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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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man gerne oder ungerne als einen der wichtigsten Hebel der d. L. anerkennen muß; der d. L. blühte seit der Zeit der Hohenstaufen nie mehr ein "augusteisch Zeitalter", es schützte sie niemals "eines Mediceers Güte"; das Mäcenat übte in Deutschland mit geringen Ausnahmen der Buchhandel, also im Grunde das große Publikum. Buchhändler gründeten die Zeitschriften, und in die Neige der besprochenen traurigen Periode fällt der Anfang der kritischen Zeitschriften, welche von so großem Einflusse auf den Gang der d. L. sein sollten. Dies zeigt sich alsbald bei dem Beginne der 6. Periode; Joh. Christoph Gottsched (1700 bis 1766), Professor in Leipzig, wirkte durch verschiedene Schriften (z. B. Kritische Dichtkunst, Redekunst, Deutsche Sprachkunst) offenbar wohlthätig, indem er auf Reinheit der Sprache drang und gegen den Lohensteinischen Schwulst eiferte. Es fehlte ihm jedoch das tiefere Verständniß der Sprache, außerdem alle poetische Anlage und da er nichtsdestoweniger seine Autorität nach allen Seiten hin geltend machen wollte, verwickelte er sich mit den Schweizern J. J. Bodmer u. J. J. Breitinger, welche die englische Poesie hervorhoben und mehr auf den Gehalt als die Norm der Poesie Rücksicht nehmen wollten, in einen sehr erbitterten Streit, der immer mehr Kämpfer gewann und zuletzt mit der Vernichtung der Gottschedschen Schule endigte; die kritische Zeitschrift "Bremer Beiträge" diente als Hauptbatterie gegen die Gottschedianer. Dieser Kampf war das Signal zu einer allgemeinen Thätigkeit; es erwachte ein poetisches Leben voll Frische, das um so mehr Anerkennung verdient, als dasselbe zum eigentlichen Herolde des wieder erwachten deutschen Selbstbewußtseins wurde. Damals dichteten Hagedorn, Haller, Liscow, Gellert, Rabener, J. Elias und J. A. Schlegel, Kästner, Kronegk, Gärtner, Cramer, Zachariä, Ebert, Schmidt, Giseke, Kreuz, Withof, Kleist, Gleim, Utz, Götz, Ramler, die Karschin, Weiße, J. G. Jakobi, S. Geßner. Die entscheidende Wendung erfolgte endlich durch 3 Männer: Klopstock, Wieland und Lessing. Der erste, ein hochbegabter poetischer Geist, zeigte den Deutschen die Bildungsfähigkeit ihrer Sprache für die strenge Form der ernstesten Gedankenrichtung und ihre Fähigkeit, das antike Metrum in seiner Mannigfaltigkeit anzunehmen; Wieland bewies, daß der deutschen Sprache möglich sei, die franz. leichte Bildung und Eleganz aus der Zeit Ludwigs XIV. wieder zu geben, ebenso gab er durch seinen "Oberon", durch seinen "Ritt ins alte romantische Land" die Anregung zu der neuen Romantik. Beide, Klopstock und Wieland, hatten viele Nachahmer; der eigentliche Befreier der d. L. von allen pedantischen Beschränkungen und Formen, so wie von der Sucht das Fremde nachzuahmen, war Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781). Er läuterte den Geschmack und bildete das Urtheil der Deutschen durch seine unübertreffliche Kritik, und lehrte sie dadurch, so wie durch seine dramatischen Arbeiten, die eigene geistige Kraft und die ihrer Sprache in ihrem ganzen Umfange kennen. Lessings Kritik wurde durch die kantische Philosophie unterstützt, welche zu gleicher Zeit die verschiedenen Systeme des In- und Auslandes niederwarf, während I. Gottfr. Herder bereits anfing auf den tiefen Gehalt der Volkspoesie hinzuweisen. Einen weiteren Fortschritt bezeichnet der Göttinger Dichterbund, von Heinrich Christ. Boje 1770 durch die Herausgabe des deutschen Musenalmanachs gestiftet; zu ihm gehörten: Boje, Hölty, Miller, Voß, die beiden Grafen Christian und Leopold v. Stolberg, Leisewitz, Gökingk, Gottfr. August Bürger, der Schöpfer der deutschen Ballade. Sie eröffneten die sog. Sturm- und Drangperiode, die ihren Gipfel und Abschluß in Göthe und Schiller erreichte; denn diese beiden großen Geister gelangten zu jener erhabenen Ruhe, welche den Werken der schöpferischen Kraft das Gepräge harmonischer Vollendung aufdrückt. An sie reihen sich die Humanitätsapostel J. Gottf. Herder und J. Paul Richter (Jean Paul) an, welchem letztern jedoch manche Nachläßigkeit und mancher mißlungene humoristische Versuch verziehen werden muß. In jeder Gattung der Poesie sind Meisterwerke

