Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.historische Kritik bis zur Skepsis treibt, dagegen seinerseits eine Geschichte aus Voraussetzungen construirt. "Die Propheten des A. Bundes", Stuttgart 1840; "die poet. Bücher des A. Bundes", 2. Aufl. 1840; "die 3 ersten Evangelien", Göttingen 1850. In letzter Zeit hat er ein offenes Sendschreiben gegen die Bischöfe der oberrhein. Kirchenprovinz geschleudert, dessen Ton eben so anmaßlich als der Inhalt unbegründet ist; auch in literar. Fehden hat sich E. leidenschaftlich und grob benommen. Ewer, Ever, in Norddeutschl. flaches Transportfahrzeug mit 1 Maste. Ewiger Jude, heißt der Held einer alten weitverbreiteten Volkssage, welche eine ganze Literatur hervorrief, von Schubert, Mosen, Vulpius, A. W. Schlegel, in neuerer Zeit von W. Hauff u. Eugen Sue dichterisch bearbeitet und benützt wurde. Christen und Mohammedaner stimmen darin überein, der e. J. wandere seit Christi Zeit und müsse bis zur Wiederkehr Christi am jüngsten Tage wandern. Die älteste Nachricht, nämlich die des Mönchs Matthäus Parisiensis in seiner "historia anglicana" ad ann. 1229 macht den e. J. zu einem Thürsteher Kartaphilus, der Christum mit Faustschlägen aus dem Hause des Hohepriesters treibt, Duduläus dagegen kennt ihn als einen Schuhmacher Ahasverus, welcher Jesum vor seinem Hause nicht ausruhen ließ, seither rastlos wandert und alle 100 J. durch eine schwere Krankheit zum jungen Manne sich verjüngt. Nach Hadecks "Bericht eines Wittenberger Studenten" soll 1547 Paul von Eizen, der spätere Bischof von Schleswig, mit dem e. J. verkehrt haben. Das 1. Volksbuch "Wunderbarlicher Bericht von einem Juden aus Jerusalem bürtig und Ahasverus benannt, welcher fürgibt u. s. w.", Leyden 1602, schmückte die Sage sehr aus, die Mohammedaner aber machten den e. J. gar zu Zebir, einem Sohne des Propheten Elias und lassen ihn mit dem Emir Fadhil über Christum und das Weltende sprechen. Während im 18. Jahrh. Calmet in s. Dictionnaire den e. J. in England herumwandern ließ, verwies K. Anton denselben nach dem Vorgange des Königsberger Prof. Schulz ganz aus der Welt in seiner: "Dissertatio, in qua lepidam fabulam de Judaeo immortali exam.", Helmst. 1760. Jedenfalls repräsentiert der e. J., welchen man in der jüngsten Zeit an einigen Orten wiederum leibhaftig gesehen haben will, das jüd. Volk in seinen Schicksalen seit der Zerstörung Jerusalems u. ebenso gewiß bot die sinnreiche Sage schon manchmal die Handhabe für Betrügereien. S. Suden, der gelehrte Criticus, Leipz. 1701, Bd. I. S. 67. J. Görres, die deutschen Volksbücher S. 200. Ewiger Landfriede, der 1493 auf dem Wormser Reichstage durch Max I. zu Stande gebrachte Reichstagsbeschluß, welcher das Faustrechte enden sollte. Ewiges Licht oder ewige Lampe, heißt das Licht, welches gemäß einer uralten Sitte in kathol. Kirchen vor dem Hochaltare, dem Aufbewahrungsorte des hochwürdigsten Gutes, brennt oder doch laut Verordnung der Congregatio rituum vom 12. August 1699 Tag und Nacht brennen soll. Ewiggeld, Gült- oder Rentrecht. Ewigkeit, lat. aeternitas, im allgem. der an sich nicht bestimmbare Gegensatz zur Zeitlichkeit u. Vergänglichkeit, bald als Zustand des Seins ohne Anfang u. Ende, als ewige Gegenwart, od. als Endlosigkeit, bald relativ als unbestimmbar lange Dauer aufgefaßt. Ewige Gegenwart kommt Gott zu, die E. der Welt hat Kant als eine Antinomie nachgewiesen, indem man sich ebensowenig einen als keinen Anfang der Welt zu denken vermag; als Endlosigkeit ist die E. oft gleichbedeutend mit Unsterblichkeit, im relativen Sinne redet man vom ewigen Frieden, ewigem Gefängniß u. s. f. Von der Unendlichkeit unterscheidet sich die E., indem jene von Zeit und Raum, diese nur von der Zeit gebraucht wird; das passendste Symbol beider: der Kreis. Ex, lat., aus; in Zusammensetzungen gleich vormalig, z. B. E.könig. Ex, engl. Küstenfluß von Topsham an schiffbar, mündet bei Exmouth in den Kanal. Ex abrupto, lat., plötzlich. Exacerbation, lat.