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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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setzen; Composition, in der Musik die Erschaffung eines neuen Tonstückes, in der Malerei die Anordnung der Figuren und überhaupt aller Gegenstände eines Bildes; ein solcher Tonkünstler oder Maler ist C. od. Compositeur.


Comportabel, lat., verträglich, gesellschaftlich.


Compositae, die Familie der zusammengesetztblüthigen Pflanzen. Dieselbe macht Linnes 19. Klasse, die Syngenesia aus, daher auch der Namen Syngenesisten für dieselbe od. Synanthereen, weil bei allen die Staubbeutel mit einander verwachsen sind. C. heißen sie, weil bei ihnen eine große Anzahl Blüthen auf einem gemeinschaftlichen Blumenboden beisammen stehen. Die einzelnen einen solchen Blüthenkorb bildenden Blümchen sind nicht immer alle gleich gebaut. Alle zungen- oder bandförmigen oder sog. Strahlblumen sind solche, z. B. Cichorie oder Endivie, und dann sind dieselben auch alle zwitterblüthig (1 Staubweg und 5 Staubgefässe enthaltend), ferner alle röhrigen oder sogen. Scheibenblumen, z. B. bei allen Disteln, und in solchem Falle sind sie auch zwitterblüthig oder aber es ist ein Strahl und eine Scheibe vorhanden, d. h. röhrige, die Scheibe bildenden Blümchen sind umgeben von zungenförmigen, welche einen förmlichen Strahl um erstere bilden, wie bei After, wo Scheibe und Strahl keimfähige Samen tragen, Sonnenblume, wo nur die Scheibenblümchen fruchtbar, Ringelblume, wo nur die Strahlblumen fruchtbar sind. Nach diesen Verschiedenheiten hat Linne die Unterabtheilungen seiner Syngenesia gebildet, von der er, weil meist neben den Zwitterblüthen auch noch einzelne nur weibliche vorhanden und viele Blümchen auf dem gemeinschaftlichen Blumenboden beisammen sind, eine Polygamie annimmt; so gehören die cichorienähnlich gebildeten Blumen seiner gleichförmigen Polygamie (Polygamia aequalis) an; die distelähnlichen eben so; die asterähnlichen der überflüssigen (Polygamia superflua); die sonnenblumenähnlichen der vergeblichen (Polygamia frustranea); die ringelblumenähnlichen endlich der nothwendigen Polygamie (Polygamia necessaria), je nachdem eben die Strahlblüthen zur Erzielung von keimfähigem Samen entweder überflüssig oder vergeblich oder endlich nothwendig sind, weil in letzterem Falle die Scheibenblüthchen unfruchtbar bleiben. - Ziemlich entsprechend theilt die natürliche Anordnung die C. ab in Cichoriaceae (Cichorien ähnliche), Cynaceae od. Carduaceae (Distel ähnliche) und Radiatae oder Corymbiferae oder Asteraceae (After ähnliche), welche sodann wieder zerfallen in Heliantheae (Sonnenblumen ähnliche), Jacobeae (Kreuzkraut ähnliche), Anthemideae (Chamillen ähnliche) und Eupatorineae (Wasserdosten ähnliche). - Die C. bilden die größte Pflanzenfamilie unter den Phanerogamen und umfassen beinahe den zehnten Theil derselben; sie sind über die ganze Erde verbreitet, am häufigsten jedoch kommen sie in der nördl. gemäßigten Zone vor; die meisten sind krautartig, ein- oder mehrjährig, nur in den warmen Erdstrichen gibt es auch baumartige. - Viele sind Arzneipflanzen, andere werden zu verschiedenen ökonomischen Zwecken angebaut; endlich gehören manche und beliebte Zierpflanzen unserer Gärten hieher. - Die wichtigeren Arten unter den Cichoriaceae sind: die Cichorie (s. diese) und ihre Schwester, die Endivie (s. Salat); der Lattich oder Gartensalat (s. Salat), der Giftsalat (Lactuca virosa, narkotischen Milchsaft enthaltend und deßhalb officinell), Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica), der Löwenzahn (Leontodon Taraxacum, officinell). Unter den Asteraceae: der Huflattich (Tussilago Farfara, gegen Brustleiden officinell), Gartenaster (Aster chinensis und andere schöne Zierpflanzen), Georgine oder Dahlie (Georgina variabilis bekannte Zierpflanze aus Mexiko), Maßlieben od. Bellis (Bellis perennis, das gemeine Gänseblümchen, durch Cultur verändert, beliebte Einfassungspflanze), Alant (Inula Helenium), Tobinambu (Helianthus tuberosus, als Viehfutter im Großen cultivirt), Sonnenblume (Helianthus annuus, zu Oel nutzbar), Madia sativa

setzen; Composition, in der Musik die Erschaffung eines neuen Tonstückes, in der Malerei die Anordnung der Figuren und überhaupt aller Gegenstände eines Bildes; ein solcher Tonkünstler oder Maler ist C. od. Compositeur.


