Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

an der Küste Zanguebar: Pemba, Monsia u. Zanzibar, bewaldet u. fruchtbar.


Coca , span. Stadt in der Provinz Segovia, 700 E.; hier war Prinz Philipp Wilhelm von Oranien 28 Jahre lang gefangen. C. ist das Cauca der Alten, Geburtsort Theodosius des Gr.


Coca, Blätter des Erythroxylon Coca eines Rothholzes, Kaumittel der südamerikan. Indianer.


Cocagna (Kokanja), italien. Volksbelustigung an den 4 letzten Sonntagen des Carnevals, besonders im Erklettern mit Seife beschmierter Mastbäume bestehend. die ein mit Eßwaaren u. s. w. beladenes Gerüste tragen. Terra di C., Schlaraffenland.


Cocarde, farbige Bandschleife in Form einer Rosette auf dem Hute, zuerst Parteizeichen, später nationales Abzeichen.


Cocardengeflecht, Flechte, die von dem Mittelpunkte aus heilt, daß die Flechte einen Ring um die gesunde Stelle bildet.


Cocceji, Heinrich von, geb. 1644 zu Bremen, studierte zu Leiden u. Oxford, lehrte 1672-88 in Heidelberg nach einander fast alle Hauptzweige der Rechtswissenschaft und übernahm nach kurzem Verweilen in Utrecht 1690 das Ordinariat zu Frankfurt a. d. O. Verdienste in der oranischen Erbfolgesache machten ihn zum Geheimrath und Rathgeber deutscher Höfe, 1713 durch den Kaiser zum Freiherrn. Er bildete sich selbst zum Sprachforscher und Physiker und ein seinem edlen Charakter entsprechendes Werk über das Christenthum ließ ihn 1719 der Tod nicht mehr vollenden. Für deutsches Staatsrecht, namentlich aber für Naturrecht, worin er göttliches und vernünftiges Recht zu vermitteln strebte, leistete er Namhaftes; seinen berühmten Commentar zu Hugo Grotius de jure belli et pacis erläuterte u. besorgte sein Sohn Samuel. - C. Samuel von, geb. 1679 zu Heidelberg, studierte daselbst die Rechte, machte weite Reisen, wurde 1702 ordentlicher Professor, 1703 Doctor der Rechte, 1704 Regierungsrath, 1710 Director zu Halberstadt, dann Oberappellationsrath zu Berlin, 1714 wegen des nordischen Krieges nach Wien gesandt, 1718 mit Verbesserung des preuß. Justizwesens beauftragt, 1723 Kammergerichtspräsident, 1727 Staats- und Kriegsminister, 1730 Chef aller geistlichen u. Universitätssachen, 1731 Präsident des Oberappellationsgerichtes und st. 1755 als Großkanzler. Durch den Codex Fridericianus eine den Rechtsgang beschleunigende Prozeßordnung und das unvollendete Corpus juris Fridericianum, d. i. in Vernunft und Landesverfassung gegründetes Landrecht, verbesserte er die Rechtspflege Preußens; sein jus controversum civile pandectarum, Frankfurt u. Leipzig 1713, zuletzt von Emminghaus 1791 herausgegeben, ist noch heute brauchbar.


Coccejus, Johann, eigentlich Kock, geb. 1603 zu Bremen, 1630 Professor der Theologie zu Franeker, 1650 zu Leyden, wo er 1669 st. Berühmt durch ein hebräisches Lexicon und als Stifter der sog. Föderaltheologie der holländ. Reformirten, welche die ganze Bibel als streng zusammenhängendes Ganzes betrachtete, Alles auf den Bund Gottes mit den Menschen und die patriarchalische gesetzliche und evangelische Oeconomie desselben zurückführte, das A. T. als vollständigen Typus des N. T. erklärte und seit 1658 wegen mystischen und allegorischen Deutungen der Bibel sowie wegen Opposition gegen die Pflicht der Sonntagsfeier heftig befehdet wurde. C.s sämmtliche Werke: Amsterdam 1673 bis 75,8 fol.; "Opera anecdota" 1706, 2 fol.


