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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dobberan, Marktflecken in Mecklenburg-Schwerin, unweit der Ostsee, mit 3400 E., großherzogl. Schlosse, Theater, Concertsaal u. s. w.; D. hat 3 Mineralquellen und auf dem sog. Heiligen Damm (1/2 M. lang, bei 100' breit und 16' hoch, aus Steingerölle entstanden), das besuchteste und theuerste Seebad Deutschlands.


Doblas, portugies. Goldmünze = 4 Thlr. 151/2 Sgr. = 6 fl. 35 kr. C.-M.


Doblhof-Dier, österreich. adeliges Geschlecht, ursprünglich Holler genannt und in Tyrol zu Hause, 1706 in den erbländischen Ritterstand, 1772 in den Freiherrnstand erhoben, als es die Familie von Dier beerbte u. deren Wappen und Namen annahm. - Anton, Freiherr von D.-D., geb. 1743 zu Wien, gest. 1810, erwarb sich große Verdienste um die Hebung der einheimischen Industrie u. als Wohlthäter der Armen. - Anton, Freiherr von D.-D., geb. 1800, gest. 1853, war 1848 Handelsminister, dann Minister des Innern, zog sich aber bald zurück und wurde später Gesandter am niederländ. Hofe.


Dobmayer, Marian, geb. 1753 zu Schwandorf, wurde Jesuit, 1774 Benedictiner, 1787 Prof. der Theologie zu Amberg, 1794 der Dogmatik in Ingolstadt, kam nach der allgemeinen Klosteraufhebung wieder nach Amberg, wo er 1805 st. Sein dogmatisches, auf die Idee vom Reiche Gottes auf Erden gegründetes Hauptwerk "Systema theologiae catholicae" gab Th. P. Senestrey heraus, Sulzbach 1807-198 Bde., in Compendienform E. Salomon, 2. Aufl. Sulzb. 1833.


Doboka, ehemaliges siebenbürg. Comitat, jetzt dem Klausenburger u. Deeser Kreise zugetheilt, 54 #M. groß, mit 1100000 E., größtentheils Ungarn und Wlachen; es ist meistentheils gebirgig, hat aber fruchtbare Thäler u. in den unteren selbst Weinbau; Viehzucht ist ein Hauptgeschäft der Einw.


Dobra, portug. Goldmünze = 23 Thlr. 17 Sgr. 81/5 Pf. = 34 fl. 24 kr. C.-M.


Dobraon, alte portug. Goldmünze = 44 Thlr. 10 Sgr. 82/3 Pf. = 64 fl. 41 kr. C.-M.


Dobrilugk, preuß. Stadt in der Provinz Brandenburg, mit 1500 E., Tuchfabrikation, Branntweinbrennerei.


Dobrowsky, Joseph, eigentlich Daubrawsky ze Solnie, geb. 1753 zu Gyermet bei Raab in Ungarn, trat 1772 in den Jesuitenorden, studierte alsdann in Prag, wurde 1787 Priester, 1789 Rector am Generalseminar Hradisch in Mähren, reiste für die böhm. Gesellschaft der Wissenschaften nach Schweden und Rußland, um literar. Schätze aufzuspüren, die im 30jährigen Krieg dahin verschleppt worden waren, lebte in Böhmen, namentlich im gräflich Nostizschen Hause, ohne Amt den Wissenschaften und st. 1829 zu Brünn. D.s große Verdienste um die slavische Sprache und Literatur sind allgemein anerkannt. Unter sehr vielen Schriften außer den Abhandlungen für die böhm. Gesellschaft und in Zeitschriften: "Slawin" Prag 1808, 2. Aufl., von seinem Schüler Hanka 1834; "Slowanka" 1814-15; "Geschichte der böhm. Sprache und ältern Literatur" 1818; "Ausführliches Lehrgebäude der böhm. Sprache" 1819, 2. Aufl. 1829; "Deutsch-böhm. Wörterbuch" mit Hanka bearbeitet, 1821; ferner "Institutiones linguae slavicae dialecti veteris" Vienn. 1822; "Entwurf zu einem allgemeinen Etymologicum der slavischen Sprachen" Prag 1823, 2. Aufl. 1833; "Cyrill und Methodius" 1823. Mit Pelzel gab er schon 1784 die "Scriptores rerum bohemicarum" heraus, lieferte zu Adelungs "Mithridates" den Abschnitt über die slav. Sprachen, gab die erste Ausgabe der Chronik des Ansbertus über die Kreuzfahrt Barbarossas 1827; eine nach allen bekannten Handschriften verbesserte Ausgabe des Jornandes für die "Scriptores rerum germanicarum" war D.s letzte Arbeit.


