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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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von Lauberde, entstanden hauptsächlich aus Blättern unserer Laubholzarten, in richtigem Verhältniß gemischt mit reinem Quarzsand.


Erdbeben, eine bekannte, oft zerstörende Naturerscheinung, äußert sich durch mehr oder weniger merkliche senkrechte oder horizontale Stöße, oder durch ein Schwanken der Erdoberfläche mit wellenförmiger u. selbst wirbelnder Bewegung, von momentaner od. wiederholter Dauer. Die neuere Physik erklärt die E. als Wirkungen der von dem Glutherde im Erdinnern entwickelten Gase, wenn diese nicht durch Vulkane einen Ausweg finden. Zu den verheerendsten E. der neueren Zeit gehören: das von Lima 1746, Lissabon 1755, Caraccas 1812, Aleppo 1822, Guadeloupe 1843, San Salvador 16. April 1854.


Erdbeerapfel, wird in manchen Gegenden der rothe Winter-Calvill (s. Calvill) genannt; auch ein runder, grün, gelb und roth gestreifter mittelgroßer Herbstapfel von vorzüglichem Geschmacke.


Erdbeerbaum, Arbutus Unedo (Decandria Monogynia. Ericaceae), einer der schönsten immergrünen Ziersträucher, zumal im Octbr. und Novbr., wenn er mit seinen weißen Blüthen, wie aus Wachs geformt, und zugleich mit den Erdbeeren täuschend ähnlichen Früchten ganz beladen ist. Die Früchte sind eßbar, aber nicht wohlschmeckend; die Ableitung von Arbutus aus dem Celtischen ar boise, herber Strauch, weist auf die rauhen Früchte hin.


Erdbeerpflanze, Fragaria vesca (Icosandria Polygynia. Rosaceae). Die Hauptformen, von denen die in unseren Gärten cultivirten Sorten abstammen, sind 1) die gemeine wilde E., von der namentlich die beste Sorte zum Treiben, die immerblühende oder sog. Alpen-E. herkommt; 2) die hochstengliche E. (Fr. elatior Elch.), die Stammart der eigentlichen Garten-E., der Bisam-E., ebenfalls mit zurückgeschlagenen Kelchzipfeln aber abstehenden Haaren an den Blütenstielchen, u. mit großen beiderseits zugespitzten purpurrothen, anderseits aber fast weißen Früchten von vorzüglichem Geschmack; 3) die virginische E., Scharlach-E., früh reif, zum Treiben sehr gut; 4) die Ananas-E., mit an der Frucht angedrücktem Kelch, sehr großen Blumen, oberseits fast glatten Blättern und auffallend großen, aber etwas wässerigen Früchten; die Stammart der sog. Prestlinge unserer Gärten; 5) endlich die Chili-E., der vorigen ähnlich, aber die Blätter beiderseits behaart, die Blumen kleiner, und die Früchte die größten von allen. Von den letzteren beiden Arten kommen alle die neueren Sorten von Riesenerdbeeren, die Beehive (Bienenkorb-E.), Athlete, Mamouth, Monstreuse, Surprise u. s. w. - Cultur. Die E.n verlangen einen kräftigen, gut zubereiteten Boden, gute Düngung über Winter, öfteres Umpflanzen und fleißige Lockerung des Bodens, u. einen offenen freien Standort; öfteres Erneuern der Pflanzungen je nach dem 3. Jahre der Dauer derselben, das stete Abnehmen der Ranken und das Auflockern sind Hauptbedingungen bei der Erdbeerenzucht, ebenso sehr reichliches Begießen, zumal wenn während der Blüte ein Gewitter im Anzuge ist; denn sonst hat der Gewitterregen leicht die Folge, daß die Blumen nicht ansetzen. Bei den Sorten, welche von der Form 2 abstammen, müssen mit besonderem Fleiße etwaige taubblühende Stöcke sogleich ausgerissen werden, wenn nicht in Kurzem die tauben Pflanzen die fruchttragenden überwuchern sollen. Vermehrung durch Theilung der Stöcke und mittelst Ausläufer. Zum Treiben läßt man Pflanzen von der immerblühenden oder der virginischen E. im August, etwa zu 2-3 in Töpfe einsetzen und an einem schattigen Orte anwachsen, worauf sie im kommenden Januar angetrieben werden können, so daß man im März reife Früchte davon hat. - Die Fr. indica, mit gelber Blüte und vielen schön rothen aber geschmacklosen Früchten, eignet sich gut in sog. Hängelampen. - E. blätter geben einen ziemlich wohlschmeckenden Thee.


Erdbirne, s. Erdapfel u. Kartoffel.


