Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Dunciade (von dem engl. Dunce, Dummkopf), satir. Gedicht von Pope auf die schlechten Poeten seiner Zeit; überhaupt satyr. Gedicht.


Duncker, Karl, geb. 1781, Inhaber der Verlagsbuchhandlung D. und Humblot in Berlin. - D., Max, des Vorigen Sohn, geb. 1812, seit 1842 Professor in Halle, von 1848-50 politisch thätig als Mitglied der Gagern-Dahlmann'schen Partei, historischer Schriftsteller. Hauptwerk: Geschichte des Alterthums, bis jetzt 2 Bände, Berlin 1852-53; es ist geistreich, gelehrt, edeln Styls u. klar, in seiner Richtung aber entschieden gegen die höhere Autorität des Alten Testaments.


Duncombe (Dönncömm), Thomas Slingsby, geb. 1796, radikales Unterhausmitglied aus vornehmer u. reicher Familie, einer der Patrone Mazzinis etc.


Dundalk (Dönndahk), irische Stadt in der Provinz Leinster, mit Hafen, 13000 E., Battist-, Musselin-, Leinenfabriken, Produktenhandel.


Dundee (Dönndih), schott. Stadt am Meerbusen Tay, mit Hafen, 82000 E., 2 Banken, Hauptplatz der schott. Leinenindustrie, hat auch andere Fabriken und lebhaften Handelsverkehr.


Dundonald (Dönndanäld), Pairstitel der schott. Familie Cochrane. Die bekanntesten sind: Archibald Blair, geb. 1748, wurde 1782 Capitän, zeichnete sich im franz. Kriege aus, wurde 1804 Contreadmiral, segelte 1814 den Potomak hinauf und nahm mit General Roß Washington; st. 1823 als Admiral der blauen Flagge. - Alexander Thomas Blair, Lord C., Graf von D., geb. 1775, wurde 1801 Fregattecapitän u. zeichnete sich durch Verwegenheit aus, verbrannte z. B. 18093 franz. Linienschiffe in der Mündung der Charente. Im Parlamente stimmte er gegen das Ministerium, wurde aber wegen des Verbreitens falscher Nachrichten zu Gunsten einer Börsenspeculation aus dem Parlamente gestoßen und cassirt, bald jedoch wieder begnadigt, weil, wie das Publikum behauptete, er sich für eine andere, höher stehende Person, als Urheber der falschen Börsennachricht hergegeben hatte. 1817 trat er in chilesischen Dienst, fing 1819 eine span. Flotille auf, nahm mit geringen Streitkräften Valdivia, holte endlich im Novbr. 1820 nachts mit 240 Freiwilligen auf Booten die starke span. Fregatte Esmeralda aus dem Hafen von Callao. Von 1822-24 diente er Brasilien, führte 1827 den Griechen einige Schiffe zu u. wurde Oberadmiral, konnte aber nicht viel ausrichten, weil die Griechen auf seine kühne Taktik nicht eingingen. 1832 kehrte er zurück, wurde als Contreadmiral wieder angestellt und befehligte in den letzten Jahren die engl. Flottille im stillen Ocean.


Dung, pers. Gold- u. Silbergewicht = 151/5 As; Silbermünze = 81/2 Pf. = 2 kr. C.-M.


Dungannon (Döngännen), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3800 E., Leineweberei.


Dungarvan (Dönngarwän), irische Stadt in der Provinz Münster, mit Hafen, 8000 E., Handel und Fischerei.


Dungkäfer (Aphodius), eine an Arten reiche Gattung Käfer, mit blätterigen Fühlhörnern, die Füße alle an ihrer Wurzel gleichweit von einander abstehend, Kopfschild scheibenförmig, Körper länglich, gewöhnlich stark gewölbt; leben im Mist der Thiere. Der gemeine D. (A. Fossor), 6''' lang, glänzend schwarz.


