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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Poesie hinweist; gab heraus "Romancero general", 2. Aufl. Madrid 1849-51; "Bibliotheca de autores espannoles"; "Talia espannola".


Durance (Dürangß), Nebenfluß der Rhone, kommt vom M. Genevre, ist reißend, nicht schiffbar, mündet nach einem Laufe von 34 Meilen unterhalb Avignon.


Durances (Djuräses), engl. Wollenzeuge.


Durandus, Guilielmus, lat. statt Dürand Guillaume, von seinem Geburtsorte St. Pourcain in der Auvergne a Sancto Portiano, wegen seiner dialectischen Gewandtheit doctor resolutissimus genannt, wurde 1313 Baccalaureus in Paris, 1318 Bischof von Puy (Podium) oder Annecy, 1326 von Meaux, wo er zwischen 1332-34 st. Mit D. beginnt man gewöhnlich die 3. Periode der Scholastik; er war Thomist, neigte sich später zum Nominalismus u. strebte nach einer schärferen Trennung der Theologie von der weltlichen Wissenschaft. Außer seinem Hauptwerke, einem Commentar zum P. Lombardus, Venedig 1571 u. öfters, schrieb er einen den Ansichten des Papstes Johannes XXII. widerstreitenden "tractatus de statu animarum, postquam resolutae sunt a corpore" u. a. m.


Durango, span. Stadt in Biscaya am gleichnamigen Flusse, mit 4000 E., liefert Stahl- und Eisenwaaren. - D., Staat der Republik Mexico. Hochfläche, 2240 #M. groß, hat 260000 E., Bergbau auf Gold, Silber und Kupfer, erzeugt Getreide, Obst, Baumwolle, Indigo; die Viehzucht ist beträchtlich. D., Hauptstadt, Bischofssitz, hat 16000 E., einige Industrie, liegt 6600' über dem Meer; in der Nähe ein Meteorstein von 41800 Pfd. Schwere u. der Berg Cerro del Mercado, ganz aus Magneteisenstein bestehend.


Durante, Francesco, berühmter italien. Kirchencomponist, geb. 1693 zu Neapel, bildete sich unter Scarlatti, später in Rom, ward Director des Conservatoriums in Neapel und st. daselbst 1755. Von seinen kirchlichen Compositionen sind die für Vocalmusik besonders ausgezeichnet.


Durante lite, lat., so lange der Prozeß dauert; d. matrimonio, so lange die Ehe dauert; d. causa durat effectus, so lange die Ursache besteht, dauert die Wirkung.


Durantis, Wilhelm, geb. 1237 zu Puymoisson in der Provence, wurde der "Speculator juris" u. Vater der gerichtlichen Praxis des 13. Jahrh., begleitete hohe geistliche und weltliche Aemter im Kirchenstaate, wo er Castrum Durantis (heute Urbania) anlegte und 1296 zu Rom oder als Legat zu Nicosia auf Cypern st. Glossierte theilweise den liber VI decretalium, verfaßte ein Repertorium der Rechtsquellen, ein speculum juris u. die für die Geschichte der Kirchendisciplin wichtige Schrift: "Rationale divinorum officiorum". Sein gleichnamiger Neffe und Nachfolger im Bisthum von Mimate übergab 1311 der Synode von Vienne eine Schrift über Abhaltung allgemeiner Concilien und Kirchenreform.


Duras (Düra), alte franz. Adelsfamilie, deren Mitglieder seit dem 15. Jahrh. sich als Krieger auszeichneten u. Grafen u. Herzoge wurden. Clairet, Herzogin von D., Tochter des Flottenkapitäns Kersaint, floh in der Schreckenszeit nach der Hinrichtung ihres Vaters nach Westindien, dann nach England, wo sie den Herzog Amede Bretagne-Malot von D. heirathete, mit dem sie nach Frankreich zurückkehrte; st. 1829 zu Nizza. Bekannt als Freundin der Stael und der Herzogin von Angouleme sowie als Romanenschreiberin.


Durazzo, Dratsch, Durtz, feste Seestadt im türk. Albanien auf einem Vorgebirge des adriat. Meeres, mit 9000 E.; D. ist Sitz eines griech. Erzbischofs, kathol. Bischofs u. hat einigen Handel. Es steht auf dem Platze des griech. Epidamnus, von den Römern Dyrrhachium genannt, das den lebhaftesten Verkehr mit Italien hatte. Sieg des Pompejus 49 vor Chr.; der Normannen über den byzantin. Kaiser Alexius 1081 n. Chr.


Durchcomponirt, heißt ein Lied, von dem jede einzelne Strophe eine eigene passende Melodie hat, eine Oper, wenn auch ihre Prosa componirt ist.


Durchdringlichkeit, Penetrabilität, die allgemeine Eigenschaft der Körper, andere Materien durch ihre Zwischenräume

Poesie hinweist; gab heraus „Romancero general“, 2. Aufl. Madrid 1849–51; „Bibliotheca de autores espannoles“; „Talia espannola“.


