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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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auf Eichen und marschiren in Gliedern. Der Ringelspinner, G. neustria, röthlichgelb, legt die Eier ringförmig um die Zweige der Obstbäume. Die Raupe, mit Längsstreifen, schadet den Obstbäumen sehr.


Dickmedaillen, kleine, unverhältnißmäßig dicke Schaumünzen.


Dickpfennige, hießen die ersten starken Silbermünzen, welche die Bracteaten verdrängten.


Diclini, Pflanzen mit getrennten Geschlechtern, Gegensatz zu den Monoclini, Pflanzen mit Zwitterblüthen; Hauptabtheilung bei Linne, die 21.-23. Klasse in sich begreifend.


Diclyctra spectabilis, ansehnliche Diclytre, eine prachtvoll und reich blühende Pflanze aus der Familie der Fumariaceae von ganz leichter Cultur u. unter einer Laubdecke unseren Winter im Freien aushaltend, auch für den Winterflor ganz geeignet, weil leicht zu treiben. Die Blumen hängen zierlich abwärts in einer übergebogenen Traube, sind bis 1'' lang, rosafarbig mit Purpur. Heimath Sibirien, die Mongolei und das nördl. China; das erste lebendige Exemplar kam im Jahre 1845 nach Europa.


Dickrübe, s. Runkelrübe.


Dickthaler, dicke Tonne, altniederländische Silbermünze, in Belgien = 1 Thlr. 20 Sgr. = 2 fl. 26 kr. C.-M., in Holland = 1 Thlr. 22 Sgr. = 2 fl. 32 kr. C.-M.


Dicta, lat., Sprüche, in der Einzahl dictum, Spruch. D. probantia, biblische Beweisstellen. D. testium, Zeugenaussage; dictando, dictirend.


Dictator, in der alten röm. Republik ein von dem Senate, später von den Consuln nach erfolgter Bevollmächtigung durch die Volksversammlung ernanntes Oberhaupt des Staates mit unbeschränkter monarchischer Gewalt, Unverantwortlichkeit, aber mit einer Amtsdauer von nur 6 Monaten, während welcher die Macht aller anderen Staatsbeamten aufhörte. In früheren Zeiten ernannte der Senat in der Regel einen D., um die stürmischen Agitationen der Volkstribunen unter den Plebejern zurückzudrängen; nachdem aber zwischen Patriciern und Plebejern jede Schranke gefallen war, nur noch einigemal bei Kriegsgefahren, später gar nicht mehr. Sullas Dictatur wie seine Verfassungsreform war eine erzwungene, ebenso die Cäsars; mit Verwandlung der Republik in die Monarchie hörte natürlich auch die außerordentliche und zeitweilige Monarchie des D.s auf. - Dictatur, das Amt des D.s in der röm. Republik; bei dem deutschen Reichstage die Form, in welcher ein Gegenstand, über den der Reichstag verhandeln sollte, zu dessen Kenntniß gebracht wurde; ein derartiger Gegenstand kam zuerst an Kurmainz als des Reiches Erzkanzlei u. ward daselbst den Kanzlisten der übrigen Reichstagsabtheilungen in die Feder dictirt (daher der Name D.). Loco dictaturae (statt des Dictirens), die Verbreitung einer Schrift durch den Druck in nur wenig Exemplaren an bestimmte Personen, so daß dieselbe nicht veröffentlicht wird.


Dicterien, lat., Witzsprüche.


Diction, lat., Ausdrucksweise, Schreibart.


Dictionnaire (frz. -nähr), Wörterbuch; D. de poche (- de posch), Taschenwörterbuch.


Dictiren, einem anderen etwas vorsprechen, damit er es niederschreibe; befehlen.


Dictum, lat., Ausspruch; d., factum, gesagt, gethan.


Didaktik, griech.-deutsch, Lehr- oder Unterrichtswissenschaft, dann Kunst des Unterrichtes. Didaktisch, was zum Lehren gehört, belehrend; didaktisches Verfahren, Lehrart.


Didaktische Poesie, s. Lehrgedicht.


Didaktron, Lehrgeld, besonders das, welches die griech. Philosophen von ihren Schülern nahmen.


Didaskalia, griech., Unterweisung; bei den Griechen Notizen über die Verfasser dramatischer Stücke, die Zeit ihrer Aufführung, ihren Erfolg etc.


Didekaedrisch, griech., zweimal zehnflächig.


