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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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geb. 1240 zu Florenz, gest. um 1300, der erste ital. Maler, der sich der byzant. Starrheit entwand und die überlieferten Formen idealisirend behandelte; seine Kunst ist zwar noch steif und trocken, ohne Perspective, doch der Ausdruck des Gesichts edel, Faltenwurf und Gruppirung frei und natürlich; Florenz und Assisi besitzen seine meisten Gemälde.


Cimarosa (Tsch-), Domenico, geb. 1755 zu Neapel, berühmter Operncomponist, ausgezeichnet durch Einfachheit und Schönheit des Gesangs, kunstvolle Begleitung, Ideenreichthum und Schwung, ließ sich in die revolutionären Bewegungen am Schlusse des Jahrhdts. ein, wofür er in die Gefängnisse der venet. Aristokratie kam; st. 1801.


Cimbern, ein Volk, das mit den Teutonen 114 v. Chr. wanderte, mit ihnen die Römer bei Noreja in Illyricum und mehrmals in Gallien schlug, endlich aber 101 v. Chr. von Marius in Oberitalien vernichtet wurde. Wahrscheinlich gehörten die C. dem deutschen Stamme an, jedoch ist es nicht erwiesen und man bringt sie auch mit den griech. Kimmeriern und celtischen Kymren in Verbindung. Später nennt Ptolemäus den nördlichsten Theil Germaniens Cimbrischen Chersones, und Tacitus kennt sie als einen kleinen deutschen Stamm; diese C. gingen wohl in dem Namen Sachsen auf.


Cimon, Sohn des Miltiades, edler Athener, glücklicher Feldherr im Perserkriege und mit Aristides der Mann, welcher die Bundesgenossen bewog, ihre Schiffe unter einen athen. Befehlshaber zu stellen; seine bedeutendste That ist der Doppelsieg am Eurymedon an der pamphylischen Küste über die Perser, 469 v. Chr. In Athen war er durch seine Freigebigkeit längere Zeit sehr populär; nachdem er sich aber der vollständigen Demokratisirung der Verfassung widersetzte und gegen das glücklich begonnene System, über Griechen Eroberungen zu machen, ankämpfte, wurde er verbannt (456-60). Es gelang ihm noch einmal, die Waffen der Athener gegen die Perser zu kehren, doch waren seine Erfolge von keiner großen Bedeutung, indem er 449 v. Chr. bei der Belagerung von Citium auf Cypern st. Der sog. cimonische Frieden, den Artaxerxes I. nach der Schlacht am Eurymedon abgeschlossen und alle griech. Städte und Inseln Kleinasiens freigegeben haben soll, ist keine geschichtliche Thatsache.


Cina, semen cinae, Wurmsamen, s. Artemisia.


Cinaloa, mexik. Staat am californ. Meerbusen, 2000 #M. groß, am westl. Abfall der Anden, fruchtbar an Zucker, Tabak, Baumwolle, Mais, Farbhölzern u. s. w., soll 150000 E. zählen, größtentheils christliche Indianer. Hauptstadt ist Culiacan, Haupthafen Mazatlan.


Cinchona, s. Chinarinde.


Cincinati (Sinsinehti), Stadt im nordamerik. Staate Ohio, am Flusse Ohio, 1789 gegründet, 1853 mit 150000 E., von denen ein reichliches Drittheil Deutsche sind. Die Stadt ist "die Königin des Westens" und der Mittelpunkt eines großartigen Verkehrs, der durch den Ohio u. den Miamikanal, die Wasserstraße an den Eriesee, begünstigt wird; Hauptausfuhr Mehl, Schweinefleisch (jährlich werden gegen 400000 Schweine geschlachtet), Schweineöl, Seife, Talglicht. Die Eisenindustrie ist großartig und beschäftigt über 5000 Arbeiter; sehr bedeutend ist die Baumwollenweberei- u. Spinnerei, die Branntwein- und Bierbrauerei, die Fabrikation chem. Präparate. C. hat gegen 100 Kirchen und Bethäuser, darunter 15 presbyterian., 13 kath., 4 Synagogen, über 60 öffentliche Schulen u. mehrere Wohlthätigkeitsanstalten. Von Feuersbrünsten wird C. oft heimgesucht, die um so gefährlicher sind, als die Zahl der hölzernen Häuser über 7000 beträgt.


Cincinnatus, Lucius Quinctius, Römer adeligen Geschlechts um 460 v. Chr., einer der besten Feldherrn, 2mal Dictator, besiegte Aequer und Volsker; in späterer Zeit wegen der Einfachheit seiner Lebensweise gepriesen, die es ihm erlaubte, von den höchsten Aemtern wieder zum Landbau auf seinem kleinen Gute zurückzukehren. Von ihm nannte sich ein nordamerik. Militärorden, 1783 von einem Offiziersverein gestiftet, C.orden,

geb. 1240 zu Florenz, gest. um 1300, der erste ital. Maler, der sich der byzant. Starrheit entwand und die überlieferten Formen idealisirend behandelte; seine Kunst ist zwar noch steif und trocken, ohne Perspective, doch der Ausdruck des Gesichts edel, Faltenwurf und Gruppirung frei und natürlich; Florenz und Assisi besitzen seine meisten Gemälde.