-deutsch, Erbitterung; Steigerung der Krankheitssymptome. historische Kritik bis zur Skepsis treibt, dagegen seinerseits eine Geschichte aus Voraussetzungen construirt. „Die Propheten des A. Bundes“, Stuttgart 1840; „die poet. Bücher des A. Bundes“, 2. Aufl. 1840; „die 3 ersten Evangelien“, Göttingen 1850. In letzter Zeit hat er ein offenes Sendschreiben gegen die Bischöfe der oberrhein. Kirchenprovinz geschleudert, dessen Ton eben so anmaßlich als der Inhalt unbegründet ist; auch in literar. Fehden hat sich E. leidenschaftlich und grob benommen. Ewer, Ever, in Norddeutschl. flaches Transportfahrzeug mit 1 Maste. Ewiger Jude, heißt der Held einer alten weitverbreiteten Volkssage, welche eine ganze Literatur hervorrief, von Schubert, Mosen, Vulpius, A. W. Schlegel, in neuerer Zeit von W. Hauff u. Eugen Sue dichterisch bearbeitet und benützt wurde. Christen und Mohammedaner stimmen darin überein, der e. J. wandere seit Christi Zeit und müsse bis zur Wiederkehr Christi am jüngsten Tage wandern. Die älteste Nachricht, nämlich die des Mönchs Matthäus Parisiensis in seiner „historia anglicana“ ad ann. 1229 macht den e. J. zu einem Thürsteher Kartaphilus, der Christum mit Faustschlägen aus dem Hause des Hohepriesters treibt, Duduläus dagegen kennt ihn als einen Schuhmacher Ahasverus, welcher Jesum vor seinem Hause nicht ausruhen ließ, seither rastlos wandert und alle 100 J. durch eine schwere Krankheit zum jungen Manne sich verjüngt. Nach Hadecks „Bericht eines Wittenberger Studenten“ soll 1547 Paul von Eizen, der spätere Bischof von Schleswig, mit dem e. J. verkehrt haben. Das 1. Volksbuch „Wunderbarlicher Bericht von einem Juden aus Jerusalem bürtig und Ahasverus benannt, welcher fürgibt u. s. w.“, Leyden 1602, schmückte die Sage sehr aus, die Mohammedaner aber machten den e. J. gar zu Zebir, einem Sohne des Propheten Elias und lassen ihn mit dem Emir Fadhil über Christum und das Weltende sprechen. Während im 18. Jahrh. Calmet in s. Dictionnaire den e. J. in England herumwandern ließ, verwies K. Anton denselben nach dem Vorgange des Königsberger Prof. Schulz ganz aus der Welt in seiner: „Dissertatio, in qua lepidam fabulam de Judaeo immortali exam.“, Helmst. 1760. Jedenfalls repräsentiert der e. J., welchen man in der jüngsten Zeit an einigen Orten wiederum leibhaftig gesehen haben will, das jüd. Volk in seinen Schicksalen seit der Zerstörung Jerusalems u. ebenso gewiß bot die sinnreiche Sage schon manchmal die Handhabe für Betrügereien. S. Suden, der gelehrte Criticus, Leipz. 1701, Bd. I. S. 67. J. Görres, die deutschen Volksbücher S. 200. Ewiger Landfriede, der 1493 auf dem Wormser Reichstage durch Max I. zu Stande gebrachte Reichstagsbeschluß, welcher das Faustrechte enden sollte. Ewiges Licht oder ewige Lampe, heißt das Licht, welches gemäß einer uralten Sitte in kathol. Kirchen vor dem Hochaltare, dem Aufbewahrungsorte des hochwürdigsten Gutes, brennt oder doch laut Verordnung der Congregatio rituum vom 12. August 1699 Tag und Nacht brennen soll. Ewiggeld, Gült- oder Rentrecht. Ewigkeit, lat. aeternitas, im allgem. der an sich nicht bestimmbare Gegensatz zur Zeitlichkeit u. Vergänglichkeit, bald als Zustand des Seins ohne Anfang u. Ende, als ewige Gegenwart, od. als Endlosigkeit, bald relativ als unbestimmbar lange Dauer aufgefaßt. Ewige Gegenwart kommt Gott zu, die E. der Welt hat Kant als eine Antinomie nachgewiesen, indem man sich ebensowenig einen als keinen Anfang der Welt zu denken vermag; als Endlosigkeit ist die E. oft gleichbedeutend mit Unsterblichkeit, im relativen Sinne redet man vom ewigen Frieden, ewigem Gefängniß u. s. f. Von der Unendlichkeit unterscheidet sich die E., indem jene von Zeit und Raum, diese nur von der Zeit gebraucht wird; das passendste Symbol beider: der Kreis. Ex, lat., aus; in Zusammensetzungen gleich vormalig, z. B. E.könig. Ex, engl. Küstenfluß von Topsham an schiffbar, mündet bei Exmouth in den Kanal. Ex abrupto, lat., plötzlich. Exacerbation, lat.-deutsch, Erbitterung; Steigerung der Krankheitssymptome. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0639" n="638"/> historische Kritik bis zur Skepsis treibt, dagegen seinerseits eine Geschichte aus Voraussetzungen construirt. „Die Propheten des A. Bundes“, Stuttgart 1840; „die poet. 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Ewer, Ever, in Norddeutschl. flaches Transportfahrzeug mit 1 Maste.
