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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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nach Pferdekräften bestimmt. - Lardner "die Dampfmaschine" aus dem Engl. 1834, 4. Aufl.; Bernoulli "die Dampfmaschinenlehre" 1843.


Dampfmesser, Manometer, Vorrichtung, um jeden Augenblick die Spannung des im Kessel erzeugten Dampfes zu erkennen; entweder eine Quecksilbersäule (Barometer), nach deren Höhe man den Druck des Dampfes berechnet, od. eine Spiralfeder, welche gegen ein dem Dampfdrucke ausgesetztes Ventil drückt.


Dampfpflug, Pflug, der durch Dampfkraft getrieben wird, ein Werkzeug, das in England schon vielfach, aber noch immer nicht zu einer entsprechenden Wirksamkeit hergestellt wurde.


Dampfschiff. Die erste Anwendung der Dampfkraft fand zur Fortbewegung von Schiffen vermittelst Schaufelrädern durch Blasco de Garay 1543 statt, u. nachdem sein Versuch ohne weitere Ausbildung zu erhalten vergessen war, erneuerten ihn 1736 Hulls, 1775 Perier, 1788 Fitch u. a. ohne zureichenden Erfolg; erst Robert Fulton, ein Irländer, baute 1807 den Clermont von 20 Pferdekräften, der die Probe bestand. Seitdem hat sich die D. fahrt riesenmäßig entwickelt und seit 1838 das D. Sirius die Fahrten über den atlant. Ocean eröffnete, sind Amerika und Europa einander auf 7-11 Tagreisen nahe gerückt. Eben so scheint die Erbauung von Dampflinienschiffen und Fregatten dem Seekrieg eine ganz andere Gestalt gegeben zu haben. - Die Maschinerie des D.es ist ziemlich einfach. Der Dampfkessel mit den Cylindern nimmt den mittleren Schiffsraum ein und dreht eine eiserne Welle um u. dadurch die außerhalb des Schiffes an sie befestigten Schaufelräder, neuerer Zeit besonders bei Kriegsschiffen statt derselben eine archimedische Schraube.


Dampfwäsche, ein dem Dampfbleichen ähnliches Waschverfahren. Die mit Lauge und Seife durchtränkte Wäsche wird in einem geschlossenen hölzernen Gefäße der Wirkung des einströmenden Dampfes ausgesetzt. Nach Verlauf einiger Stunden wird die Wäsche herausgenommen u. wie gewöhnlich in Wasser ausgespült. Der Dampf, der auch bei geringerer Spannung eine viel höhere Temperatur als kochendes Wasser anzunehmen fähig ist, dringt tiefer in das Gewebe der Wäsche ein und löst die animalischen und vegetabilischen Stoffe besser auf; zugleich ist dieses Verfahren mit bedeutender Ersparniß an Brennmaterial u. Seife sowie mit größerer Schonung der Wäsche verbunden. Besonders von Chaptal vervollkommnet.


Dampfwagen, Wagen durch Dampfkraft getrieben; die Locomotive (s. d. Art.) auf der Eisenbahn ist bisher die einzige Art, denn es ist noch nicht gelungen, D. für die gewöhnlichen Landstraßen zu bauen.


Dampier (Dämpier), Wilhelm, geb. 1652 zu East-Coker in der engl. Grafschaft Sommerset, diente zuerst als gemeiner engl. Matrose, dann als Soldat, hierauf in verschiedenen Verhältnissen in den Colonien. Das ruhige Leben behagte ihm nicht u. er wurde Flibustier, machte viele Raubzüge mit, entfloh seinen Genossen, wurde holländ. Kanonier in Bencoelen, desertirte, kam nach England zurück und beschrieb seine Abenteuer; das Buch machte Aufsehen und die Regierung auf ihn aufmerksam. Sie schickte ihn als Befehlshaber eines Schiffes auf eine Entdeckungsreise in das stille Weltmeer. Er erforschte Timor, einzelne Küstenstriche von Neuguinea, entdeckte Neubritannien und die nach ihm benannte Straße zwischen Neuguinea und Neubritannien, sowie die nach ihm benannten Inseln u. viele andere. 1704 und 1708 und die folgenden Jahre machte er wieder Fahrten in den stillen Ocean; sein Todesjahr ist unbekannt. D. war nicht nur ein Seemann, der andern den Weg bahnte, sondern auch ein beobachtender u. scharfsinniger Naturkundiger, daher Brown ihm zu Ehren eine Pflanzengattung Dampiera nannte.


Dampierre (frz. Dangpiähr), Heinrich Duval, Graf von, Lothringer, geb. um 1560, diente dem Kaiser gegen die Türken, Bocskai, Bethlen Gabor, gegen die aufständischen Böhmen, rettete durch die Entsendung einer Reiterabtheilung Kaiser Ferdinand II. vor dem Drängen des rebellischen Adels, focht gegen Mansfeld

nach Pferdekräften bestimmt. – Lardner „die Dampfmaschine“ aus dem Engl. 1834, 4. Aufl.; Bernoulli „die Dampfmaschinenlehre“ 1843.


