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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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gefährlichsten Riffe ist die Dampfschifffahrt nur mehr bei außerordentlich niedrigem Wasserstande unterbrochen; siebenbürgischer Paß in das Banat; Balkanpaß an der Straße von Rustschuk nach Adrianopel; Kaukasuspaß, s. Derbend.


Eisfeld, herz. S. Meiningsche Stadt an der Werra, mit 3100 E., Gerberei, Wolle-, Baumwolle- und Leineweberei.


Eisgrub, mährischer Marktflecken im Kreise Brünn, mit 1900 E., fürstlich Lichtensteinischem Schlosse mit herrlichen Parkanlagen.


Eisgrube, Eiskeller, ein Behältniß, in welches im Winter große Eisschollen gebracht werden, um den folgenden Sommer hindurch Getränke, Fleisch und andere Speisen frisch zu erhalten; demnach muß das Eis mit schlechten Wärmeleitern umgeben werden und darf die Wandungen nicht berühren. Damit das Wasser immer weglaufe, wird das Eis auf einen vom Boden freistehenden Rost gelegt, schichtenweise eingebracht u. zwischen die einzelnen Lagen immer ein Nichtleiter, z. B. Stroh gestreut. In neuerer Zeit hat man dergleichen Vorrichtungen über der Erde in Vorschlag gebracht und auch dem Zwecke vollkommen entsprechend durchgeführt. Erfinder und der erste Erbauer einer solchen E. über der Erde ist ein Amtmann von Siemens zu List im Hannovr. - Der billigste und gewöhnlichste von diesen Nicht-Wärmeleitern ist kurzes, trockenes Stroh, in beschränkten Räumlichkeiten Torf, Rasen, trockene Erde, wohl auch Wolle als noch schlechtere Wärmeleiter. Aus Stroh müssen die Wandungen 12-15' dick werden, aus Torf oder Erde 8' mit Rasen, Repsschoten, Häcksel 4'.


Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum), eine Zaserblumenart mit breiten, flachen, fleischigen Blättern u. ganz übersäet mit glänzenden, durchsichtigen weißen Drüsen, gibt über die Sommermonate ein herrliches Spinatgemüse ab, muß aber im Mistbeete gezogen werden. Sechs gut gehaltene Pflanzen reichen hin, um wöchentlich einmal eine Tafel mit 6 Personen mit Spinat zu bedienen.


Eisleben, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg, mit fast 10000 E., 4 Kirchen, Gymnasium, Schullehrerseminar, Freischule, Bergamt, Bergbau auf Kupfer und Silber, Vitriolwerk, Leinweberei, Tabakfabrikation, Bierbrauereien; bekannt als Luthers Geburts- und Sterbeort.


Eismeer, s. Polarmeer.


Eisvogel (Alcedo), eine Gattung Vögel aus der Ordnung Eisvögel (Schinz), mit langem, geradem, vierkantigem Schnabel, kurzem Schwanz und kurzen, schwachen Füßen, ihr Gesieder meist sehr lebhaft gefärbt; sie fliegen schnell, sind scheu u. nicht zähmbar und stets in der Nähe des Wassers, wo sie auf einem erhöhten Punkte auf kleine Fische lauern, die sie herabschießend oft tief unter dem Wasser hervorholen und ganz verschlingen; die unverdauten Gräten speien sie wieder aus. Der gemeine E. (A. ispida), einer der schönsten Vögel Europas, metallglänzend, oben blaugrün, unten rostroth; er lebt einzeln und zeigt sich gegen andere sehr futterneidisch; sein Flug ist gerade und pfeilschnell, wobei er gerne ein helles und scharfes Pfeifen hören läßt. Ihr Nest bauen sie am Ufer in einer Höhle, die sie mit dem Schnabel graben.


Eitelkeit, lat. vanitas, Leerheit, bezeichnet in der Bibelsprache die Wandelbarkeit, Vergänglichkeit und Nichtigkeit alles Zeitlichen und Ungöttlichen, gewöhnlich aber den aus Ueberschätzung des Sinnlichen u. Zeitlichen hervorgehenden Stolz auf äußere, unwesentliche, häufig auf thörichte u. sündhafte Dinge und Eigenschaften, im engsten Sinne die Gefallsucht, oft ungerecht das Gefallenwollen des weiblichen Geschlechtes.


Eiter (Pus), dicke, gelbe, grünliche oder bräunliche Flüssigkeit, Folge von Entzündung, bestehend aus dem klaren E.saft und den färbenden E.körperchen. Die Anhäufung des E.s im Innern des Körpers heißt E.herd, der entweder selbst einen Ausweg findet oder durch Operation entleert werden muß (s. Absceß). Geht der E. in das Blut über (Pyämie), so wird dies in der Regel tödtlich, z. B. in der Blatternkrankheit.


Eiweiß, s. Albumen.


