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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Säugethiere, Vögel und Insekten enthaltend) 1829-31; "Die Korallenthiere des Rothen Meeres" 1834; "Die Akalephen des Rothen Meeres" 1836. Im Jahr 1829 war er Humboldts Begleiter auf dessen Reise nach Asien; 1839 erhielt er seine Anstellung als ordentlicher Professor. Am bekanntesten ist indeß E. durch die glänzenden und überraschenden Erfolge seiner mikroskopischen Untersuchungen der Infusorien. Hieher gehören: "Organisation, Systematik etc. der Infusionsthierchen", Berlin 1830; "Zur Erkenntniß der Organisation in der Richtung des kleinsten Raumes" 1832-34; "Das Leuchten des Meeres" 1835; sein Hauptwerk aber ist: "Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen, ein Blick in das tiefere Leben der organischen Natur", Leipzig 1838, Fol., mit 64 nach seinen vortrefflichen Handzeichnungen gestochenen Kupfertafeln. Ferner "Kurze Nachrichten über 274 nen beobachtete Infusorienarten", Berlin 1840; "Verbreitung und Einfluß des mikroskopischen Lebens in Süd- und Nordamerika", Berlin 1842.


Ehrenberger Klause, ehemals fester Paß zwischen Tyrol und Bayern oberhalb Füßen; Erstürmung desselben durch Moritz von Sachsen 19. Mai 1552.


Ehrenbreitstein, preuß. Stadt am Rhein, Koblenz gegenüber, mit 4100 E., Wein- und Speditionshandel. Auf einem über 400' hohen Felsen steht die neue Festung E., die 14000 Mann Besatzung aufnehmen kann und nur durch Hunger zu bezwingen ist. E. gehörte sonst dem Erzbischof von Trier, der Commandant stand aber seit 1650 unter dem Kaiser. 1688, 1795, 1796, 1797 wurde E. von den Franzosen vergeblich belagert, 1799 durch 14monatliche Blokade ausgehungert und nach der Uebergabe gesprengt. Nach 1815 ließ es der König von Preußen neu befestigen.


Ehrenbürgerrecht, das, erhält jemand von einer Ortsgemeinde.


Ehrenfels, J. M. Ritter von, hat, theilweise unter dem Namen Hülfreich, über Landwirthschaft Werthvolles geschrieben, insbesondere über Bienenzucht u. Schafzucht; "Bienenzucht" Prag 1828; die "Hochpunkte der heutigen deutschen Landwirthschaft" Prag 1832; eine ältere Schrift, welche namentlich viel Practisches enthält: "die Hausmutter auf dem Lande", Leipzig 1808, neu 1821.


Ehrenfriedersdorf, sächs. Bergstadt an der Straße von Chemnitz nach Annaberg mit 3000 E., Bergbau, Hüttenbetrieb, Arsenikwerk, Strumpfwirkerei, Posamentenfabrikation.


Ehrenlegion (Legion d'honneur), frz. Orden, 1802 von Bonaparte für verdiente Soldaten, Gelehrte, Künstler, Handwerker etc. eingeführt, seit dieser Zeit ein Ziel des Ehrgeizes für jeden Franzosen. Nach dem Decret vom 2. Juli 1802 erhielt der Orden 4 Grade: Legionäre, Offiziere, Commandeure und Großoffiziere in 16 Cohorten, als Dotation für den Legionär jährlich 250 Fr., den Offizier 1000, den Commandeur 2000, den Großoffizier 5000 Fr.; für jede Cohorte wurden 7 Großoffiziere, 20 Commandanten, 30 Offiziere, 350 Legionäre bestimmt, und außerdem das Institut zu Ecouen für die Töchter der Ordensmitglieder gegründet. Bis jetzt hat der Orden mancherlei Veränderungen erlebt; 1804 fügte Napoleon die Klasse der Grand-Aigles hinzu und änderte auch die Decoration: 5strahliger Stern, in der Mitte auf der einen Seite das Bild Napoleons, auf der anderen der kaiserl. Adler mit der Inschrift: "Honneur et patrie" (Ehre und Vaterland), u. der Umschrift: "Napoleon, empereur des Francais". Unter der Restauration wurde der Orden beibehalten, statt des Bildes von Napoleon das von Heinrich IV. und statt des Adlers das Lilienwappen eingesetzt und die kaiserl. Umschrift in "Henri IV. roi de France et de Navarre" verwandelt. Die Legionäre hießen von jetzt an Ritter, die Zahl der Großkreuze wurde auf 80, der Großoffiziere auf 160, der Commandeurs auf 400, der Offiziere auf 2000 gesetzt, die Zahl der Ritter unbestimmt gelassen. Louis Philipp verwandelte die Lilien in eine Königskrone mit 2 dreifarbigen Fahnen, die Republik von 1848 stellte die Decoration von 1802 wieder her, Napoleon III. durch Decret vom

