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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Tangut und st. den 24. August 1227, nachdem er das Reich, das vom Dnieper bis China reichte, unter seine 4 Söhne getheilt hatte. Er soll 5-6 Million Menschen vertilgt haben; die blühenden arab. Städte in Mittelasien, den Sitz der arab. Bildung, vernichtete er und nur die Bitten der chines. Gesandten verhinderten die Ausführung des Entschlusses, alle Bewohner Chinas umzubringen und die unabsehbaren Fruchtfelder zur Weide für die mongol. Rosse liegen zu lassen. In Turkestan dauert sein Geschlecht noch fort.


Dschungeln, s. Djungels.


Dschunke, Dschonke, die chines. größeren Schiffe, tragen bis 200 Tonnen, führen 2 Masten und 2 Segel, sind sehr schlecht gebaut, unbehilflich, mit Drachenbildern und anderen Erfindungen der bizarren chines. Phantasie in Holz und Farbe geziert.


Dschuspara, türk. Silbermünze = 21/2 Piaster oder = 100 Para.


Dschux, türk. Rechnungssumme = 2 Beutel (s. d. A.).


Dsongarei, Songarei, Land der Dsongaren, eines großen mongol. Stammes, von den Chinesen Olöt, Eleuten, genannt, an der Gränze von Turkestan und Sibirien; sie wurden im vorigen Jahrh. durch die Arglist und Macht der Chinesen größtentheils vertilgt.


Dual, lat., Dualis, in der Grammatik einiger Sprachen, z. B. im Sanscrit, Hebr., Altarab., im Griech., Gothischen etc. eine besondere Form um die Zweizahl bei Nominen und Verben auszudrücken.


Dualismus, lat.-dtsch., Zweierleiheit, das Vorhandensein von 2 einander entgegengesetzten Wesenheiten, Kräften, Prinzipien, z. B. des Leibes und der Seele im Menschen, der Geschlechter, Pole, 1850 Preußen und Oesterreich in Deutschland; näher ein wissenschaftliches oder religiöses System, welches 2 einander entgegengesetzte Grundprinzipien oder Prinzipien überhaupt annimmt, deren Vereinbarung nicht abzusehen ist. So findet sich der D. bei den Eleaten, spielen die Gegensätze von Stoff und Kraft, Materie und Geist, von Realem und Idealem, Unendlichem und Endlichem, Gutem und Bösem, in der Philosophie, in den Systemen der Gnostiker und Manichäer, in der ind., pers. und nord.-german. Mythologie die entscheidendste Rolle und geben Räthsel auf, über welche der Verstand für sich nimmermehr hinausgelangt.


Dubarri (Düb-), Marie Jeanne, Gräfin, geb. Chomart de Vaubernier, geb. 1744, zuerst Putzmacherin und Freudenmädchen in Paris, gefiel Ludwig XV. so sehr, daß er sie an den Grafen D. verheirathete und zur definitiven Mätresse erhob. Sie hatte denselben Einfluß auf ihn wie die Pompadour, stürzte den Minister Choiseul, verschwendete und trug viel bei, den Hof um alle Achtung zu bringen. Nach Ludwigs XV. Tod lebte sie auf dem Schlosse Marly, unter der Schreckensregierung erinnerte man sich ihrer und Robespierre ließ sie am 6. Dec. 1793 guillotiniren; sie schrie noch unter dem Messer der Maschine um Gnade.


Dubbeltje, holländ. Münze = 1 Sgr. 61/2 Pf. = 41/2 kr. C.-M.; auf Amboina = 2 Sgr. 91/2 Pf. = 8 kr. C.-M.; in Batavia = 3 Sgr. 5 Pf. = 10 kr. C.-M.


Dubicza, kroat. Flecken an der Unna, befestigt, mit 3200 E.; gegenüber türk. D., Festung mit 6000 E., gehörte früher den Johannitern, dann den Herren von Zrin, wurde 1538 von den Türken erobert, 1685 und 87 von den Kaiserlichen, 1718 im Passarowitzer Frieden den Türken abgetreten; im Kriege von 1788 vertheidigte sich D. sehr tapfer, wurde aber von Laudon genommen.


Dubienka, russ. Stadt im poln. Gouvern. Lublin am Bug, mit 2000 E.; Kosciuszkos Sieg d. 17. Juli 1792.


Dubium, lat., Zweifel; sine dubio, ohne Zweifel; causa dubia, zweifelhafte Sache; dubiös, zweifelhaft.


