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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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- D., alte engl. Stadt unweit Oxford mit 2000 E. - D., Grafschaft im nordamerikan. Staate Maryland, mit dem Hauptort Cambridge. - D., Stadt unweit Boston, als eine Vorstadt zu betrachten, mit 8000 E. - D. ist der Name mehrer Ortschaften in Nordamerika.


Dordogne (frz. Dordonj), entspringt am Mont-d'Or in 2 Quellbächen: Dor u. Dogne, wird bei Meyronne schiffbar, bildet mit der Garonne unterhalb Bourg die Gironde; Länge des Flußlaufes 54 M. (Die D. ist merkwürdig durch die Fluthwelle, welche in ihr weit hinaufgeht). - D., franz. Departem., 1661/2 #M. groß mit 506000 E. in 5 Arrondissements, 47 Cantons, 585 Gemeinden. Es gehört zu den weniger fruchtbaren, hat nicht hinlänglich Getreide, im Süden Weinbau und Kastanien, Viehzucht, Champignons, die besten Trüffeln, Bergbau auf Eisen, Steinkohlen und Blei; die Industrie liefert Papier, Eisen- u. Stahlwaaren. Hauptstadt Perigieux.


Dordrecht, Dort, Stadt in Südholland auf einer 1421 durch einen Deichbruch entstandenen Insel zwischen der Meurwe und Biesbosch mit 24000 E., bedeutendem Handel, Fabriken für Zucker, Tabak, Bleiweiß, Bleichen u. Seesalzsiedereien.


Dordrechter Synode, eine Nationalsynode der niederländ. Reformirten, welche auch von ausländischen Theologen mit Ausnahme der französ. besucht wurde und vom 13. Novbr. 1618 bis zum 9. Mai 1619 in 154 Sitzungen den Streit zwischen den Arminianern (s. d. Art.) und Gomaristen beendigte. Entschieden war der Streit schon vorher, denn Moritz von Oranien hatte die Synode nach dem Sturze der republikanischen Partei berufen. Die meist aus Calvinisten bestehende D. S. verdammte, um den Schein des Rechtes zu wahren, die Arminianer erst völlig in der 57. Sitzung als "gräuliche Ketzer und die gefährlichsten Feinde der Gemeinde des Herrn". Episcopius wurde mit 13 Predigern verbannt, 200 Prediger abgesetzt, jede Remonstrantenversammlung verboten, die belg. Confession u. der Heidelberger Katechismus bestätigt. In der Schweiz u. Pfalz wurden die Beschlüsse sehr gepriesen, in England und Churbrandenburg verworfen.


Dorea, Kupfermünze in Bombay, fast = 3 Pfg.


Doreloterie, frz., Bandwaaren und Franzen.


Doria, eines der ältesten adeligen Geschlechter in Genua, dessen Geschichte mit der von der genuesischen Republik durchaus verflochten ist. D.s befehligten die genuesischen Flotten in den mittelalterlichen Kriegen gegen Venedig, Pisa, Aragonien, Frankreich, gegen Türken u. Barbaresken, kämpften mit den Spinola und Fiesco um das Principat in der Republik u. stellten schließlich die Verfassung her, welche bis zum Sturze der Republik dauerte. Der berühmteste ist Andreas D., geb. 30. Nov. 1468; er lernte den Krieg in den italien. Feldzügen jener Zeit, wurde 1513 Admiral, focht zuerst für Frankreich, fiel aber von König Franz I. ab, als dieser Savona auf Kosten Genuas begünstigte, und diente Kaiser Karl V., dem er sehr viel nützte, sowohl gegen die Franzosen als die Barbaresken von Tunis u. Algier. Nach der Vertreibung der Franzosen aus Genua organisirte er eine aristokratische Verfassung, durch welche die verderblichen Parteikämpfe niedergehalten wurden. Er st. 1560, nachdem er seinen Neffen Gianettino durch die Verschwörung des Fiesco 1547 verloren hatte. Von den D. stammen die Familien der Pamfili Landi, Valmontone, San Martino, Melfi, Val del Turo etc.


Dorier, ein Hauptstamm der alten Griechen, der ächthellenische, über alle Theile Griechenlands ausgebreitet, hatte nach der Heraklidenwanderung seinen Hauptsitz im Peloponnes, wanderte aber auch nach Kreta, Sicilien, Unteritalien, Afrika, Kleinasien, Thracien und Macedonien. Sein Charakter war ernst, männlich, fast rauh, an der ererbten Sitte festhaltend; dem entsprach die dorische Baukunst u. Säulenordnung, der Dialekt, die fast ohne Ausnahme festgehaltene aristokratische Verfassung. Merkwürdiger Weise brachte dieser Stamm die trefflichsten Lyriker hervor. Der bedeutendste dorische Staat war Sparta.

