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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Danima, Rechnungsmünze in türkisch Asien = 2 Sgr. 6 Pfg. = 71/2 kr. C.-M.


Danischmend, pers., Studierender des Korans.


Dank, Danek, pers. Rechnungsmünze = 41/2 Pfg. = 1 kr. C.-M.


Dankelmann, Eberhard Christoph, Balthasar, Freiherr von, geb. 1643 in der Grafschaft Lingen, Erzieher des Prinzen Friedrich, ältesten Sohnes des großen Churfürsten von Brandenburg, später Minister desselben, widerrieth die Annahme der Königswürde, fiel 1697 in Ungnade, kam in das Gefängniß, schlug eine Befreiung aus demselben durch königl. Gnade aus u. verlangte Gerechtigkeit, daher blieb er bis zur Thronbesteigung Friedrich Wilhelms I. sitzen, kam dann wieder an den Hof und starb 1722.


Dankopfer, s. Opfer.


Dannecker, Johann Heinrich von, geb. 1758 zu Waldenbuch bei Stuttgart, kam 1771 an die Karlsschule, wo er sich für die Bildhauerkunst entschied, ward 1780 Hofbildhauer bei Herzog Karl, vollendete seine künstlerische Ausbildung in Paris unter Pajou von 1783 bis 85, nachher in Rom unter Canovas Leitung. Nach seiner Rückkehr 1790 ward er Professor der bildenden Künste an der Karlsakademie. Die erste Periode seines künstlerischen Schaffens umfaßt besonders mythische Darstellungen, sodann Porträtbüsten, von ersteren Ceres und Bacchus, noch in Rom ausgeführt, Sappho (jetzt in Monrepos), 2 Opferdienerinen, Ariadne auf dem Panther ruhend, 1809, das beste aus dieser Reihe (im Besitze des Bankier Bethmann in Frankfurt), Amor (im königl. Schloß in Stuttgart), Psyche; von letztern besonders die Büsten des Erzherzogs Karl, seines ehemaligen Mitschülers Schiller, Lavaters, Glucks etc. Später die Mythe verlassend wandte er sich zu christlichen Darstellungen; seinen Christus arbeitete er in 2 Exemplaren, das erste, 1824 vollendet, kam nach Rußland, das zweite vollendete er 1831 für den Fürsten von Thurn u. Taxis; zwischen beide fällt die noch gelungenere Statue des Evangelisten Johannes, 1826, in der Kapelle auf dem Rothenberg. Sein Entwurf des Schillerdenkmales fand leider keine Gnade bei seinen Landsleuten und mußte dem Thorwaldsen'schen weichen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er bei durch Krankheit geschwächtem Geiste ohne bedeutende künstlerische Thätigkeit und st. 1841.


Dannenberg, hannov. Grafschaft u. Stadt in der Landdrostei Lüneburg mit 1800 E., Handel mit Landesproducten, Garn und Leinwand, Bier- u. Branntweinbrennereien; Elbschiffahrt.


Dannenmayer, Mathias, kathol. Kirchenhistoriker der josephinischen Zeit, geb. 1744 zu Oepfingen bei Ehingen an der Donau, studierte zu Ehingen, Augsburg und Freiburg im Breisgau, wo er Doctor der Theologie, 1778 Professor der Polemik, 1779 der Kirchengeschichte wurde. Joseph II. berief D. 1786 nach Wien, wo er auch als Hof-Büchercensor und theolog. Examinator wirkte, endlich durch die Ernennung zum Custos der Universitätsbibliothek seiner Professur enthoben wurde und 1805 st. Unter seinen lateinisch geschriebenen, aber zeitgemäß eingerichteten Schriften erhielten die "Institutiones hist. eccles. N. Test., Viennae 1788", 2 Bde. 2. Aufl. 1806, den vom Kaiser ausgesetzten Preis von 100 Dukaten und blieben viele Jahre hindurch Lehrbuch für Kirchengeschichte. Deutsche Bearbeitung als "Leitfaden der Kirchengeschichte", Rottweil 1827-28, 4 Bde.


Danstatesheep (Dänstehtschihp), Haideschaf in Nordengland.


Dantan (Dangtang), Jean Pierre, franz. Bildhauer, geb. 1800 zu Paris, bildete sich unter Bosio, besuchte Italien, wo er sich ganz für das Porträt entschied. In Rom arbeitete er die Büste Pius VIII. 1830 nach Paris zurückgekehrt erwarb er sich bald ausgebreiteten Ruf durch seine Statuetten, karikirte Porträte, gewöhnlich Chargen genannt; besonders gerne wählte er Engländer. Daneben lieferte er kleine Gypsbüsten von fast allen Celebritäten Frankreichs, sowie eine Menge großer Büsten. Von seinen Statuetten sind besonders zu erwähnen die Talleyrands, Wellingtons,


Danima, Rechnungsmünze in türkisch Asien = 2 Sgr. 6 Pfg. = 71/2 kr. C.-M.