Comportabel, lat., verträglich, gesellschaftlich.


Compositae, die Familie der zusammengesetztblüthigen Pflanzen. Dieselbe macht Linnés 19. Klasse, die Syngenesia aus, daher auch der Namen Syngenesisten für dieselbe od. Synanthereen, weil bei allen die Staubbeutel mit einander verwachsen sind. C. heißen sie, weil bei ihnen eine große Anzahl Blüthen auf einem gemeinschaftlichen Blumenboden beisammen stehen. Die einzelnen einen solchen Blüthenkorb bildenden Blümchen sind nicht immer alle gleich gebaut. Alle zungen- oder bandförmigen oder sog. Strahlblumen sind solche, z. B. Cichorie oder Endivie, und dann sind dieselben auch alle zwitterblüthig (1 Staubweg und 5 Staubgefässe enthaltend), ferner alle röhrigen oder sogen. Scheibenblumen, z. B. bei allen Disteln, und in solchem Falle sind sie auch zwitterblüthig oder aber es ist ein Strahl und eine Scheibe vorhanden, d. h. röhrige, die Scheibe bildenden Blümchen sind umgeben von zungenförmigen, welche einen förmlichen Strahl um erstere bilden, wie bei After, wo Scheibe und Strahl keimfähige Samen tragen, Sonnenblume, wo nur die Scheibenblümchen fruchtbar, Ringelblume, wo nur die Strahlblumen fruchtbar sind. Nach diesen Verschiedenheiten hat Linné die Unterabtheilungen seiner Syngenesia gebildet, von der er, weil meist neben den Zwitterblüthen auch noch einzelne nur weibliche vorhanden und viele Blümchen auf dem gemeinschaftlichen Blumenboden beisammen sind, eine Polygamie annimmt; so gehören die cichorienähnlich gebildeten Blumen seiner gleichförmigen Polygamie (Polygamia aequalis) an; die distelähnlichen eben so; die asterähnlichen der überflüssigen (Polygamia superflua); die sonnenblumenähnlichen der vergeblichen (Polygamia frustranea); die ringelblumenähnlichen endlich der nothwendigen Polygamie (Polygamia necessaria), je nachdem eben die Strahlblüthen zur Erzielung von keimfähigem Samen entweder überflüssig oder vergeblich oder endlich nothwendig sind, weil in letzterem Falle die Scheibenblüthchen unfruchtbar bleiben. – Ziemlich entsprechend theilt die natürliche Anordnung die C. ab in Cichoriaceae (Cichorien ähnliche), Cynaceae od. Carduaceae (Distel ähnliche) und Radiatae oder Corymbiferae oder Asteraceae (After ähnliche), welche sodann wieder zerfallen in Heliantheae (Sonnenblumen ähnliche), Jacobeae (Kreuzkraut ähnliche), Anthemideae (Chamillen ähnliche) und Eupatorineae (Wasserdosten ähnliche). – Die C. bilden die größte Pflanzenfamilie unter den Phanerogamen und umfassen beinahe den zehnten Theil derselben; sie sind über die ganze Erde verbreitet, am häufigsten jedoch kommen sie in der nördl. gemäßigten Zone vor; die meisten sind krautartig, ein- oder mehrjährig, nur in den warmen Erdstrichen gibt es auch baumartige. – Viele sind Arzneipflanzen, andere werden zu verschiedenen ökonomischen Zwecken angebaut; endlich gehören manche und beliebte Zierpflanzen unserer Gärten hieher. – Die wichtigeren Arten unter den Cichoriaceae sind: die Cichorie (s. diese) und ihre Schwester, die Endivie (s. Salat); der Lattich oder Gartensalat (s. Salat), der Giftsalat (Lactuca virosa, narkotischen Milchsaft enthaltend und deßhalb officinell), Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica), der Löwenzahn (Leontodon Taraxacum, officinell). Unter den Asteraceae: der Huflattich (Tussilago Farfara, gegen Brustleiden officinell), Gartenaster (Aster chinensis und andere schöne Zierpflanzen), Georgine oder Dahlie (Georgina variabilis bekannte Zierpflanze aus Mexiko), Maßlieben od. Bellis (Bellis perennis, das gemeine Gänseblümchen, durch Cultur verändert, beliebte Einfassungspflanze), Alant (Inula Helenium), Tobinambu (Helianthus tuberosus, als Viehfutter im Großen cultivirt), Sonnenblume (Helianthus annuus, zu Oel nutzbar), Madia sativa

