Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Duim (Doum), holländ. Längenmaß = 10 Streep = 43/7 Par. Linien.


Duingen, hannov. Flecken, mit 1300 E., Töpfergeschirr (Duinger Gut).


Duisburg, Kreisstadt in der preuß. Rheinprovinz, an der Köln-Mindener Eisenbahn, 3 M. von Düsseldorf, mit 9500 E., Fabriken für Tabak, chemische Producte, Wolle- u. Baumwollewaaren, Leder, Seife, wichtigem Handelsverkehr; Universität von 1655-1804.


Dujardin (Duschardäng), Karel, holl. Maler, besonders ausgezeichnet in Landschaften und Thierstücken, Schüler von Berghorn, geb. 1640 zu Amsterdam, gest. in Venedig 1678.


Du jour (Dü schuhr), frz. (des Tages), an der Tagesordnung, an der Dienstreihe (beim Militär).


Dukas, byzant. Familie, öfters in der Geschichte des Reichs genannt; Johann D. kam nach der Eroberung Konstantinopels nach Italien, schrieb eine byzant. Geschichte von 1441-62 (zuletzt herausgegeben von Imm. Becker, Bonn 1834).


Dukate, bekannte Goldmünze, im 12. Jahrh. von Herzog (daher Ducatus) Roger von Apulien geprägt, dann in Venedig (Zechine), Ungarn, Holland, Portugal, Schweden, Polen, Rußland etc. Die bekanntesten sind die österr. (Kremnitzer) D., 68, und die holländ. D., 68,4255 auf die seine kölnische Mark, österr. und holl. D. = 72,62 holl. As. Passird., solche D., die nicht ganz vollwichtig sind, aber im Handel noch angenommen werden; Breslauer D., nicht vollwichtig, haben das Gewicht des Breslauer Steins = 651/2 holl. As. - Ducado, spanische Rechnungsmünze; Silber d. = 11 Silberrealen, Kupferd. = 11 Kupferrealen; Wechseld., um 18 Dineros kleiner als der Silberd. - In Neapel Ducato del regno, Silbermünze = 10 Carlini = 1 Thlr. 4 Sgr. 4 Pf. = 1 fl. 40 kr. C.-M. - Ducaton (dicke Tonne), holl. Silbermünze = 1 Thlr. 24 Sgr. 91/2 Pf. = 2 fl. 391/2 kr. C.-M. - D.ngewicht, das Gewicht eines D.n = 60 D.n As, in Oesterreich D.ngran geheißen; 4020 D.n As = 1 feine köln. Mark.


Duk (Diuk), engl. Herzog; the iron duke (- eiern Diuk), der eiserne Herzog (Wellington).


Duker, Karl Andreas, geb. 1670 zu Unna in Westfalen, verdienter Philolog, in Holland angestellt, st. 1752. Hauptwerke: die Ausgaben des Florus und Thukydides.


Dukla, österr. Stadt in Galizien, mit Schloß, Bernhardinerkloster, Weinhandel, Wolleweberei u. lebhaftem Verkehr mit Ungarn.


Dulaure (Dülohr), Jacques Antoine, geb. 1755 zu Clermont in der Auvergne, wurde Mitglied des Convents, flüchtete als Girondist in die Schweiz, kehrte nach dem 9. Thermidor zurück, wurde Mitglied des Raths der 500, zog sich vor Bonaparte aus dem Staatsdienste zurück u. st. 1835. Von seinen Schriften sind von Bedeutung: "Esquisse historique des principaux evenements de la revolution francaise", wo er oft als Augenzeuge spricht, "Histoire civile physique et morale de Paris".


Dulbend, türk., Musselin; Turban.


Dulcamara, s. Bittersüß.


Dulcification, lat.-dtsch., Versüßung, die Milderung scharfer Stoffe durch die Beimischung von süßen; dulcificiren, versüßen.


Dulcinea, des Don Quixote Geliebte; daher überhaupt spottweise Geliebte.


