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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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mit dem Charakter der Sthenie, eines Uebermaßes an Kraft, im anderen Falle die asthenischen oder Schwächekrankheiten. Die Schwäche, Asthenie, ist entweder eine mittelbare (Asthenia indirecta), als Folge vorausgegangener Ueberreizung, oder eine unmittelbare (Asth. directa), bei ursprünglich mangelnden Reizen. - Eine Diagnose der verschiedenen Krankheitsformen fällt somit hier gänzlich weg, es handelt sich nur um Erforschung des Grades der Asthenie oder Sthenie, und seine Heilmethode, die von aller Heilkraft der Natur absieht, hat bloß zu reizen oder zu schwächen. Das kräftigste Reizmittel ist Opium, sein Gegensatz Aderlaß.


Erromango, große Insel der Neu-Hebriden im Australocean, fruchtbar, von Papuas bewohnt, wohlangebaut.


Error, Irrthum, entweder über eine Thatsache (e. facti), wobei, wenn er entschuldigt werden kann, Restitution eintritt, oder über Rechte (e. juris) welcher, weil das Recht als allgemein bekannt vorausgesetzt wird, unheilbar ist (e. j. nocet). E. loci, Theorie des Boerhave, nach welcher Krankheit entsteht, wenn Blut oder Lymphe nicht an den rechten Ort gelangen.


Errungenschaft, eheliche (collaboratio), umfaßt allen Vermögenszuwachs, welcher nicht eingebrachtes Gut, sondern durch eheliche Wirthschaft, Erwerb, Ersparniß an Früchten u. Lohn, u. Zinsen der eingebrachten Güter gewonnen worden ist. Wie dieselbe sich auf Mann und Frau vertheile, hängt von den verschiedenen Systemen des ehelichen Güterrechtes ab.


Ersch, Joh. Sam., geb. 1766 zu Großglogau, von 1800 Professor und von 1808 an auch Oberbibliothekar in Halle, gest. 1828, verdienter Bibliograph, Literaturhistoriker und Mitarbeiter an Zeitschriften. Hauptwerke: "La France litteraire", Hamburg 1797 bis 1806; "Handbuch der deutschen Literatur von der Mitte des 18. Jahrh. bis auf die neueste Zeit", Leipzig 1812 bis 14; "Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste", von ihm 1818 mit Gruber begründet.


Erschlaffung, s. Atonie.


Ersitzung (usucapio), Eigenthumserwerb durch langen Besitz; an beweglichen und unbeweglichen Sachen; in 1, 3, 10, 20, 30jährigen und unvordenklichem Besitz; mit redlichem Erwerbsgrund (justa causa) und gutem Glauben (bona fide). Die E. findet auch Anwendung auf Servituten und Emphyteuse.


Erskine, Thomas, Lord, geb. 21. Jan. 1750, jüngerer Sohn eines schott. Pairs, diente zuerst auf der Flotte, dann in dem Heere, wurde zuletzt Advocat u. einer der ausgezeichnetsten Redner vor Gericht. 1783 wurde er Mitglied des Parlaments, hielt fest zu den Whigs, und es gab keinen Staatsproceß, den die Toryregierung erhob, in welchem E. nicht glänzend, vielmal siegreich auftrat. In dem kurzen Whigministerium von 1806 wurde er Lordkanzler, kam in das Oberhaus, zog sich später von der Politik zurück und st. 1823; seinen Ruhm befleckte er durch ein skandalöses Leben. Sammlung seiner besten Gerichtsreden: London 1803.


Erstein, franz. Stadt im Elsaß 3 M. von Schlettstadt mit 3700 E., Tabaksbau, Leinwandbleichen.


Erstgeburt, s. Primogenitur.


Erstickung (Suffocatio), die Todesart, welche durch gehindertes oder ganz aufgehobenes Athmen bewirkt wird. Es geschieht dies entweder durch Verschließen der Luftwege, wie Erdrosseln, durch fremde Körper in denselben, Anfüllung der Lungen mit Wasser, oder durch direkte Entziehung athembarer, sauerstoffhaltiger Luft. Dadurch wird das Blut schwarz u. dünnflüssig u. verliert seine belebende Kraft; es häuft sich in den Lungen, dem rechten Herzen u. Gehirne an, vermag aber nicht mehr, die Thätigkeit der genannten Centralorgane zu erhalten, wodurch Lähmung derselben und Tod erfolgt. S. Scheintod.