Säugethiere, Vögel und Insekten enthaltend) 1829–31; „Die Korallenthiere des Rothen Meeres“ 1834; „Die Akalephen des Rothen Meeres“ 1836. Im Jahr 1829 war er Humboldts Begleiter auf dessen Reise nach Asien; 1839 erhielt er seine Anstellung als ordentlicher Professor. Am bekanntesten ist indeß E. durch die glänzenden und überraschenden Erfolge seiner mikroskopischen Untersuchungen der Infusorien. Hieher gehören: „Organisation, Systematik etc. der Infusionsthierchen“, Berlin 1830; „Zur Erkenntniß der Organisation in der Richtung des kleinsten Raumes“ 1832–34; „Das Leuchten des Meeres“ 1835; sein Hauptwerk aber ist: „Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen, ein Blick in das tiefere Leben der organischen Natur“, Leipzig 1838, Fol., mit 64 nach seinen vortrefflichen Handzeichnungen gestochenen Kupfertafeln. Ferner „Kurze Nachrichten über 274 nen beobachtete Infusorienarten“, Berlin 1840; „Verbreitung und Einfluß des mikroskopischen Lebens in Süd- und Nordamerika“, Berlin 1842.


Ehrenberger Klause, ehemals fester Paß zwischen Tyrol und Bayern oberhalb Füßen; Erstürmung desselben durch Moritz von Sachsen 19. Mai 1552.


Ehrenbreitstein, preuß. Stadt am Rhein, Koblenz gegenüber, mit 4100 E., Wein- und Speditionshandel. Auf einem über 400' hohen Felsen steht die neue Festung E., die 14000 Mann Besatzung aufnehmen kann und nur durch Hunger zu bezwingen ist. E. gehörte sonst dem Erzbischof von Trier, der Commandant stand aber seit 1650 unter dem Kaiser. 1688, 1795, 1796, 1797 wurde E. von den Franzosen vergeblich belagert, 1799 durch 14monatliche Blokade ausgehungert und nach der Uebergabe gesprengt. Nach 1815 ließ es der König von Preußen neu befestigen.


Ehrenbürgerrecht, das, erhält jemand von einer Ortsgemeinde.


Ehrenfels, J. M. Ritter von, hat, theilweise unter dem Namen Hülfreich, über Landwirthschaft Werthvolles geschrieben, insbesondere über Bienenzucht u. Schafzucht; „Bienenzucht“ Prag 1828; die „Hochpunkte der heutigen deutschen Landwirthschaft“ Prag 1832; eine ältere Schrift, welche namentlich viel Practisches enthält: „die Hausmutter auf dem Lande“, Leipzig 1808, neu 1821.


Ehrenfriedersdorf, sächs. Bergstadt an der Straße von Chemnitz nach Annaberg mit 3000 E., Bergbau, Hüttenbetrieb, Arsenikwerk, Strumpfwirkerei, Posamentenfabrikation.


Ehrenlegion (Légion dʼhonneur), frz. Orden, 1802 von Bonaparte für verdiente Soldaten, Gelehrte, Künstler, Handwerker etc. eingeführt, seit dieser Zeit ein Ziel des Ehrgeizes für jeden Franzosen. Nach dem Decret vom 2. Juli 1802 erhielt der Orden 4 Grade: Legionäre, Offiziere, Commandeure und Großoffiziere in 16 Cohorten, als Dotation für den Legionär jährlich 250 Fr., den Offizier 1000, den Commandeur 2000, den Großoffizier 5000 Fr.; für jede Cohorte wurden 7 Großoffiziere, 20 Commandanten, 30 Offiziere, 350 Legionäre bestimmt, und außerdem das Institut zu Ecouen für die Töchter der Ordensmitglieder gegründet. Bis jetzt hat der Orden mancherlei Veränderungen erlebt; 1804 fügte Napoleon die Klasse der Grand-Aigles hinzu und änderte auch die Decoration: 5strahliger Stern, in der Mitte auf der einen Seite das Bild Napoleons, auf der anderen der kaiserl. Adler mit der Inschrift: „Honneur et patrie“ (Ehre und Vaterland), u. der Umschrift: „Napoléon, empereur des Français“. Unter der Restauration wurde der Orden beibehalten, statt des Bildes von Napoleon das von Heinrich IV. und statt des Adlers das Lilienwappen eingesetzt und die kaiserl. Umschrift in „Henri IV. roi de France et de Navarre“ verwandelt. Die Legionäre hießen von jetzt an Ritter, die Zahl der Großkreuze wurde auf 80, der Großoffiziere auf 160, der Commandeurs auf 400, der Offiziere auf 2000 gesetzt, die Zahl der Ritter unbestimmt gelassen. Louis Philipp verwandelte die Lilien in eine Königskrone mit 2 dreifarbigen Fahnen, die Republik von 1848 stellte die Decoration von 1802 wieder her, Napoleon III. durch Decret vom