Coccinelle (Coccinella) Marienkäfer, eine Gattung Käfer aus der Unterordnung der Trimeren (mit 3 Fußgliedern), durchgehends klein, mit rothen oder gelben, fast immer punktirten Flügeldecken. Sie erscheinen mit dem Frühling, und nähren sich, wie ihre Larven, von Blattläusen. Ihres scharfen und übel riechenden Saftes wegen wurden sie häufig gegen Zahnweh verwendet. Die bekanntesten der zahlreichen Arten sind der gemeine Marienkäfer (C. septempunctata), schwarz mit rothen Flügeldecken, und 7 schwarzen Punkten; die 2punktirte C. (C. bipunctata) wie die vorige, mit nur 2 Punkten.

an der Küste Zanguebar: Pemba, Monsia u. Zanzibar, bewaldet u. fruchtbar.


Coca , span. Stadt in der Provinz Segovia, 700 E.; hier war Prinz Philipp Wilhelm von Oranien 28 Jahre lang gefangen. C. ist das Cauca der Alten, Geburtsort Theodosius des Gr.


Coca, Blätter des Erythroxylon Coca eines Rothholzes, Kaumittel der südamerikan. Indianer.


Cocagna (Kokanja), italien. Volksbelustigung an den 4 letzten Sonntagen des Carnevals, besonders im Erklettern mit Seife beschmierter Mastbäume bestehend. die ein mit Eßwaaren u. s. w. beladenes Gerüste tragen. Terra di C., Schlaraffenland.


Cocarde, farbige Bandschleife in Form einer Rosette auf dem Hute, zuerst Parteizeichen, später nationales Abzeichen.


Cocardengeflecht, Flechte, die von dem Mittelpunkte aus heilt, daß die Flechte einen Ring um die gesunde Stelle bildet.


Cocceji, Heinrich von, geb. 1644 zu Bremen, studierte zu Leiden u. Oxford, lehrte 1672–88 in Heidelberg nach einander fast alle Hauptzweige der Rechtswissenschaft und übernahm nach kurzem Verweilen in Utrecht 1690 das Ordinariat zu Frankfurt a. d. O. Verdienste in der oranischen Erbfolgesache machten ihn zum Geheimrath und Rathgeber deutscher Höfe, 1713 durch den Kaiser zum Freiherrn. Er bildete sich selbst zum Sprachforscher und Physiker und ein seinem edlen Charakter entsprechendes Werk über das Christenthum ließ ihn 1719 der Tod nicht mehr vollenden. Für deutsches Staatsrecht, namentlich aber für Naturrecht, worin er göttliches und vernünftiges Recht zu vermitteln strebte, leistete er Namhaftes; seinen berühmten Commentar zu Hugo Grotius de jure belli et pacis erläuterte u. besorgte sein Sohn Samuel. – C. Samuel von, geb. 1679 zu Heidelberg, studierte daselbst die Rechte, machte weite Reisen, wurde 1702 ordentlicher Professor, 1703 Doctor der Rechte, 1704 Regierungsrath, 1710 Director zu Halberstadt, dann Oberappellationsrath zu Berlin, 1714 wegen des nordischen Krieges nach Wien gesandt, 1718 mit Verbesserung des preuß. Justizwesens beauftragt, 1723 Kammergerichtspräsident, 1727 Staats- und Kriegsminister, 1730 Chef aller geistlichen u. Universitätssachen, 1731 Präsident des Oberappellationsgerichtes und st. 1755 als Großkanzler. Durch den Codex Fridericianus eine den Rechtsgang beschleunigende Prozeßordnung und das unvollendete Corpus juris Fridericianum, d. i. in Vernunft und Landesverfassung gegründetes Landrecht, verbesserte er die Rechtspflege Preußens; sein jus controversum civile pandectarum, Frankfurt u. Leipzig 1713, zuletzt von Emminghaus 1791 herausgegeben, ist noch heute brauchbar.