Ertrag, der Inbegriff des von einem gewissen Gegenstande in einem bestimmten Zeitraume erworbenen Nutzens; als Roh-E. begreift er alle gewonnenen Erzeugnisse, als Rein-E. die Summe, welche nach Abzug sämmtlicher Betriebskosten übrig bleibt, wozu auch der landesübliche Zinsfuß in Betracht

mit dem Charakter der Sthenie, eines Uebermaßes an Kraft, im anderen Falle die asthenischen oder Schwächekrankheiten. Die Schwäche, Asthenie, ist entweder eine mittelbare (Asthenia indirecta), als Folge vorausgegangener Ueberreizung, oder eine unmittelbare (Asth. directa), bei ursprünglich mangelnden Reizen. – Eine Diagnose der verschiedenen Krankheitsformen fällt somit hier gänzlich weg, es handelt sich nur um Erforschung des Grades der Asthenie oder Sthenie, und seine Heilmethode, die von aller Heilkraft der Natur absieht, hat bloß zu reizen oder zu schwächen. Das kräftigste Reizmittel ist Opium, sein Gegensatz Aderlaß.


Erromango, große Insel der Neu-Hebriden im Australocean, fruchtbar, von Papuas bewohnt, wohlangebaut.


Error, Irrthum, entweder über eine Thatsache (e. facti), wobei, wenn er entschuldigt werden kann, Restitution eintritt, oder über Rechte (e. juris) welcher, weil das Recht als allgemein bekannt vorausgesetzt wird, unheilbar ist (e. j. nocet). E. loci, Theorie des Boerhave, nach welcher Krankheit entsteht, wenn Blut oder Lymphe nicht an den rechten Ort gelangen.


Errungenschaft, eheliche (collaboratio), umfaßt allen Vermögenszuwachs, welcher nicht eingebrachtes Gut, sondern durch eheliche Wirthschaft, Erwerb, Ersparniß an Früchten u. Lohn, u. Zinsen der eingebrachten Güter gewonnen worden ist. Wie dieselbe sich auf Mann und Frau vertheile, hängt von den verschiedenen Systemen des ehelichen Güterrechtes ab.


Ersch, Joh. Sam., geb. 1766 zu Großglogau, von 1800 Professor und von 1808 an auch Oberbibliothekar in Halle, gest. 1828, verdienter Bibliograph, Literaturhistoriker und Mitarbeiter an Zeitschriften. Hauptwerke: „La France littéraire“, Hamburg 1797 bis 1806; „Handbuch der deutschen Literatur von der Mitte des 18. Jahrh. bis auf die neueste Zeit“, Leipzig 1812 bis 14; „Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste“, von ihm 1818 mit Gruber begründet.


Erschlaffung, s. Atonie.


Ersitzung (usucapio), Eigenthumserwerb durch langen Besitz; an beweglichen und unbeweglichen Sachen; in 1, 3, 10, 20, 30jährigen und unvordenklichem Besitz; mit redlichem Erwerbsgrund (justa causa) und gutem Glauben (bona fide). Die E. findet auch Anwendung auf Servituten und Emphyteuse.


Erskine, Thomas, Lord, geb. 21. Jan. 1750, jüngerer Sohn eines schott. Pairs, diente zuerst auf der Flotte, dann in dem Heere, wurde zuletzt Advocat u. einer der ausgezeichnetsten Redner vor Gericht. 1783 wurde er Mitglied des Parlaments, hielt fest zu den Whigs, und es gab keinen Staatsproceß, den die Toryregierung erhob, in welchem E. nicht glänzend, vielmal siegreich auftrat. In dem kurzen Whigministerium von 1806 wurde er Lordkanzler, kam in das Oberhaus, zog sich später von der Politik zurück und st. 1823; seinen Ruhm befleckte er durch ein skandalöses Leben. Sammlung seiner besten Gerichtsreden: London 1803.


Erstein, franz. Stadt im Elsaß 3 M. von Schlettstadt mit 3700 E., Tabaksbau, Leinwandbleichen.


Erstgeburt, s. Primogenitur.


Erstickung (Suffocatio), die Todesart, welche durch gehindertes oder ganz aufgehobenes Athmen bewirkt wird. Es geschieht dies entweder durch Verschließen der Luftwege, wie Erdrosseln, durch fremde Körper in denselben, Anfüllung der Lungen mit Wasser, oder durch direkte Entziehung athembarer, sauerstoffhaltiger Luft. Dadurch wird das Blut schwarz u. dünnflüssig u. verliert seine belebende Kraft; es häuft sich in den Lungen, dem rechten Herzen u. Gehirne an, vermag aber nicht mehr, die Thätigkeit der genannten Centralorgane zu erhalten, wodurch Lähmung derselben und Tod erfolgt. S. Scheintod.