Cimarosa (Tsch–), Domenico, geb. 1755 zu Neapel, berühmter Operncomponist, ausgezeichnet durch Einfachheit und Schönheit des Gesangs, kunstvolle Begleitung, Ideenreichthum und Schwung, ließ sich in die revolutionären Bewegungen am Schlusse des Jahrhdts. ein, wofür er in die Gefängnisse der venet. Aristokratie kam; st. 1801.


Cimbern, ein Volk, das mit den Teutonen 114 v. Chr. wanderte, mit ihnen die Römer bei Noreja in Illyricum und mehrmals in Gallien schlug, endlich aber 101 v. Chr. von Marius in Oberitalien vernichtet wurde. Wahrscheinlich gehörten die C. dem deutschen Stamme an, jedoch ist es nicht erwiesen und man bringt sie auch mit den griech. Kimmeriern und celtischen Kymren in Verbindung. Später nennt Ptolemäus den nördlichsten Theil Germaniens Cimbrischen Chersones, und Tacitus kennt sie als einen kleinen deutschen Stamm; diese C. gingen wohl in dem Namen Sachsen auf.


Cimon, Sohn des Miltiades, edler Athener, glücklicher Feldherr im Perserkriege und mit Aristides der Mann, welcher die Bundesgenossen bewog, ihre Schiffe unter einen athen. Befehlshaber zu stellen; seine bedeutendste That ist der Doppelsieg am Eurymedon an der pamphylischen Küste über die Perser, 469 v. Chr. In Athen war er durch seine Freigebigkeit längere Zeit sehr populär; nachdem er sich aber der vollständigen Demokratisirung der Verfassung widersetzte und gegen das glücklich begonnene System, über Griechen Eroberungen zu machen, ankämpfte, wurde er verbannt (456–60). Es gelang ihm noch einmal, die Waffen der Athener gegen die Perser zu kehren, doch waren seine Erfolge von keiner großen Bedeutung, indem er 449 v. Chr. bei der Belagerung von Citium auf Cypern st. Der sog. cimonische Frieden, den Artaxerxes I. nach der Schlacht am Eurymedon abgeschlossen und alle griech. Städte und Inseln Kleinasiens freigegeben haben soll, ist keine geschichtliche Thatsache.


Cina, semen cinae, Wurmsamen, s. Artemisia.


Cinaloa, mexik. Staat am californ. Meerbusen, 2000 □M. groß, am westl. Abfall der Anden, fruchtbar an Zucker, Tabak, Baumwolle, Mais, Farbhölzern u. s. w., soll 150000 E. zählen, größtentheils christliche Indianer. Hauptstadt ist Culiacan, Haupthafen Mazatlan.


Cinchona, s. Chinarinde.


Cincinati (Sinsinehti), Stadt im nordamerik. Staate Ohio, am Flusse Ohio, 1789 gegründet, 1853 mit 150000 E., von denen ein reichliches Drittheil Deutsche sind. Die Stadt ist „die Königin des Westens“ und der Mittelpunkt eines großartigen Verkehrs, der durch den Ohio u. den Miamikanal, die Wasserstraße an den Eriesee, begünstigt wird; Hauptausfuhr Mehl, Schweinefleisch (jährlich werden gegen 400000 Schweine geschlachtet), Schweineöl, Seife, Talglicht. Die Eisenindustrie ist großartig und beschäftigt über 5000 Arbeiter; sehr bedeutend ist die Baumwollenweberei- u. Spinnerei, die Branntwein- und Bierbrauerei, die Fabrikation chem. Präparate. C. hat gegen 100 Kirchen und Bethäuser, darunter 15 presbyterian., 13 kath., 4 Synagogen, über 60 öffentliche Schulen u. mehrere Wohlthätigkeitsanstalten. Von Feuersbrünsten wird C. oft heimgesucht, die um so gefährlicher sind, als die Zahl der hölzernen Häuser über 7000 beträgt.