Dunin, Martin von, geb. 11. Nov. 1774 bei Rawa in Masovien, einer altadeligen poln. Familie angehörig, studierte in Bromberg und im Collegium germanicum zu Rom, empfing 1797 die Priesterweihe, wurde 1808 Canonicus in Gnesen, 1824 Domherr in Posen, 1831 Erzbischof. In dem Streite wegen der gemischten Ehen war er Mitkämpfer des Erzbischofs von Köln (vgl. Droste Vischering), wurde 1839 zu 6monatl. Festungsstrafe verurtheilt und in Berlin confinirt. Als er aber nach seinem Amtssitze zurückkehrte, wurde er gefangen und nach der Festung Kolberg gebracht. 1840 wurde er unter König Friedrich Wilhelm IV. wieder frei und seinem Amte zurückgegeben; er st. 1842.


Dunin-Borkowski, Stanislaus Graf von, geb. 1786 zu Koda in Galizien, Mineralog u. landwirthschaftl. Schriftsteller,


Dunciade (von dem engl. Dunce, Dummkopf), satir. Gedicht von Pope auf die schlechten Poeten seiner Zeit; überhaupt satyr. Gedicht.


Duncker, Karl, geb. 1781, Inhaber der Verlagsbuchhandlung D. und Humblot in Berlin. – D., Max, des Vorigen Sohn, geb. 1812, seit 1842 Professor in Halle, von 1848–50 politisch thätig als Mitglied der Gagern-Dahlmannʼschen Partei, historischer Schriftsteller. Hauptwerk: Geschichte des Alterthums, bis jetzt 2 Bände, Berlin 1852–53; es ist geistreich, gelehrt, edeln Styls u. klar, in seiner Richtung aber entschieden gegen die höhere Autorität des Alten Testaments.


Duncombe (Dönncömm), Thomas Slingsby, geb. 1796, radikales Unterhausmitglied aus vornehmer u. reicher Familie, einer der Patrone Mazzinis etc.


Dundalk (Dönndahk), irische Stadt in der Provinz Leinster, mit Hafen, 13000 E., Battist-, Musselin-, Leinenfabriken, Produktenhandel.


Dundee (Dönndih), schott. Stadt am Meerbusen Tay, mit Hafen, 82000 E., 2 Banken, Hauptplatz der schott. Leinenindustrie, hat auch andere Fabriken und lebhaften Handelsverkehr.


Dundonald (Dönndanäld), Pairstitel der schott. Familie Cochrane. Die bekanntesten sind: Archibald Blair, geb. 1748, wurde 1782 Capitän, zeichnete sich im franz. Kriege aus, wurde 1804 Contreadmiral, segelte 1814 den Potomak hinauf und nahm mit General Roß Washington; st. 1823 als Admiral der blauen Flagge. – Alexander Thomas Blair, Lord C., Graf von D., geb. 1775, wurde 1801 Fregattecapitän u. zeichnete sich durch Verwegenheit aus, verbrannte z. B. 18093 franz. Linienschiffe in der Mündung der Charente. Im Parlamente stimmte er gegen das Ministerium, wurde aber wegen des Verbreitens falscher Nachrichten zu Gunsten einer Börsenspeculation aus dem Parlamente gestoßen und cassirt, bald jedoch wieder begnadigt, weil, wie das Publikum behauptete, er sich für eine andere, höher stehende Person, als Urheber der falschen Börsennachricht hergegeben hatte. 1817 trat er in chilesischen Dienst, fing 1819 eine span. Flotille auf, nahm mit geringen Streitkräften Valdivia, holte endlich im Novbr. 1820 nachts mit 240 Freiwilligen auf Booten die starke span. Fregatte Esmeralda aus dem Hafen von Callao. Von 1822–24 diente er Brasilien, führte 1827 den Griechen einige Schiffe zu u. wurde Oberadmiral, konnte aber nicht viel ausrichten, weil die Griechen auf seine kühne Taktik nicht eingingen. 1832 kehrte er zurück, wurde als Contreadmiral wieder angestellt und befehligte in den letzten Jahren die engl. Flottille im stillen Ocean.


