eisen und seine Präparate. Zu diesen und zugleich den Reizmitteln gehören die Serpentaria, die Arnica. Reine Reizmittel: Aether, Moschus, die große Anzahl vegetabilischer Reizmittel.
Faulthier (Bradypus), eine Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Zahnlosen, mit sehr kurzem, stumpfem Kopf und affenähnlichem Gesicht; Schneidezähne fehlen, Haare langzottig, an den Füßen lange Sichelkrallen. Sie sind wahre Baumthiere, die auf Bäumen geboren werden und dieselben nie verlassen, es sei denn aus Noth oder Zufall; ihr ganzer Bau ist zum Klettern eingerichtet, aber nicht auf den Zweigen, sondern unter denselben mit ihren Krallen festhängend, in welcher Lage sie klettern, ruhen und schlafen. Sie leben in den Urwäldern Südamerikas, deren Bäume noch ungelichtet nahe beisammen stehen, und nähren sich von Laub und Knospen. Auf die Erde gesetzt fühlen sie sich in peinlicher Lage und wissen sich kaum fortzuhelfen. Ihr Geschrei soll wie Ai klingen. Jährlich bekommt das Weibchen ein Junges, das es mit sich auf dem Rücken herumträgt. – Der Aï (B. tridactylus), von der Größe einer Katze, mit 3 Krallen; der Unau (B. didactylus), größer, mit nur 2 Krallen an den Füßen.
Fauna, lat., Verzeichniß der in einem Lande einheimischen Thiere.
Faunus, altlatein. Gott, besonders als Schutzgott des Viehs verehrt; galt auch als Urheber gespenstiger Erscheinungen, gab Orakel. Zu Faunen vervielfältigt (wie Silen zu Silenen) bedeutet der Name die dämon. Waldgötter, den griech. Satyren ähnlich; daher Faun, ein der sinnlichen Liebe ergebener Mensch, Bock.
Fauriel (Foriel) Claude Charles, geb. 1772 zu St. Etienne, Neffe Sièyes, gest. 1844 als Prof. an der Sorbonne, Geschichtschreiber, ausgezeichnet durch
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