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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Hirsowa und Rassowa an der Donau, Babadagh u. Basardschik landeinwärts, lauter Orte, die aus den russ.-türk. Kriegen bekannt sind. In den Städten wohnen Türken, Griechen, Armenier und Juden.


Dobschau, Dobschina, ungar. Marktflecken im Gömörer Comitat, mit 5500 E., prot. Gymnasium, Bergbau auf Eisen, Kupfer, Kobalt.


Dobschütz, Wilhelm Leopold, geb. 1764, Soldat seit 1777, organisirte 1813 einen Theil der schles. Landwehr, behauptete den Oderübergang bei Krossen, nahm an den Schlachten von Großbeeren und Dennewitz ruhmvollen Antheil, vernichtete am 19. Septbr. bei Mühlberg 3 franz. Chasseursregimenter, zeichnete sich bei Leipzig glänzend aus, erstürmte am 13. Jan. 1814 Wittenberg, wurde 1818 Generallieutenant, nahm 1827 seine Entlassung u. st. 1836.


Docendo discimus, lat., durch Lehren lernen wir. Docent, Lehrender, s. Privatdocent; docil, gelehrig.


Dochmius, dochmischer Vers, besteht der Grundform nach aus Jambus und Creticus Breve-Breve-Breve, wurde besonders von den griech. Tragikern zur Darstellung heftiger Gemüthsbewegungen gebraucht; er hat über 30 Arten.


Docke, ein im landwirthschaftlichen Betriebe häufig gebrauchter Ausdruck, z. B. für einen Pack Strähne von Flachs von verschiedenem Gespinnst; für einen Bündel getrockneter Tabaksblätter; für die Zapfen und Schlegel in den Teichen; für die Rungen an den Wagen; für die Säulen in den Keltern, die dem Kelterbaum zum Gegenlager und zum Zusammenhalt dienen. Auch in der Jagd und Fischerei heißt D. jede ordentlich zusammengewickelte Leine; ebenso der Bündel Binsen, woran eine Schnur mit dem Angelhaken gehängt wird.


Docks, engl., ursprünglich Werfte, bezeichnet in neuester Zeit die künstlichen Hafenbecken bei großen Handelsplätzen, in welchen die Schiffe am Ufer beilegen und ihre Ladung unmittelbar in die Magazine löschen können. Sie sind dem Boden nach in gleicher Linie mit der Ebbe gebaut und haben Flußthore, um nach dem Eintreten der Fluth das Zurücklaufen des Wassers zu verhindern. Mit Quais zum Ausladen und mit Magazinen versehen, mit Mauern umschlossen, stehen sie unter der strengsten Aufsicht. Die sog. trockenen D.s sind zum Ausbessern der Schiffe bestimmt; ein beschädigtes Schiff läuft nämlich mit der Fluth ein und wird auf das Trockene gelegt, indem man nach der Ebbe die Fluth durch Verschließen der Flußthore nicht wieder einläßt, wodurch die Untersuchung u. Ausbesserung des Schiffes sehr erleichtert wird. Die ersten D. bauten zu Anfang des 18. Jahrh. Liverpool, Hull, Bristol, Leith, die größten seit 1800 London (west- und ostind. D., Commerciald., Catherined.; das Anlagekapital der westind. D. betrug 1380000 Pf. Sterl).


Docket, engl., Waarenliste.


Dockyard, engl., Schiffswerfte.


Docra, Perlengewicht in Bombay = 1/100 Chouw, das Chouw = 11,56 Gramms.


Doctor, vom lat. docere, lehren, der Lehrer, alsdann ein Ehrentitel; doctores ecclesiae, Kirchenlehrer, nannte man auch Kirchenväter, besonders den Augustin, Hieronymus, Gregor d. Gr. und Ambrosius in der latein., den Athanas, Basilius, Chrysostomus u. Gregor von Nazianz in der griech. Kirche. Im Mittelalter wurden dem D.titel berühmter Scholastiker noch Beinamen zugefügt; so hieß Thomas von Aquin D. angelicus, der engelhafte D., Bernard D. mellifluus, der honigfließende D., Th. Bradwardin D. profundus, der tiefsinnige D., Duns Skotus D. subtilis, der scharf unterscheidende D. u. s. w. Seit Barbarossas Zeit wurde D. der höchste Titel der Universitätslehrer u. die Ertheilung des Doctorates, der D. würde, zum Ritterschlag der Gelehrtenwelt und mit Ertheilung eines persönlichen Adels verbunden. Zuerst wurden durch den Kaiser oder Papst die Rechtslehrer, zuletzt die Magister der freien Künste D.en und bis heute bewahren die D.en der Theologie einiges Ansehen. Im allgemeinen entspricht die Bedeutungslosigkeit des D.titels der Leichtigkeit, womit derselbe erlangt wird, wozu häufig weder ein

Hirsowa und Rassowa an der Donau, Babadagh u. Basardschik landeinwärts, lauter Orte, die aus den russ.-türk. Kriegen bekannt sind. In den Städten wohnen Türken, Griechen, Armenier und Juden.