Dampfmesser, Manometer, Vorrichtung, um jeden Augenblick die Spannung des im Kessel erzeugten Dampfes zu erkennen; entweder eine Quecksilbersäule (Barometer), nach deren Höhe man den Druck des Dampfes berechnet, od. eine Spiralfeder, welche gegen ein dem Dampfdrucke ausgesetztes Ventil drückt.


Dampfpflug, Pflug, der durch Dampfkraft getrieben wird, ein Werkzeug, das in England schon vielfach, aber noch immer nicht zu einer entsprechenden Wirksamkeit hergestellt wurde.


Dampfschiff. Die erste Anwendung der Dampfkraft fand zur Fortbewegung von Schiffen vermittelst Schaufelrädern durch Blasco de Garay 1543 statt, u. nachdem sein Versuch ohne weitere Ausbildung zu erhalten vergessen war, erneuerten ihn 1736 Hulls, 1775 Perier, 1788 Fitch u. a. ohne zureichenden Erfolg; erst Robert Fulton, ein Irländer, baute 1807 den Clermont von 20 Pferdekräften, der die Probe bestand. Seitdem hat sich die D. fahrt riesenmäßig entwickelt und seit 1838 das D. Sirius die Fahrten über den atlant. Ocean eröffnete, sind Amerika und Europa einander auf 7–11 Tagreisen nahe gerückt. Eben so scheint die Erbauung von Dampflinienschiffen und Fregatten dem Seekrieg eine ganz andere Gestalt gegeben zu haben. – Die Maschinerie des D.es ist ziemlich einfach. Der Dampfkessel mit den Cylindern nimmt den mittleren Schiffsraum ein und dreht eine eiserne Welle um u. dadurch die außerhalb des Schiffes an sie befestigten Schaufelräder, neuerer Zeit besonders bei Kriegsschiffen statt derselben eine archimedische Schraube.


Dampfwäsche, ein dem Dampfbleichen ähnliches Waschverfahren. Die mit Lauge und Seife durchtränkte Wäsche wird in einem geschlossenen hölzernen Gefäße der Wirkung des einströmenden Dampfes ausgesetzt. Nach Verlauf einiger Stunden wird die Wäsche herausgenommen u. wie gewöhnlich in Wasser ausgespült. Der Dampf, der auch bei geringerer Spannung eine viel höhere Temperatur als kochendes Wasser anzunehmen fähig ist, dringt tiefer in das Gewebe der Wäsche ein und löst die animalischen und vegetabilischen Stoffe besser auf; zugleich ist dieses Verfahren mit bedeutender Ersparniß an Brennmaterial u. Seife sowie mit größerer Schonung der Wäsche verbunden. Besonders von Chaptal vervollkommnet.


Dampfwagen, Wagen durch Dampfkraft getrieben; die Locomotive (s. d. Art.) auf der Eisenbahn ist bisher die einzige Art, denn es ist noch nicht gelungen, D. für die gewöhnlichen Landstraßen zu bauen.


Dampier (Dämpier), Wilhelm, geb. 1652 zu East-Coker in der engl. Grafschaft Sommerset, diente zuerst als gemeiner engl. Matrose, dann als Soldat, hierauf in verschiedenen Verhältnissen in den Colonien. Das ruhige Leben behagte ihm nicht u. er wurde Flibustier, machte viele Raubzüge mit, entfloh seinen Genossen, wurde holländ. Kanonier in Bencoelen, desertirte, kam nach England zurück und beschrieb seine Abenteuer; das Buch machte Aufsehen und die Regierung auf ihn aufmerksam. Sie schickte ihn als Befehlshaber eines Schiffes auf eine Entdeckungsreise in das stille Weltmeer. Er erforschte Timor, einzelne Küstenstriche von Neuguinea, entdeckte Neubritannien und die nach ihm benannte Straße zwischen Neuguinea und Neubritannien, sowie die nach ihm benannten Inseln u. viele andere. 1704 und 1708 und die folgenden Jahre machte er wieder Fahrten in den stillen Ocean; sein Todesjahr ist unbekannt. D. war nicht nur ein Seemann, der andern den Weg bahnte, sondern auch ein beobachtender u. scharfsinniger Naturkundiger, daher Brown ihm zu Ehren eine Pflanzengattung Dampiera nannte.


