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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Fant (vom lat. infans, Kind), läppischer Mensch.


Faquin (frz. fakäng), hölzerner Mann, nach dem man in der Reitschule mit der Lanze stößt; Lastträger; Commissionär; Mann aus der niedern Volksklasse, der in Kleidung die höhere plump nachahmt; Schurke; F.erie, Schurkenstreich.


Faraday (Farrädeh), Michael, berühmter engl. Chemiker und Physiker der Gegenwart, geb. 1790 zu London, zuerst Buchbinder, bildete sich nebenbei durch Selbststudium, besuchte die Vorlesungen Sir Humphrey Davys, ward dessen Gehilfe u. später Nachfolger als Director des Laboratoriums der Royal institution und Mitglied der königl. Gesellschaft. Wichtigste Entdeckungen: die Darstellung mehrer Gasarten (Kohlensäure, Chlor) als tropfbare Flüssigkeiten, seine Legirungsversuche des Stahls mit edlen Metallen, die Darstellung eines zu optischen Instrumenten sehr brauchbaren Glases aus Kieselerde, Boraxsäure und Bleioxyd; vor allem aber die Erzeugung elektrischer Wirkungen aus dem Magnet.


Faratelle, ostind. Gewicht = 1,72 Zollpfund.


Farbe, im subjectiven Sinne, nennt man die specifisch verschiedenen Empfindungen, welche die von den Gegenständen zu unserm Auge gelangenden verschiedenartigen Lichtstrahlen in demselben hervorbringen, u. welche Empfindungen wir mit roth, gelb, blau etc. benennen; objectiv die eigenthümliche Beschaffenheit der Oberfläche eines Körpers, durch welche eine solche specif. Lichtempfindung bedingt wird, u. deßhalb auch in techn. Bedeutung F.n, solche Stoffe, welche, auf andere Körper aufgetragen, diesen die Eigenschaft verleihen, bestimmte F.n-eindrücke im Auge hervorzubringen. Diese technischen Farbstoffe sind entweder mineralische od. vegetabilische, nur wenige liefert das Thierreich, u. werden mit verschiedenen Bindemitteln verwendet, Wasserfarben, Oelfarben, Wachsfarben etc.


Farben, der kirchl. Gewänder u. Geräthschaften, kennt der röm. Ritus 5 als Symbole der Gefühle, welche der Gottesdienst ausdrücken und erwecken will: weiß od. gelb: Freude u. Herzensreinheit, roth: Freude ob göttl. Gaben und Gnaden, grün: Hoffnung, blau: Trauer, schwarz: tiefste Trauer. Goldstoff repräsentirt alle außer den 2 letzten.


Farbendruck, congrevscher Druck, die durch Plattendruck hervorgebrachten mehrfarbigen Darstellungen; entweder Tapetendruck oder Kattundruck, neuester Zeit in die Buchdruckerei eingeführt, deßgl. in die Lithographie, von dem Engländer Congreve, Silbermann in Straßburg u. Hirschfeld in Leipzig vervollkommnet. 1853 erfand Auer in Wien den Natur-F.


Farbengebung, künstlerische, Colorit, in der Malerei die Art wie die Farben aufgetragen sind. Das Technische der F. besteht in der Bereitung, Mischung u. Austragung der Farben u. ist höchst wichtig für den Maler, weil ohne dasselbe der höhere Zweck der Kunst nicht erreicht wird. Man unterscheidet das wahre oder naturgemäße Colorit, das ideale, harmonische, grelle, ernste, lachende, warme, kalte, lebhafte, einförmige etc.


Farbenlehre, die wissenschaftl. Untersuchung und Erklärungsweise, wie das Licht die verschiedenen Empfindungen im Auge, die wir Farben nennen, hervorbringe; die jetzt allgemein angenommene ist die nach der Wellentheorie des Lichts (s. Licht). Durch Experiment läßt sich zeigen, daß das Sonnenlicht aus verschiedenartigen Strahlen bestehe, welche in ihrer Gesammtheit das weiße oder Tageslicht erzeugen, einzeln aber die specifisch verschiedenen Wirkungen der Farben in unserm Auge hervorbringen. Der Physik ist es gelungen nachzuweisen, daß diese verschiedenen Lichtstrahlen sich verschieden verhalten, sowohl in der Anzahl ihrer Schwingungen in einer gegebenen Zeit (z. B. einer Secunde), als auch in der Länge ihrer Wellen, u. dieses verschiedene Verhalten ist der Grund ihrer verschiedenen (farbigen) Einwirkung auf das Auge. Aber auch in Beziehung auf Brechbarkeit zeigen sie sich verschieden; der mit der größten Schwingungszahl u. den kürzesten Wellen begabte Lichtstrahl (der violette) wird am stärksten gebrochen, der sich umgekehrt verhaltende (der rothe) am wenigsten, und dieses gibt ein Mittel zu dem Experiment, das zusammengesetzte


Fant (vom lat. infans, Kind), läppischer Mensch.


