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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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bei der Ausspritzung des Sperma thätige Muskel; ejaculiren, ausspritzen.


Ejalet, türk., die Provinz eines Begler Beg (s. d. A.).


Ejection, lat.-deutsch, Hinauswerfung, gewaltsame Vertreibung; ejiciren, vertreiben.


Ejuriren, lat.-deutsch, abschwören.


Ejusdem anni, lat., desselben Jahres, e. mensis, desselben Monats, e. diei, desselben Tages.


Ekbatana, nach Ilgen = Schutzwehr, Burg, Name einiger berühmten Städte Vorderasiens. - E., die wahrscheinlich von Dejokes erbaute Hauptstadt Mediens in der Nähe des Orontes, von Cyrus an Sommerresidenz der pers. und parth. Könige. Berühmt war die von 7 verschiedenfarbigen Mauern (Symbole der Planetensphären) umgebene prachtvolle Sonnenburg, in deren Bereich auch der Königspalast lag. E. stand wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Hamadan, 40 M. von Teheran an der Gränze von Kurdistan im westl. Iran (Persien), welches 40000 E. mit vielen Fabriken zählt und wo man die Gräber des Mardochai und der Ehster zeigt. - E., das syr., in Phönizien am Karmel, vielleicht das Hamat der Naphtaliten (Jos. 19, 35), das heutige Kaiffa. - E. in Persien, das Ecbatana Magorum des Plinius.


Ekchymose, griech.-deutsch, braune bis blauschwarze Flecken, die sich bei einigen Krankheiten auf der Haut zeigen; sie entstehen durch den Austritt von Blut aus den seinen Adern unter der Haut.


Ekel, Widerwillen gegen Speisen, Getränke, bestimmte Gerüche u. Gegenstände. Er geht häufig vom Magen aus, ist mit Brechreiz verbunden, steigert sich bis zum Erbrechen und ist oft einer der sichersten Vorboten länger dauernder Krankheiten. - Moralischer E., Empörung des sittlichen Gefühls gegen gemeine, schmutzige Reden und Handlungen; ekelhaft, was E. erregt.


Ekerö, eine der Alandsinseln.


Ekkehard, Eccardus, Namen von 5 Mönchen des Klosters St. Gallen, welche sich zwischen 920-1220 als Lehrer, Dichter und Schriftsteller auszeichneten. - E. I., Vorstand der innern Schule und ein vom Papst Johann XII. ausgezeichneter Dichter, von welchem noch Hymnen und geistliche Lieder vorhanden sind. Er brachte 4 Neffen, darunter E. II. und E. III. ins Kloster u. st. 973. - E. II., eigentlich Hofmann, erwarb den Namen des doctor prosper et asper, unterrichtete auch die Herzogin Hadwig von Schwaben auf der Bergfeste Hohentwiel in den alten Classikern, lebte später am Hofe der Ottonen u. st. 990 als Dompropst zu Mainz. - E. III. ist wenig, der um 980 geborne E. IV., ein Schüler des Notker Labeo, später Vorstand der Domschule zu Mainz, am meisten bekannt; st. um 1036. Berühmt sind seine bis 971 reichenden "Casus monasterii S. Galli" (in den Monum. h. Germ. von Pertz im 2. Bde.); ferner das "Carmen Ratperti de S. Gallo" mit wichtigen Erläuterungen und ein "liber benedictionum", eine Sammlung von eigenen und fremden Gedichten auf die Feste der Heiligen. - E. V. schrieb um 1210 das Leben des hl. Notker und galt als großer Musiker.


Eklampsie, griech.-deutsch, Art der Epilepsie, befällt besonders Kinder, ist von Paroxysmen u. klonischen Krämpfen begleitet; vergl. Epilepsie.


Eklekticismus, griech.-deutsch, heißt jenes Verfahren in der Wissenschaft, welches von der Voraussetzung ausgeht daß in keinem Systeme die volle und ganze Wahrheit enthalten sei, sich deßhalb nicht streng an ein solches bindet, sondern das Beste aus allen herauszuwählen strebt, um die höhere Einheit der Systeme zu finden u. aufzuzeigen. Der E. spielte in der Philosophie (Stoiker, Neuplatoniker, nachwolfische Schule) sowie in der Theologie, Heilkunde, Rechtswissenschaft u. s. f. eine bedeutende Rolle, macht sich gemeiniglich in Uebergangszeiten geltend und blieb auch der Kunst nichts weniger als fremd (Malerschule von Bologna); eklektisch, herauslesend, prüfend, den E. betreffend.


Eklektiker, griech.-dtsch., Auswähler, nennt man zum Unterschied von den Systematikern die Schöpfer und Anhänger eines Eklekticismus im Gebiete der Wissenschaft oder Kunst.