Erdbohrer, Bergbohrer, ein Bohrinstrument zum Eindringen in die Erdoberfläche, um die geognostische Beschaffenheit

von Lauberde, entstanden hauptsächlich aus Blättern unserer Laubholzarten, in richtigem Verhältniß gemischt mit reinem Quarzsand.


Erdbeben, eine bekannte, oft zerstörende Naturerscheinung, äußert sich durch mehr oder weniger merkliche senkrechte oder horizontale Stöße, oder durch ein Schwanken der Erdoberfläche mit wellenförmiger u. selbst wirbelnder Bewegung, von momentaner od. wiederholter Dauer. Die neuere Physik erklärt die E. als Wirkungen der von dem Glutherde im Erdinnern entwickelten Gase, wenn diese nicht durch Vulkane einen Ausweg finden. Zu den verheerendsten E. der neueren Zeit gehören: das von Lima 1746, Lissabon 1755, Caraccas 1812, Aleppo 1822, Guadeloupe 1843, San Salvador 16. April 1854.


Erdbeerapfel, wird in manchen Gegenden der rothe Winter-Calvill (s. Calvill) genannt; auch ein runder, grün, gelb und roth gestreifter mittelgroßer Herbstapfel von vorzüglichem Geschmacke.


Erdbeerbaum, Arbutus Unedo (Decandria Monogynia. Ericaceae), einer der schönsten immergrünen Ziersträucher, zumal im Octbr. und Novbr., wenn er mit seinen weißen Blüthen, wie aus Wachs geformt, und zugleich mit den Erdbeeren täuschend ähnlichen Früchten ganz beladen ist. Die Früchte sind eßbar, aber nicht wohlschmeckend; die Ableitung von Arbutus aus dem Celtischen ar boise, herber Strauch, weist auf die rauhen Früchte hin.


Erdbeerpflanze, Fragaria vesca (Icosandria Polygynia. Rosaceae). Die Hauptformen, von denen die in unseren Gärten cultivirten Sorten abstammen, sind 1) die gemeine wilde E., von der namentlich die beste Sorte zum Treiben, die immerblühende oder sog. Alpen-E. herkommt; 2) die hochstengliche E. (Fr. elatior Elch.), die Stammart der eigentlichen Garten-E., der Bisam-E., ebenfalls mit zurückgeschlagenen Kelchzipfeln aber abstehenden Haaren an den Blütenstielchen, u. mit großen beiderseits zugespitzten purpurrothen, anderseits aber fast weißen Früchten von vorzüglichem Geschmack; 3) die virginische E., Scharlach-E., früh reif, zum Treiben sehr gut; 4) die Ananas-E., mit an der Frucht angedrücktem Kelch, sehr großen Blumen, oberseits fast glatten Blättern und auffallend großen, aber etwas wässerigen Früchten; die Stammart der sog. Prestlinge unserer Gärten; 5) endlich die Chili-E., der vorigen ähnlich, aber die Blätter beiderseits behaart, die Blumen kleiner, und die Früchte die größten von allen. Von den letzteren beiden Arten kommen alle die neueren Sorten von Riesenerdbeeren, die Beehive (Bienenkorb-E.), Athlete, Mamouth, Monstreuse, Surprise u. s. w. – Cultur. Die E.n verlangen einen kräftigen, gut zubereiteten Boden, gute Düngung über Winter, öfteres Umpflanzen und fleißige Lockerung des Bodens, u. einen offenen freien Standort; öfteres Erneuern der Pflanzungen je nach dem 3. Jahre der Dauer derselben, das stete Abnehmen der Ranken und das Auflockern sind Hauptbedingungen bei der Erdbeerenzucht, ebenso sehr reichliches Begießen, zumal wenn während der Blüte ein Gewitter im Anzuge ist; denn sonst hat der Gewitterregen leicht die Folge, daß die Blumen nicht ansetzen. Bei den Sorten, welche von der Form 2 abstammen, müssen mit besonderem Fleiße etwaige taubblühende Stöcke sogleich ausgerissen werden, wenn nicht in Kurzem die tauben Pflanzen die fruchttragenden überwuchern sollen. Vermehrung durch Theilung der Stöcke und mittelst Ausläufer. Zum Treiben läßt man Pflanzen von der immerblühenden oder der virginischen E. im August, etwa zu 2–3 in Töpfe einsetzen und an einem schattigen Orte anwachsen, worauf sie im kommenden Januar angetrieben werden können, so daß man im März reife Früchte davon hat. – Die Fr. indica, mit gelber Blüte und vielen schön rothen aber geschmacklosen Früchten, eignet sich gut in sog. Hängelampen. – E. blätter geben einen ziemlich wohlschmeckenden Thee.


Erdbirne, s. Erdapfel u. Kartoffel.