Dobschau, Dobschina, ungar. Marktflecken im Gömörer Comitat, mit 5500 E., prot. Gymnasium, Bergbau auf Eisen, Kupfer, Kobalt.


Dobschütz, Wilhelm Leopold, geb. 1764, Soldat seit 1777, organisirte 1813 einen Theil der schles. Landwehr, behauptete den Oderübergang bei Krossen, nahm an den Schlachten von Großbeeren und Dennewitz ruhmvollen Antheil, vernichtete am 19. Septbr. bei Mühlberg 3 franz. Chasseursregimenter, zeichnete sich bei Leipzig glänzend aus, erstürmte am 13. Jan. 1814 Wittenberg, wurde 1818 Generallieutenant, nahm 1827 seine Entlassung u. st. 1836.


Docendo discimus, lat., durch Lehren lernen wir. Docent, Lehrender, s. Privatdocent; docil, gelehrig.


Dochmius, dochmischer Vers, besteht der Grundform nach aus Jambus und Creticus ⏑–⏑–⏑, wurde besonders von den griech. Tragikern zur Darstellung heftiger Gemüthsbewegungen gebraucht; er hat über 30 Arten.


Docke, ein im landwirthschaftlichen Betriebe häufig gebrauchter Ausdruck, z. B. für einen Pack Strähne von Flachs von verschiedenem Gespinnst; für einen Bündel getrockneter Tabaksblätter; für die Zapfen und Schlegel in den Teichen; für die Rungen an den Wagen; für die Säulen in den Keltern, die dem Kelterbaum zum Gegenlager und zum Zusammenhalt dienen. Auch in der Jagd und Fischerei heißt D. jede ordentlich zusammengewickelte Leine; ebenso der Bündel Binsen, woran eine Schnur mit dem Angelhaken gehängt wird.


Docks, engl., ursprünglich Werfte, bezeichnet in neuester Zeit die künstlichen Hafenbecken bei großen Handelsplätzen, in welchen die Schiffe am Ufer beilegen und ihre Ladung unmittelbar in die Magazine löschen können. Sie sind dem Boden nach in gleicher Linie mit der Ebbe gebaut und haben Flußthore, um nach dem Eintreten der Fluth das Zurücklaufen des Wassers zu verhindern. Mit Quais zum Ausladen und mit Magazinen versehen, mit Mauern umschlossen, stehen sie unter der strengsten Aufsicht. Die sog. trockenen D.s sind zum Ausbessern der Schiffe bestimmt; ein beschädigtes Schiff läuft nämlich mit der Fluth ein und wird auf das Trockene gelegt, indem man nach der Ebbe die Fluth durch Verschließen der Flußthore nicht wieder einläßt, wodurch die Untersuchung u. Ausbesserung des Schiffes sehr erleichtert wird. Die ersten D. bauten zu Anfang des 18. Jahrh. Liverpool, Hull, Bristol, Leith, die größten seit 1800 London (west- und ostind. D., Commerciald., Catherined.; das Anlagekapital der westind. D. betrug 1380000 Pf. Sterl).


Docket, engl., Waarenliste.


Dockyard, engl., Schiffswerfte.


Docra, Perlengewicht in Bombay = 1/100 Chouw, das Chouw = 11,56 Gramms.


Doctor, vom lat. docere, lehren, der Lehrer, alsdann ein Ehrentitel; doctores ecclesiae, Kirchenlehrer, nannte man auch Kirchenväter, besonders den Augustin, Hieronymus, Gregor d. Gr. und Ambrosius in der latein., den Athanas, Basilius, Chrysostomus u. Gregor von Nazianz in der griech. Kirche. Im Mittelalter wurden dem D.titel berühmter Scholastiker noch Beinamen zugefügt; so hieß Thomas von Aquin D. angelicus, der engelhafte D., Bernard D. mellifluus, der honigfließende D., Th. Bradwardin D. profundus, der tiefsinnige D., Duns Skotus D. subtilis, der scharf unterscheidende D. u. s. w. Seit Barbarossas Zeit wurde D. der höchste Titel der Universitätslehrer u. die Ertheilung des Doctorates, der D. würde, zum Ritterschlag der Gelehrtenwelt und mit Ertheilung eines persönlichen Adels verbunden. Zuerst wurden durch den Kaiser oder Papst die Rechtslehrer, zuletzt die Magister der freien Künste D.en und bis heute bewahren die D.en der Theologie einiges Ansehen. Im allgemeinen entspricht die Bedeutungslosigkeit des D.titels der Leichtigkeit, womit derselbe erlangt wird, wozu häufig weder ein