Dobrudscha (bei den Römern Scythia minor), der nordöstl. Theil Bulgariens zwischen der Donau, dem schwarzen Meere und dem kleinen Balkan gelegen, zu dem Ejalet Silistria gehörig, enthält die Donaumündungen mit ihren Inseln, Schilfwäldern, ist sonst eine Steppe, die nur zur Viehzucht geeignet und von Tataren bewohnt ist. Die bedeutendsten Orte sind: Matschin, Tuldscha, Isatschka,


Dobberan, Marktflecken in Mecklenburg-Schwerin, unweit der Ostsee, mit 3400 E., großherzogl. Schlosse, Theater, Concertsaal u. s. w.; D. hat 3 Mineralquellen und auf dem sog. Heiligen Damm (1/2 M. lang, bei 100' breit und 16' hoch, aus Steingerölle entstanden), das besuchteste und theuerste Seebad Deutschlands.


Doblas, portugies. Goldmünze = 4 Thlr. 151/2 Sgr. = 6 fl. 35 kr. C.-M.


Doblhof-Dier, österreich. adeliges Geschlecht, ursprünglich Holler genannt und in Tyrol zu Hause, 1706 in den erbländischen Ritterstand, 1772 in den Freiherrnstand erhoben, als es die Familie von Dier beerbte u. deren Wappen und Namen annahm. – Anton, Freiherr von D.-D., geb. 1743 zu Wien, gest. 1810, erwarb sich große Verdienste um die Hebung der einheimischen Industrie u. als Wohlthäter der Armen. – Anton, Freiherr von D.-D., geb. 1800, gest. 1853, war 1848 Handelsminister, dann Minister des Innern, zog sich aber bald zurück und wurde später Gesandter am niederländ. Hofe.


Dobmayer, Marian, geb. 1753 zu Schwandorf, wurde Jesuit, 1774 Benedictiner, 1787 Prof. der Theologie zu Amberg, 1794 der Dogmatik in Ingolstadt, kam nach der allgemeinen Klosteraufhebung wieder nach Amberg, wo er 1805 st. Sein dogmatisches, auf die Idee vom Reiche Gottes auf Erden gegründetes Hauptwerk „Systema theologiae catholicae“ gab Th. P. Senestréy heraus, Sulzbach 1807–198 Bde., in Compendienform E. Salomon, 2. Aufl. Sulzb. 1833.


Doboka, ehemaliges siebenbürg. Comitat, jetzt dem Klausenburger u. Deeser Kreise zugetheilt, 54 □M. groß, mit 1100000 E., größtentheils Ungarn und Wlachen; es ist meistentheils gebirgig, hat aber fruchtbare Thäler u. in den unteren selbst Weinbau; Viehzucht ist ein Hauptgeschäft der Einw.


Dobra, portug. Goldmünze = 23 Thlr. 17 Sgr. 81/5 Pf. = 34 fl. 24 kr. C.-M.


Dobraon, alte portug. Goldmünze = 44 Thlr. 10 Sgr. 82/3 Pf. = 64 fl. 41 kr. C.-M.