Coccejus, Johann, eigentlich Kock, geb. 1603 zu Bremen, 1630 Professor der Theologie zu Franeker, 1650 zu Leyden, wo er 1669 st. Berühmt durch ein hebräisches Lexicon und als Stifter der sog. Föderaltheologie der holländ. Reformirten, welche die ganze Bibel als streng zusammenhängendes Ganzes betrachtete, Alles auf den Bund Gottes mit den Menschen und die patriarchalische gesetzliche und evangelische Oeconomie desselben zurückführte, das A. T. als vollständigen Typus des N. T. erklärte und seit 1658 wegen mystischen und allegorischen Deutungen der Bibel sowie wegen Opposition gegen die Pflicht der Sonntagsfeier heftig befehdet wurde. C.s sämmtliche Werke: Amsterdam 1673 bis 75,8 fol.;Opera anecdota“ 1706, 2 fol.


Coccinelle (Coccinella) Marienkäfer, eine Gattung Käfer aus der Unterordnung der Trimeren (mit 3 Fußgliedern), durchgehends klein, mit rothen oder gelben, fast immer punktirten Flügeldecken. Sie erscheinen mit dem Frühling, und nähren sich, wie ihre Larven, von Blattläusen. Ihres scharfen und übel riechenden Saftes wegen wurden sie häufig gegen Zahnweh verwendet. Die bekanntesten der zahlreichen Arten sind der gemeine Marienkäfer (C. septempunctata), schwarz mit rothen Flügeldecken, und 7 schwarzen Punkten; die 2punktirte C. (C. bipunctata) wie die vorige, mit nur 2 Punkten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0152" n="151"/>
an der Küste Zanguebar: Pemba, Monsia u. Zanzibar, bewaldet u. fruchtbar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Coca</hi> , span. Stadt in der Provinz Segovia, 700 E.; hier war Prinz Philipp Wilhelm von Oranien 28 Jahre lang gefangen. C. ist das <hi rendition="#i">Cauca</hi> der Alten, Geburtsort Theodosius des Gr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Coca</hi>, Blätter des <hi rendition="#i">Erythroxylon Coca</hi> eines Rothholzes, Kaumittel der südamerikan. Indianer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cocagna</hi> (Kokanja), italien. Volksbelustigung an den 4 letzten Sonntagen des Carnevals, besonders im Erklettern mit Seife beschmierter Mastbäume bestehend. die ein mit Eßwaaren u. s. w. beladenes Gerüste tragen. <hi rendition="#i">Terra di C</hi>., Schlaraffenland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cocarde</hi>, farbige Bandschleife in Form einer Rosette auf dem Hute, zuerst Parteizeichen, später nationales Abzeichen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cocardengeflecht</hi>, Flechte, die von dem Mittelpunkte aus heilt, daß die Flechte einen Ring um die gesunde Stelle bildet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cocceji</hi>, Heinrich von, geb. 1644 zu Bremen, studierte zu Leiden u. Oxford, lehrte 1672&#x2013;88 in Heidelberg <hi rendition="#g">nach</hi> einander fast alle Hauptzweige der Rechtswissenschaft und übernahm nach kurzem Verweilen in Utrecht 1690 das Ordinariat zu Frankfurt a. d. O. Verdienste in der oranischen Erbfolgesache machten ihn zum Geheimrath und Rathgeber deutscher Höfe, 1713 durch den Kaiser zum Freiherrn. Er bildete sich selbst zum Sprachforscher und Physiker und ein seinem edlen Charakter entsprechendes Werk über das Christenthum ließ ihn 1719 der Tod nicht mehr vollenden. Für deutsches Staatsrecht, namentlich aber für Naturrecht, worin er göttliches und vernünftiges Recht zu vermitteln strebte, leistete er Namhaftes; seinen berühmten