Ekliptik oder Sonnenbahn, ein sehr

bei der Ausspritzung des Sperma thätige Muskel; ejaculiren, ausspritzen.


Ejalet, türk., die Provinz eines Begler Beg (s. d. A.).


Ejection, lat.-deutsch, Hinauswerfung, gewaltsame Vertreibung; ejiciren, vertreiben.


Ejuriren, lat.-deutsch, abschwören.


Ejusdem anni, lat., desselben Jahres, e. mensis, desselben Monats, e. diei, desselben Tages.


Ekbatana, nach Ilgen = Schutzwehr, Burg, Name einiger berühmten Städte Vorderasiens. – E., die wahrscheinlich von Dejokes erbaute Hauptstadt Mediens in der Nähe des Orontes, von Cyrus an Sommerresidenz der pers. und parth. Könige. Berühmt war die von 7 verschiedenfarbigen Mauern (Symbole der Planetensphären) umgebene prachtvolle Sonnenburg, in deren Bereich auch der Königspalast lag. E. stand wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Hamadan, 40 M. von Teheran an der Gränze von Kurdistan im westl. Iran (Persien), welches 40000 E. mit vielen Fabriken zählt und wo man die Gräber des Mardochai und der Ehster zeigt. – E., das syr., in Phönizien am Karmel, vielleicht das Hamat der Naphtaliten (Jos. 19, 35), das heutige Kaiffa. – E. in Persien, das Ecbatana Magorum des Plinius.


Ekchymose, griech.-deutsch, braune bis blauschwarze Flecken, die sich bei einigen Krankheiten auf der Haut zeigen; sie entstehen durch den Austritt von Blut aus den seinen Adern unter der Haut.


Ekel, Widerwillen gegen Speisen, Getränke, bestimmte Gerüche u. Gegenstände. Er geht häufig vom Magen aus, ist mit Brechreiz verbunden, steigert sich bis zum Erbrechen und ist oft einer der sichersten Vorboten länger dauernder Krankheiten. – Moralischer E., Empörung des sittlichen Gefühls gegen gemeine, schmutzige Reden und Handlungen; ekelhaft, was E. erregt.


Ekerö, eine der Alandsinseln.


Ekkehard, Eccardus, Namen von 5 Mönchen des Klosters St. Gallen, welche sich zwischen 920–1220 als Lehrer, Dichter und Schriftsteller auszeichneten. – E. I., Vorstand der innern Schule und ein vom Papst Johann XII. ausgezeichneter Dichter, von welchem noch Hymnen und geistliche Lieder vorhanden sind. Er brachte 4 Neffen, darunter E. II. und E. III. ins Kloster u. st. 973. – E. II., eigentlich Hofmann, erwarb den Namen des doctor prosper et asper, unterrichtete auch die Herzogin Hadwig von Schwaben auf der Bergfeste Hohentwiel in den alten Classikern, lebte später am Hofe der Ottonen u. st. 990 als Dompropst zu Mainz. – E. III. ist wenig, der um 980 geborne E. IV., ein Schüler des Notker Labeo, später Vorstand der Domschule zu Mainz, am meisten bekannt; st. um 1036. Berühmt sind seine bis 971 reichenden „Casus monasterii S. Galli“ (in den Monum. h. Germ. von Pertz im 2. Bde.); ferner das „Carmen Ratperti de S. Gallo“ mit wichtigen Erläuterungen und ein „liber benedictionum“, eine Sammlung von eigenen und fremden Gedichten auf die Feste der Heiligen. – E. V. schrieb um 1210 das Leben des hl. Notker und galt als großer Musiker.


Eklampsie, griech.-deutsch, Art der Epilepsie, befällt besonders Kinder, ist von Paroxysmen u. klonischen Krämpfen begleitet; vergl. Epilepsie.


Eklekticismus, griech.-deutsch, heißt jenes Verfahren in der Wissenschaft, welches von der Voraussetzung ausgeht daß in keinem Systeme die volle und ganze Wahrheit enthalten sei, sich deßhalb nicht streng an ein solches bindet, sondern das Beste aus allen herauszuwählen strebt, um die höhere Einheit der Systeme zu finden u. aufzuzeigen. Der E. spielte in der Philosophie (Stoiker, Neuplatoniker, nachwolfische Schule) sowie in der Theologie, Heilkunde, Rechtswissenschaft u. s. f. eine bedeutende Rolle, macht sich gemeiniglich in Uebergangszeiten geltend und blieb auch der Kunst nichts weniger als fremd (Malerschule von Bologna); eklektisch, herauslesend, prüfend, den E. betreffend.


Eklektiker, griech.-dtsch., Auswähler, nennt man zum Unterschied von den Systematikern die Schöpfer und Anhänger eines Eklekticismus im Gebiete der Wissenschaft oder Kunst.