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[179/0180] setzen; Composition, in der Musik die Erschaffung eines neuen Tonstückes, in der Malerei die Anordnung der Figuren und überhaupt aller Gegenstände eines Bildes; ein solcher Tonkünstler oder Maler ist C. od. Compositeur. Comportabel, lat., verträglich, gesellschaftlich. Compositae, die Familie der zusammengesetztblüthigen Pflanzen. Dieselbe macht Linnés 19. Klasse, die Syngenesia aus, daher auch der Namen Syngenesisten für dieselbe od. Synanthereen, weil bei allen die Staubbeutel mit einander verwachsen sind. C. heißen sie, weil bei ihnen eine große Anzahl Blüthen auf einem gemeinschaftlichen Blumenboden beisammen stehen. Die einzelnen einen solchen Blüthenkorb bildenden Blümchen sind nicht immer alle gleich gebaut. Alle zungen- oder bandförmigen oder sog. Strahlblumen sind solche, z. B. Cichorie oder Endivie, und dann sind dieselben auch alle zwitterblüthig (1 Staubweg und 5 Staubgefässe enthaltend), ferner alle röhrigen oder sogen. Scheibenblumen, z. B. bei allen Disteln, und in solchem Falle sind sie auch zwitterblüthig oder aber es ist ein Strahl und eine Scheibe vorhanden, d. h. röhrige, die Scheibe bildenden Blümchen sind umgeben von zungenförmigen, welche einen förmlichen Strahl um erstere bilden, wie bei After, wo Scheibe und Strahl keimfähige Samen tragen, Sonnenblume, wo nur die Scheibenblümchen fruchtbar, Ringelblume, wo nur die Strahlblumen fruchtbar sind. Nach diesen Verschiedenheiten hat Linné die Unterabtheilungen seiner Syngenesia gebildet, von der er, weil meist neben den Zwitterblüthen auch noch einzelne nur weibliche vorhanden und viele Blümchen auf dem gemeinschaftlichen Blumenboden beisammen sind, eine Polygamie annimmt; so gehören die cichorienähnlich gebildeten Blumen seiner gleichförmigen Polygamie (Polygamia aequalis) an; die distelähnlichen eben so; die asterähnlichen der überflüssigen (Polygamia superflua); die sonnenblumenähnlichen der vergeblichen (Polygamia frustranea); die ringelblumenähnlichen endlich der nothwendigen Polygamie (Polygamia necessaria), je nachdem eben die Strahlblüthen zur Erzielung von keimfähigem Samen entweder überflüssig oder vergeblich oder endlich nothwendig sind, weil in letzterem Falle die Scheibenblüthchen unfruchtbar bleiben. – Ziemlich entsprechend theilt die natürliche Anordnung die C. ab in Cichoriaceae (Cichorien ähnliche), Cynaceae od. Carduaceae (Distel ähnliche) und Radiatae oder Corymbiferae oder Asteraceae (After ähnliche), welche sodann wieder zerfallen in Heliantheae (Sonnenblumen ähnliche), Jacobeae (Kreuzkraut ähnliche), Anthemideae (Chamillen ähnliche) und Eupatorineae (Wasserdosten ähnliche). – Die C. bilden die größte Pflanzenfamilie unter den Phanerogamen und umfassen beinahe den zehnten Theil derselben; sie sind über die ganze Erde verbreitet, am häufigsten jedoch kommen sie in der nördl. gemäßigten Zone vor; die meisten sind krautartig, ein- oder mehrjährig, nur in den warmen Erdstrichen gibt es auch baumartige. – Viele sind Arzneipflanzen, andere werden zu verschiedenen ökonomischen Zwecken angebaut; endlich gehören manche und beliebte Zierpflanzen unserer Gärten hieher. – Die wichtigeren Arten unter den Cichoriaceae sind: die Cichorie (s. diese) und ihre Schwester, die Endivie (s. Salat); der Lattich oder Gartensalat (s. Salat), der Giftsalat (Lactuca virosa, narkotischen Milchsaft enthaltend und deßhalb officinell), Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica), der Löwenzahn (Leontodon Taraxacum, officinell). Unter den Asteraceae: der Huflattich (Tussilago Farfara, gegen Brustleiden officinell), Gartenaster (Aster chinensis und andere schöne Zierpflanzen), Georgine oder Dahlie (Georgina variabilis bekannte Zierpflanze aus Mexiko), Maßlieben od. Bellis (Bellis perennis, das gemeine Gänseblümchen, durch Cultur verändert, beliebte Einfassungspflanze), Alant (Inula Helenium), Tobinambu (Helianthus tuberosus, als Viehfutter im Großen cultivirt), Sonnenblume (Helianthus annuus, zu Oel nutzbar), Madia sativa

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/180>, abgerufen am 17.05.2024.