Ejaculation, lat.-deutsch, Auswerfung, Ausspritzung; Ejaculator, der

gefährlichsten Riffe ist die Dampfschifffahrt nur mehr bei außerordentlich niedrigem Wasserstande unterbrochen; siebenbürgischer Paß in das Banat; Balkanpaß an der Straße von Rustschuk nach Adrianopel; Kaukasuspaß, s. Derbend.


Eisfeld, herz. S. Meiningsche Stadt an der Werra, mit 3100 E., Gerberei, Wolle-, Baumwolle- und Leineweberei.


Eisgrub, mährischer Marktflecken im Kreise Brünn, mit 1900 E., fürstlich Lichtensteinischem Schlosse mit herrlichen Parkanlagen.


Eisgrube, Eiskeller, ein Behältniß, in welches im Winter große Eisschollen gebracht werden, um den folgenden Sommer hindurch Getränke, Fleisch und andere Speisen frisch zu erhalten; demnach muß das Eis mit schlechten Wärmeleitern umgeben werden und darf die Wandungen nicht berühren. Damit das Wasser immer weglaufe, wird das Eis auf einen vom Boden freistehenden Rost gelegt, schichtenweise eingebracht u. zwischen die einzelnen Lagen immer ein Nichtleiter, z. B. Stroh gestreut. In neuerer Zeit hat man dergleichen Vorrichtungen über der Erde in Vorschlag gebracht und auch dem Zwecke vollkommen entsprechend durchgeführt. Erfinder und der erste Erbauer einer solchen E. über der Erde ist ein Amtmann von Siemens zu List im Hannovr. – Der billigste und gewöhnlichste von diesen Nicht-Wärmeleitern ist kurzes, trockenes Stroh, in beschränkten Räumlichkeiten Torf, Rasen, trockene Erde, wohl auch Wolle als noch schlechtere Wärmeleiter. Aus Stroh müssen die Wandungen 12–15' dick werden, aus Torf oder Erde 8' mit Rasen, Repsschoten, Häcksel 4'.


Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum), eine Zaserblumenart mit breiten, flachen, fleischigen Blättern u. ganz übersäet mit glänzenden, durchsichtigen weißen Drüsen, gibt über die Sommermonate ein herrliches Spinatgemüse ab, muß aber im Mistbeete gezogen werden. Sechs gut gehaltene Pflanzen reichen hin, um wöchentlich einmal eine Tafel mit 6 Personen mit Spinat zu bedienen.


Eisleben, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg, mit fast 10000 E., 4 Kirchen, Gymnasium, Schullehrerseminar, Freischule, Bergamt, Bergbau auf Kupfer und Silber, Vitriolwerk, Leinweberei, Tabakfabrikation, Bierbrauereien; bekannt als Luthers Geburts- und Sterbeort.


Eismeer, s. Polarmeer.


Eisvogel (Alcedo), eine Gattung Vögel aus der Ordnung Eisvögel (Schinz), mit langem, geradem, vierkantigem Schnabel, kurzem Schwanz und kurzen, schwachen Füßen, ihr Gesieder meist sehr lebhaft gefärbt; sie fliegen schnell, sind scheu u. nicht zähmbar und stets in der Nähe des Wassers, wo sie auf einem erhöhten Punkte auf kleine Fische lauern, die sie herabschießend oft tief unter dem Wasser hervorholen und ganz verschlingen; die unverdauten Gräten speien sie wieder aus. Der gemeine E. (A. ispida), einer der schönsten Vögel Europas, metallglänzend, oben blaugrün, unten rostroth; er lebt einzeln und zeigt sich gegen andere sehr futterneidisch; sein Flug ist gerade und pfeilschnell, wobei er gerne ein helles und scharfes Pfeifen hören läßt. Ihr Nest bauen sie am Ufer in einer Höhle, die sie mit dem Schnabel graben.


Eitelkeit, lat. vanitas, Leerheit, bezeichnet in der Bibelsprache die Wandelbarkeit, Vergänglichkeit und Nichtigkeit alles Zeitlichen und Ungöttlichen, gewöhnlich aber den aus Ueberschätzung des Sinnlichen u. Zeitlichen hervorgehenden Stolz auf äußere, unwesentliche, häufig auf thörichte u. sündhafte Dinge und Eigenschaften, im engsten Sinne die Gefallsucht, oft ungerecht das Gefallenwollen des weiblichen Geschlechtes.


Eiter (Pus), dicke, gelbe, grünliche oder bräunliche Flüssigkeit, Folge von Entzündung, bestehend aus dem klaren E.saft und den färbenden E.körperchen. Die Anhäufung des E.s im Innern des Körpers heißt E.herd, der entweder selbst einen Ausweg findet oder durch Operation entleert werden muß (s. Absceß). Geht der E. in das Blut über (Pyämie), so wird dies in der Regel tödtlich, z. B. in der Blatternkrankheit.


Eiweiß, s. Albumen.