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[507/0508] Säugethiere, Vögel und Insekten enthaltend) 1829–31; „Die Korallenthiere des Rothen Meeres“ 1834; „Die Akalephen des Rothen Meeres“ 1836. Im Jahr 1829 war er Humboldts Begleiter auf dessen Reise nach Asien; 1839 erhielt er seine Anstellung als ordentlicher Professor. Am bekanntesten ist indeß E. durch die glänzenden und überraschenden Erfolge seiner mikroskopischen Untersuchungen der Infusorien. Hieher gehören: „Organisation, Systematik etc. der Infusionsthierchen“, Berlin 1830; „Zur Erkenntniß der Organisation in der Richtung des kleinsten Raumes“ 1832–34; „Das Leuchten des Meeres“ 1835; sein Hauptwerk aber ist: „Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen, ein Blick in das tiefere Leben der organischen Natur“, Leipzig 1838, Fol., mit 64 nach seinen vortrefflichen Handzeichnungen gestochenen Kupfertafeln. Ferner „Kurze Nachrichten über 274 nen beobachtete Infusorienarten“, Berlin 1840; „Verbreitung und Einfluß des mikroskopischen Lebens in Süd- und Nordamerika“, Berlin 1842. Ehrenberger Klause, ehemals fester Paß zwischen Tyrol und Bayern oberhalb Füßen; Erstürmung desselben durch Moritz von Sachsen 19. Mai 1552. Ehrenbreitstein, preuß. Stadt am Rhein, Koblenz gegenüber, mit 4100 E., Wein- und Speditionshandel. Auf einem über 400' hohen Felsen steht die neue Festung E., die 14000 Mann Besatzung aufnehmen kann und nur durch Hunger zu bezwingen ist. E. gehörte sonst dem Erzbischof von Trier, der Commandant stand aber seit 1650 unter dem Kaiser. 1688, 1795, 1796, 1797 wurde E. von den Franzosen vergeblich belagert, 1799 durch 14monatliche Blokade ausgehungert und nach der Uebergabe gesprengt. Nach 1815 ließ es der König von Preußen neu befestigen. Ehrenbürgerrecht, das, erhält jemand von einer Ortsgemeinde. Ehrenfels, J. M. Ritter von, hat, theilweise unter dem Namen Hülfreich, über Landwirthschaft Werthvolles geschrieben, insbesondere über Bienenzucht u. Schafzucht; „Bienenzucht“ Prag 1828; die „Hochpunkte der heutigen deutschen Landwirthschaft“ Prag 1832; eine ältere Schrift, welche namentlich viel Practisches enthält: „die Hausmutter auf dem Lande“, Leipzig 1808, neu 1821. Ehrenfriedersdorf, sächs. Bergstadt an der Straße von Chemnitz nach Annaberg mit 3000 E., Bergbau, Hüttenbetrieb, Arsenikwerk, Strumpfwirkerei, Posamentenfabrikation. Ehrenlegion (Légion dʼhonneur), frz. Orden, 1802 von Bonaparte für verdiente Soldaten, Gelehrte, Künstler, Handwerker etc. eingeführt, seit dieser Zeit ein Ziel des Ehrgeizes für jeden Franzosen. Nach dem Decret vom 2. Juli 1802 erhielt der Orden 4 Grade: Legionäre, Offiziere, Commandeure und Großoffiziere in 16 Cohorten, als Dotation für den Legionär jährlich 250 Fr., den Offizier 1000, den Commandeur 2000, den Großoffizier 5000 Fr.; für jede Cohorte wurden 7 Großoffiziere, 20 Commandanten, 30 Offiziere, 350 Legionäre bestimmt, und außerdem das Institut zu Ecouen für die Töchter der Ordensmitglieder gegründet. Bis jetzt hat der Orden mancherlei Veränderungen erlebt; 1804 fügte Napoleon die Klasse der Grand-Aigles hinzu und änderte auch die Decoration: 5strahliger Stern, in der Mitte auf der einen Seite das Bild Napoleons, auf der anderen der kaiserl. Adler mit der Inschrift: „Honneur et patrie“ (Ehre und Vaterland), u. der Umschrift: „Napoléon, empereur des Français“. Unter der Restauration wurde der Orden beibehalten, statt des Bildes von Napoleon das von Heinrich IV. und statt des Adlers das Lilienwappen eingesetzt und die kaiserl. Umschrift in „Henri IV. roi de France et de Navarre“ verwandelt. Die Legionäre hießen von jetzt an Ritter, die Zahl der Großkreuze wurde auf 80, der Großoffiziere auf 160, der Commandeurs auf 400, der Offiziere auf 2000 gesetzt, die Zahl der Ritter unbestimmt gelassen. Louis Philipp verwandelte die Lilien in eine Königskrone mit 2 dreifarbigen Fahnen, die Republik von 1848 stellte die Decoration von 1802 wieder her, Napoleon III. durch Decret vom

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/508>, abgerufen am 22.11.2024.