Commentar zu Hugo Grotius <hi rendition="#i">de jure belli et pacis</hi> erläuterte u. besorgte sein Sohn Samuel. &#x2013; C. Samuel von, geb. 1679 zu Heidelberg, studierte daselbst die Rechte, machte weite Reisen, wurde 1702 ordentlicher Professor, 1703 Doctor der Rechte, 1704 Regierungsrath, 1710 Director zu Halberstadt, dann Oberappellationsrath zu Berlin, 1714 wegen des nordischen Krieges nach Wien gesandt, 1718 mit Verbesserung des preuß. Justizwesens beauftragt, 1723 Kammergerichtspräsident, 1727 Staats- und Kriegsminister, 1730 Chef aller geistlichen u. Universitätssachen, 1731 Präsident des Oberappellationsgerichtes und st. 1755 als Großkanzler. Durch den <hi rendition="#i">Codex Fridericianus</hi> eine den Rechtsgang beschleunigende Prozeßordnung und das unvollendete <hi rendition="#i">Corpus juris Fridericianum</hi>, d. i. in Vernunft und Landesverfassung gegründetes Landrecht, verbesserte er die Rechtspflege Preußens; sein <hi rendition="#i">jus controversum civile pandectarum</hi>, Frankfurt u. Leipzig 1713, zuletzt von Emminghaus 1791 herausgegeben, ist noch heute brauchbar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Coccejus</hi>, Johann, eigentlich Kock, geb. 1603 zu Bremen, 1630 Professor der Theologie zu Franeker, 1650 zu Leyden, wo er 1669 st. Berühmt durch ein hebräisches Lexicon und als Stifter der sog. Föderaltheologie der holländ. Reformirten, welche die ganze Bibel als streng zusammenhängendes Ganzes betrachtete, Alles auf den Bund Gottes mit den Menschen und die patriarchalische gesetzliche und evangelische Oeconomie desselben zurückführte, das A. T. als vollständigen Typus des N. T. erklärte und seit 1658 wegen mystischen und allegorischen Deutungen der Bibel sowie wegen Opposition gegen die Pflicht der Sonntagsfeier heftig befehdet wurde. C.s sämmtliche Werke: Amsterdam 1673 bis 75,8 <hi rendition="#i">fol.;</hi> &#x201E;<hi rendition="#i">Opera anecdota</hi>&#x201C; 1706, 2 <hi rendition="#i">fol</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Coccinelle</hi><hi rendition="#i">(Coccinella)</hi> Marienkäfer, eine Gattung Käfer aus der Unterordnung der Trimeren (mit 3 Fußgliedern), durchgehends klein, mit rothen oder gelben, fast immer punktirten Flügeldecken. Sie erscheinen mit dem Frühling, und nähren sich, wie ihre Larven, von Blattläusen. Ihres scharfen und übel riechenden Saftes wegen wurden sie häufig gegen Zahnweh verwendet. Die bekanntesten der zahlreichen Arten sind der gemeine Marienkäfer <hi rendition="#i">(C. septempunctata)</hi>, schwarz mit rothen Flügeldecken, und 7 schwarzen Punkten; die 2punktirte C. <hi rendition="#i">(C. bipunctata)</hi> wie die vorige, mit nur 2 Punkten.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0152] an der Küste Zanguebar: Pemba, Monsia u. Zanzibar, bewaldet u. fruchtbar. Coca , span. Stadt in der Provinz Segovia, 700 E.; hier war Prinz Philipp Wilhelm von Oranien 28 Jahre lang gefangen. C. ist das Cauca der Alten, Geburtsort Theodosius des Gr. Coca, Blätter des Erythroxylon Coca eines Rothholzes, Kaumittel der südamerikan. Indianer. Cocagna (Kokanja), italien. Volksbelustigung an den 4 letzten Sonntagen des Carnevals, besonders im Erklettern mit Seife beschmierter Mastbäume bestehend. die ein mit Eßwaaren u. s. w. beladenes Gerüste tragen. Terra di C., Schlaraffenland. Cocarde, farbige Bandschleife in Form einer Rosette