Faquin (frz. fakäng), hölzerner Mann, nach dem man in der Reitschule mit der Lanze stößt; Lastträger; Commissionär; Mann aus der niedern Volksklasse, der in Kleidung die höhere plump nachahmt; Schurke; F.erie, Schurkenstreich.


Faraday (Farrädeh), Michael, berühmter engl. Chemiker und Physiker der Gegenwart, geb. 1790 zu London, zuerst Buchbinder, bildete sich nebenbei durch Selbststudium, besuchte die Vorlesungen Sir Humphrey Davys, ward dessen Gehilfe u. später Nachfolger als Director des Laboratoriums der Royal institution und Mitglied der königl. Gesellschaft. Wichtigste Entdeckungen: die Darstellung mehrer Gasarten (Kohlensäure, Chlor) als tropfbare Flüssigkeiten, seine Legirungsversuche des Stahls mit edlen Metallen, die Darstellung eines zu optischen Instrumenten sehr brauchbaren Glases aus Kieselerde, Boraxsäure und Bleioxyd; vor allem aber die Erzeugung elektrischer Wirkungen aus dem Magnet.


Faratelle, ostind. Gewicht = 1,72 Zollpfund.


Farbe, im subjectiven Sinne, nennt man die specifisch verschiedenen Empfindungen, welche die von den Gegenständen zu unserm Auge gelangenden verschiedenartigen Lichtstrahlen in demselben hervorbringen, u. welche Empfindungen wir mit roth, gelb, blau etc. benennen; objectiv die eigenthümliche Beschaffenheit der Oberfläche eines Körpers, durch welche eine solche specif. Lichtempfindung bedingt wird, u. deßhalb auch in techn. Bedeutung F.n, solche Stoffe, welche, auf andere Körper aufgetragen, diesen die Eigenschaft verleihen, bestimmte F.n-eindrücke im Auge hervorzubringen. Diese technischen Farbstoffe sind entweder mineralische od. vegetabilische, nur wenige liefert das Thierreich, u. werden mit verschiedenen Bindemitteln verwendet, Wasserfarben, Oelfarben, Wachsfarben etc.


Farben, der kirchl. Gewänder u. Geräthschaften, kennt der röm. Ritus 5 als Symbole der Gefühle, welche der Gottesdienst ausdrücken und erwecken will: weiß od. gelb: Freude u. Herzensreinheit, roth: Freude ob göttl. Gaben und Gnaden, grün: Hoffnung, blau: Trauer, schwarz: tiefste Trauer. Goldstoff repräsentirt alle außer den 2 letzten.


Farbendruck, congrevscher Druck, die durch Plattendruck hervorgebrachten mehrfarbigen Darstellungen; entweder Tapetendruck oder Kattundruck, neuester Zeit in die Buchdruckerei eingeführt, deßgl. in die Lithographie, von dem Engländer Congreve, Silbermann in Straßburg u. Hirschfeld in Leipzig vervollkommnet. 1853 erfand Auer in Wien den Natur-F.


Farbengebung, künstlerische, Colorit, in der Malerei die Art wie die Farben aufgetragen sind. Das Technische der F. besteht in der Bereitung, Mischung u. Austragung der Farben u. ist höchst wichtig für den Maler, weil ohne dasselbe der höhere Zweck der Kunst nicht erreicht wird. Man unterscheidet das wahre oder naturgemäße Colorit, das ideale, harmonische, grelle, ernste, lachende, warme, kalte, lebhafte, einförmige etc.


Farbenlehre, die wissenschaftl. Untersuchung und Erklärungsweise, wie das Licht die verschiedenen Empfindungen im Auge, die wir Farben nennen, hervorbringe; die jetzt allgemein angenommene ist die nach der Wellentheorie des Lichts (s. Licht). Durch Experiment läßt sich zeigen, daß das Sonnenlicht aus verschiedenartigen Strahlen bestehe, welche in ihrer Gesammtheit das weiße oder Tageslicht erzeugen, einzeln aber die specifisch verschiedenen Wirkungen der Farben in unserm Auge hervorbringen. Der Physik ist es gelungen nachzuweisen, daß diese verschiedenen Lichtstrahlen sich verschieden verhalten, sowohl in der Anzahl ihrer Schwingungen in einer gegebenen Zeit (z. B. einer Secunde), als auch in der Länge ihrer Wellen, u. dieses verschiedene Verhalten ist der Grund ihrer verschiedenen (farbigen) Einwirkung auf das Auge. Aber auch in Beziehung auf Brechbarkeit zeigen sie sich verschieden; der mit der größten Schwingungszahl u. den kürzesten Wellen begabte Lichtstrahl (der violette) wird am stärksten gebrochen, der sich umgekehrt verhaltende (der rothe) am wenigsten, und dieses gibt ein Mittel zu dem Experiment, das zusammengesetzte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/665>, abgerufen am 24.11.2024.