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[589/0590] von Lauberde, entstanden hauptsächlich aus Blättern unserer Laubholzarten, in richtigem Verhältniß gemischt mit reinem Quarzsand. Erdbeben, eine bekannte, oft zerstörende Naturerscheinung, äußert sich durch mehr oder weniger merkliche senkrechte oder horizontale Stöße, oder durch ein Schwanken der Erdoberfläche mit wellenförmiger u. selbst wirbelnder Bewegung, von momentaner od. wiederholter Dauer. Die neuere Physik erklärt die E. als Wirkungen der von dem Glutherde im Erdinnern entwickelten Gase, wenn diese nicht durch Vulkane einen Ausweg finden. Zu den verheerendsten E. der neueren Zeit gehören: das von Lima 1746, Lissabon 1755, Caraccas 1812, Aleppo 1822, Guadeloupe 1843, San Salvador 16. April 1854. Erdbeerapfel, wird in manchen Gegenden der rothe Winter-Calvill (s. Calvill) genannt; auch ein runder, grün, gelb und roth gestreifter mittelgroßer Herbstapfel von vorzüglichem Geschmacke. Erdbeerbaum, Arbutus Unedo (Decandria Monogynia. Ericaceae), einer der schönsten immergrünen Ziersträucher, zumal im Octbr. und Novbr., wenn er mit seinen weißen Blüthen, wie aus Wachs geformt, und zugleich mit den Erdbeeren täuschend ähnlichen Früchten ganz beladen ist. Die Früchte sind eßbar, aber nicht wohlschmeckend; die Ableitung von Arbutus aus dem Celtischen ar boise, herber Strauch, weist auf die rauhen Früchte hin. Erdbeerpflanze, Fragaria vesca (Icosandria Polygynia. Rosaceae). Die Hauptformen, von denen die in unseren Gärten cultivirten Sorten abstammen, sind 1) die gemeine wilde E., von der namentlich die beste Sorte zum Treiben, die immerblühende oder sog. Alpen-E. herkommt; 2) die hochstengliche E. (Fr. elatior Elch.), die Stammart der eigentlichen Garten-E., der Bisam-E., ebenfalls mit zurückgeschlagenen Kelchzipfeln aber abstehenden Haaren an den Blütenstielchen, u. mit großen beiderseits zugespitzten purpurrothen, anderseits aber fast weißen Früchten von vorzüglichem Geschmack; 3) die virginische E., Scharlach-E., früh reif, zum Treiben sehr gut; 4) die Ananas-E., mit an der Frucht angedrücktem Kelch, sehr großen Blumen, oberseits fast glatten Blättern und auffallend großen, aber etwas wässerigen Früchten; die Stammart der sog. Prestlinge unserer Gärten; 5) endlich die Chili-E., der vorigen ähnlich, aber die Blätter beiderseits behaart, die Blumen kleiner, und die Früchte die größten von allen. Von den letzteren beiden Arten kommen alle die neueren Sorten von Riesenerdbeeren, die Beehive (Bienenkorb-E.), Athlete, Mamouth, Monstreuse, Surprise u. s. w. – Cultur. Die E.n verlangen einen kräftigen, gut zubereiteten Boden, gute Düngung über Winter, öfteres Umpflanzen und fleißige Lockerung des Bodens, u. einen offenen freien Standort; öfteres Erneuern der Pflanzungen je nach dem 3. Jahre der Dauer derselben, das stete Abnehmen der Ranken und das Auflockern sind Hauptbedingungen bei der Erdbeerenzucht, ebenso sehr reichliches Begießen, zumal wenn während der Blüte ein Gewitter im Anzuge ist; denn sonst hat der Gewitterregen leicht die Folge, daß die Blumen nicht ansetzen. Bei den Sorten, welche von der Form 2 abstammen, müssen mit besonderem Fleiße etwaige taubblühende Stöcke sogleich ausgerissen werden, wenn nicht in Kurzem die tauben Pflanzen die fruchttragenden überwuchern sollen. Vermehrung durch Theilung der Stöcke und mittelst Ausläufer. Zum Treiben läßt man Pflanzen von der immerblühenden oder der virginischen E. im August, etwa zu 2–3 in Töpfe einsetzen und an einem schattigen Orte anwachsen, worauf sie im kommenden Januar angetrieben werden können, so daß man im März reife Früchte davon hat. – Die Fr. indica, mit gelber Blüte und vielen schön rothen aber geschmacklosen Früchten, eignet sich gut in sog. Hängelampen. – E. blätter geben einen ziemlich wohlschmeckenden Thee. Erdbirne, s. Erdapfel u. Kartoffel. Erdbohrer, Bergbohrer, ein Bohrinstrument zum Eindringen in die Erdoberfläche, um die geognostische Beschaffenheit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/590>, abgerufen am 22.11.2024.