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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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den C. von der Hefe und öfters abzulassen, stehen sich die Behauptungen Sachverständiger oft so diametral gegenüber, daß z. B. die Frankfurter C.fabrikanten behaupten, durch wiederholtes Abziehen werde der C. verdorben, während andere, namentlich auch die Engländer und viele Franzosen darin das einzige Mittel sehen, den C. gut zu erhalten. Es scheint, daß hiebei viel davon abhängt, wo die Obstsorten gewachsen sind und noch von anderen Nebenumständen. - Birnwein läßt sich auch nach Art moussirender Traubenweine behandeln und gibt dabei ein äußerst liebliches Getränk.


Cidevant (frz. Sidwang), ehemals, früher. Cidevants hießen während der ersten franz. Revolution die adeligen und fürstlichen Personen.


Cienfungos (Si-), Nicasio Alvarez de, geb. 1764 zu Madrid, span. Dichter und Staatsbeamter, 1809 auf Napoleons Befehl nach Orthez deportirt, wo er im Juli 1809 st. Vollständige Ausgabe seiner Werke Madrid 1816.


Cigarren (span. Cigarros, dieses von einem indian. Worte gebildet wie Tabak, Chocolade), zusammengerollte Tabaksblätter zum Rauchen; dies ist die älteste Art des Rauchens. Die C. von Manilla, Cuba und Virginien gelten als die besten; neuerer Zeit werden sie auch in Deutschland millionenweise gefertigt. - Cigaretas oder Cigaritos, die gewöhnlichen span. C., sein geschnittener Tabak in einer Röhre aus Reisstrohpapier.


Cignani (Tschinjani), Carlo, Graf, geb. 1628 zu Bologna, der letzte bedeutende Maler der bolognes. Schule, reich an Erfindung, trefflich im Colorit, aber etwas weichlich und sich in Allegorien gefallend, st. 1719 in Forli, wo er 20 Jahre an der Kuppel der Madonna del Fuoco arbeitete.


Cigoli (Tschi-), Ludovico Cardi da, geb. 1559 zu Empoli, gest. 1613 zu Rom, Maler aus der späteren florent. Schule, bildete sich besonders nach Correggio; die meisten seiner Arbeiten sind in Florenz und Rom.


Ciliar (vom lat. Cilium, Augenlid), die Augenlider betreffend; daher C.ring, C.körper, der Hautring im Auge hinter der Iris, welcher die Linse umschließt und hält; C.falten, C.fortsätze, die hinter der Iris befindlichen 60-80 Falten der schwarzen Gefäßhaut (Charoidea), welche die Pupille sternförmig umgeben; C.band, grauer Körper zur Seite der C.falten, von dem die 15-20 C.nerven, Abzweigungen der Nasennerven, zur Iris gehen; C.gefäße, die ernährenden Blutgefäße.


Cilicien, kleinasiat. Land, ungefähr 1500 #M. groß, von Syrien, Kappadocien, Lycien, Pisidien und dem Mittelmeere begränzt, Gebirgsland, nur durch Gebirgspässe zugänglich, mit einigen Thalbuchten gegen das Meer hin, von einem semitischen Stamme bewohnt, der sich durch Seefahrt und Seeraub auszeichnete; die im eigentlichen Gebirge hausenden Cilicier wurden nie unterworfen. C. behielt unter assyr., pers. und maced. Herrschaft einen Vasallenfürsten, der sich Syenensis nannte; erst den Türken gelang eine vollständige Eroberung des Landes. Die bedeutendsten Städte waren Tarsus, blühende Handelsstadt, und Soli.


Cilicium hieß bei Römern und Griechen der aus cilicischer Wolle oder Ziegenhaaren gewobene grobe Zeug, womit sich Soldaten, Matrosen und Bauern kleideten; bei den Christen ein aus grober Wolle, Ziegen- oder Kameelhaaren verfertigtes Bußhemd oder ein aus Drath mit nach Innen gekehrten Spitzen geflochtener, ebenfalls auf bloßem Leib zu tragender Bußgürtel.


Cilien, lat.-deutsch, die Haare der Wimpern; die an der Mündung vieler Laubmoosfrüchte stehenden seinen fadenförmigen Fortsätze.


Cilly, Stadt im marburger Kreise in Steyermark, am Sann und der Wien-Triester Eisenbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, 1900 E., Handel mit Getreide, Wein und Rohitscher Wasser. C. war das Claudia Celeja der Römer, dann bis in das 15. Jahrh. Hauptort einer bedeutenden Grafschaft; röm. Alterthümer, in der Pfarrkirche eine merkwürdige goth. Kapelle.


Cima (Tsch-), s. Conegliano.