Diderot (frz. -dero), Denis, der 1713 zu Langres in der Champagne geb. Sohn eines Messerschmiedes, wurde ein guter Mathematiker und Physiker,

auf Eichen und marschiren in Gliedern. Der Ringelspinner, G. neustria, röthlichgelb, legt die Eier ringförmig um die Zweige der Obstbäume. Die Raupe, mit Längsstreifen, schadet den Obstbäumen sehr.


Dickmedaillen, kleine, unverhältnißmäßig dicke Schaumünzen.


Dickpfennige, hießen die ersten starken Silbermünzen, welche die Bracteaten verdrängten.


Diclini, Pflanzen mit getrennten Geschlechtern, Gegensatz zu den Monoclini, Pflanzen mit Zwitterblüthen; Hauptabtheilung bei Linné, die 21.–23. Klasse in sich begreifend.


Diclyctra spectabilis, ansehnliche Diclytre, eine prachtvoll und reich blühende Pflanze aus der Familie der Fumariaceae von ganz leichter Cultur u. unter einer Laubdecke unseren Winter im Freien aushaltend, auch für den Winterflor ganz geeignet, weil leicht zu treiben. Die Blumen hängen zierlich abwärts in einer übergebogenen Traube, sind bis 1'' lang, rosafarbig mit Purpur. Heimath Sibirien, die Mongolei und das nördl. China; das erste lebendige Exemplar kam im Jahre 1845 nach Europa.


Dickrübe, s. Runkelrübe.


Dickthaler, dicke Tonne, altniederländische Silbermünze, in Belgien = 1 Thlr. 20 Sgr. = 2 fl. 26 kr. C.-M., in Holland = 1 Thlr. 22 Sgr. = 2 fl. 32 kr. C.-M.


Dicta, lat., Sprüche, in der Einzahl dictum, Spruch. D. probantia, biblische Beweisstellen. D. testium, Zeugenaussage; dictando, dictirend.


Dictator, in der alten röm. Republik ein von dem Senate, später von den Consuln nach erfolgter Bevollmächtigung durch die Volksversammlung ernanntes Oberhaupt des Staates mit unbeschränkter monarchischer Gewalt, Unverantwortlichkeit, aber mit einer Amtsdauer von nur 6 Monaten, während welcher die Macht aller anderen Staatsbeamten aufhörte. In früheren Zeiten ernannte der Senat in der Regel einen D., um die stürmischen Agitationen der Volkstribunen unter den Plebejern zurückzudrängen; nachdem aber zwischen Patriciern und Plebejern jede Schranke gefallen war, nur noch einigemal bei Kriegsgefahren, später gar nicht mehr. Sullas Dictatur wie seine Verfassungsreform war eine erzwungene, ebenso die Cäsars; mit Verwandlung der Republik in die Monarchie hörte natürlich auch die außerordentliche und zeitweilige Monarchie des D.s auf. – Dictatur, das Amt des D.s in der röm. Republik; bei dem deutschen Reichstage die Form, in welcher ein Gegenstand, über den der Reichstag verhandeln sollte, zu dessen Kenntniß gebracht wurde; ein derartiger Gegenstand kam zuerst an Kurmainz als des Reiches Erzkanzlei u. ward daselbst den Kanzlisten der übrigen Reichstagsabtheilungen in die Feder dictirt (daher der Name D.). Loco dictaturae (statt des Dictirens), die Verbreitung einer Schrift durch den Druck in nur wenig Exemplaren an bestimmte Personen, so daß dieselbe nicht veröffentlicht wird.


Dicterien, lat., Witzsprüche.


Diction, lat., Ausdrucksweise, Schreibart.


Dictionnaire (frz. –nähr), Wörterbuch; D. de poche (– de posch), Taschenwörterbuch.


Dictiren, einem anderen etwas vorsprechen, damit er es niederschreibe; befehlen.


Dictum, lat., Ausspruch; d., factum, gesagt, gethan.


Didaktik, griech.-deutsch, Lehr- oder Unterrichtswissenschaft, dann Kunst des Unterrichtes. Didaktisch, was zum Lehren gehört, belehrend; didaktisches Verfahren, Lehrart.


Didaktische Poesie, s. Lehrgedicht.


Didaktron, Lehrgeld, besonders das, welches die griech. Philosophen von ihren Schülern nahmen.


Didaskalia, griech., Unterweisung; bei den Griechen Notizen über die Verfasser dramatischer Stücke, die Zeit ihrer Aufführung, ihren Erfolg etc.


Didekaëdrisch, griech., zweimal zehnflächig.