Ertrag, der Inbegriff des von einem gewissen Gegenstande in einem bestimmten Zeitraume erworbenen Nutzens; als Roh-E. begreift er alle gewonnenen Erzeugnisse, als Rein-E. die Summe, welche nach Abzug sämmtlicher Betriebskosten übrig bleibt, wozu auch der landesübliche Zinsfuß in Betracht

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[604/0605] mit dem Charakter der Sthenie, eines Uebermaßes an Kraft, im anderen Falle die asthenischen oder Schwächekrankheiten. Die Schwäche, Asthenie, ist entweder eine mittelbare (Asthenia indirecta), als Folge vorausgegangener Ueberreizung, oder eine unmittelbare (Asth. directa), bei ursprünglich mangelnden Reizen. – Eine Diagnose der verschiedenen Krankheitsformen fällt somit hier gänzlich weg, es handelt sich nur um Erforschung des Grades der Asthenie oder Sthenie, und seine Heilmethode, die von aller Heilkraft der Natur absieht, hat bloß zu reizen oder zu schwächen. Das kräftigste Reizmittel ist Opium, sein Gegensatz Aderlaß. Erromango, große Insel der Neu-Hebriden im Australocean, fruchtbar, von Papuas bewohnt, wohlangebaut. Error, Irrthum, entweder über eine Thatsache (e. facti), wobei, wenn er entschuldigt werden kann, Restitution eintritt, oder über Rechte (e. juris) welcher, weil das Recht als allgemein bekannt vorausgesetzt wird, unheilbar ist (e. j. nocet). E. loci, Theorie des Boerhave, nach welcher Krankheit entsteht, wenn Blut oder Lymphe nicht an den rechten Ort gelangen. Errungenschaft, eheliche (collaboratio), umfaßt allen Vermögenszuwachs, welcher nicht eingebrachtes Gut, sondern durch eheliche Wirthschaft, Erwerb, Ersparniß an Früchten u. Lohn, u. Zinsen der eingebrachten Güter gewonnen worden ist. Wie dieselbe sich auf Mann und Frau vertheile, hängt von den verschiedenen Systemen des ehelichen Güterrechtes ab. Ersch, Joh. Sam., geb. 1766 zu Großglogau, von 1800 Professor und von 1808 an auch Oberbibliothekar in Halle, gest. 1828, verdienter Bibliograph, Literaturhistoriker und Mitarbeiter an Zeitschriften. Hauptwerke: „La France littéraire“, Hamburg 1797 bis 1806; „Handbuch der deutschen Literatur von der Mitte des 18. Jahrh. bis auf die neueste Zeit“, Leipzig 1812 bis 14; „Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste“, von ihm 1818 mit Gruber begründet. Erschlaffung, s. Atonie. Ersitzung (usucapio), Eigenthumserwerb durch langen Besitz; an beweglichen und unbeweglichen Sachen; in 1, 3, 10, 20, 30jährigen und unvordenklichem Besitz; mit redlichem Erwerbsgrund (justa causa) und gutem Glauben (bona fide). Die E. findet auch Anwendung auf Servituten und Emphyteuse. Erskine, Thomas, Lord, geb. 21. Jan. 1750, jüngerer Sohn eines schott. Pairs, diente zuerst auf der Flotte, dann in dem Heere, wurde zuletzt Advocat u. einer der ausgezeichnetsten Redner vor Gericht. 1783 wurde er Mitglied des Parlaments, hielt fest zu den Whigs, und es gab keinen Staatsproceß, den die Toryregierung erhob, in welchem E. nicht glänzend, vielmal siegreich auftrat. In dem kurzen Whigministerium von 1806 wurde er Lordkanzler, kam in das Oberhaus, zog sich später von der Politik zurück und st. 1823; seinen Ruhm befleckte er durch ein skandalöses Leben. Sammlung seiner besten Gerichtsreden: London 1803. Erstein, franz. Stadt im Elsaß 3 M. von Schlettstadt mit 3700 E., Tabaksbau, Leinwandbleichen. Erstgeburt, s. Primogenitur. Erstickung (Suffocatio), die Todesart, welche durch gehindertes oder ganz aufgehobenes Athmen bewirkt wird. Es geschieht dies entweder durch Verschließen der Luftwege, wie Erdrosseln, durch fremde Körper in denselben, Anfüllung der Lungen mit Wasser, oder durch direkte Entziehung athembarer, sauerstoffhaltiger Luft. Dadurch wird das Blut schwarz u. dünnflüssig u. verliert seine belebende Kraft; es häuft sich in den Lungen, dem rechten Herzen u. Gehirne an, vermag aber nicht mehr, die Thätigkeit der genannten Centralorgane zu erhalten, wodurch Lähmung derselben und Tod erfolgt. S. Scheintod. Ertrag, der Inbegriff des von einem gewissen Gegenstande in einem bestimmten Zeitraume erworbenen Nutzens; als Roh-E. begreift er alle gewonnenen Erzeugnisse, als Rein-E. die Summe, welche nach Abzug sämmtlicher Betriebskosten übrig bleibt, wozu auch der landesübliche Zinsfuß in Betracht

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 604. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/605>, abgerufen am 24.07.2024.