Dublin, Hauptstadt Irlands und der Grafschaft D., Provinz Leinster, in fruchtbarer Ebene, an einer Bucht, durch eine Eisenbahn mit dem 51/2 engl. M. entfernten Hafen verbunden, der durch großartige Bauten sicher und bequem geworden ist. D. ist Sitz des Vicekönigs, eines kath. u. anglik. Erzbischofs, hat eine Bevölkerung von 284000 E.,

Tangut und st. den 24. August 1227, nachdem er das Reich, das vom Dnieper bis China reichte, unter seine 4 Söhne getheilt hatte. Er soll 5–6 Million Menschen vertilgt haben; die blühenden arab. Städte in Mittelasien, den Sitz der arab. Bildung, vernichtete er und nur die Bitten der chines. Gesandten verhinderten die Ausführung des Entschlusses, alle Bewohner Chinas umzubringen und die unabsehbaren Fruchtfelder zur Weide für die mongol. Rosse liegen zu lassen. In Turkestan dauert sein Geschlecht noch fort.


Dschungeln, s. Djungels.


Dschunke, Dschonke, die chines. größeren Schiffe, tragen bis 200 Tonnen, führen 2 Masten und 2 Segel, sind sehr schlecht gebaut, unbehilflich, mit Drachenbildern und anderen Erfindungen der bizarren chines. Phantasie in Holz und Farbe geziert.


Dschuspara, türk. Silbermünze = 21/2 Piaster oder = 100 Para.


Dschux, türk. Rechnungssumme = 2 Beutel (s. d. A.).


Dsongarei, Songarei, Land der Dsongaren, eines großen mongol. Stammes, von den Chinesen Olöt, Eleuten, genannt, an der Gränze von Turkestan und Sibirien; sie wurden im vorigen Jahrh. durch die Arglist und Macht der Chinesen größtentheils vertilgt.


Dual, lat., Dualis, in der Grammatik einiger Sprachen, z. B. im Sanscrit, Hebr., Altarab., im Griech., Gothischen etc. eine besondere Form um die Zweizahl bei Nominen und Verben auszudrücken.


Dualismus, lat.-dtsch., Zweierleiheit, das Vorhandensein von 2 einander entgegengesetzten Wesenheiten, Kräften, Prinzipien, z. B. des Leibes und der Seele im Menschen, der Geschlechter, Pole, 1850 Preußen und Oesterreich in Deutschland; näher ein wissenschaftliches oder religiöses System, welches 2 einander entgegengesetzte Grundprinzipien oder Prinzipien überhaupt annimmt, deren Vereinbarung nicht abzusehen ist. So findet sich der D. bei den Eleaten, spielen die Gegensätze von Stoff und Kraft, Materie und Geist, von Realem und Idealem, Unendlichem und Endlichem, Gutem und Bösem, in der Philosophie, in den Systemen der Gnostiker und Manichäer, in der ind., pers. und nord.-german. Mythologie die entscheidendste Rolle und geben Räthsel auf, über welche der Verstand für sich nimmermehr hinausgelangt.


Dubarri (Düb–), Marie Jeanne, Gräfin, geb. Chomart de Vaubernier, geb. 1744, zuerst Putzmacherin und Freudenmädchen in Paris, gefiel Ludwig XV. so sehr, daß er sie an den Grafen D. verheirathete und zur definitiven Mätresse erhob. Sie hatte denselben Einfluß auf ihn wie die Pompadour, stürzte den Minister Choiseul, verschwendete und trug viel bei, den Hof um alle Achtung zu bringen. Nach Ludwigs XV. Tod lebte sie auf dem Schlosse Marly, unter der Schreckensregierung erinnerte man sich ihrer und Robespierre ließ sie am 6. Dec. 1793 guillotiniren; sie schrie noch unter dem Messer der Maschine um Gnade.


Dubbeltje, holländ. Münze = 1 Sgr. 61/2 Pf. = 41/2 kr. C.-M.; auf Amboina = 2 Sgr. 91/2 Pf. = 8 kr. C.-M.; in Batavia = 3 Sgr. 5 Pf. = 10 kr. C.-M.


Dubicza, kroat. Flecken an der Unna, befestigt, mit 3200 E.; gegenüber türk. D., Festung mit 6000 E., gehörte früher den Johannitern, dann den Herren von Zrin, wurde 1538 von den Türken erobert, 1685 und 87 von den Kaiserlichen, 1718 im Passarowitzer Frieden den Türken abgetreten; im Kriege von 1788 vertheidigte sich D. sehr tapfer, wurde aber von Laudon genommen.


Dubienka, russ. Stadt im poln. Gouvern. Lublin am Bug, mit 2000 E.; Kosciuszkos Sieg d. 17. Juli 1792.


Dubium, lat., Zweifel; sine dubio, ohne Zweifel; causa dubia, zweifelhafte Sache; dubiös, zweifelhaft.