Dulk, Friedrich Philipp, verdienter Chemiker, geb. 1738 in Ostpreußen, zuerst Apotheker in Königsberg, studierte mit Eifer Chemie und ward 1825 Docent, später ordentlicher Professor der Chemie an der Universität. Besonders bekannt u. verdient machte er sich durch sein "Lehrbuch der Chemie" 2 Thle. 1833, 2. Aufl. 1842, und seine erläuternde Uebersetzung der "Pharmacopoea borussica" 5. Aufl. 1846-18.


Duller, Eduard, geb. 1809 zu Wien, übersiedelte später nach München, Darmstadt und Mainz, wo er Prediger der rongischen Sekte wurde, st. 1853 in Wiesbaden; Dramatiker, Lyriker, Historiker, Novellist; ein mittelmäßiges Talent, das den Zustand der Gährung nicht zu vollenden vermochte.


Dulon (Dülong), Louis, geb. 1769 zu Oranienburg, blinder Virtuos auf der Flöte, auch Componist, st. 1826; Selbstbiographie


Duim (Doum), holländ. Längenmaß = 10 Streep = 43/7 Par. Linien.


Duingen, hannov. Flecken, mit 1300 E., Töpfergeschirr (Duinger Gut).


Duisburg, Kreisstadt in der preuß. Rheinprovinz, an der Köln-Mindener Eisenbahn, 3 M. von Düsseldorf, mit 9500 E., Fabriken für Tabak, chemische Producte, Wolle- u. Baumwollewaaren, Leder, Seife, wichtigem Handelsverkehr; Universität von 1655–1804.


Dujardin (Duschardäng), Karel, holl. Maler, besonders ausgezeichnet in Landschaften und Thierstücken, Schüler von Berghorn, geb. 1640 zu Amsterdam, gest. in Venedig 1678.


Du jour (Dü schuhr), frz. (des Tages), an der Tagesordnung, an der Dienstreihe (beim Militär).


Dukas, byzant. Familie, öfters in der Geschichte des Reichs genannt; Johann D. kam nach der Eroberung Konstantinopels nach Italien, schrieb eine byzant. Geschichte von 1441–62 (zuletzt herausgegeben von Imm. Becker, Bonn 1834).


Dukate, bekannte Goldmünze, im 12. Jahrh. von Herzog (daher Ducatus) Roger von Apulien geprägt, dann in Venedig (Zechine), Ungarn, Holland, Portugal, Schweden, Polen, Rußland etc. Die bekanntesten sind die österr. (Kremnitzer) D., 68, und die holländ. D., 68,4255 auf die seine kölnische Mark, österr. und holl. D. = 72,62 holl. As. Passird., solche D., die nicht ganz vollwichtig sind, aber im Handel noch angenommen werden; Breslauer D., nicht vollwichtig, haben das Gewicht des Breslauer Steins = 651/2 holl. As. – Ducado, spanische Rechnungsmünze; Silber d. = 11 Silberrealen, Kupferd. = 11 Kupferrealen; Wechseld., um 18 Dineros kleiner als der Silberd. – In Neapel Ducato del regno, Silbermünze = 10 Carlini = 1 Thlr. 4 Sgr. 4 Pf. = 1 fl. 40 kr. C.-M. – Ducaton (dicke Tonne), holl. Silbermünze = 1 Thlr. 24 Sgr. 91/2 Pf. = 2 fl. 391/2 kr. C.-M. – D.ngewicht, das Gewicht eines D.n = 60 D.n As, in Oesterreich D.ngran geheißen; 4020 D.n As = 1 feine köln. Mark.


Duk (Diuk), engl. Herzog; the iron duke (– eiern Diuk), der eiserne Herzog (Wellington).


Duker, Karl Andreas, geb. 1670 zu Unna in Westfalen, verdienter Philolog, in Holland angestellt, st. 1752. Hauptwerke: die Ausgaben des Florus und Thukydides.


Dukla, österr. Stadt in Galizien, mit Schloß, Bernhardinerkloster, Weinhandel, Wolleweberei u. lebhaftem Verkehr mit Ungarn.


