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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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gezogen wird. Die Berechnung des Rein-E.s ist immer sehr schwer, für eine längere Periode sogar unmöglich, indem ganz unberechenbare Ereignisse und Zufälle eintreten können.


Ertrinken, Todesart durch Ersticken im Wasser. Der Tod beim E. erfolgt indeß nicht allein durch aufgehobene Lungenthätigkeit, suffocatorisch, sondern häufig und schneller auch apoplektisch vom Gehirn aus, durch Blutüberfüllung und Lähmung desselben; letzteres besonders gerne, wenn man mit erhitztem Körper ins Wasser stürzt. - Einen im Wasser Verunglückten bringe man vorsichtig an die Luft, mit Vermeidung alles stärkern Drucks, gebe ihm an einem warmen Orte eine passende Lage, mit etwas erhöhtem Kopfe; sodann werden Mund und Nase gereinigt und die bei Scheintod durch Ersticken nöthigen Wiederbelebungsversuche gemacht, zunächst Reibungen des Körpers mit der Hand oder Flanel und Bürste.


Erubesciren, lat.-deutsch, erröthen; Erubescenz, Schamröthe; erubescent, schamroth.


Eructation, lat.-deutsch, das Aufstoßen aus dem Magen.


Erudiren, lat.-deutsch, unterrichten; erudit, unterrichtet, gelehrt; Erudition, Gelehrsamkeit.


Eruiren, lat.-deutsch, ergründen, erforschen.


Eruption, lat.-deutsch, Ausbruch; erumpiren, ausbrechen.


Erwählter (röm. Kaiser), Beiwort von Max I. an, weil sich die deutschen Könige seit dieser Zeit nicht mehr vom Papste die Kaiserkrone aufsetzen ließen (mit Ausnahme Karls V.).


Erweichung (Malacia, Malacosis), in der Heilkunde die krankhafte Verminderung der Dichtigkeit eines organischen Gewebes, die verschiedene Grade zeigt, vom Mürbwerden bis zum wirklichen Zerfließen und Auflösen. Damit es zu den höhern Graden komme, ist ein Absterben des Gewebes durch Aufhebung der Thätigkeit seiner Capillargefäße, d. h. seiner Ernährung nöthig, und da reicht schon ein mildes Auflösungsmittel, z. B. eine seröse Flüssigkeit, hin, um die Erweichung einzuleiten, Nach seinem Gehalte an Blut und nach der Beschaffenheit dieses Blutes erscheint das erweichte Gewebe entweder farblos, weiß (völlig blutleere, atrophische Gewebe) oder gefärbt, u. zwar roth, braun, gelb, schwarz, bei Blutreichthum und stockendem Blute.


Erwin, im bad. Städtchen Steinbach geb., gest. 1318 den 17. Jan., erbaute die westl. Facade des Straßburger Münsters, also dessen schönsten Theil; sein Sohn Johannes leitete den Bau bis 18. März 1339, seine Tochter Sabina war ebenfalls an dem Münster als Bildhauerin thätig; alle 3 sind im Münster begraben. Ein anderer Sohn, Winhing, der Erbauer der Collegiatkirche zu Haßlach, st. 1330.


Erymanthus, myth., Sohn des Arkas, von dem Berg und Fluß E. in Arkadien benannt sein sollten.


Erysipelas, griech., wandernde Haut- oder Zellgewebsentzündung.


Erythem, griech., leichte Hautentzündung ohne Fieber.


Erythrina, s. Korallenbaum.


Erythroxylon, s. Coca.


Eryx, Berg auf Sicilien mit einem Tempel der Venus, welche daher den Beinamen Erycina hat.


Erz, in der Mineralogie das Metall in Verbindung mit Sauerstoff, Schwefel etc.; im Bergbau Mineralien, die so viel reines oder vererztes Metall enthalten, daß sie der Ausschmelzung werth sind. - E.gang, mit E. ausgefüllte Spalte eines Gebirgs; E.lager, parallele E.schichten zwischen andern Mineralien; E.stöcke, unregelmäßige Massen von E.; E.stufe, von seinem Lager als Probe genommenes Stück E. - E. (vom lat. aes), künstliche Metallmischung, z. B. Bronze, Kanonenmetall etc.


Erz -, deutsche Vorsylbe, mit "erst" zusammenhängend, bezeichnet den höchsten Grad des folgenden Hauptwortes, z. B. E.ämter (s. Erbämter) bei dem Kaiser: E.kämmerer, Brandenburg; E.schenke, Böhmen; E.truchseß, bis 1620 Pfalz, seitdem Bayern; E.schatzmeister, Pfalz; E.marschall, Sachsen; E.kanzler, Mainz, für Italien Köln, für Arelate Trier; E.pannerer, Württemberg.

gezogen wird. Die Berechnung des Rein-E.s ist immer sehr schwer, für eine längere Periode sogar unmöglich, indem ganz unberechenbare Ereignisse und Zufälle eintreten können.