Cimabue (Tschimabue), Giovanni,

den C. von der Hefe und öfters abzulassen, stehen sich die Behauptungen Sachverständiger oft so diametral gegenüber, daß z. B. die Frankfurter C.fabrikanten behaupten, durch wiederholtes Abziehen werde der C. verdorben, während andere, namentlich auch die Engländer und viele Franzosen darin das einzige Mittel sehen, den C. gut zu erhalten. Es scheint, daß hiebei viel davon abhängt, wo die Obstsorten gewachsen sind und noch von anderen Nebenumständen. – Birnwein läßt sich auch nach Art moussirender Traubenweine behandeln und gibt dabei ein äußerst liebliches Getränk.


Cidevant (frz. Sidwang), ehemals, früher. Cidevants hießen während der ersten franz. Revolution die adeligen und fürstlichen Personen.


Cienfungos (Si–), Nicasio Alvarez de, geb. 1764 zu Madrid, span. Dichter und Staatsbeamter, 1809 auf Napoleons Befehl nach Orthez deportirt, wo er im Juli 1809 st. Vollständige Ausgabe seiner Werke Madrid 1816.


Cigarren (span. Cigarros, dieses von einem indian. Worte gebildet wie Tabak, Chocolade), zusammengerollte Tabaksblätter zum Rauchen; dies ist die älteste Art des Rauchens. Die C. von Manilla, Cuba und Virginien gelten als die besten; neuerer Zeit werden sie auch in Deutschland millionenweise gefertigt. – Cigaretas oder Cigaritos, die gewöhnlichen span. C., sein geschnittener Tabak in einer Röhre aus Reisstrohpapier.


Cignani (Tschinjani), Carlo, Graf, geb. 1628 zu Bologna, der letzte bedeutende Maler der bolognes. Schule, reich an Erfindung, trefflich im Colorit, aber etwas weichlich und sich in Allegorien gefallend, st. 1719 in Forli, wo er 20 Jahre an der Kuppel der Madonna del Fuoco arbeitete.


Cigoli (Tschi–), Ludovico Cardi da, geb. 1559 zu Empoli, gest. 1613 zu Rom, Maler aus der späteren florent. Schule, bildete sich besonders nach Correggio; die meisten seiner Arbeiten sind in Florenz und Rom.


Ciliar (vom lat. Cilium, Augenlid), die Augenlider betreffend; daher C.ring, C.körper, der Hautring im Auge hinter der Iris, welcher die Linse umschließt und hält; C.falten, C.fortsätze, die hinter der Iris befindlichen 60–80 Falten der schwarzen Gefäßhaut (Charoidea), welche die Pupille sternförmig umgeben; C.band, grauer Körper zur Seite der C.falten, von dem die 15–20 C.nerven, Abzweigungen der Nasennerven, zur Iris gehen; C.gefäße, die ernährenden Blutgefäße.


Cilicien, kleinasiat. Land, ungefähr 1500 □M. groß, von Syrien, Kappadocien, Lycien, Pisidien und dem Mittelmeere begränzt, Gebirgsland, nur durch Gebirgspässe zugänglich, mit einigen Thalbuchten gegen das Meer hin, von einem semitischen Stamme bewohnt, der sich durch Seefahrt und Seeraub auszeichnete; die im eigentlichen Gebirge hausenden Cilicier wurden nie unterworfen. C. behielt unter assyr., pers. und maced. Herrschaft einen Vasallenfürsten, der sich Syenensis nannte; erst den Türken gelang eine vollständige Eroberung des Landes. Die bedeutendsten Städte waren Tarsus, blühende Handelsstadt, und Soli.


Cilicium hieß bei Römern und Griechen der aus cilicischer Wolle oder Ziegenhaaren gewobene grobe Zeug, womit sich Soldaten, Matrosen und Bauern kleideten; bei den Christen ein aus grober Wolle, Ziegen- oder Kameelhaaren verfertigtes Bußhemd oder ein aus Drath mit nach Innen gekehrten Spitzen geflochtener, ebenfalls auf bloßem Leib zu tragender Bußgürtel.


Cilien, lat.-deutsch, die Haare der Wimpern; die an der Mündung vieler Laubmoosfrüchte stehenden seinen fadenförmigen Fortsätze.


Cilly, Stadt im marburger Kreise in Steyermark, am Sann und der Wien-Triester Eisenbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, 1900 E., Handel mit Getreide, Wein und Rohitscher Wasser. C. war das Claudia Celeja der Römer, dann bis in das 15. Jahrh. Hauptort einer bedeutenden Grafschaft; röm. Alterthümer, in der Pfarrkirche eine merkwürdige goth. Kapelle.


Cima (Tsch–), s. Conegliano.