man gerne oder ungerne als einen der wichtigsten Hebel der d. L. anerkennen muß; der d. L. blühte seit der Zeit der Hohenstaufen nie mehr ein „augusteisch Zeitalter“, es schützte sie niemals „eines Mediceers Güte“; das Mäcenat übte in Deutschland mit geringen Ausnahmen der Buchhandel, also im Grunde das große Publikum. Buchhändler gründeten die Zeitschriften, und in die Neige der besprochenen traurigen Periode fällt der Anfang der kritischen Zeitschriften, welche von so großem Einflusse auf den Gang der d. L. sein sollten. Dies zeigt sich alsbald bei dem Beginne der 6. Periode; Joh. Christoph Gottsched (1700 bis 1766), Professor in Leipzig, wirkte durch verschiedene Schriften (z. B. Kritische Dichtkunst, Redekunst, Deutsche Sprachkunst) offenbar wohlthätig, indem er auf Reinheit der Sprache drang und gegen den Lohensteinischen Schwulst eiferte. Es fehlte ihm jedoch das tiefere Verständniß der Sprache, außerdem alle poetische Anlage und da er nichtsdestoweniger seine Autorität nach allen Seiten hin geltend machen wollte, verwickelte er sich mit den Schweizern J. J. Bodmer u. J. J. Breitinger, welche die englische Poesie hervorhoben und mehr auf den Gehalt als die Norm der Poesie Rücksicht nehmen wollten, in einen sehr erbitterten Streit, der immer mehr Kämpfer gewann und zuletzt mit der Vernichtung der Gottschedschen Schule endigte; die kritische Zeitschrift „Bremer Beiträge“ diente als Hauptbatterie gegen die Gottschedianer. Dieser Kampf war das Signal zu einer allgemeinen Thätigkeit; es erwachte ein poetisches Leben voll Frische, das um so mehr Anerkennung verdient, als dasselbe zum eigentlichen Herolde des wieder erwachten deutschen Selbstbewußtseins wurde. Damals dichteten Hagedorn, Haller, Liscow, Gellert, Rabener, J. Elias und J. A. Schlegel, Kästner, Kronegk, Gärtner, Cramer, Zachariä, Ebert, Schmidt, Giseke, Kreuz, Withof, Kleist, Gleim, Utz, Götz, Ramler, die Karschin, Weiße, J. G. Jakobi, S. Geßner. Die entscheidende Wendung erfolgte endlich durch 3 Männer: Klopstock, Wieland und Lessing. Der erste, ein hochbegabter poetischer Geist, zeigte den Deutschen die Bildungsfähigkeit ihrer Sprache für die strenge Form der ernstesten Gedankenrichtung und ihre Fähigkeit, das antike Metrum in seiner Mannigfaltigkeit anzunehmen; Wieland bewies, daß der deutschen Sprache möglich sei, die franz. leichte Bildung und Eleganz aus der Zeit Ludwigs XIV. wieder zu geben, ebenso gab er durch seinen „Oberon“, durch seinen „Ritt ins alte romantische Land“ die Anregung zu der neuen Romantik. Beide, Klopstock und Wieland, hatten viele Nachahmer; der eigentliche Befreier der d. L. von allen pedantischen Beschränkungen und Formen, so wie von der Sucht das Fremde nachzuahmen, war Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781). Er läuterte den Geschmack und bildete das Urtheil der Deutschen durch seine unübertreffliche Kritik, und lehrte sie dadurch, so wie durch seine dramatischen Arbeiten, die eigene geistige Kraft und die ihrer Sprache in ihrem ganzen Umfange kennen. Lessings Kritik wurde durch die kantische Philosophie unterstützt, welche zu gleicher Zeit die verschiedenen Systeme des In- und Auslandes niederwarf, während I. Gottfr. Herder bereits anfing auf den tiefen Gehalt der Volkspoesie hinzuweisen. Einen weiteren Fortschritt bezeichnet der Göttinger Dichterbund, von Heinrich Christ. Boje 1770 durch die Herausgabe des deutschen Musenalmanachs gestiftet; zu ihm gehörten: Boje, Hölty, Miller, Voß, die beiden Grafen Christian und Leopold v. Stolberg, Leisewitz, Gökingk, Gottfr. August Bürger, der Schöpfer der deutschen Ballade. Sie eröffneten die sog. Sturm- und Drangperiode, die ihren Gipfel und Abschluß in Göthe und Schiller erreichte; denn diese beiden großen Geister gelangten zu jener erhabenen Ruhe, welche den Werken der schöpferischen Kraft das Gepräge harmonischer Vollendung aufdrückt. An sie reihen sich die Humanitätsapostel J. Gottf. Herder und J. Paul Richter (Jean Paul) an, welchem letztern jedoch manche Nachläßigkeit und mancher mißlungene humoristische Versuch verziehen werden muß. In jeder Gattung der Poesie sind Meisterwerke