Dulaure (Dülohr), Jacques Antoine, geb. 1755 zu Clermont in der Auvergne, wurde Mitglied des Convents, flüchtete als Girondist in die Schweiz, kehrte nach dem 9. Thermidor zurück, wurde Mitglied des Raths der 500, zog sich vor Bonaparte aus dem Staatsdienste zurück u. st. 1835. Von seinen Schriften sind von Bedeutung: „Esquisse historique des principaux événements de la révolution française“, wo er oft als Augenzeuge spricht, „Histoire civile physique et morale de Paris“.


Dulbend, türk., Musselin; Turban.


Dulcamara, s. Bittersüß.


Dulcification, lat.-dtsch., Versüßung, die Milderung scharfer Stoffe durch die Beimischung von süßen; dulcificiren, versüßen.


Dulcinea, des Don Quixote Geliebte; daher überhaupt spottweise Geliebte.


Dulk, Friedrich Philipp, verdienter Chemiker, geb. 1738 in Ostpreußen, zuerst Apotheker in Königsberg, studierte mit Eifer Chemie und ward 1825 Docent, später ordentlicher Professor der Chemie an der Universität. Besonders bekannt u. verdient machte er sich durch sein „Lehrbuch der Chemie“ 2 Thle. 1833, 2. Aufl. 1842, und seine erläuternde Uebersetzung der „Pharmacopoea borussica“ 5. Aufl. 1846–18.


Duller, Eduard, geb. 1809 zu Wien, übersiedelte später nach München, Darmstadt und Mainz, wo er Prediger der rongischen Sekte wurde, st. 1853 in Wiesbaden; Dramatiker, Lyriker, Historiker, Novellist; ein mittelmäßiges Talent, das den Zustand der Gährung nicht zu vollenden vermochte.