Durance (Dürangß), Nebenfluß der Rhone, kommt vom M. Genèvre, ist reißend, nicht schiffbar, mündet nach einem Laufe von 34 Meilen unterhalb Avignon.


Durances (Djuräses), engl. Wollenzeuge.


Durandus, Guilielmus, lat. statt Dürand Guillaume, von seinem Geburtsorte St. Pourçain in der Auvergne a Sancto Portiano, wegen seiner dialectischen Gewandtheit doctor resolutissimus genannt, wurde 1313 Baccalaureus in Paris, 1318 Bischof von Puy (Podium) oder Annecy, 1326 von Meaux, wo er zwischen 1332–34 st. Mit D. beginnt man gewöhnlich die 3. Periode der Scholastik; er war Thomist, neigte sich später zum Nominalismus u. strebte nach einer schärferen Trennung der Theologie von der weltlichen Wissenschaft. Außer seinem Hauptwerke, einem Commentar zum P. Lombardus, Venedig 1571 u. öfters, schrieb er einen den Ansichten des Papstes Johannes XXII. widerstreitenden „tractatus de statu animarum, postquam resolutae sunt a corpore“ u. a. m.


Durango, span. Stadt in Biscaya am gleichnamigen Flusse, mit 4000 E., liefert Stahl- und Eisenwaaren. – D., Staat der Republik Mexico. Hochfläche, 2240 □M. groß, hat 260000 E., Bergbau auf Gold, Silber und Kupfer, erzeugt Getreide, Obst, Baumwolle, Indigo; die Viehzucht ist beträchtlich. D., Hauptstadt, Bischofssitz, hat 16000 E., einige Industrie, liegt 6600' über dem Meer; in der Nähe ein Meteorstein von 41800 Pfd. Schwere u. der Berg Cerro del Mercado, ganz aus Magneteisenstein bestehend.


Durante, Francesco, berühmter italien. Kirchencomponist, geb. 1693 zu Neapel, bildete sich unter Scarlatti, später in Rom, ward Director des Conservatoriums in Neapel und st. daselbst 1755. Von seinen kirchlichen Compositionen sind die für Vocalmusik besonders ausgezeichnet.


Durante lite, lat., so lange der Prozeß dauert; d. matrimonio, so lange die Ehe dauert; d. causa durat effectus, so lange die Ursache besteht, dauert die Wirkung.


Durantis, Wilhelm, geb. 1237 zu Puymoisson in der Provence, wurde der „Speculator juris“ u. Vater der gerichtlichen Praxis des 13. Jahrh., begleitete hohe geistliche und weltliche Aemter im Kirchenstaate, wo er Castrum Durantis (heute Urbania) anlegte und 1296 zu Rom oder als Legat zu Nicosia auf Cypern st. Glossierte theilweise den liber VI decretalium, verfaßte ein Repertorium der Rechtsquellen, ein speculum juris u. die für die Geschichte der Kirchendisciplin wichtige Schrift: „Rationale divinorum officiorum“. Sein gleichnamiger Neffe und Nachfolger im Bisthum von Mimate übergab 1311 der Synode von Vienne eine Schrift über Abhaltung allgemeiner Concilien und Kirchenreform.


Duras (Düra), alte franz. Adelsfamilie, deren Mitglieder seit dem 15. Jahrh. sich als Krieger auszeichneten u. Grafen u. Herzoge wurden. Clairet, Herzogin von D., Tochter des Flottenkapitäns Kersaint, floh in der Schreckenszeit nach der Hinrichtung ihres Vaters nach Westindien, dann nach England, wo sie den Herzog Amédé Bretagne-Malot von D. heirathete, mit dem sie nach Frankreich zurückkehrte; st. 1829 zu Nizza. Bekannt als Freundin der Staël und der Herzogin von Angoulême sowie als Romanenschreiberin.


Durazzo, Dratsch, Durtz, feste Seestadt im türk. Albanien auf einem Vorgebirge des adriat. Meeres, mit 9000 E.; D. ist Sitz eines griech. Erzbischofs, kathol. Bischofs u. hat einigen Handel. Es steht auf dem Platze des griech. Epidamnus, von den Römern Dyrrhachium genannt, das den lebhaftesten Verkehr mit Italien hatte. Sieg des Pompejus 49 vor Chr.; der Normannen über den byzantin. Kaiser Alexius 1081 n. Chr.


Durchcomponirt, heißt ein Lied, von dem jede einzelne Strophe eine eigene passende Melodie hat, eine Oper, wenn auch ihre Prosa componirt ist.