Dampierre (frz. Dangpiähr), Heinrich Duval, Graf von, Lothringer, geb. um 1560, diente dem Kaiser gegen die Türken, Bocskai, Bethlen Gabor, gegen die aufständischen Böhmen, rettete durch die Entsendung einer Reiterabtheilung Kaiser Ferdinand II. vor dem Drängen des rebellischen Adels, focht gegen Mansfeld

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[278/0279] nach Pferdekräften bestimmt. – Lardner „die Dampfmaschine“ aus dem Engl. 1834, 4. Aufl.; Bernoulli „die Dampfmaschinenlehre“ 1843. Dampfmesser, Manometer, Vorrichtung, um jeden Augenblick die Spannung des im Kessel erzeugten Dampfes zu erkennen; entweder eine Quecksilbersäule (Barometer), nach deren Höhe man den Druck des Dampfes berechnet, od. eine Spiralfeder, welche gegen ein dem Dampfdrucke ausgesetztes Ventil drückt. Dampfpflug, Pflug, der durch Dampfkraft getrieben wird, ein Werkzeug, das in England schon vielfach, aber noch immer nicht zu einer entsprechenden Wirksamkeit hergestellt wurde. Dampfschiff. Die erste Anwendung der Dampfkraft fand zur Fortbewegung von Schiffen vermittelst Schaufelrädern durch Blasco de Garay 1543 statt, u. nachdem sein Versuch ohne weitere Ausbildung zu erhalten vergessen war, erneuerten ihn 1736 Hulls, 1775 Perier, 1788 Fitch u. a. ohne zureichenden Erfolg; erst Robert Fulton, ein Irländer, baute 1807 den Clermont von 20 Pferdekräften, der die Probe bestand. Seitdem hat sich die D. fahrt riesenmäßig entwickelt und seit 1838 das D. Sirius die Fahrten über den atlant. Ocean eröffnete, sind Amerika und Europa einander auf 7–11 Tagreisen nahe gerückt. Eben so scheint die Erbauung von Dampflinienschiffen und Fregatten dem Seekrieg eine ganz andere Gestalt gegeben zu haben. – Die Maschinerie des D.es ist ziemlich einfach. Der Dampfkessel mit den Cylindern nimmt den mittleren Schiffsraum ein und dreht eine eiserne Welle um u. dadurch die außerhalb des Schiffes an sie befestigten Schaufelräder, neuerer Zeit besonders bei Kriegsschiffen statt derselben eine archimedische Schraube. Dampfwäsche, ein dem Dampfbleichen ähnliches Waschverfahren. Die mit Lauge und Seife durchtränkte Wäsche wird in einem geschlossenen hölzernen Gefäße der Wirkung des einströmenden Dampfes ausgesetzt. Nach Verlauf einiger Stunden wird die Wäsche herausgenommen u. wie gewöhnlich in Wasser ausgespült. Der Dampf, der auch bei geringerer Spannung eine viel höhere Temperatur als kochendes Wasser anzunehmen fähig ist, dringt tiefer in das Gewebe der Wäsche ein und löst die animalischen und vegetabilischen Stoffe besser auf; zugleich ist dieses Verfahren mit bedeutender Ersparniß an Brennmaterial u. Seife sowie mit größerer Schonung der Wäsche verbunden. Besonders von Chaptal vervollkommnet. Dampfwagen, Wagen durch Dampfkraft getrieben; die Locomotive (s. d. Art.) auf der Eisenbahn ist bisher die einzige Art, denn es ist noch nicht gelungen, D. für die gewöhnlichen Landstraßen zu bauen. Dampier (Dämpier), Wilhelm, geb. 1652 zu East-Coker in der engl. Grafschaft Sommerset, diente zuerst als gemeiner engl. Matrose, dann als Soldat, hierauf in verschiedenen Verhältnissen in den Colonien. Das ruhige Leben behagte ihm nicht u. er wurde Flibustier, machte viele Raubzüge mit, entfloh seinen Genossen, wurde holländ. Kanonier in Bencoelen, desertirte, kam nach England zurück und beschrieb seine Abenteuer; das Buch machte Aufsehen und die Regierung auf ihn aufmerksam. Sie schickte ihn als Befehlshaber eines Schiffes auf eine Entdeckungsreise in das stille Weltmeer. Er erforschte Timor, einzelne Küstenstriche von Neuguinea, entdeckte Neubritannien und die nach ihm benannte Straße zwischen Neuguinea und Neubritannien, sowie die nach ihm benannten Inseln u. viele andere. 1704 und 1708 und die folgenden Jahre machte er wieder Fahrten in den stillen Ocean; sein Todesjahr ist unbekannt. D. war nicht nur ein Seemann, der andern den Weg bahnte, sondern auch ein beobachtender u. scharfsinniger Naturkundiger, daher Brown ihm zu Ehren eine Pflanzengattung Dampiera nannte. Dampierre (frz. Dangpiähr), Heinrich Duval, Graf von, Lothringer, geb. um 1560, diente dem Kaiser gegen die Türken, Bocskai, Bethlen Gabor, gegen die aufständischen Böhmen, rettete durch die Entsendung einer Reiterabtheilung Kaiser Ferdinand II. vor dem Drängen des rebellischen Adels, focht gegen Mansfeld

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/279>, abgerufen am 23.11.2024.