Dulon (Dülong), Louis, geb. 1769 zu Oranienburg, blinder Virtuos auf der Flöte, auch Componist, st. 1826; Selbstbiographie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0469" n="468"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duim</hi> (Doum), holländ. Längenmaß = 10 Streep = 4<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">7</hi> Par. Linien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duingen</hi>, hannov. Flecken, mit 1300 E., Töpfergeschirr (Duinger Gut).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duisburg</hi>, Kreisstadt in der preuß. Rheinprovinz, an der Köln-Mindener Eisenbahn, 3 M. von Düsseldorf, mit 9500 E., Fabriken für Tabak, chemische Producte, Wolle- u. Baumwollewaaren, Leder, Seife, wichtigem Handelsverkehr; Universität von 1655&#x2013;1804.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dujardin</hi> (Duschardäng), Karel, holl. Maler, besonders ausgezeichnet in Landschaften und Thierstücken, Schüler von Berghorn, geb. 1640 zu Amsterdam, gest. in Venedig 1678.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Du jour</hi> (Dü schuhr), frz. (des Tages), an der Tagesordnung, an der Dienstreihe (beim Militär).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dukas</hi>, byzant. Familie, öfters in der Geschichte des Reichs genannt; Johann D. kam nach der Eroberung Konstantinopels nach Italien, schrieb eine byzant. Geschichte von 1441&#x2013;62 (zuletzt herausgegeben von Imm. Becker, Bonn 1834).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dukate</hi>, bekannte Goldmünze, im 12. Jahrh. von Herzog (daher <hi rendition="#i">Ducatus</hi>) Roger von Apulien geprägt, dann in Venedig (Zechine), Ungarn, Holland, Portugal, Schweden, Polen, Rußland etc. Die bekanntesten sind die österr. (Kremnitzer) D., 68, und die holländ. D., 68,4255 auf die seine kölnische Mark, österr. und holl. D. = 72,62 holl. As. <hi rendition="#g">Passird</hi>., solche D., die nicht ganz vollwichtig sind, aber im Handel noch angenommen werden; Breslauer D., nicht vollwichtig, haben das Gewicht des Breslauer Steins = 65<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> holl. As. &#x2013; <hi rendition="#g">Ducado</hi>, spanische Rechnungsmünze; <hi rendition="#g">Silber</hi> d. = 11 Silberrealen, <hi rendition="#g">Kupferd</hi>. = 11 Kupferrealen; <hi rendition="#g">Wechseld</hi>., um 18 Dineros kleiner als der Silberd. &#x2013; In Neapel <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Ducato del regno</hi></hi>, Silbermünze = 10 Carlini = 1 Thlr. 4 Sgr. 4 Pf. = 1 fl. 40 kr. C.-M. &#x2013; <hi rendition="#g">Ducaton</hi> (dicke Tonne), holl. Silbermünze = 1 Thlr. 24 Sgr. 9<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Pf. = 2 fl. 39<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M. &#x2013; D.<hi rendition="#g">ngewicht</hi>, das Gewicht eines D.n = 60 D.n As, in Oesterreich D.ngran geheißen; 4020 D.n As = 1 feine köln. Mark.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duk</hi> (Diuk), engl. Herzog; <hi rendition="#i">the iron duke</hi> (&#x2013; eiern Diuk), der eiserne Herzog (Wellington).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duker</hi>, Karl Andreas, geb. 1670 zu Unna in Westfalen, verdienter Philolog, in Holland angestellt, st. 1752. Hauptwerke: die Ausgaben des Florus und Thukydides.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dukla</hi>, österr. Stadt in Galizien, mit Schloß, Bernhardinerkloster, Weinhandel, Wolleweberei u. lebhaftem Verkehr mit Ungarn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulaure</hi> (Dülohr), Jacques Antoine, geb. 1755 zu Clermont in der Auvergne, wurde Mitglied des Convents, flüchtete als Girondist in die Schweiz, kehrte nach dem 9. Thermidor zurück, wurde Mitglied des Raths der 500, zog sich vor Bonaparte aus dem Staatsdienste zurück u. st. 1835. Von seinen Schriften sind von Bedeutung: &#x201E;<hi rendition="#i">Esquisse historique des principaux événements de la révolution française</hi>&#x201C;, wo er oft als Augenzeuge spricht, &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire civile physique et morale de Paris</hi>&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulbend</hi>, türk., Musselin; Turban.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulcamara</hi>, s. Bittersüß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulcification</hi>, lat.-dtsch., Versüßung, die Milderung scharfer Stoffe durch die Beimischung von süßen; <hi rendition="#g">dulcificiren</hi>, versüßen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulcinea</hi>, des Don Quixote Geliebte; daher überhaupt spottweise Geliebte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulk</hi>, Friedrich Philipp, verdienter Chemiker, geb. 1738 in Ostpreußen, zuerst Apotheker in Königsberg, studierte mit Eifer Chemie und ward 1825 Docent, später ordentlicher Professor der Chemie an der Universität. Besonders bekannt u. verdient machte er sich durch sein &#x201E;Lehrbuch der Chemie&#x201C; 2 Thle. 1833, 2. Aufl. 1842, und seine erläuternde Uebersetzung der &#x201E;<hi rendition="#i">Pharmacopoea borussica</hi>&#x201C; 5. Aufl. 1846&#x2013;18.