Cincinnatus, Lucius Quinctius, Römer adeligen Geschlechts um 460 v. Chr., einer der besten Feldherrn, 2mal Dictator, besiegte Aequer und Volsker; in späterer Zeit wegen der Einfachheit seiner Lebensweise gepriesen, die es ihm erlaubte, von den höchsten Aemtern wieder zum Landbau auf seinem kleinen Gute zurückzukehren. Von ihm nannte sich ein nordamerik. Militärorden, 1783 von einem Offiziersverein gestiftet, C.orden,

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[124/0125] geb. 1240 zu Florenz, gest. um 1300, der erste ital. Maler, der sich der byzant. Starrheit entwand und die überlieferten Formen idealisirend behandelte; seine Kunst ist zwar noch steif und trocken, ohne Perspective, doch der Ausdruck des Gesichts edel, Faltenwurf und Gruppirung frei und natürlich; Florenz und Assisi besitzen seine meisten Gemälde. Cimarosa (Tsch–), Domenico, geb. 1755 zu Neapel, berühmter Operncomponist, ausgezeichnet durch Einfachheit und Schönheit des Gesangs, kunstvolle Begleitung, Ideenreichthum und Schwung, ließ sich in die revolutionären Bewegungen am Schlusse des Jahrhdts. ein, wofür er in die Gefängnisse der venet. Aristokratie kam; st. 1801. Cimbern, ein Volk, das mit den Teutonen 114 v. Chr. wanderte, mit ihnen die Römer bei Noreja in Illyricum und mehrmals in Gallien schlug, endlich aber 101 v. Chr. von Marius in Oberitalien vernichtet wurde. Wahrscheinlich gehörten die C. dem deutschen Stamme an, jedoch ist es nicht erwiesen und man bringt sie auch mit den griech. Kimmeriern und celtischen Kymren in Verbindung. Später nennt Ptolemäus den nördlichsten Theil Germaniens Cimbrischen Chersones, und Tacitus kennt sie als einen kleinen deutschen Stamm; diese C. gingen wohl in dem Namen Sachsen auf. Cimon, Sohn des Miltiades, edler Athener, glücklicher Feldherr im Perserkriege und mit Aristides der Mann, welcher die Bundesgenossen bewog, ihre Schiffe unter einen athen. Befehlshaber zu stellen; seine bedeutendste That ist der Doppelsieg am Eurymedon an der pamphylischen Küste über die Perser, 469 v. Chr. In Athen war er durch seine Freigebigkeit längere Zeit sehr populär; nachdem er sich aber der vollständigen Demokratisirung der Verfassung widersetzte und gegen das glücklich begonnene System, über Griechen Eroberungen zu machen, ankämpfte, wurde er verbannt (456–60). Es gelang ihm noch einmal, die Waffen der Athener gegen die Perser zu kehren, doch waren seine Erfolge von keiner großen Bedeutung, indem er 449 v. Chr. bei der Belagerung von Citium auf Cypern st. Der sog. cimonische Frieden, den Artaxerxes I. nach der Schlacht am Eurymedon abgeschlossen und alle griech. Städte und Inseln Kleinasiens freigegeben haben soll, ist keine geschichtliche Thatsache. Cina, semen cinae, Wurmsamen, s. Artemisia. Cinaloa, mexik. Staat am californ. Meerbusen, 2000 □M. groß, am westl. Abfall der Anden, fruchtbar an Zucker, Tabak, Baumwolle, Mais, Farbhölzern u. s. w., soll 150000 E. zählen, größtentheils christliche Indianer. Hauptstadt ist Culiacan, Haupthafen Mazatlan. Cinchona, s. Chinarinde. Cincinati (Sinsinehti), Stadt im nordamerik. Staate Ohio, am Flusse Ohio, 1789 gegründet, 1853 mit 150000 E., von denen ein reichliches Drittheil Deutsche sind. Die Stadt ist „die Königin des Westens“ und der Mittelpunkt eines großartigen Verkehrs, der durch den Ohio u. den Miamikanal, die Wasserstraße an den Eriesee, begünstigt wird; Hauptausfuhr Mehl, Schweinefleisch (jährlich werden gegen 400000 Schweine geschlachtet), Schweineöl, Seife, Talglicht. Die Eisenindustrie ist großartig und beschäftigt über 5000 Arbeiter; sehr bedeutend ist die Baumwollenweberei- u. Spinnerei, die Branntwein- und Bierbrauerei, die Fabrikation chem. Präparate. C. hat gegen 100 Kirchen und Bethäuser, darunter 15 presbyterian., 13 kath., 4 Synagogen, über 60 öffentliche Schulen u. mehrere Wohlthätigkeitsanstalten. Von Feuersbrünsten wird C. oft heimgesucht, die um so gefährlicher sind, als die Zahl der hölzernen Häuser über 7000 beträgt. Cincinnatus, Lucius Quinctius, Römer adeligen Geschlechts um 460 v. Chr., einer der besten Feldherrn, 2mal Dictator, besiegte Aequer und Volsker; in späterer Zeit wegen der Einfachheit seiner Lebensweise gepriesen, die es ihm erlaubte, von den höchsten Aemtern wieder zum Landbau auf seinem kleinen Gute zurückzukehren. Von ihm nannte sich ein nordamerik. Militärorden, 1783 von einem Offiziersverein gestiftet, C.orden,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/125>, abgerufen am 25.11.2024.