Durchdringlichkeit, Penetrabilität, die allgemeine Eigenschaft der Körper, andere Materien durch ihre Zwischenräume

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[476/0477] Poesie hinweist; gab heraus „Romancero general“, 2. Aufl. Madrid 1849–51; „Bibliotheca de autores espannoles“; „Talia espannola“. Durance (Dürangß), Nebenfluß der Rhone, kommt vom M. Genèvre, ist reißend, nicht schiffbar, mündet nach einem Laufe von 34 Meilen unterhalb Avignon. Durances (Djuräses), engl. Wollenzeuge. Durandus, Guilielmus, lat. statt Dürand Guillaume, von seinem Geburtsorte St. Pourçain in der Auvergne a Sancto Portiano, wegen seiner dialectischen Gewandtheit doctor resolutissimus genannt, wurde 1313 Baccalaureus in Paris, 1318 Bischof von Puy (Podium) oder Annecy, 1326 von Meaux, wo er zwischen 1332–34 st. Mit D. beginnt man gewöhnlich die 3. Periode der Scholastik; er war Thomist, neigte sich später zum Nominalismus u. strebte nach einer schärferen Trennung der Theologie von der weltlichen Wissenschaft. Außer seinem Hauptwerke, einem Commentar zum P. Lombardus, Venedig 1571 u. öfters, schrieb er einen den Ansichten des Papstes Johannes XXII. widerstreitenden „tractatus de statu animarum, postquam resolutae sunt a corpore“ u. a. m. Durango, span. Stadt in Biscaya am gleichnamigen Flusse, mit 4000 E., liefert Stahl- und Eisenwaaren. – D., Staat der Republik Mexico. Hochfläche, 2240 □M. groß, hat 260000 E., Bergbau auf Gold, Silber und Kupfer, erzeugt Getreide, Obst, Baumwolle, Indigo; die Viehzucht ist beträchtlich. D., Hauptstadt, Bischofssitz, hat 16000 E., einige Industrie, liegt 6600' über dem Meer; in der Nähe ein Meteorstein von 41800 Pfd. Schwere u. der Berg Cerro del Mercado, ganz aus Magneteisenstein bestehend. Durante, Francesco, berühmter italien. Kirchencomponist, geb. 1693 zu Neapel, bildete sich unter Scarlatti, später in Rom, ward Director des Conservatoriums in Neapel und st. daselbst 1755. Von seinen kirchlichen Compositionen sind die für Vocalmusik besonders ausgezeichnet. Durante lite, lat., so lange der Prozeß dauert; d. matrimonio, so lange die Ehe dauert; d. causa durat effectus, so lange die Ursache besteht, dauert die Wirkung. Durantis, Wilhelm, geb. 1237 zu Puymoisson in der Provence, wurde der „Speculator juris“ u. Vater der gerichtlichen Praxis des 13. Jahrh., begleitete hohe geistliche und weltliche Aemter im Kirchenstaate, wo er Castrum Durantis (heute Urbania) anlegte und 1296 zu Rom oder als Legat zu Nicosia auf Cypern st. Glossierte theilweise den liber VI decretalium, verfaßte ein Repertorium der Rechtsquellen, ein speculum juris u. die für die Geschichte der Kirchendisciplin wichtige Schrift: „Rationale divinorum officiorum“. Sein gleichnamiger Neffe und Nachfolger im Bisthum von Mimate übergab 1311 der Synode von Vienne eine Schrift über Abhaltung allgemeiner Concilien und Kirchenreform. Duras (Düra), alte franz. Adelsfamilie, deren Mitglieder seit dem 15. Jahrh. sich als Krieger auszeichneten u. Grafen u. Herzoge wurden. Clairet, Herzogin von D., Tochter des Flottenkapitäns Kersaint, floh in der Schreckenszeit nach der Hinrichtung ihres Vaters nach Westindien, dann nach England, wo sie den Herzog Amédé Bretagne-Malot von D. heirathete, mit dem sie nach Frankreich zurückkehrte; st. 1829 zu Nizza. Bekannt als Freundin der Staël und der Herzogin von Angoulême sowie als Romanenschreiberin. Durazzo, Dratsch, Durtz, feste Seestadt im türk. Albanien auf einem Vorgebirge des adriat. Meeres, mit 9000 E.; D. ist Sitz eines griech. Erzbischofs, kathol. Bischofs u. hat einigen Handel. Es steht auf dem Platze des griech. Epidamnus, von den Römern Dyrrhachium genannt, das den lebhaftesten Verkehr mit Italien hatte. Sieg des Pompejus 49 vor Chr.; der Normannen über den byzantin. Kaiser Alexius 1081 n. Chr. Durchcomponirt, heißt ein Lied, von dem jede einzelne Strophe eine eigene passende Melodie hat, eine Oper, wenn auch ihre Prosa componirt ist. Durchdringlichkeit, Penetrabilität, die allgemeine Eigenschaft der Körper, andere Materien durch ihre Zwischenräume

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/477>, abgerufen am 24.07.2024.