Dung, pers. Gold- u. Silbergewicht = 151/5 As; Silbermünze = 81/2 Pf. = 2 kr. C.-M.


Dungannon (Döngännen), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3800 E., Leineweberei.


Dungarvan (Dönngarwän), irische Stadt in der Provinz Münster, mit Hafen, 8000 E., Handel und Fischerei.


Dungkäfer (Aphodius), eine an Arten reiche Gattung Käfer, mit blätterigen Fühlhörnern, die Füße alle an ihrer Wurzel gleichweit von einander abstehend, Kopfschild scheibenförmig, Körper länglich, gewöhnlich stark gewölbt; leben im Mist der Thiere. Der gemeine D. (A. Fossor), 6''' lang, glänzend schwarz.


Dunin, Martin von, geb. 11. Nov. 1774 bei Rawa in Masovien, einer altadeligen poln. Familie angehörig, studierte in Bromberg und im Collegium germanicum zu Rom, empfing 1797 die Priesterweihe, wurde 1808 Canonicus in Gnesen, 1824 Domherr in Posen, 1831 Erzbischof. In dem Streite wegen der gemischten Ehen war er Mitkämpfer des Erzbischofs von Köln (vgl. Droste Vischering), wurde 1839 zu 6monatl. Festungsstrafe verurtheilt und in Berlin confinirt. Als er aber nach seinem Amtssitze zurückkehrte, wurde er gefangen und nach der Festung Kolberg gebracht. 1840 wurde er unter König Friedrich Wilhelm IV. wieder frei und seinem Amte zurückgegeben; er st. 1842.