Danischmend, pers., Studierender des Korans.


Dank, Danek, pers. Rechnungsmünze = 41/2 Pfg. = 1 kr. C.-M.


Dankelmann, Eberhard Christoph, Balthasar, Freiherr von, geb. 1643 in der Grafschaft Lingen, Erzieher des Prinzen Friedrich, ältesten Sohnes des großen Churfürsten von Brandenburg, später Minister desselben, widerrieth die Annahme der Königswürde, fiel 1697 in Ungnade, kam in das Gefängniß, schlug eine Befreiung aus demselben durch königl. Gnade aus u. verlangte Gerechtigkeit, daher blieb er bis zur Thronbesteigung Friedrich Wilhelms I. sitzen, kam dann wieder an den Hof und starb 1722.


Dankopfer, s. Opfer.


Dannecker, Johann Heinrich von, geb. 1758 zu Waldenbuch bei Stuttgart, kam 1771 an die Karlsschule, wo er sich für die Bildhauerkunst entschied, ward 1780 Hofbildhauer bei Herzog Karl, vollendete seine künstlerische Ausbildung in Paris unter Pajou von 1783 bis 85, nachher in Rom unter Canovas Leitung. Nach seiner Rückkehr 1790 ward er Professor der bildenden Künste an der Karlsakademie. Die erste Periode seines künstlerischen Schaffens umfaßt besonders mythische Darstellungen, sodann Porträtbüsten, von ersteren Ceres und Bacchus, noch in Rom ausgeführt, Sappho (jetzt in Monrepos), 2 Opferdienerinen, Ariadne auf dem Panther ruhend, 1809, das beste aus dieser Reihe (im Besitze des Bankier Bethmann in Frankfurt), Amor (im königl. Schloß in Stuttgart), Psyche; von letztern besonders die Büsten des Erzherzogs Karl, seines ehemaligen Mitschülers Schiller, Lavaters, Glucks etc. Später die Mythe verlassend wandte er sich zu christlichen Darstellungen; seinen Christus arbeitete er in 2 Exemplaren, das erste, 1824 vollendet, kam nach Rußland, das zweite vollendete er 1831 für den Fürsten von Thurn u. Taxis; zwischen beide fällt die noch gelungenere Statue des Evangelisten Johannes, 1826, in der Kapelle auf dem Rothenberg. Sein Entwurf des Schillerdenkmales fand leider keine Gnade bei seinen Landsleuten und mußte dem Thorwaldsenʼschen weichen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er bei durch Krankheit geschwächtem Geiste ohne bedeutende künstlerische Thätigkeit und st. 1841.


Dannenberg, hannov. Grafschaft u. Stadt in der Landdrostei Lüneburg mit 1800 E., Handel mit Landesproducten, Garn und Leinwand, Bier- u. Branntweinbrennereien; Elbschiffahrt.


Dannenmayer, Mathias, kathol. Kirchenhistoriker der josephinischen Zeit, geb. 1744 zu Oepfingen bei Ehingen an der Donau, studierte zu Ehingen, Augsburg und Freiburg im Breisgau, wo er Doctor der Theologie, 1778 Professor der Polemik, 1779 der Kirchengeschichte wurde. Joseph II. berief D. 1786 nach Wien, wo er auch als Hof-Büchercensor und theolog. Examinator wirkte, endlich durch die Ernennung zum Custos der Universitätsbibliothek seiner Professur enthoben wurde und 1805 st. Unter seinen lateinisch geschriebenen, aber zeitgemäß eingerichteten Schriften erhielten die „Institutiones hist. eccles. N. Test., Viennae 1788“, 2 Bde. 2. Aufl. 1806, den vom Kaiser ausgesetzten Preis von 100 Dukaten und blieben viele Jahre hindurch Lehrbuch für Kirchengeschichte. Deutsche Bearbeitung als „Leitfaden der Kirchengeschichte“, Rottweil 1827–28, 4 Bde.


Danstatesheep (Dänstehtschihp), Haideschaf in Nordengland.


Dantan (Dangtang), Jean Pierre, franz. Bildhauer, geb. 1800 zu Paris, bildete sich unter Bosio, besuchte Italien, wo er sich ganz für das Porträt entschied. In Rom arbeitete er die Büste Pius VIII. 1830 nach Paris zurückgekehrt erwarb er sich bald ausgebreiteten Ruf durch seine Statuetten, karikirte Porträte, gewöhnlich Chargen genannt; besonders gerne wählte er Engländer. Daneben lieferte er kleine Gypsbüsten von fast allen Celebritäten Frankreichs, sowie eine Menge großer Büsten. Von seinen Statuetten sind besonders zu erwähnen die Talleyrands, Wellingtons,

