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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Insel zur Welt gekommen sein soll; sein Tempel war einer der prächtigsten, mit einem Orakel, ein sehr besuchter Wallfahrtsort. D. galt als so heilig, daß es sogar von den Persern unberührt blieb; es war ein bedeutender Handelsplatz, besonders ein großer Sklavenmarkt. Die Bevölkerung war jonisch, seitdem die Karer von den Athenern vertrieben waren. Der Feldherr des Mithridates, Menophanes, plünderte D. und verkaufte die Einwohner; seitdem verödete es und heißt jetzt Dili.


Deloyal, frz.-deutsch, treulos, unredlich; Deloyalität, Treulosigkeit, Unredlichkeit.


Delphi, Stadt in Phokis in Mittelgriechenland und Sitz des berühmtesten Orakels der alten Welt; an erstere, amphitheatralisch am Abhange des Parnaß von Dorern erbaut, außer dem Apollotempel von andern Tempeln u. von vielen Säulen überragt, in der langdauernden Blüthezeit mit einem Umfang von 16 Stadien und ohne Mauern, weil von 3 Seiten durch jähe Abgründe geschützt, mahnt heutzutage noch der Flecken Castri, an das Orakel bereits jeder Schriftsteller des Alterthums. D. hieß so, weil laut Homers Hymnus Apollo zuerst in Gestalt eines Delphin kretensische Seefahrer bewog, Priester seines Orakels zu werden und den Tempel zu bauen. Als der uralte Tempel kurz vor den Perserkriegen abbrannte, baute Spintharos aus Korinth denselben mit 300 Talenten (über 11/2 Mill. Frk.) weit prächtiger wieder auf. Von dem Dreifuß herab ertheilte die in ekstatische Zustände versetzte Pythia, eine unbescholtene Jungfrau der Stadt, später eine Frau, ihre von den Priestern stets verstandenen, sorgfältig aufgezeichneten und den Orakelbegierigen gegen Geschenke ausgelegten Orakel. Die Form der Orakelsprüche war ursprünglich der Hexameter, der Inhalt fast immer zweideutig, doch stets vortrefflich gewählt. Die Hellenen glaubten Jahrhunderte dem Orakel, doch nicht immer den auslegenden Priestern und suchten diese häufig durch Geldgeschenke zur richtigen Auslegung zu bestimmen. Hat das Orakel auch wenig zur Einheit von Hellas beigetragen, so verhinderte es doch manches öffentliche Unglück od. Verbrechen. Beim Pythium ein Stein mit 2 Adlern, der Omphalos, den Nabel, d. h. vermeintlichen Mittelpunkt der Erde andeutend. D. war reich an andern Merkwürdigkeiten, z. B. das Grabmal des Neoptolem oder Pyrrhus, der Stuhl, worauf Pindar seine Hymnen auf Apollo sang u. A.; in der Nähe wurden die pythischen Spiele gefeiert. Das Orakel veranlaßte die Gründung einer der ältesten Depositenbanken (vgl. Banken) u. fand gläubige Besucher bis zu der Zeit Theodosius d. Gr., der ihm ein Ende machte.


Delphin, Delphinus, eine Gattung der Cetaceen oder fischartigen Säugethiere mit in beiden Kiefern deutlich ausgebildeten Zähnen; Körper cylindrisch, oft sehr groß, Schnauze fast durchgängig schnabelförmig. Die D.e leben gesellig in fast allen Meeren, sind sehr gefräßige und kühne Räuber. Bekannt ist ihre außerordentliche Schnelligkeit. Fleisch schlecht. Der gemeine D., D. Delphis, oben schwarz, unten weiß, 8-10' lang, mit hoher Rückenfloße; der D. der Alten; umschwärmt die Schiffe und ist besonders gewandt und schnell. Gehirn sehr ausgebildet, dem des Menschen ähnlich; in allen Meeren. Das Meerschwein, D. Phocaena, oben schwärzlich, unten weiß, 4-5' lang, mit stumpferm Kopf und Rückenfloße. In großen Truppen in allen Meeren. Der Beluga od. weiße D., D. Leucas, gelblich weiß, 20-25' lang, ohne Rückenfloße; im Eismeere, aus dem er zuweilen an südlichere Flußmündungen herabkommt. Der Blutzkopf, D. Orca (s. d. A.). - D., Name eines Sternbildes am nördl. Himmel, zwischen Adler und Pegasus.


Delphine, nannten die Alten wegen ihrer Gestalt metallene Maschinen, die zum Versenken der feindlichen Schiffe dienten. Ferner nannte man D. um ihrer Gestalt oder Verzierungen willen Leuchter oder Lampen, welche neben Kronleuchtern sehr früh in Kirchen aufkamen und auf den Vergleich der Kirche mit einem Schiffe anspielten.


Delphini, scil. in usum, s. Dauphin.