Diderot (frz. –dero), Denis, der 1713 zu Langres in der Champagne geb. Sohn eines Messerschmiedes, wurde ein guter Mathematiker und Physiker,

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[379/0380] auf Eichen und marschiren in Gliedern. Der Ringelspinner, G. neustria, röthlichgelb, legt die Eier ringförmig um die Zweige der Obstbäume. Die Raupe, mit Längsstreifen, schadet den Obstbäumen sehr. Dickmedaillen, kleine, unverhältnißmäßig dicke Schaumünzen. Dickpfennige, hießen die ersten starken Silbermünzen, welche die Bracteaten verdrängten. Diclini, Pflanzen mit getrennten Geschlechtern, Gegensatz zu den Monoclini, Pflanzen mit Zwitterblüthen; Hauptabtheilung bei Linné, die 21.–23. Klasse in sich begreifend. Diclyctra spectabilis, ansehnliche Diclytre, eine prachtvoll und reich blühende Pflanze aus der Familie der Fumariaceae von ganz leichter Cultur u. unter einer Laubdecke unseren Winter im Freien aushaltend, auch für den Winterflor ganz geeignet, weil leicht zu treiben. Die Blumen hängen zierlich abwärts in einer übergebogenen Traube, sind bis 1'' lang, rosafarbig mit Purpur. Heimath Sibirien, die Mongolei und das nördl. China; das erste lebendige Exemplar kam im Jahre 1845 nach Europa. Dickrübe, s. Runkelrübe. Dickthaler, dicke Tonne, altniederländische Silbermünze, in Belgien = 1 Thlr. 20 Sgr. = 2 fl. 26 kr. C.-M., in Holland = 1 Thlr. 22 Sgr. = 2 fl. 32 kr. C.-M. Dicta, lat., Sprüche, in der Einzahl dictum, Spruch. D. probantia, biblische Beweisstellen. D. testium, Zeugenaussage; dictando, dictirend. Dictator, in der alten röm. Republik ein von dem Senate, später von den Consuln nach erfolgter Bevollmächtigung durch die Volksversammlung ernanntes Oberhaupt des Staates mit unbeschränkter monarchischer Gewalt, Unverantwortlichkeit, aber mit einer Amtsdauer von nur 6 Monaten, während welcher die Macht aller anderen Staatsbeamten aufhörte. In früheren Zeiten ernannte der Senat in der Regel einen D., um die stürmischen Agitationen der Volkstribunen unter den Plebejern zurückzudrängen; nachdem aber zwischen Patriciern und Plebejern jede Schranke gefallen war, nur noch einigemal bei Kriegsgefahren, später gar nicht mehr. Sullas Dictatur wie seine Verfassungsreform war eine erzwungene, ebenso die Cäsars; mit Verwandlung der Republik in die Monarchie hörte natürlich auch die außerordentliche und zeitweilige Monarchie des D.s auf. – Dictatur, das Amt des D.s in der röm. Republik; bei dem deutschen Reichstage die Form, in welcher ein Gegenstand, über den der Reichstag verhandeln sollte, zu dessen Kenntniß gebracht wurde; ein derartiger Gegenstand kam zuerst an Kurmainz als des Reiches Erzkanzlei u. ward daselbst den Kanzlisten der übrigen Reichstagsabtheilungen in die Feder dictirt (daher der Name D.). Loco dictaturae (statt des Dictirens), die Verbreitung einer Schrift durch den Druck in nur wenig Exemplaren an bestimmte Personen, so daß dieselbe nicht veröffentlicht wird. Dicterien, lat., Witzsprüche. Diction, lat., Ausdrucksweise, Schreibart. Dictionnaire (frz. –nähr), Wörterbuch; D. de poche (– de posch), Taschenwörterbuch. Dictiren, einem anderen etwas vorsprechen, damit er es niederschreibe; befehlen. Dictum, lat., Ausspruch; d., factum, gesagt, gethan. Didaktik, griech.-deutsch, Lehr- oder Unterrichtswissenschaft, dann Kunst des Unterrichtes. Didaktisch, was zum Lehren gehört, belehrend; didaktisches Verfahren, Lehrart. Didaktische Poesie, s. Lehrgedicht. Didaktron, Lehrgeld, besonders das, welches die griech. Philosophen von ihren Schülern nahmen. Didaskalia, griech., Unterweisung; bei den Griechen Notizen über die Verfasser dramatischer Stücke, die Zeit ihrer Aufführung, ihren Erfolg etc. Didekaëdrisch, griech., zweimal zehnflächig. Diderot (frz. –dero), Denis, der 1713 zu Langres in der Champagne geb. Sohn eines Messerschmiedes, wurde ein guter Mathematiker und Physiker,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/380>, abgerufen am 25.06.2024.