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[528/0529] gefährlichsten Riffe ist die Dampfschifffahrt nur mehr bei außerordentlich niedrigem Wasserstande unterbrochen; siebenbürgischer Paß in das Banat; Balkanpaß an der Straße von Rustschuk nach Adrianopel; Kaukasuspaß, s. Derbend. Eisfeld, herz. S. Meiningsche Stadt an der Werra, mit 3100 E., Gerberei, Wolle-, Baumwolle- und Leineweberei. Eisgrub, mährischer Marktflecken im Kreise Brünn, mit 1900 E., fürstlich Lichtensteinischem Schlosse mit herrlichen Parkanlagen. Eisgrube, Eiskeller, ein Behältniß, in welches im Winter große Eisschollen gebracht werden, um den folgenden Sommer hindurch Getränke, Fleisch und andere Speisen frisch zu erhalten; demnach muß das Eis mit schlechten Wärmeleitern umgeben werden und darf die Wandungen nicht berühren. Damit das Wasser immer weglaufe, wird das Eis auf einen vom Boden freistehenden Rost gelegt, schichtenweise eingebracht u. zwischen die einzelnen Lagen immer ein Nichtleiter, z. B. Stroh gestreut. In neuerer Zeit hat man dergleichen Vorrichtungen über der Erde in Vorschlag gebracht und auch dem Zwecke vollkommen entsprechend durchgeführt. Erfinder und der erste Erbauer einer solchen E. über der Erde ist ein Amtmann von Siemens zu List im Hannovr. – Der billigste und gewöhnlichste von diesen Nicht-Wärmeleitern ist kurzes, trockenes Stroh, in beschränkten Räumlichkeiten Torf, Rasen, trockene Erde, wohl auch Wolle als noch schlechtere Wärmeleiter. Aus Stroh müssen die Wandungen 12–15' dick werden, aus Torf oder Erde 8' mit Rasen, Repsschoten, Häcksel 4'. Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum), eine Zaserblumenart mit breiten, flachen, fleischigen Blättern u. ganz übersäet mit glänzenden, durchsichtigen weißen Drüsen, gibt über die Sommermonate ein herrliches Spinatgemüse ab, muß aber im Mistbeete gezogen werden. Sechs gut gehaltene Pflanzen reichen hin, um wöchentlich einmal eine Tafel mit 6 Personen mit Spinat zu bedienen. Eisleben, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg, mit fast 10000 E., 4 Kirchen, Gymnasium, Schullehrerseminar, Freischule, Bergamt, Bergbau auf Kupfer und Silber, Vitriolwerk, Leinweberei, Tabakfabrikation, Bierbrauereien; bekannt als Luthers Geburts- und Sterbeort. Eismeer, s. Polarmeer. Eisvogel (Alcedo), eine Gattung Vögel aus der Ordnung Eisvögel (Schinz), mit langem, geradem, vierkantigem Schnabel, kurzem Schwanz und kurzen, schwachen Füßen, ihr Gesieder meist sehr lebhaft gefärbt; sie fliegen schnell, sind scheu u. nicht zähmbar und stets in der Nähe des Wassers, wo sie auf einem erhöhten Punkte auf kleine Fische lauern, die sie herabschießend oft tief unter dem Wasser hervorholen und ganz verschlingen; die unverdauten Gräten speien sie wieder aus. Der gemeine E. (A. ispida), einer der schönsten Vögel Europas, metallglänzend, oben blaugrün, unten rostroth; er lebt einzeln und zeigt sich gegen andere sehr futterneidisch; sein Flug ist gerade und pfeilschnell, wobei er gerne ein helles und scharfes Pfeifen hören läßt. Ihr Nest bauen sie am Ufer in einer Höhle, die sie mit dem Schnabel graben. Eitelkeit, lat. vanitas, Leerheit, bezeichnet in der Bibelsprache die Wandelbarkeit, Vergänglichkeit und Nichtigkeit alles Zeitlichen und Ungöttlichen, gewöhnlich aber den aus Ueberschätzung des Sinnlichen u. Zeitlichen hervorgehenden Stolz auf äußere, unwesentliche, häufig auf thörichte u. sündhafte Dinge und Eigenschaften, im engsten Sinne die Gefallsucht, oft ungerecht das Gefallenwollen des weiblichen Geschlechtes. Eiter (Pus), dicke, gelbe, grünliche oder bräunliche Flüssigkeit, Folge von Entzündung, bestehend aus dem klaren E.saft und den färbenden E.körperchen. Die Anhäufung des E.s im Innern des Körpers heißt E.herd, der entweder selbst einen Ausweg findet oder durch Operation entleert werden muß (s. Absceß). Geht der E. in das Blut über (Pyämie), so wird dies in der Regel tödtlich, z. B. in der Blatternkrankheit. Eiweiß, s. Albumen. Ejaculation, lat.-deutsch, Auswerfung, Ausspritzung; Ejaculator, der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/529>, abgerufen am 22.11.2024.