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[123/0124] den C. von der Hefe und öfters abzulassen, stehen sich die Behauptungen Sachverständiger oft so diametral gegenüber, daß z. B. die Frankfurter C.fabrikanten behaupten, durch wiederholtes Abziehen werde der C. verdorben, während andere, namentlich auch die Engländer und viele Franzosen darin das einzige Mittel sehen, den C. gut zu erhalten. Es scheint, daß hiebei viel davon abhängt, wo die Obstsorten gewachsen sind und noch von anderen Nebenumständen. – Birnwein läßt sich auch nach Art moussirender Traubenweine behandeln und gibt dabei ein äußerst liebliches Getränk. Cidevant (frz. Sidwang), ehemals, früher. Cidevants hießen während der ersten franz. Revolution die adeligen und fürstlichen Personen. Cienfungos (Si–), Nicasio Alvarez de, geb. 1764 zu Madrid, span. Dichter und Staatsbeamter, 1809 auf Napoleons Befehl nach Orthez deportirt, wo er im Juli 1809 st. Vollständige Ausgabe seiner Werke Madrid 1816. Cigarren (span. Cigarros, dieses von einem indian. Worte gebildet wie Tabak, Chocolade), zusammengerollte Tabaksblätter zum Rauchen; dies ist die älteste Art des Rauchens. Die C. von Manilla, Cuba und Virginien gelten als die besten; neuerer Zeit werden sie auch in Deutschland millionenweise gefertigt. – Cigaretas oder Cigaritos, die gewöhnlichen span. C., sein geschnittener Tabak in einer Röhre aus Reisstrohpapier. Cignani (Tschinjani), Carlo, Graf, geb. 1628 zu Bologna, der letzte bedeutende Maler der bolognes. Schule, reich an Erfindung, trefflich im Colorit, aber etwas weichlich und sich in Allegorien gefallend, st. 1719 in Forli, wo er 20 Jahre an der Kuppel der Madonna del Fuoco arbeitete. Cigoli (Tschi–), Ludovico Cardi da, geb. 1559 zu Empoli, gest. 1613 zu Rom, Maler aus der späteren florent. Schule, bildete sich besonders nach Correggio; die meisten seiner Arbeiten sind in Florenz und Rom. Ciliar (vom lat. Cilium, Augenlid), die Augenlider betreffend; daher C.ring, C.körper, der Hautring im Auge hinter der Iris, welcher die Linse umschließt und hält; C.falten, C.fortsätze, die hinter der Iris befindlichen 60–80 Falten der schwarzen Gefäßhaut (Charoidea), welche die Pupille sternförmig umgeben; C.band, grauer Körper zur Seite der C.falten, von dem die 15–20 C.nerven, Abzweigungen der Nasennerven, zur Iris gehen; C.gefäße, die ernährenden Blutgefäße. Cilicien, kleinasiat. Land, ungefähr 1500 □M. groß, von Syrien, Kappadocien, Lycien, Pisidien und dem Mittelmeere begränzt, Gebirgsland, nur durch Gebirgspässe zugänglich, mit einigen Thalbuchten gegen das Meer hin, von einem semitischen Stamme bewohnt, der sich durch Seefahrt und Seeraub auszeichnete; die im eigentlichen Gebirge hausenden Cilicier wurden nie unterworfen. C. behielt unter assyr., pers. und maced. Herrschaft einen Vasallenfürsten, der sich Syenensis nannte; erst den Türken gelang eine vollständige Eroberung des Landes. Die bedeutendsten Städte waren Tarsus, blühende Handelsstadt, und Soli. Cilicium hieß bei Römern und Griechen der aus cilicischer Wolle oder Ziegenhaaren gewobene grobe Zeug, womit sich Soldaten, Matrosen und Bauern kleideten; bei den Christen ein aus grober Wolle, Ziegen- oder Kameelhaaren verfertigtes Bußhemd oder ein aus Drath mit nach Innen gekehrten Spitzen geflochtener, ebenfalls auf bloßem Leib zu tragender Bußgürtel. Cilien, lat.-deutsch, die Haare der Wimpern; die an der Mündung vieler Laubmoosfrüchte stehenden seinen fadenförmigen Fortsätze. Cilly, Stadt im marburger Kreise in Steyermark, am Sann und der Wien-Triester Eisenbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, 1900 E., Handel mit Getreide, Wein und Rohitscher Wasser. C. war das Claudia Celeja der Römer, dann bis in das 15. Jahrh. Hauptort einer bedeutenden Grafschaft; röm. Alterthümer, in der Pfarrkirche eine merkwürdige goth. Kapelle. Cima (Tsch–), s. Conegliano. Cimabue (Tschimabue), Giovanni,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/124>, abgerufen am 25.11.2024.