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duller</hi>, Eduard, geb. 1809 zu Wien, übersiedelte später nach München, Darmstadt und Mainz, wo er Prediger der rongischen Sekte wurde, st. 1853 in Wiesbaden; Dramatiker, Lyriker, Historiker, Novellist; ein mittelmäßiges Talent, das den Zustand der Gährung nicht zu vollenden vermochte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dulon</hi> (Dülong), Louis, geb. 1769 zu Oranienburg, blinder Virtuos auf der Flöte, auch Componist, st. 1826; Selbstbiographie
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[468/0469] Duim (Doum), holländ. Längenmaß = 10 Streep = 43/7 Par. Linien. Duingen, hannov. Flecken, mit 1300 E., Töpfergeschirr (Duinger Gut). Duisburg, Kreisstadt in der preuß. Rheinprovinz, an der Köln-Mindener Eisenbahn, 3 M. von Düsseldorf, mit 9500 E., Fabriken für Tabak, chemische Producte, Wolle- u. Baumwollewaaren, Leder, Seife, wichtigem Handelsverkehr; Universität von 1655–1804. Dujardin (Duschardäng), Karel, holl. Maler, besonders ausgezeichnet in Landschaften und Thierstücken, Schüler von Berghorn, geb. 1640 zu Amsterdam, gest. in Venedig 1678. Du jour (Dü schuhr), frz. (des Tages), an der Tagesordnung, an der Dienstreihe (beim Militär). Dukas, byzant. Familie, öfters in der Geschichte des Reichs genannt; Johann D. kam nach der Eroberung Konstantinopels nach Italien, schrieb eine byzant. Geschichte von 1441–62 (zuletzt herausgegeben von Imm. Becker, Bonn 1834). Dukate, bekannte Goldmünze, im 12. Jahrh. von Herzog (daher Ducatus) Roger von Apulien geprägt, dann in Venedig (Zechine), Ungarn, Holland, Portugal, Schweden, Polen, Rußland etc. Die bekanntesten sind die österr. (Kremnitzer) D., 68, und die holländ. D., 68,4255 auf die seine kölnische Mark, österr. und holl. D. = 72,62 holl. As. Passird., solche D., die nicht ganz vollwichtig sind, aber im Handel noch angenommen werden; Breslauer D., nicht vollwichtig, haben das Gewicht des Breslauer Steins = 651/2 holl. As. – Ducado, spanische Rechnungsmünze; Silber d. = 11 Silberrealen, Kupferd. = 11 Kupferrealen; Wechseld., um 18 Dineros kleiner als der Silberd. – In Neapel Ducato del regno, Silbermünze = 10 Carlini = 1 Thlr. 4 Sgr. 4 Pf. = 1 fl. 40 kr. C.-M. – Ducaton (dicke Tonne), holl. Silbermünze = 1 Thlr. 24 Sgr. 91/2 Pf. = 2 fl. 391/2 kr. C.-M. – D.ngewicht, das Gewicht eines D.n = 60 D.n As, in Oesterreich D.ngran geheißen; 4020 D.n As = 1 feine köln. Mark. Duk (Diuk), engl. Herzog; the iron duke (– eiern Diuk), der eiserne Herzog (Wellington). Duker, Karl Andreas, geb. 1670 zu Unna in Westfalen, verdienter Philolog, in Holland angestellt, st. 1752. Hauptwerke: die Ausgaben des Florus und Thukydides. Dukla, österr. Stadt in Galizien, mit Schloß, Bernhardinerkloster, Weinhandel, Wolleweberei u. lebhaftem Verkehr mit Ungarn. Dulaure (Dülohr), Jacques Antoine, geb. 1755 zu Clermont in der Auvergne, wurde Mitglied des Convents, flüchtete als Girondist in die Schweiz, kehrte nach dem 9. Thermidor zurück, wurde Mitglied des Raths der 500, zog sich vor Bonaparte aus dem Staatsdienste zurück u. st. 1835. Von seinen Schriften sind von Bedeutung: „Esquisse historique des principaux événements de la révolution française“, wo er oft als Augenzeuge spricht, „Histoire civile physique et morale de Paris“. Dulbend, türk., Musselin; Turban. Dulcamara, s. Bittersüß. Dulcification, lat.-dtsch., Versüßung, die Milderung scharfer Stoffe durch die Beimischung von süßen; dulcificiren, versüßen. Dulcinea, des Don Quixote Geliebte; daher überhaupt spottweise Geliebte. Dulk, Friedrich Philipp, verdienter Chemiker, geb. 1738 in Ostpreußen, zuerst Apotheker in Königsberg, studierte mit Eifer Chemie und ward 1825 Docent, später ordentlicher Professor der Chemie an der Universität. Besonders bekannt u. verdient machte er sich durch sein „Lehrbuch der Chemie“ 2 Thle. 1833, 2. Aufl. 1842, und seine erläuternde Uebersetzung der „Pharmacopoea borussica“ 5. Aufl. 1846–18. Duller, Eduard, geb. 1809 zu Wien, übersiedelte später nach München, Darmstadt und Mainz, wo er Prediger der rongischen Sekte wurde, st. 1853 in Wiesbaden; Dramatiker, Lyriker, Historiker, Novellist; ein mittelmäßiges Talent, das den Zustand der Gährung nicht zu vollenden vermochte. Dulon (Dülong), Louis, geb. 1769 zu Oranienburg, blinder Virtuos auf der Flöte, auch Componist, st. 1826; Selbstbiographie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/469
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/469>, abgerufen am 22.11.2024.