auf dem Hute, zuerst Parteizeichen, später nationales Abzeichen. Cocardengeflecht, Flechte, die von dem Mittelpunkte aus heilt, daß die Flechte einen Ring um die gesunde Stelle bildet. Cocceji, Heinrich von, geb. 1644 zu Bremen, studierte zu Leiden u. Oxford, lehrte 1672–88 in Heidelberg nach einander fast alle Hauptzweige der Rechtswissenschaft und übernahm nach kurzem Verweilen in Utrecht 1690 das Ordinariat zu Frankfurt a. d. O. Verdienste in der oranischen Erbfolgesache machten ihn zum Geheimrath und Rathgeber deutscher Höfe, 1713 durch den Kaiser zum Freiherrn. Er bildete sich selbst zum Sprachforscher und Physiker und ein seinem edlen Charakter entsprechendes Werk über das Christenthum ließ ihn 1719 der Tod nicht mehr vollenden. Für deutsches Staatsrecht, namentlich aber für Naturrecht, worin er göttliches und vernünftiges Recht zu vermitteln strebte, leistete er Namhaftes; seinen berühmten Commentar zu Hugo Grotius de jure belli et pacis erläuterte u. besorgte sein Sohn Samuel. – C. Samuel von, geb. 1679 zu Heidelberg, studierte daselbst die Rechte, machte weite Reisen, wurde 1702 ordentlicher Professor, 1703 Doctor der Rechte, 1704 Regierungsrath, 1710 Director zu Halberstadt, dann Oberappellationsrath zu Berlin, 1714 wegen des nordischen Krieges nach Wien gesandt, 1718 mit Verbesserung des preuß. Justizwesens beauftragt, 1723 Kammergerichtspräsident, 1727 Staats- und Kriegsminister, 1730 Chef aller geistlichen u. Universitätssachen, 1731 Präsident des Oberappellationsgerichtes und st. 1755 als Großkanzler. Durch den Codex Fridericianus eine den Rechtsgang beschleunigende Prozeßordnung und das unvollendete Corpus juris Fridericianum, d. i. in Vernunft und Landesverfassung gegründetes Landrecht, verbesserte er die Rechtspflege Preußens; sein jus controversum civile pandectarum, Frankfurt u. Leipzig 1713, zuletzt von Emminghaus 1791 herausgegeben, ist noch heute brauchbar. Coccejus, Johann, eigentlich Kock, geb. 1603 zu Bremen, 1630 Professor der Theologie zu Franeker, 1650 zu Leyden, wo er 1669 st. Berühmt durch ein hebräisches Lexicon und als Stifter der sog. Föderaltheologie der holländ. Reformirten, welche die ganze Bibel als streng zusammenhängendes Ganzes betrachtete, Alles auf den Bund Gottes mit den Menschen und die patriarchalische gesetzliche und evangelische Oeconomie desselben zurückführte, das A. T. als vollständigen Typus des N. T. erklärte und seit 1658 wegen mystischen und allegorischen Deutungen der Bibel sowie wegen Opposition gegen die Pflicht der Sonntagsfeier heftig befehdet wurde. C.s sämmtliche Werke: Amsterdam 1673 bis 75,8 fol.; „Opera anecdota“ 1706, 2 fol. Coccinelle (Coccinella) Marienkäfer, eine Gattung Käfer aus der Unterordnung der Trimeren (mit 3 Fußgliedern), durchgehends klein, mit rothen oder gelben, fast immer punktirten Flügeldecken. Sie erscheinen mit dem Frühling, und nähren sich, wie ihre Larven, von Blattläusen. Ihres scharfen und übel riechenden Saftes wegen wurden sie häufig gegen Zahnweh verwendet. Die bekanntesten der zahlreichen Arten sind der gemeine Marienkäfer (C. septempunctata), schwarz mit rothen Flügeldecken, und 7 schwarzen Punkten; die 2punktirte C. (C. bipunctata) wie die vorige, mit nur 2 Punkten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/152
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/152>, abgerufen am 17.05.2024.