– D., alte engl. Stadt unweit Oxford mit 2000 E. – D., Grafschaft im nordamerikan. Staate Maryland, mit dem Hauptort Cambridge. – D., Stadt unweit Boston, als eine Vorstadt zu betrachten, mit 8000 E. – D. ist der Name mehrer Ortschaften in Nordamerika.


Dordogne (frz. Dordonj), entspringt am Mont-dʼOr in 2 Quellbächen: Dor u. Dogne, wird bei Meyronne schiffbar, bildet mit der Garonne unterhalb Bourg die Gironde; Länge des Flußlaufes 54 M. (Die D. ist merkwürdig durch die Fluthwelle, welche in ihr weit hinaufgeht). – D., franz. Departem., 1661/2 □M. groß mit 506000 E. in 5 Arrondissements, 47 Cantons, 585 Gemeinden. Es gehört zu den weniger fruchtbaren, hat nicht hinlänglich Getreide, im Süden Weinbau und Kastanien, Viehzucht, Champignons, die besten Trüffeln, Bergbau auf Eisen, Steinkohlen und Blei; die Industrie liefert Papier, Eisen- u. Stahlwaaren. Hauptstadt Perigieux.


Dordrecht, Dort, Stadt in Südholland auf einer 1421 durch einen Deichbruch entstandenen Insel zwischen der Meurwe und Biesbosch mit 24000 E., bedeutendem Handel, Fabriken für Zucker, Tabak, Bleiweiß, Bleichen u. Seesalzsiedereien.


Dordrechter Synode, eine Nationalsynode der niederländ. Reformirten, welche auch von ausländischen Theologen mit Ausnahme der französ. besucht wurde und vom 13. Novbr. 1618 bis zum 9. Mai 1619 in 154 Sitzungen den Streit zwischen den Arminianern (s. d. Art.) und Gomaristen beendigte. Entschieden war der Streit schon vorher, denn Moritz von Oranien hatte die Synode nach dem Sturze der republikanischen Partei berufen. Die meist aus Calvinisten bestehende D. S. verdammte, um den Schein des Rechtes zu wahren, die Arminianer erst völlig in der 57. Sitzung als „gräuliche Ketzer und die gefährlichsten Feinde der Gemeinde des Herrn“. Episcopius wurde mit 13 Predigern verbannt, 200 Prediger abgesetzt, jede Remonstrantenversammlung verboten, die belg. Confession u. der Heidelberger Katechismus bestätigt. In der Schweiz u. Pfalz wurden die Beschlüsse sehr gepriesen, in England und Churbrandenburg verworfen.


Dorea, Kupfermünze in Bombay, fast = 3 Pfg.


Doreloterie, frz., Bandwaaren und Franzen.


Doria, eines der ältesten adeligen Geschlechter in Genua, dessen Geschichte mit der von der genuesischen Republik durchaus verflochten ist. D.s befehligten die genuesischen Flotten in den mittelalterlichen Kriegen gegen Venedig, Pisa, Aragonien, Frankreich, gegen Türken u. Barbaresken, kämpften mit den Spinola und Fiesco um das Principat in der Republik u. stellten schließlich die Verfassung her, welche bis zum Sturze der Republik dauerte. Der berühmteste ist Andreas D., geb. 30. Nov. 1468; er lernte den Krieg in den italien. Feldzügen jener Zeit, wurde 1513 Admiral, focht zuerst für Frankreich, fiel aber von König Franz I. ab, als dieser Savona auf Kosten Genuas begünstigte, und diente Kaiser Karl V., dem er sehr viel nützte, sowohl gegen die Franzosen als die Barbaresken von Tunis u. Algier. Nach der Vertreibung der Franzosen aus Genua organisirte er eine aristokratische Verfassung, durch welche die verderblichen Parteikämpfe niedergehalten wurden. Er st. 1560, nachdem er seinen Neffen Gianettino durch die Verschwörung des Fiesco 1547 verloren hatte. Von den D. stammen die Familien der Pamfili Landi, Valmontone, San Martino, Melfi, Val del Turo etc.


Dorier, ein Hauptstamm der alten Griechen, der ächthellenische, über alle Theile Griechenlands ausgebreitet, hatte nach der Heraklidenwanderung seinen Hauptsitz im Peloponnes, wanderte aber auch nach Kreta, Sicilien, Unteritalien, Afrika, Kleinasien, Thracien und Macedonien. Sein Charakter war ernst, männlich, fast rauh, an der ererbten Sitte festhaltend; dem entsprach die dorische Baukunst u. Säulenordnung, der Dialekt, die fast ohne Ausnahme festgehaltene aristokratische Verfassung. Merkwürdiger Weise brachte dieser Stamm die trefflichsten Lyriker hervor. Der bedeutendste dorische Staat war Sparta.