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[414/0415] Hirsowa und Rassowa an der Donau, Babadagh u. Basardschik landeinwärts, lauter Orte, die aus den russ.-türk. Kriegen bekannt sind. In den Städten wohnen Türken, Griechen, Armenier und Juden. Dobschau, Dobschina, ungar. Marktflecken im Gömörer Comitat, mit 5500 E., prot. Gymnasium, Bergbau auf Eisen, Kupfer, Kobalt. Dobschütz, Wilhelm Leopold, geb. 1764, Soldat seit 1777, organisirte 1813 einen Theil der schles. Landwehr, behauptete den Oderübergang bei Krossen, nahm an den Schlachten von Großbeeren und Dennewitz ruhmvollen Antheil, vernichtete am 19. Septbr. bei Mühlberg 3 franz. Chasseursregimenter, zeichnete sich bei Leipzig glänzend aus, erstürmte am 13. Jan. 1814 Wittenberg, wurde 1818 Generallieutenant, nahm 1827 seine Entlassung u. st. 1836. Docendo discimus, lat., durch Lehren lernen wir. Docent, Lehrender, s. Privatdocent; docil, gelehrig. Dochmius, dochmischer Vers, besteht der Grundform nach aus Jambus und Creticus ⏑–⏑–⏑, wurde besonders von den griech. Tragikern zur Darstellung heftiger Gemüthsbewegungen gebraucht; er hat über 30 Arten. Docke, ein im landwirthschaftlichen Betriebe häufig gebrauchter Ausdruck, z. B. für einen Pack Strähne von Flachs von verschiedenem Gespinnst; für einen Bündel getrockneter Tabaksblätter; für die Zapfen und Schlegel in den Teichen; für die Rungen an den Wagen; für die Säulen in den Keltern, die dem Kelterbaum zum Gegenlager und zum Zusammenhalt dienen. Auch in der Jagd und Fischerei heißt D. jede ordentlich zusammengewickelte Leine; ebenso der Bündel Binsen, woran eine Schnur mit dem Angelhaken gehängt wird. Docks, engl., ursprünglich Werfte, bezeichnet in neuester Zeit die künstlichen Hafenbecken bei großen Handelsplätzen, in welchen die Schiffe am Ufer beilegen und ihre Ladung unmittelbar in die Magazine löschen können. Sie sind dem Boden nach in gleicher Linie mit der Ebbe gebaut und haben Flußthore, um nach dem Eintreten der Fluth das Zurücklaufen des Wassers zu verhindern. Mit Quais zum Ausladen und mit Magazinen versehen, mit Mauern umschlossen, stehen sie unter der strengsten Aufsicht. Die sog. trockenen D.s sind zum Ausbessern der Schiffe bestimmt; ein beschädigtes Schiff läuft nämlich mit der Fluth ein und wird auf das Trockene gelegt, indem man nach der Ebbe die Fluth durch Verschließen der Flußthore nicht wieder einläßt, wodurch die Untersuchung u. Ausbesserung des Schiffes sehr erleichtert wird. Die ersten D. bauten zu Anfang des 18. Jahrh. Liverpool, Hull, Bristol, Leith, die größten seit 1800 London (west- und ostind. D., Commerciald., Catherined.; das Anlagekapital der westind. D. betrug 1380000 Pf. Sterl). Docket, engl., Waarenliste. Dockyard, engl., Schiffswerfte. Docra, Perlengewicht in Bombay = 1/100 Chouw, das Chouw = 11,56 Gramms. Doctor, vom lat. docere, lehren, der Lehrer, alsdann ein Ehrentitel; doctores ecclesiae, Kirchenlehrer, nannte man auch Kirchenväter, besonders den Augustin, Hieronymus, Gregor d. Gr. und Ambrosius in der latein., den Athanas, Basilius, Chrysostomus u. Gregor von Nazianz in der griech. Kirche. Im Mittelalter wurden dem D.titel berühmter Scholastiker noch Beinamen zugefügt; so hieß Thomas von Aquin D. angelicus, der engelhafte D., Bernard D. mellifluus, der honigfließende D., Th. Bradwardin D. profundus, der tiefsinnige D., Duns Skotus D. subtilis, der scharf unterscheidende D. u. s. w. Seit Barbarossas Zeit wurde D. der höchste Titel der Universitätslehrer u. die Ertheilung des Doctorates, der D. würde, zum Ritterschlag der Gelehrtenwelt und mit Ertheilung eines persönlichen Adels verbunden. Zuerst wurden durch den Kaiser oder Papst die Rechtslehrer, zuletzt die Magister der freien Künste D.en und bis heute bewahren die D.en der Theologie einiges Ansehen. Im allgemeinen entspricht die Bedeutungslosigkeit des D.titels der Leichtigkeit, womit derselbe erlangt wird, wozu häufig weder ein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/415>, abgerufen am 22.11.2024.