Dublin, Hauptstadt Irlands und der Grafschaft D., Provinz Leinster, in fruchtbarer Ebene, an einer Bucht, durch eine Eisenbahn mit dem 51/2 engl. M. entfernten Hafen verbunden, der durch großartige Bauten sicher und bequem geworden ist. D. ist Sitz des Vicekönigs, eines kath. u. anglik. Erzbischofs, hat eine Bevölkerung von 284000 E.,

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[459/0460] Tangut und st. den 24. August 1227, nachdem er das Reich, das vom Dnieper bis China reichte, unter seine 4 Söhne getheilt hatte. Er soll 5–6 Million Menschen vertilgt haben; die blühenden arab. Städte in Mittelasien, den Sitz der arab. Bildung, vernichtete er und nur die Bitten der chines. Gesandten verhinderten die Ausführung des Entschlusses, alle Bewohner Chinas umzubringen und die unabsehbaren Fruchtfelder zur Weide für die mongol. Rosse liegen zu lassen. In Turkestan dauert sein Geschlecht noch fort. Dschungeln, s. Djungels. Dschunke, Dschonke, die chines. größeren Schiffe, tragen bis 200 Tonnen, führen 2 Masten und 2 Segel, sind sehr schlecht gebaut, unbehilflich, mit Drachenbildern und anderen Erfindungen der bizarren chines. Phantasie in Holz und Farbe geziert. Dschuspara, türk. Silbermünze = 21/2 Piaster oder = 100 Para. Dschux, türk. Rechnungssumme = 2 Beutel (s. d. A.). Dsongarei, Songarei, Land der Dsongaren, eines großen mongol. Stammes, von den Chinesen Olöt, Eleuten, genannt, an der Gränze von Turkestan und Sibirien; sie wurden im vorigen Jahrh. durch die Arglist und Macht der Chinesen größtentheils vertilgt. Dual, lat., Dualis, in der Grammatik einiger Sprachen, z. B. im Sanscrit, Hebr., Altarab., im Griech., Gothischen etc. eine besondere Form um die Zweizahl bei Nominen und Verben auszudrücken. Dualismus, lat.-dtsch., Zweierleiheit, das Vorhandensein von 2 einander entgegengesetzten Wesenheiten, Kräften, Prinzipien, z. B. des Leibes und der Seele im Menschen, der Geschlechter, Pole, 1850 Preußen und Oesterreich in Deutschland; näher ein wissenschaftliches oder religiöses System, welches 2 einander entgegengesetzte Grundprinzipien oder Prinzipien überhaupt annimmt, deren Vereinbarung nicht abzusehen ist. So findet sich der D. bei den Eleaten, spielen die Gegensätze von Stoff und Kraft, Materie und Geist, von Realem und Idealem, Unendlichem und Endlichem, Gutem und Bösem, in der Philosophie, in den Systemen der Gnostiker und Manichäer, in der ind., pers. und nord.-german. Mythologie die entscheidendste Rolle und geben Räthsel auf, über welche der Verstand für sich nimmermehr hinausgelangt. Dubarri (Düb–), Marie Jeanne, Gräfin, geb. Chomart de Vaubernier, geb. 1744, zuerst Putzmacherin und Freudenmädchen in Paris, gefiel Ludwig XV. so sehr, daß er sie an den Grafen D. verheirathete und zur definitiven Mätresse erhob. Sie hatte denselben Einfluß auf ihn wie die Pompadour, stürzte den Minister Choiseul, verschwendete und trug viel bei, den Hof um alle Achtung zu bringen. Nach Ludwigs XV. Tod lebte sie auf dem Schlosse Marly, unter der Schreckensregierung erinnerte man sich ihrer und Robespierre ließ sie am 6. Dec. 1793 guillotiniren; sie schrie noch unter dem Messer der Maschine um Gnade. Dubbeltje, holländ. Münze = 1 Sgr. 61/2 Pf. = 41/2 kr. C.-M.; auf Amboina = 2 Sgr. 91/2 Pf. = 8 kr. C.-M.; in Batavia = 3 Sgr. 5 Pf. = 10 kr. C.-M. Dubicza, kroat. Flecken an der Unna, befestigt, mit 3200 E.; gegenüber türk. D., Festung mit 6000 E., gehörte früher den Johannitern, dann den Herren von Zrin, wurde 1538 von den Türken erobert, 1685 und 87 von den Kaiserlichen, 1718 im Passarowitzer Frieden den Türken abgetreten; im Kriege von 1788 vertheidigte sich D. sehr tapfer, wurde aber von Laudon genommen. Dubienka, russ. Stadt im poln. Gouvern. Lublin am Bug, mit 2000 E.; Kosciuszkos Sieg d. 17. Juli 1792. Dubium, lat., Zweifel; sine dubio, ohne Zweifel; causa dubia, zweifelhafte Sache; dubiös, zweifelhaft. Dublin, Hauptstadt Irlands und der Grafschaft D., Provinz Leinster, in fruchtbarer Ebene, an einer Bucht, durch eine Eisenbahn mit dem 51/2 engl. M. entfernten Hafen verbunden, der durch großartige Bauten sicher und bequem geworden ist. D. ist Sitz des Vicekönigs, eines kath. u. anglik. Erzbischofs, hat eine Bevölkerung von 284000 E.,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/460>, abgerufen am 22.11.2024.