Dunin-Borkowski, Stanislaus Graf von, geb. 1786 zu Koda in Galizien, Mineralog u. landwirthschaftl. Schriftsteller,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0472" n="471"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dunciade</hi> (von dem engl. Dunce, Dummkopf), satir. Gedicht von Pope auf die schlechten Poeten seiner Zeit; überhaupt satyr. Gedicht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duncker</hi>, Karl, geb. 1781, Inhaber der Verlagsbuchhandlung D. und Humblot in Berlin. &#x2013; D., Max, des Vorigen Sohn, geb. 1812, seit 1842 Professor in Halle, von 1848&#x2013;50 politisch thätig als Mitglied der Gagern-Dahlmann&#x02BC;schen Partei, historischer Schriftsteller. Hauptwerk: Geschichte des Alterthums, bis jetzt 2 Bände, Berlin 1852&#x2013;53; es ist geistreich, gelehrt, edeln Styls u. klar, in seiner Richtung aber entschieden gegen die höhere Autorität des Alten Testaments.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duncombe</hi> (Dönncömm), Thomas Slingsby, geb. 1796, radikales Unterhausmitglied aus vornehmer u. reicher Familie, einer der Patrone Mazzinis etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dundalk</hi> (Dönndahk), irische Stadt in der Provinz Leinster, mit Hafen, 13000 E., Battist-, Musselin-, Leinenfabriken, Produktenhandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dundee</hi> (Dönndih), schott. Stadt am Meerbusen Tay, mit Hafen, 82000 E., 2 Banken, Hauptplatz der schott. Leinenindustrie, hat auch andere Fabriken und lebhaften Handelsverkehr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dundonald</hi> (Dönndanäld), Pairstitel der schott. Familie Cochrane. Die bekanntesten sind: <hi rendition="#g">Archibald Blair</hi>, geb. 1748, wurde 1782 Capitän, zeichnete sich im franz. Kriege aus, wurde 1804 Contreadmiral, segelte 1814 den Potomak hinauf und nahm mit General Roß Washington; st. 1823 als Admiral der blauen Flagge. &#x2013; <hi rendition="#g">Alexander Thomas Blair</hi>, Lord C., Graf von D., geb. 1775, wurde 1801 Fregattecapitän u. zeichnete sich durch Verwegenheit aus, verbrannte z. B. 18093 franz. Linienschiffe in der Mündung der Charente. Im Parlamente stimmte er gegen das Ministerium, wurde aber wegen des Verbreitens falscher Nachrichten zu Gunsten einer Börsenspeculation aus dem Parlamente gestoßen und cassirt, bald jedoch wieder begnadigt, weil, wie das Publikum behauptete, er sich für eine andere, höher stehende Person, als Urheber der falschen Börsennachricht hergegeben hatte. 1817 trat er in chilesischen Dienst, fing 1819 eine span. Flotille auf, nahm mit geringen Streitkräften Valdivia, holte endlich im Novbr. 1820 nachts mit 240 Freiwilligen auf Booten die starke span. Fregatte Esmeralda aus dem Hafen von Callao. Von 1822&#x2013;24 diente er Brasilien, führte 1827 den Griechen einige Schiffe zu u. wurde Oberadmiral, konnte aber nicht viel ausrichten, weil die Griechen auf seine kühne Taktik nicht eingingen. 1832 kehrte er zurück, wurde als Contreadmiral wieder angestellt und befehligte in den letzten Jahren die engl. Flottille im stillen Ocean.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dung</hi>, pers. Gold- u. Silbergewicht = 15<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> As; Silbermünze = 8<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Pf. = 2 kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dungannon</hi> (Döngännen), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3800 E., Leineweberei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dungarvan</hi> (Dönngarwän), irische Stadt in der Provinz Münster, mit Hafen, 8000 E., Handel und Fischerei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dungkäfer</hi> (<hi rendition="#i">Aphodius),</hi> eine an Arten reiche Gattung Käfer, mit blätterigen Fühlhörnern, die Füße alle an ihrer Wurzel gleichweit von einander abstehend, Kopfschild scheibenförmig, Körper länglich, gewöhnlich stark gewölbt; leben im Mist der Thiere. Der <hi rendition="#g">gemeine</hi> D. <hi rendition="#i">(A. Fossor)</hi>, 6''' lang, glänzend schwarz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dunin</hi>, Martin von, geb. 11. Nov. 1774 bei Rawa in Masovien, einer altadeligen poln. Familie angehörig, studierte in Bromberg und im <hi rendition="#i">Collegium germanicum</hi> zu Rom, empfing 1797 die Priesterweihe, wurde 1808 Canonicus in Gnesen, 1824 Domherr in Posen, 1831 Erzbischof. In dem Streite wegen der gemischten Ehen war er Mitkämpfer des Erzbischofs von Köln (vgl. Droste Vischering), wurde 1839 zu 6monatl. Festungsstrafe verurtheilt und in Berlin confinirt. Als er aber nach seinem Amtssitze zurückkehrte, wurde er gefangen und nach der Festung Kolberg gebracht. 