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[281/0282] Danima, Rechnungsmünze in türkisch Asien = 2 Sgr. 6 Pfg. = 71/2 kr. C.-M. Danischmend, pers., Studierender des Korans. Dank, Danek, pers. Rechnungsmünze = 41/2 Pfg. = 1 kr. C.-M. Dankelmann, Eberhard Christoph, Balthasar, Freiherr von, geb. 1643 in der Grafschaft Lingen, Erzieher des Prinzen Friedrich, ältesten Sohnes des großen Churfürsten von Brandenburg, später Minister desselben, widerrieth die Annahme der Königswürde, fiel 1697 in Ungnade, kam in das Gefängniß, schlug eine Befreiung aus demselben durch königl. Gnade aus u. verlangte Gerechtigkeit, daher blieb er bis zur Thronbesteigung Friedrich Wilhelms I. sitzen, kam dann wieder an den Hof und starb 1722. Dankopfer, s. Opfer. Dannecker, Johann Heinrich von, geb. 1758 zu Waldenbuch bei Stuttgart, kam 1771 an die Karlsschule, wo er sich für die Bildhauerkunst entschied, ward 1780 Hofbildhauer bei Herzog Karl, vollendete seine künstlerische Ausbildung in Paris unter Pajou von 1783 bis 85, nachher in Rom unter Canovas Leitung. Nach seiner Rückkehr 1790 ward er Professor der bildenden Künste an der Karlsakademie. Die erste Periode seines künstlerischen Schaffens umfaßt besonders mythische Darstellungen, sodann Porträtbüsten, von ersteren Ceres und Bacchus, noch in Rom ausgeführt, Sappho (jetzt in Monrepos), 2 Opferdienerinen, Ariadne auf dem Panther ruhend, 1809, das beste aus dieser Reihe (im Besitze des Bankier Bethmann in Frankfurt), Amor (im königl. Schloß in Stuttgart), Psyche; von letztern besonders die Büsten des Erzherzogs Karl, seines ehemaligen Mitschülers Schiller, Lavaters, Glucks etc. Später die Mythe verlassend wandte er sich zu christlichen Darstellungen; seinen Christus arbeitete er in 2 Exemplaren, das erste, 1824 vollendet, kam nach Rußland, das zweite vollendete er 1831 für den Fürsten von Thurn u. Taxis; zwischen beide fällt die noch gelungenere Statue des Evangelisten Johannes, 1826, in der Kapelle auf dem Rothenberg. Sein Entwurf des Schillerdenkmales fand leider keine Gnade bei seinen Landsleuten und mußte dem Thorwaldsenʼschen weichen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er bei durch Krankheit geschwächtem Geiste ohne bedeutende künstlerische Thätigkeit und st. 1841. Dannenberg, hannov. Grafschaft u. Stadt in der Landdrostei Lüneburg mit 1800 E., Handel mit Landesproducten, Garn und Leinwand, Bier- u. Branntweinbrennereien; Elbschiffahrt. Dannenmayer, Mathias, kathol. Kirchenhistoriker der josephinischen Zeit, geb. 1744 zu Oepfingen bei Ehingen an der Donau, studierte zu Ehingen, Augsburg und Freiburg im Breisgau, wo er Doctor der Theologie, 1778 Professor der Polemik, 1779 der Kirchengeschichte wurde. Joseph II. berief D. 1786 nach Wien, wo er auch als Hof-Büchercensor und theolog. Examinator wirkte, endlich durch die Ernennung zum Custos der Universitätsbibliothek seiner Professur enthoben wurde und 1805 st. Unter seinen lateinisch geschriebenen, aber zeitgemäß eingerichteten Schriften erhielten die „Institutiones hist. eccles. N. Test., Viennae 1788“, 2 Bde. 2. Aufl. 1806, den vom Kaiser ausgesetzten Preis von 100 Dukaten und blieben viele Jahre hindurch Lehrbuch für Kirchengeschichte. Deutsche Bearbeitung als „Leitfaden der Kirchengeschichte“, Rottweil 1827–28, 4 Bde. Danstatesheep (Dänstehtschihp), Haideschaf in Nordengland. Dantan (Dangtang), Jean Pierre, franz. Bildhauer, geb. 1800 zu Paris, bildete sich unter Bosio, besuchte Italien, wo er sich ganz für das Porträt entschied. In Rom arbeitete er die Büste Pius VIII. 1830 nach Paris zurückgekehrt erwarb er sich bald ausgebreiteten Ruf durch seine Statuetten, karikirte Porträte, gewöhnlich Chargen genannt; besonders gerne wählte er Engländer. Daneben lieferte er kleine Gypsbüsten von fast allen Celebritäten Frankreichs, sowie eine Menge großer Büsten. Von seinen Statuetten sind besonders zu erwähnen die Talleyrands, Wellingtons,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/282>, abgerufen am 23.11.2024.