Ertrinken, Todesart durch Ersticken im Wasser. Der Tod beim E. erfolgt indeß nicht allein durch aufgehobene Lungenthätigkeit, suffocatorisch, sondern häufig und schneller auch apoplektisch vom Gehirn aus, durch Blutüberfüllung und Lähmung desselben; letzteres besonders gerne, wenn man mit erhitztem Körper ins Wasser stürzt. – Einen im Wasser Verunglückten bringe man vorsichtig an die Luft, mit Vermeidung alles stärkern Drucks, gebe ihm an einem warmen Orte eine passende Lage, mit etwas erhöhtem Kopfe; sodann werden Mund und Nase gereinigt und die bei Scheintod durch Ersticken nöthigen Wiederbelebungsversuche gemacht, zunächst Reibungen des Körpers mit der Hand oder Flanel und Bürste.


Erubesciren, lat.-deutsch, erröthen; Erubescenz, Schamröthe; erubescent, schamroth.


Eructation, lat.-deutsch, das Aufstoßen aus dem Magen.


Erudiren, lat.-deutsch, unterrichten; erudit, unterrichtet, gelehrt; Erudition, Gelehrsamkeit.


Eruiren, lat.-deutsch, ergründen, erforschen.


Eruption, lat.-deutsch, Ausbruch; erumpiren, ausbrechen.


Erwählter (röm. Kaiser), Beiwort von Max I. an, weil sich die deutschen Könige seit dieser Zeit nicht mehr vom Papste die Kaiserkrone aufsetzen ließen (mit Ausnahme Karls V.).


Erweichung (Malacia, Malacosis), in der Heilkunde die krankhafte Verminderung der Dichtigkeit eines organischen Gewebes, die verschiedene Grade zeigt, vom Mürbwerden bis zum wirklichen Zerfließen und Auflösen. Damit es zu den höhern Graden komme, ist ein Absterben des Gewebes durch Aufhebung der Thätigkeit seiner Capillargefäße, d. h. seiner Ernährung nöthig, und da reicht schon ein mildes Auflösungsmittel, z. B. eine seröse Flüssigkeit, hin, um die Erweichung einzuleiten, Nach seinem Gehalte an Blut und nach der Beschaffenheit dieses Blutes erscheint das erweichte Gewebe entweder farblos, weiß (völlig blutleere, atrophische Gewebe) oder gefärbt, u. zwar roth, braun, gelb, schwarz, bei Blutreichthum und stockendem Blute.


Erwin, im bad. Städtchen Steinbach geb., gest. 1318 den 17. Jan., erbaute die westl. Façade des Straßburger Münsters, also dessen schönsten Theil; sein Sohn Johannes leitete den Bau bis 18. März 1339, seine Tochter Sabina war ebenfalls an dem Münster als Bildhauerin thätig; alle 3 sind im Münster begraben. Ein anderer Sohn, Winhing, der Erbauer der Collegiatkirche zu Haßlach, st. 1330.


Erymanthus, myth., Sohn des Arkas, von dem Berg und Fluß E. in Arkadien benannt sein sollten.


Erysipelas, griech., wandernde Haut- oder Zellgewebsentzündung.


Erythem, griech., leichte Hautentzündung ohne Fieber.


Erythrina, s. Korallenbaum.


Erythroxylon, s. Coca.


Eryx, Berg auf Sicilien mit einem Tempel der Venus, welche daher den Beinamen Erycina hat.


Erz, in der Mineralogie das Metall in Verbindung mit Sauerstoff, Schwefel etc.; im Bergbau Mineralien, die so viel reines oder vererztes Metall enthalten, daß sie der Ausschmelzung werth sind. – E.gang, mit E. ausgefüllte Spalte eines Gebirgs; E.lager, parallele E.schichten zwischen andern Mineralien; E.stöcke, unregelmäßige Massen von E.; E.stufe, von seinem Lager als Probe genommenes Stück E. – E. (vom lat. aes), künstliche Metallmischung, z. B. Bronze, Kanonenmetall etc.


Erz -, deutsche Vorsylbe, mit „erst“ zusammenhängend, bezeichnet den höchsten Grad des folgenden Hauptwortes, z. B. E.ämter (s. Erbämter) bei dem Kaiser: E.kämmerer, Brandenburg; E.schenke, Böhmen; E.truchseß, bis 1620 Pfalz, seitdem Bayern; E.schatzmeister, Pfalz; E.marschall, Sachsen; E.kanzler, Mainz, für Italien Köln, für Arelate Trier; E.pannerer, Württemberg.