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[529/0530] bei der Ausspritzung des Sperma thätige Muskel; ejaculiren, ausspritzen. Ejalet, türk., die Provinz eines Begler Beg (s. d. A.). Ejection, lat.-deutsch, Hinauswerfung, gewaltsame Vertreibung; ejiciren, vertreiben. Ejuriren, lat.-deutsch, abschwören. Ejusdem anni, lat., desselben Jahres, e. mensis, desselben Monats, e. diei, desselben Tages. Ekbatana, nach Ilgen = Schutzwehr, Burg, Name einiger berühmten Städte Vorderasiens. – E., die wahrscheinlich von Dejokes erbaute Hauptstadt Mediens in der Nähe des Orontes, von Cyrus an Sommerresidenz der pers. und parth. Könige. Berühmt war die von 7 verschiedenfarbigen Mauern (Symbole der Planetensphären) umgebene prachtvolle Sonnenburg, in deren Bereich auch der Königspalast lag. E. stand wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Hamadan, 40 M. von Teheran an der Gränze von Kurdistan im westl. Iran (Persien), welches 40000 E. mit vielen Fabriken zählt und wo man die Gräber des Mardochai und der Ehster zeigt. – E., das syr., in Phönizien am Karmel, vielleicht das Hamat der Naphtaliten (Jos. 19, 35), das heutige Kaiffa. – E. in Persien, das Ecbatana Magorum des Plinius. Ekchymose, griech.-deutsch, braune bis blauschwarze Flecken, die sich bei einigen Krankheiten auf der Haut zeigen; sie entstehen durch den Austritt von Blut aus den seinen Adern unter der Haut. Ekel, Widerwillen gegen Speisen, Getränke, bestimmte Gerüche u. Gegenstände. Er geht häufig vom Magen aus, ist mit Brechreiz verbunden, steigert sich bis zum Erbrechen und ist oft einer der sichersten Vorboten länger dauernder Krankheiten. – Moralischer E., Empörung des sittlichen Gefühls gegen gemeine, schmutzige Reden und Handlungen; ekelhaft, was E. erregt. Ekerö, eine der Alandsinseln. Ekkehard, Eccardus, Namen von 5 Mönchen des Klosters St. Gallen, welche sich zwischen 920–1220 als Lehrer, Dichter und Schriftsteller auszeichneten. – E. I., Vorstand der innern Schule und ein vom Papst Johann XII. ausgezeichneter Dichter, von welchem noch Hymnen und geistliche Lieder vorhanden sind. Er brachte 4 Neffen, darunter E. II. und E. III. ins Kloster u. st. 973. – E. II., eigentlich Hofmann, erwarb den Namen des doctor prosper et asper, unterrichtete auch die Herzogin Hadwig von Schwaben auf der Bergfeste Hohentwiel in den alten Classikern, lebte später am Hofe der Ottonen u. st. 990 als Dompropst zu Mainz. – E. III. ist wenig, der um 980 geborne E. IV., ein Schüler des Notker Labeo, später Vorstand der Domschule zu Mainz, am meisten bekannt; st. um 1036. Berühmt sind seine bis 971 reichenden „Casus monasterii S. Galli“ (in den Monum. h. Germ. von Pertz im 2. Bde.); ferner das „Carmen Ratperti de S. Gallo“ mit wichtigen Erläuterungen und ein „liber benedictionum“, eine Sammlung von eigenen und fremden Gedichten auf die Feste der Heiligen. – E. V. schrieb um 1210 das Leben des hl. Notker und galt als großer Musiker. Eklampsie, griech.-deutsch, Art der Epilepsie, befällt besonders Kinder, ist von Paroxysmen u. klonischen Krämpfen begleitet; vergl. Epilepsie. Eklekticismus, griech.-deutsch, heißt jenes Verfahren in der Wissenschaft, welches von der Voraussetzung ausgeht daß in keinem Systeme die volle und ganze Wahrheit enthalten sei, sich deßhalb nicht streng an ein solches bindet, sondern das Beste aus allen herauszuwählen strebt, um die höhere Einheit der Systeme zu finden u. aufzuzeigen. Der E. spielte in der Philosophie (Stoiker, Neuplatoniker, nachwolfische Schule) sowie in der Theologie, Heilkunde, Rechtswissenschaft u. s. f. eine bedeutende Rolle, macht sich gemeiniglich in Uebergangszeiten geltend und blieb auch der Kunst nichts weniger als fremd (Malerschule von Bologna); eklektisch, herauslesend, prüfend, den E. betreffend. Eklektiker, griech.-dtsch., Auswähler, nennt man zum Unterschied von den Systematikern die Schöpfer und Anhänger eines Eklekticismus im Gebiete der Wissenschaft oder Kunst. Ekliptik oder Sonnenbahn, ein sehr

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/530>, abgerufen am 22.11.2024.