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[434/0435] – D., alte engl. Stadt unweit Oxford mit 2000 E. – D., Grafschaft im nordamerikan. Staate Maryland, mit dem Hauptort Cambridge. – D., Stadt unweit Boston, als eine Vorstadt zu betrachten, mit 8000 E. – D. ist der Name mehrer Ortschaften in Nordamerika. Dordogne (frz. Dordonj), entspringt am Mont-dʼOr in 2 Quellbächen: Dor u. Dogne, wird bei Meyronne schiffbar, bildet mit der Garonne unterhalb Bourg die Gironde; Länge des Flußlaufes 54 M. (Die D. ist merkwürdig durch die Fluthwelle, welche in ihr weit hinaufgeht). – D., franz. Departem., 1661/2 □M. groß mit 506000 E. in 5 Arrondissements, 47 Cantons, 585 Gemeinden. Es gehört zu den weniger fruchtbaren, hat nicht hinlänglich Getreide, im Süden Weinbau und Kastanien, Viehzucht, Champignons, die besten Trüffeln, Bergbau auf Eisen, Steinkohlen und Blei; die Industrie liefert Papier, Eisen- u. Stahlwaaren. Hauptstadt Perigieux. Dordrecht, Dort, Stadt in Südholland auf einer 1421 durch einen Deichbruch entstandenen Insel zwischen der Meurwe und Biesbosch mit 24000 E., bedeutendem Handel, Fabriken für Zucker, Tabak, Bleiweiß, Bleichen u. Seesalzsiedereien. Dordrechter Synode, eine Nationalsynode der niederländ. Reformirten, welche auch von ausländischen Theologen mit Ausnahme der französ. besucht wurde und vom 13. Novbr. 1618 bis zum 9. Mai 1619 in 154 Sitzungen den Streit zwischen den Arminianern (s. d. Art.) und Gomaristen beendigte. Entschieden war der Streit schon vorher, denn Moritz von Oranien hatte die Synode nach dem Sturze der republikanischen Partei berufen. Die meist aus Calvinisten bestehende D. S. verdammte, um den Schein des Rechtes zu wahren, die Arminianer erst völlig in der 57. Sitzung als „gräuliche Ketzer und die gefährlichsten Feinde der Gemeinde des Herrn“. Episcopius wurde mit 13 Predigern verbannt, 200 Prediger abgesetzt, jede Remonstrantenversammlung verboten, die belg. Confession u. der Heidelberger Katechismus bestätigt. In der Schweiz u. Pfalz wurden die Beschlüsse sehr gepriesen, in England und Churbrandenburg verworfen. Dorea, Kupfermünze in Bombay, fast = 3 Pfg. Doreloterie, frz., Bandwaaren und Franzen. Doria, eines der ältesten adeligen Geschlechter in Genua, dessen Geschichte mit der von der genuesischen Republik durchaus verflochten ist. D.s befehligten die genuesischen Flotten in den mittelalterlichen Kriegen gegen Venedig, Pisa, Aragonien, Frankreich, gegen Türken u. Barbaresken, kämpften mit den Spinola und Fiesco um das Principat in der Republik u. stellten schließlich die Verfassung her, welche bis zum Sturze der Republik dauerte. Der berühmteste ist Andreas D., geb. 30. Nov. 1468; er lernte den Krieg in den italien. Feldzügen jener Zeit, wurde 1513 Admiral, focht zuerst für Frankreich, fiel aber von König Franz I. ab, als dieser Savona auf Kosten Genuas begünstigte, und diente Kaiser Karl V., dem er sehr viel nützte, sowohl gegen die Franzosen als die Barbaresken von Tunis u. Algier. Nach der Vertreibung der Franzosen aus Genua organisirte er eine aristokratische Verfassung, durch welche die verderblichen Parteikämpfe niedergehalten wurden. Er st. 1560, nachdem er seinen Neffen Gianettino durch die Verschwörung des Fiesco 1547 verloren hatte. Von den D. stammen die Familien der Pamfili Landi, Valmontone, San Martino, Melfi, Val del Turo etc. Dorier, ein Hauptstamm der alten Griechen, der ächthellenische, über alle Theile Griechenlands ausgebreitet, hatte nach der Heraklidenwanderung seinen Hauptsitz im Peloponnes, wanderte aber auch nach Kreta, Sicilien, Unteritalien, Afrika, Kleinasien, Thracien und Macedonien. Sein Charakter war ernst, männlich, fast rauh, an der ererbten Sitte festhaltend; dem entsprach die dorische Baukunst u. Säulenordnung, der Dialekt, die fast ohne Ausnahme festgehaltene aristokratische Verfassung. Merkwürdiger Weise brachte dieser Stamm die trefflichsten Lyriker hervor. Der bedeutendste dorische Staat war Sparta.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/435>, abgerufen am 01.06.2024.