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[605/0606] gezogen wird. Die Berechnung des Rein-E.s ist immer sehr schwer, für eine längere Periode sogar unmöglich, indem ganz unberechenbare Ereignisse und Zufälle eintreten können. Ertrinken, Todesart durch Ersticken im Wasser. Der Tod beim E. erfolgt indeß nicht allein durch aufgehobene Lungenthätigkeit, suffocatorisch, sondern häufig und schneller auch apoplektisch vom Gehirn aus, durch Blutüberfüllung und Lähmung desselben; letzteres besonders gerne, wenn man mit erhitztem Körper ins Wasser stürzt. – Einen im Wasser Verunglückten bringe man vorsichtig an die Luft, mit Vermeidung alles stärkern Drucks, gebe ihm an einem warmen Orte eine passende Lage, mit etwas erhöhtem Kopfe; sodann werden Mund und Nase gereinigt und die bei Scheintod durch Ersticken nöthigen Wiederbelebungsversuche gemacht, zunächst Reibungen des Körpers mit der Hand oder Flanel und Bürste. Erubesciren, lat.-deutsch, erröthen; Erubescenz, Schamröthe; erubescent, schamroth. Eructation, lat.-deutsch, das Aufstoßen aus dem Magen. Erudiren, lat.-deutsch, unterrichten; erudit, unterrichtet, gelehrt; Erudition, Gelehrsamkeit. Eruiren, lat.-deutsch, ergründen, erforschen. Eruption, lat.-deutsch, Ausbruch; erumpiren, ausbrechen. Erwählter (röm. Kaiser), Beiwort von Max I. an, weil sich die deutschen Könige seit dieser Zeit nicht mehr vom Papste die Kaiserkrone aufsetzen ließen (mit Ausnahme Karls V.). Erweichung (Malacia, Malacosis), in der Heilkunde die krankhafte Verminderung der Dichtigkeit eines organischen Gewebes, die verschiedene Grade zeigt, vom Mürbwerden bis zum wirklichen Zerfließen und Auflösen. Damit es zu den höhern Graden komme, ist ein Absterben des Gewebes durch Aufhebung der Thätigkeit seiner Capillargefäße, d. h. seiner Ernährung nöthig, und da reicht schon ein mildes Auflösungsmittel, z. B. eine seröse Flüssigkeit, hin, um die Erweichung einzuleiten, Nach seinem Gehalte an Blut und nach der Beschaffenheit dieses Blutes erscheint das erweichte Gewebe entweder farblos, weiß (völlig blutleere, atrophische Gewebe) oder gefärbt, u. zwar roth, braun, gelb, schwarz, bei Blutreichthum und stockendem Blute. Erwin, im bad. Städtchen Steinbach geb., gest. 1318 den 17. Jan., erbaute die westl. Façade des Straßburger Münsters, also dessen schönsten Theil; sein Sohn Johannes leitete den Bau bis 18. März 1339, seine Tochter Sabina war ebenfalls an dem Münster als Bildhauerin thätig; alle 3 sind im Münster begraben. Ein anderer Sohn, Winhing, der Erbauer der Collegiatkirche zu Haßlach, st. 1330. Erymanthus, myth., Sohn des Arkas, von dem Berg und Fluß E. in Arkadien benannt sein sollten. Erysipelas, griech., wandernde Haut- oder Zellgewebsentzündung. Erythem, griech., leichte Hautentzündung ohne Fieber. Erythrina, s. Korallenbaum. Erythroxylon, s. Coca. Eryx, Berg auf Sicilien mit einem Tempel der Venus, welche daher den Beinamen Erycina hat. Erz, in der Mineralogie das Metall in Verbindung mit Sauerstoff, Schwefel etc.; im Bergbau Mineralien, die so viel reines oder vererztes Metall enthalten, daß sie der Ausschmelzung werth sind. – E.gang, mit E. ausgefüllte Spalte eines Gebirgs; E.lager, parallele E.schichten zwischen andern Mineralien; E.stöcke, unregelmäßige Massen von E.; E.stufe, von seinem Lager als Probe genommenes Stück E. – E. (vom lat. aes), künstliche Metallmischung, z. B. Bronze, Kanonenmetall etc. Erz -, deutsche Vorsylbe, mit „erst“ zusammenhängend, bezeichnet den höchsten Grad des folgenden Hauptwortes, z. B. E.ämter (s. Erbämter) bei dem Kaiser: E.kämmerer, Brandenburg; E.schenke, Böhmen; E.truchseß, bis 1620 Pfalz, seitdem Bayern; E.schatzmeister, Pfalz; E.marschall, Sachsen; E.kanzler, Mainz, für Italien Köln, für Arelate Trier; E.pannerer, Württemberg.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/606>, abgerufen am 24.11.2024.