Dobrilugk, preuß. Stadt in der Provinz Brandenburg, mit 1500 E., Tuchfabrikation, Branntweinbrennerei.


Dobrowsky, Joseph, eigentlich Daubrawsky ze Solnie, geb. 1753 zu Gyermet bei Raab in Ungarn, trat 1772 in den Jesuitenorden, studierte alsdann in Prag, wurde 1787 Priester, 1789 Rector am Generalseminar Hradisch in Mähren, reiste für die böhm. Gesellschaft der Wissenschaften nach Schweden und Rußland, um literar. Schätze aufzuspüren, die im 30jährigen Krieg dahin verschleppt worden waren, lebte in Böhmen, namentlich im gräflich Nostizschen Hause, ohne Amt den Wissenschaften und st. 1829 zu Brünn. D.s große Verdienste um die slavische Sprache und Literatur sind allgemein anerkannt. Unter sehr vielen Schriften außer den Abhandlungen für die böhm. Gesellschaft und in Zeitschriften: „Slawin“ Prag 1808, 2. Aufl., von seinem Schüler Hanka 1834; „Slowanka“ 1814–15; „Geschichte der böhm. Sprache und ältern Literatur“ 1818; „Ausführliches Lehrgebäude der böhm. Sprache“ 1819, 2. Aufl. 1829; „Deutsch-böhm. Wörterbuch“ mit Hanka bearbeitet, 1821; ferner „Institutiones linguae slavicae dialecti veteris“ Vienn. 1822; „Entwurf zu einem allgemeinen Etymologicum der slavischen Sprachen“ Prag 1823, 2. Aufl. 1833; „Cyrill und Methodius“ 1823. Mit Pelzel gab er schon 1784 die „Scriptores rerum bohemicarum“ heraus, lieferte zu Adelungs „Mithridates“ den Abschnitt über die slav. Sprachen, gab die erste Ausgabe der Chronik des Ansbertus über die Kreuzfahrt Barbarossas 1827; eine nach allen bekannten Handschriften verbesserte Ausgabe des Jornandes für die „Scriptores rerum germanicarum“ war D.s letzte Arbeit.


Dobrudscha (bei den Römern Scythia minor), der nordöstl. Theil Bulgariens zwischen der Donau, dem schwarzen Meere und dem kleinen Balkan gelegen, zu dem Ejalet Silistria gehörig, enthält die Donaumündungen mit ihren Inseln, Schilfwäldern, ist sonst eine Steppe, die nur zur Viehzucht geeignet und von Tataren bewohnt ist. Die bedeutendsten Orte sind: Matschin, Tuldscha, Isatschka,