Insel zur Welt gekommen sein soll; sein Tempel war einer der prächtigsten, mit einem Orakel, ein sehr besuchter Wallfahrtsort. D. galt als so heilig, daß es sogar von den Persern unberührt blieb; es war ein bedeutender Handelsplatz, besonders ein großer Sklavenmarkt. Die Bevölkerung war jonisch, seitdem die Karer von den Athenern vertrieben waren. Der Feldherr des Mithridates, Menophanes, plünderte D. und verkaufte die Einwohner; seitdem verödete es und heißt jetzt Dili.


Deloyal, frz.-deutsch, treulos, unredlich; Deloyalität, Treulosigkeit, Unredlichkeit.


Delphi, Stadt in Phokis in Mittelgriechenland und Sitz des berühmtesten Orakels der alten Welt; an erstere, amphitheatralisch am Abhange des Parnaß von Dorern erbaut, außer dem Apollotempel von andern Tempeln u. von vielen Säulen überragt, in der langdauernden Blüthezeit mit einem Umfang von 16 Stadien und ohne Mauern, weil von 3 Seiten durch jähe Abgründe geschützt, mahnt heutzutage noch der Flecken Castri, an das Orakel bereits jeder Schriftsteller des Alterthums. D. hieß so, weil laut Homers Hymnus Apollo zuerst in Gestalt eines Delphin kretensische Seefahrer bewog, Priester seines Orakels zu werden und den Tempel zu bauen. Als der uralte Tempel kurz vor den Perserkriegen abbrannte, baute Spintharos aus Korinth denselben mit 300 Talenten (über 11/2 Mill. Frk.) weit prächtiger wieder auf. Von dem Dreifuß herab ertheilte die in ekstatische Zustände versetzte Pythia, eine unbescholtene Jungfrau der Stadt, später eine Frau, ihre von den Priestern stets verstandenen, sorgfältig aufgezeichneten und den Orakelbegierigen gegen Geschenke ausgelegten Orakel. Die Form der Orakelsprüche war ursprünglich der Hexameter, der Inhalt fast immer zweideutig, doch stets vortrefflich gewählt. Die Hellenen glaubten Jahrhunderte dem Orakel, doch nicht immer den auslegenden Priestern und suchten diese häufig durch Geldgeschenke zur richtigen Auslegung zu bestimmen. Hat das Orakel auch wenig zur Einheit von Hellas beigetragen, so verhinderte es doch manches öffentliche Unglück od. Verbrechen. Beim Pythium ein Stein mit 2 Adlern, der Omphalos, den Nabel, d. h. vermeintlichen Mittelpunkt der Erde andeutend. D. war reich an andern Merkwürdigkeiten, z. B. das Grabmal des Neoptolem oder Pyrrhus, der Stuhl, worauf Pindar seine Hymnen auf Apollo sang u. A.; in der Nähe wurden die pythischen Spiele gefeiert. Das Orakel veranlaßte die Gründung einer der ältesten Depositenbanken (vgl. Banken) u. fand gläubige Besucher bis zu der Zeit Theodosius d. Gr., der ihm ein Ende machte.


Delphin, Delphinus, eine Gattung der Cetaceen oder fischartigen Säugethiere mit in beiden Kiefern deutlich ausgebildeten Zähnen; Körper cylindrisch, oft sehr groß, Schnauze fast durchgängig schnabelförmig. Die D.e leben gesellig in fast allen Meeren, sind sehr gefräßige und kühne Räuber. Bekannt ist ihre außerordentliche Schnelligkeit. Fleisch schlecht. Der gemeine D., D. Delphis, oben schwarz, unten weiß, 8–10' lang, mit hoher Rückenfloße; der D. der Alten; umschwärmt die Schiffe und ist besonders gewandt und schnell. Gehirn sehr ausgebildet, dem des Menschen ähnlich; in allen Meeren. Das Meerschwein, D. Phocaena, oben schwärzlich, unten weiß, 4–5' lang, mit stumpferm Kopf und Rückenfloße. In großen Truppen in allen Meeren. Der Beluga od. weiße D., D. Leucas, gelblich weiß, 20–25' lang, ohne Rückenfloße; im Eismeere, aus dem er zuweilen an südlichere Flußmündungen herabkommt. Der Blutzkopf, D. Orca (s. d. A.). – D., Name eines Sternbildes am nördl. Himmel, zwischen Adler und Pegasus.


Delphine, nannten die Alten wegen ihrer Gestalt metallene Maschinen, die zum Versenken der feindlichen Schiffe dienten. Ferner nannte man D. um ihrer Gestalt oder Verzierungen willen Leuchter oder Lampen, welche neben Kronleuchtern sehr früh in Kirchen aufkamen und auf den Vergleich der Kirche mit einem Schiffe anspielten.