1840 wurde er unter König Friedrich Wilhelm IV. wieder frei und seinem Amte zurückgegeben; er st. 1842.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dunin-Borkowski</hi>, Stanislaus Graf von, geb. 1786 zu Koda in Galizien, Mineralog u. landwirthschaftl. Schriftsteller,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[471/0472] Dunciade (von dem engl. Dunce, Dummkopf), satir. Gedicht von Pope auf die schlechten Poeten seiner Zeit; überhaupt satyr. Gedicht. Duncker, Karl, geb. 1781, Inhaber der Verlagsbuchhandlung D. und Humblot in Berlin. – D., Max, des Vorigen Sohn, geb. 1812, seit 1842 Professor in Halle, von 1848–50 politisch thätig als Mitglied der Gagern-Dahlmannʼschen Partei, historischer Schriftsteller. Hauptwerk: Geschichte des Alterthums, bis jetzt 2 Bände, Berlin 1852–53; es ist geistreich, gelehrt, edeln Styls u. klar, in seiner Richtung aber entschieden gegen die höhere Autorität des Alten Testaments. Duncombe (Dönncömm), Thomas Slingsby, geb. 1796, radikales Unterhausmitglied aus vornehmer u. reicher Familie, einer der Patrone Mazzinis etc. Dundalk (Dönndahk), irische Stadt in der Provinz Leinster, mit Hafen, 13000 E., Battist-, Musselin-, Leinenfabriken, Produktenhandel. Dundee (Dönndih), schott. Stadt am Meerbusen Tay, mit Hafen, 82000 E., 2 Banken, Hauptplatz der schott. Leinenindustrie, hat auch andere Fabriken und lebhaften Handelsverkehr. Dundonald (Dönndanäld), Pairstitel der schott. Familie Cochrane. Die bekanntesten sind: Archibald Blair, geb. 1748, wurde 1782 Capitän, zeichnete sich im franz. Kriege aus, wurde 1804 Contreadmiral, segelte 1814 den Potomak hinauf und nahm mit General Roß Washington; st. 1823 als Admiral der blauen Flagge. – Alexander Thomas Blair, Lord C., Graf von D., geb. 1775, wurde 1801 Fregattecapitän u. zeichnete sich durch Verwegenheit aus, verbrannte z. B. 18093 franz. Linienschiffe in der Mündung der Charente. Im Parlamente stimmte er gegen das Ministerium, wurde aber wegen des Verbreitens falscher Nachrichten zu Gunsten einer Börsenspeculation aus dem Parlamente gestoßen und cassirt, bald jedoch wieder begnadigt, weil, wie das Publikum behauptete, er sich für eine andere, höher stehende Person, als Urheber der falschen Börsennachricht hergegeben hatte. 1817 trat er in chilesischen Dienst, fing 1819 eine span. Flotille auf, nahm mit geringen Streitkräften Valdivia, holte endlich im Novbr. 1820 nachts mit 240 Freiwilligen auf Booten die starke span. Fregatte Esmeralda aus dem Hafen von Callao. Von 1822–24 diente er Brasilien, führte 1827 den Griechen einige Schiffe zu u. wurde Oberadmiral, konnte aber nicht viel ausrichten, weil die Griechen auf seine kühne Taktik nicht eingingen. 1832 kehrte er zurück, wurde als Contreadmiral wieder angestellt und befehligte in den letzten Jahren die engl. Flottille im stillen Ocean. Dung, pers. Gold- u. Silbergewicht = 151/5 As; Silbermünze = 81/2 Pf. = 2 kr. C.-M. Dungannon (Döngännen), irische Stadt in der Provinz Ulster, mit 3800 E., Leineweberei. Dungarvan (Dönngarwän), irische Stadt in der Provinz Münster, mit Hafen, 8000 E., Handel und Fischerei. Dungkäfer (Aphodius), eine an Arten reiche Gattung Käfer, mit blätterigen Fühlhörnern, die Füße alle an ihrer Wurzel gleichweit von einander abstehend, Kopfschild scheibenförmig, Körper länglich, gewöhnlich stark gewölbt; leben im Mist der Thiere. Der gemeine D. (A. Fossor), 6''' lang, glänzend schwarz. Dunin, Martin von, geb. 11. Nov. 1774 bei Rawa in Masovien, einer altadeligen poln. Familie angehörig, studierte in Bromberg und im Collegium germanicum zu Rom, empfing 1797 die Priesterweihe, wurde 1808 Canonicus in Gnesen, 1824 Domherr in Posen, 1831 Erzbischof. In dem Streite wegen der gemischten Ehen war er Mitkämpfer des Erzbischofs von Köln (vgl. Droste Vischering), wurde 1839 zu 6monatl. Festungsstrafe verurtheilt und in Berlin confinirt. Als er aber nach seinem Amtssitze zurückkehrte, wurde er gefangen und nach der Festung Kolberg gebracht. 1840 wurde er unter König Friedrich Wilhelm IV. wieder frei und seinem Amte zurückgegeben; er st. 1842. Dunin-Borkowski, Stanislaus Graf von, geb. 1786 zu Koda in Galizien, Mineralog u. landwirthschaftl. Schriftsteller,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/472
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/472>, abgerufen am 22.11.2024.