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[413/0414] Dobberan, Marktflecken in Mecklenburg-Schwerin, unweit der Ostsee, mit 3400 E., großherzogl. Schlosse, Theater, Concertsaal u. s. w.; D. hat 3 Mineralquellen und auf dem sog. Heiligen Damm (1/2 M. lang, bei 100' breit und 16' hoch, aus Steingerölle entstanden), das besuchteste und theuerste Seebad Deutschlands. Doblas, portugies. Goldmünze = 4 Thlr. 151/2 Sgr. = 6 fl. 35 kr. C.-M. Doblhof-Dier, österreich. adeliges Geschlecht, ursprünglich Holler genannt und in Tyrol zu Hause, 1706 in den erbländischen Ritterstand, 1772 in den Freiherrnstand erhoben, als es die Familie von Dier beerbte u. deren Wappen und Namen annahm. – Anton, Freiherr von D.-D., geb. 1743 zu Wien, gest. 1810, erwarb sich große Verdienste um die Hebung der einheimischen Industrie u. als Wohlthäter der Armen. – Anton, Freiherr von D.-D., geb. 1800, gest. 1853, war 1848 Handelsminister, dann Minister des Innern, zog sich aber bald zurück und wurde später Gesandter am niederländ. Hofe. Dobmayer, Marian, geb. 1753 zu Schwandorf, wurde Jesuit, 1774 Benedictiner, 1787 Prof. der Theologie zu Amberg, 1794 der Dogmatik in Ingolstadt, kam nach der allgemeinen Klosteraufhebung wieder nach Amberg, wo er 1805 st. Sein dogmatisches, auf die Idee vom Reiche Gottes auf Erden gegründetes Hauptwerk „Systema theologiae catholicae“ gab Th. P. Senestréy heraus, Sulzbach 1807–198 Bde., in Compendienform E. Salomon, 2. Aufl. Sulzb. 1833. Doboka, ehemaliges siebenbürg. Comitat, jetzt dem Klausenburger u. Deeser Kreise zugetheilt, 54 □M. groß, mit 1100000 E., größtentheils Ungarn und Wlachen; es ist meistentheils gebirgig, hat aber fruchtbare Thäler u. in den unteren selbst Weinbau; Viehzucht ist ein Hauptgeschäft der Einw. Dobra, portug. Goldmünze = 23 Thlr. 17 Sgr. 81/5 Pf. = 34 fl. 24 kr. C.-M. Dobraon, alte portug. Goldmünze = 44 Thlr. 10 Sgr. 82/3 Pf. = 64 fl. 41 kr. C.-M. Dobrilugk, preuß. Stadt in der Provinz Brandenburg, mit 1500 E., Tuchfabrikation, Branntweinbrennerei. Dobrowsky, Joseph, eigentlich Daubrawsky ze Solnie, geb. 1753 zu Gyermet bei Raab in Ungarn, trat 1772 in den Jesuitenorden, studierte alsdann in Prag, wurde 1787 Priester, 1789 Rector am Generalseminar Hradisch in Mähren, reiste für die böhm. Gesellschaft der Wissenschaften nach Schweden und Rußland, um literar. Schätze aufzuspüren, die im 30jährigen Krieg dahin verschleppt worden waren, lebte in Böhmen, namentlich im gräflich Nostizschen Hause, ohne Amt den Wissenschaften und st. 1829 zu Brünn. D.s große Verdienste um die slavische Sprache und Literatur sind allgemein anerkannt. Unter sehr vielen Schriften außer den Abhandlungen für die böhm. Gesellschaft und in Zeitschriften: „Slawin“ Prag 1808, 2. Aufl., von seinem Schüler Hanka 1834; „Slowanka“ 1814–15; „Geschichte der böhm. Sprache und ältern Literatur“ 1818; „Ausführliches Lehrgebäude der böhm. Sprache“ 1819, 2. Aufl. 1829; „Deutsch-böhm. Wörterbuch“ mit Hanka bearbeitet, 1821; ferner „Institutiones linguae slavicae dialecti veteris“ Vienn. 1822; „Entwurf zu einem allgemeinen Etymologicum der slavischen Sprachen“ Prag 1823, 2. Aufl. 1833; „Cyrill und Methodius“ 1823. Mit Pelzel gab er schon 1784 die „Scriptores rerum bohemicarum“ heraus, lieferte zu Adelungs „Mithridates“ den Abschnitt über die slav. Sprachen, gab die erste Ausgabe der Chronik des Ansbertus über die Kreuzfahrt Barbarossas 1827; eine nach allen bekannten Handschriften verbesserte Ausgabe des Jornandes für die „Scriptores rerum germanicarum“ war D.s letzte Arbeit. Dobrudscha (bei den Römern Scythia minor), der nordöstl. Theil Bulgariens zwischen der Donau, dem schwarzen Meere und dem kleinen Balkan gelegen, zu dem Ejalet Silistria gehörig, enthält die Donaumündungen mit ihren Inseln, Schilfwäldern, ist sonst eine Steppe, die nur zur Viehzucht geeignet und von Tataren bewohnt ist. Die bedeutendsten Orte sind: Matschin, Tuldscha, Isatschka,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/414>, abgerufen am 22.11.2024.