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[315/0316] Insel zur Welt gekommen sein soll; sein Tempel war einer der prächtigsten, mit einem Orakel, ein sehr besuchter Wallfahrtsort. D. galt als so heilig, daß es sogar von den Persern unberührt blieb; es war ein bedeutender Handelsplatz, besonders ein großer Sklavenmarkt. Die Bevölkerung war jonisch, seitdem die Karer von den Athenern vertrieben waren. Der Feldherr des Mithridates, Menophanes, plünderte D. und verkaufte die Einwohner; seitdem verödete es und heißt jetzt Dili. Deloyal, frz.-deutsch, treulos, unredlich; Deloyalität, Treulosigkeit, Unredlichkeit. Delphi, Stadt in Phokis in Mittelgriechenland und Sitz des berühmtesten Orakels der alten Welt; an erstere, amphitheatralisch am Abhange des Parnaß von Dorern erbaut, außer dem Apollotempel von andern Tempeln u. von vielen Säulen überragt, in der langdauernden Blüthezeit mit einem Umfang von 16 Stadien und ohne Mauern, weil von 3 Seiten durch jähe Abgründe geschützt, mahnt heutzutage noch der Flecken Castri, an das Orakel bereits jeder Schriftsteller des Alterthums. D. hieß so, weil laut Homers Hymnus Apollo zuerst in Gestalt eines Delphin kretensische Seefahrer bewog, Priester seines Orakels zu werden und den Tempel zu bauen. Als der uralte Tempel kurz vor den Perserkriegen abbrannte, baute Spintharos aus Korinth denselben mit 300 Talenten (über 11/2 Mill. Frk.) weit prächtiger wieder auf. Von dem Dreifuß herab ertheilte die in ekstatische Zustände versetzte Pythia, eine unbescholtene Jungfrau der Stadt, später eine Frau, ihre von den Priestern stets verstandenen, sorgfältig aufgezeichneten und den Orakelbegierigen gegen Geschenke ausgelegten Orakel. Die Form der Orakelsprüche war ursprünglich der Hexameter, der Inhalt fast immer zweideutig, doch stets vortrefflich gewählt. Die Hellenen glaubten Jahrhunderte dem Orakel, doch nicht immer den auslegenden Priestern und suchten diese häufig durch Geldgeschenke zur richtigen Auslegung zu bestimmen. Hat das Orakel auch wenig zur Einheit von Hellas beigetragen, so verhinderte es doch manches öffentliche Unglück od. Verbrechen. Beim Pythium ein Stein mit 2 Adlern, der Omphalos, den Nabel, d. h. vermeintlichen Mittelpunkt der Erde andeutend. D. war reich an andern Merkwürdigkeiten, z. B. das Grabmal des Neoptolem oder Pyrrhus, der Stuhl, worauf Pindar seine Hymnen auf Apollo sang u. A.; in der Nähe wurden die pythischen Spiele gefeiert. Das Orakel veranlaßte die Gründung einer der ältesten Depositenbanken (vgl. Banken) u. fand gläubige Besucher bis zu der Zeit Theodosius d. Gr., der ihm ein Ende machte. Delphin, Delphinus, eine Gattung der Cetaceen oder fischartigen Säugethiere mit in beiden Kiefern deutlich ausgebildeten Zähnen; Körper cylindrisch, oft sehr groß, Schnauze fast durchgängig schnabelförmig. Die D.e leben gesellig in fast allen Meeren, sind sehr gefräßige und kühne Räuber. Bekannt ist ihre außerordentliche Schnelligkeit. Fleisch schlecht. Der gemeine D., D. Delphis, oben schwarz, unten weiß, 8–10' lang, mit hoher Rückenfloße; der D. der Alten; umschwärmt die Schiffe und ist besonders gewandt und schnell. Gehirn sehr ausgebildet, dem des Menschen ähnlich; in allen Meeren. Das Meerschwein, D. Phocaena, oben schwärzlich, unten weiß, 4–5' lang, mit stumpferm Kopf und Rückenfloße. In großen Truppen in allen Meeren. Der Beluga od. weiße D., D. Leucas, gelblich weiß, 20–25' lang, ohne Rückenfloße; im Eismeere, aus dem er zuweilen an südlichere Flußmündungen herabkommt. Der Blutzkopf, D. Orca (s. d. A.). – D., Name eines Sternbildes am nördl. Himmel, zwischen Adler und Pegasus. Delphine, nannten die Alten wegen ihrer Gestalt metallene Maschinen, die zum Versenken der feindlichen Schiffe dienten. Ferner nannte man D. um ihrer Gestalt oder Verzierungen willen Leuchter oder Lampen, welche neben Kronleuchtern sehr früh in Kirchen aufkamen und auf den Vergleich der Kirche mit einem Schiffe anspielten. Delphini, scil. in usum, s. Dauphin.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/316>, abgerufen am 18.06.2024.