Ewiger Jude, heißt der Held einer alten weitverbreiteten Volkssage, welche eine ganze Literatur hervorrief, von Schubert, Mosen, Vulpius, A. W. Schlegel, in neuerer Zeit von W. Hauff u. Eugen Sue dichterisch bearbeitet und benützt wurde. Christen und Mohammedaner stimmen darin überein, der e. J. wandere seit Christi Zeit und müsse bis zur Wiederkehr Christi am jüngsten Tage wandern. Die älteste Nachricht, nämlich die des Mönchs Matthäus Parisiensis in seiner „historia anglicana“ ad ann. 1229 macht den e. J. zu einem Thürsteher Kartaphilus, der Christum mit Faustschlägen aus dem Hause des Hohepriesters treibt, Duduläus dagegen kennt ihn als einen Schuhmacher Ahasverus, welcher Jesum vor seinem Hause nicht ausruhen ließ, seither rastlos wandert und alle 100 J. durch eine schwere Krankheit zum jungen Manne sich verjüngt. Nach Hadecks „Bericht eines Wittenberger Studenten“ soll 1547 Paul von Eizen, der spätere Bischof von Schleswig, mit dem e. J. verkehrt haben. Das 1. Volksbuch „Wunderbarlicher Bericht von einem Juden aus Jerusalem bürtig und Ahasverus benannt, welcher fürgibt u. s. w.“, Leyden 1602, schmückte die Sage sehr aus, die Mohammedaner aber machten den e. J. gar zu Zebir, einem Sohne des Propheten Elias und lassen ihn mit dem Emir Fadhil über Christum und das Weltende sprechen. Während im 18. Jahrh. Calmet in s. Dictionnaire den e. J. in England herumwandern ließ, verwies K. Anton denselben nach dem Vorgange des Königsberger Prof. Schulz ganz aus der Welt in seiner: „Dissertatio, in qua lepidam fabulam de Judaeo immortali exam.“, Helmst. 1760. Jedenfalls repräsentiert der e. J., welchen man in der jüngsten Zeit an einigen Orten wiederum leibhaftig gesehen haben will, das jüd. Volk in seinen Schicksalen seit der Zerstörung Jerusalems u. ebenso gewiß bot die sinnreiche Sage schon manchmal die Handhabe für Betrügereien. S. Suden, der gelehrte Criticus, Leipz. 1701, Bd. I. S. 67. J. Görres, die deutschen Volksbücher S. 200.
Ewiger Landfriede, der 1493 auf dem Wormser Reichstage durch Max I. zu Stande gebrachte Reichstagsbeschluß, welcher das Faustrechte enden sollte.
Ewiges Licht oder ewige Lampe, heißt das Licht, welches gemäß einer uralten Sitte in kathol. Kirchen vor dem Hochaltare, dem Aufbewahrungsorte des hochwürdigsten Gutes, brennt oder doch laut Verordnung der Congregatio rituum vom 12. August 1699 Tag und Nacht brennen soll.
Ewiggeld, Gült- oder Rentrecht.
Ewigkeit, lat. aeternitas, im allgem. der an sich nicht bestimmbare Gegensatz zur Zeitlichkeit u. Vergänglichkeit, bald als Zustand des Seins ohne Anfang u. Ende, als ewige Gegenwart, od. als Endlosigkeit, bald relativ als unbestimmbar lange Dauer aufgefaßt. Ewige Gegenwart kommt Gott zu, die E. der Welt hat Kant als eine Antinomie nachgewiesen, indem man sich ebensowenig einen als keinen Anfang der Welt zu denken vermag; als Endlosigkeit ist die E. oft gleichbedeutend mit Unsterblichkeit, im relativen Sinne redet man vom ewigen Frieden, ewigem Gefängniß u. s. f. Von der Unendlichkeit unterscheidet sich die E., indem jene von Zeit und Raum, diese nur von der Zeit gebraucht wird; das passendste Symbol beider: der Kreis.
Ex, lat., aus; in Zusammensetzungen gleich vormalig, z. B. E.könig.
Ex, engl. Küstenfluß von Topsham an schiffbar, mündet bei Exmouth in den Kanal.
Ex abrupto, lat., plötzlich.
Exacerbation, lat.-deutsch, Erbitterung; Steigerung der Krankheitssymptome.
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