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[345/0346] man gerne oder ungerne als einen der wichtigsten Hebel der d. L. anerkennen muß; der d. L. blühte seit der Zeit der Hohenstaufen nie mehr ein „augusteisch Zeitalter“, es schützte sie niemals „eines Mediceers Güte“; das Mäcenat übte in Deutschland mit geringen Ausnahmen der Buchhandel, also im Grunde das große Publikum. Buchhändler gründeten die Zeitschriften, und in die Neige der besprochenen traurigen Periode fällt der Anfang der kritischen Zeitschriften, welche von so großem Einflusse auf den Gang der d. L. sein sollten. Dies zeigt sich alsbald bei dem Beginne der 6. Periode; Joh. Christoph Gottsched (1700 bis 1766), Professor in Leipzig, wirkte durch verschiedene Schriften (z. B. Kritische Dichtkunst, Redekunst, Deutsche Sprachkunst) offenbar wohlthätig, indem er auf Reinheit der Sprache drang und gegen den Lohensteinischen Schwulst eiferte. Es fehlte ihm jedoch das tiefere Verständniß der Sprache, außerdem alle poetische Anlage und da er nichtsdestoweniger seine Autorität nach allen Seiten hin geltend machen wollte, verwickelte er sich mit den Schweizern J. J. Bodmer u. J. J. Breitinger, welche die englische Poesie hervorhoben und mehr auf den Gehalt als die Norm der Poesie Rücksicht nehmen wollten, in einen sehr erbitterten Streit, der immer mehr Kämpfer gewann und zuletzt mit der Vernichtung der Gottschedschen Schule endigte; die kritische Zeitschrift „Bremer Beiträge“ diente als Hauptbatterie gegen die Gottschedianer. Dieser Kampf war das Signal zu einer allgemeinen Thätigkeit; es erwachte ein poetisches Leben voll Frische, das um so mehr Anerkennung verdient, als dasselbe zum eigentlichen Herolde des wieder erwachten deutschen Selbstbewußtseins wurde. Damals dichteten Hagedorn, Haller, Liscow, Gellert, Rabener, J. Elias und J. A. Schlegel, Kästner, Kronegk, Gärtner, Cramer, Zachariä, Ebert, Schmidt, Giseke, Kreuz, Withof, Kleist, Gleim, Utz, Götz, Ramler, die Karschin, Weiße, J. G. Jakobi, S. Geßner. Die entscheidende Wendung erfolgte endlich durch 3 Männer: Klopstock, Wieland und Lessing. Der erste, ein hochbegabter poetischer Geist, zeigte den Deutschen die Bildungsfähigkeit ihrer Sprache für die strenge Form der ernstesten Gedankenrichtung und ihre Fähigkeit, das antike Metrum in seiner Mannigfaltigkeit anzunehmen; Wieland bewies, daß der deutschen Sprache möglich sei, die franz. leichte Bildung und Eleganz aus der Zeit Ludwigs XIV. wieder zu geben, ebenso gab er durch seinen „Oberon“, durch seinen „Ritt ins alte romantische Land“ die Anregung zu der neuen Romantik. Beide, Klopstock und Wieland, hatten viele Nachahmer; der eigentliche Befreier der d. L. von allen pedantischen Beschränkungen und Formen, so wie von der Sucht das Fremde nachzuahmen, war Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781). Er läuterte den Geschmack und bildete das Urtheil der Deutschen durch seine unübertreffliche Kritik, und lehrte sie dadurch, so wie durch seine dramatischen Arbeiten, die eigene geistige Kraft und die ihrer Sprache in ihrem ganzen Umfange kennen. Lessings Kritik wurde durch die kantische Philosophie unterstützt, welche zu gleicher Zeit die verschiedenen Systeme des In- und Auslandes niederwarf, während I. Gottfr. Herder bereits anfing auf den tiefen Gehalt der Volkspoesie hinzuweisen. Einen weiteren Fortschritt bezeichnet der Göttinger Dichterbund, von Heinrich Christ. Boje 1770 durch die Herausgabe des deutschen Musenalmanachs gestiftet; zu ihm gehörten: Boje, Hölty, Miller, Voß, die beiden Grafen Christian und Leopold v. Stolberg, Leisewitz, Gökingk, Gottfr. August Bürger, der Schöpfer der deutschen Ballade. Sie eröffneten die sog. Sturm- und Drangperiode, die ihren Gipfel und Abschluß in Göthe und Schiller erreichte; denn diese beiden großen Geister gelangten zu jener erhabenen Ruhe, welche den Werken der schöpferischen Kraft das Gepräge harmonischer Vollendung aufdrückt. An sie reihen sich die Humanitätsapostel J. Gottf. Herder und J. Paul Richter (Jean Paul) an, welchem letztern jedoch manche Nachläßigkeit und mancher mißlungene humoristische Versuch verziehen werden muß. In jeder Gattung der Poesie sind Meisterwerke

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/346>, abgerufen am 01.07.2024.