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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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man unterscheidet Constantia, Falso, Steinwein, Peterswein und Portä; die Engländer verbrauchen fast allen, der auf dem Festlande verkaufte ist in der Regel unächt.


Capybara, Flußschwein, aus der Familie der Nagethiere, hat vorn 4. hinten 3 mit einer Haut verbundene Zehen mit breiten Nägeln, kurze Füße, steife schwarzgelbe Haare, stumpfe Schnauze, keinen Schwanz, wird 21/2 lang. schwimmt sehr gut, frißt Kräuter und lebt an den Flüssen Brasiliens; das Fleisch wird gegessen.


Caquerel (frz. Cakret), gesalzener Hering.


Caquet (frz. Cakäh), Geschwätz, Unsinn; Caqueteur (Caketöhr). Schwätzer.


Carabaöl, Oel aus den Samen des Acajou (s. d. A.)


Carabin (frz. -bäng), ein zaghafter Hazard- (Glück-) spieler; ein Stichler; Carabinade, zaghaftes Spielen; Sticheleien.


Carabiner (frz. Carabine), das Feuergewehr der Reiterei, kürzer und von kleinerem Kaliber als die Muskete; Carabiniers, eine schwere Reiterei, den Kürassieren ähnlich.


Carabobo, Dorf in der südamerik. Republik Venezuela, wo Bolivar den 24. Juni 1821 die Entscheidungsschlacht gegen die Spanier gewann; davon heißt eine Provinz C. mit der Hauptstadt Valencia.


Caraca, Insel in der Bucht von Cadiz, 6000 E.; Schiffbau, Segeltuchfabriken.


Caracal, s. Luchs.


Caracalla. Beiname des röm. Kaisers Mark. Aur. Antonius Bassianus, angeblich von einem gallischen Kleide hergenommen; C. wurde dem Septim. Severus 188 n. Chr. zu Lyon geb., machte 209 den Feldzug nach Britannien mit, eilte 211 nach dem Tode des Vaters zu Eboracum (York) nach Rom, ließ 212 den Bruder und Mitregenten Geta in den Armen der Mutter erdolchen und sich durch die Prätorianer und den Senat als Alleinherrscher erklären. Die Freunde und Anhänger Getas wie die seines Vaters, nach Dio und Herodian bei 20000 Menschen und unter diesen den rechtsgelehrten Papinian, der den Brudermord nicht vertheidigen wollte, wurden umgebracht, dagegen alle Verbannten zurückgerufen. Er gab den Provincialen das Bürgerrecht, nur um dieselben höher besteuern zu können und nahm Aegypter in den Senat auf. 213 ließ er auf einer Reise durch die Provinzen überall Spuren seiner neronischen Gemüthsart zurück, äffte in Macedonien die Manieren Alexanders d. Gr. nach, erkaufte 214 einen schimpflichen Frieden von deutschen Volksstämmen, errang in Dacien einige Vortheile, richtete in Alexandrien um einiger Spötter willen im Theater ein gräßliches Blutbad an. 217 überfiel er treulos die Parther, verwüstete ihr Land, zog sich aber zurück, als sie gerüstet waren. Auf dem Heimwege von seinen Fahrten, die er in Rom durch einen Triumph krönen wollte - 217 n. Chr. - ließ ihn Macrinus zwischen Edessa und Karrhä ermorden und wurde sein Nachfolger. Die prächtigen Antoniusbäder, der Triumphbogen des Sept. Severus u. a. Denkmäler stammen von C.


Caraccas, Caraccas, Hauptstadt der südamerik. Republik Venezuela und der Provinz C., am Flusse Guayra, 2 M. vom Meere, 2760' über dem Spiegel desselben, hat über 50000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, der Regierungsbehörden, hat eine 1778 gegründete Universität und einen sehr bedeutenden Ausfuhrhandel von Cacao (der beste), Indigo, Vanille, Chinarinde, Baumwolle, Farbhölzern, Taback und Häuten, ist eine schöne und reiche Stadt. Gegründet wurde sie 1567 durch Diego Losada, blühte bald auf, verlor viel durch die Revolution von 1809, wurde durch ein Erdbeben 1812, wobei über 10000 Menschen umkamen, fast zerstört. hob sich aber bald wieder. Hafenort von C. ist La Guayra. Die Prov. C. ist 2829 Quadrat Leguas groß mit 325000 E., unter diesen 35000 Sklaven, im Norden gebirgig, im Süden eben, im Ganzen fruchtbar und gesund.


Caracca, großes Schiff mit rundlichem Bau, daher schwerfällig, ehemals von den Spaniern zum Transporte gebaut.

man unterscheidet Constantia, Falso, Steinwein, Peterswein und Portä; die Engländer verbrauchen fast allen, der auf dem Festlande verkaufte ist in der Regel unächt.


Capybara, Flußschwein, aus der Familie der Nagethiere, hat vorn 4. hinten 3 mit einer Haut verbundene Zehen mit breiten Nägeln, kurze Füße, steife schwarzgelbe Haare, stumpfe Schnauze, keinen Schwanz, wird 21/2 lang. schwimmt sehr gut, frißt Kräuter und lebt an den Flüssen Brasiliens; das Fleisch wird gegessen.


Caquerel (frz. Cakret), gesalzener Hering.


Caquet (frz. Cakäh), Geschwätz, Unsinn; Caqueteur (Caketöhr). Schwätzer.


Carabaöl, Oel aus den Samen des Acajou (s. d. A.)


Carabin (frz. –bäng), ein zaghafter Hazard- (Glück-) spieler; ein Stichler; Carabinade, zaghaftes Spielen; Sticheleien.


Carabiner (frz. Carabine), das Feuergewehr der Reiterei, kürzer und von kleinerem Kaliber als die Muskete; Carabiniers, eine schwere Reiterei, den Kürassieren ähnlich.


Carabobo, Dorf in der südamerik. Republik Venezuela, wo Bolivar den 24. Juni 1821 die Entscheidungsschlacht gegen die Spanier gewann; davon heißt eine Provinz C. mit der Hauptstadt Valencia.


Caraca, Insel in der Bucht von Cadiz, 6000 E.; Schiffbau, Segeltuchfabriken.


Caracal, s. Luchs.


Caracalla. Beiname des röm. Kaisers Mark. Aur. Antonius Bassianus, angeblich von einem gallischen Kleide hergenommen; C. wurde dem Septim. Severus 188 n. Chr. zu Lyon geb., machte 209 den Feldzug nach Britannien mit, eilte 211 nach dem Tode des Vaters zu Eboracum (York) nach Rom, ließ 212 den Bruder und Mitregenten Geta in den Armen der Mutter erdolchen und sich durch die Prätorianer und den Senat als Alleinherrscher erklären. Die Freunde und Anhänger Getas wie die seines Vaters, nach Dio und Herodian bei 20000 Menschen und unter diesen den rechtsgelehrten Papinian, der den Brudermord nicht vertheidigen wollte, wurden umgebracht, dagegen alle Verbannten zurückgerufen. Er gab den Provincialen das Bürgerrecht, nur um dieselben höher besteuern zu können und nahm Aegypter in den Senat auf. 213 ließ er auf einer Reise durch die Provinzen überall Spuren seiner neronischen Gemüthsart zurück, äffte in Macedonien die Manieren Alexanders d. Gr. nach, erkaufte 214 einen schimpflichen Frieden von deutschen Volksstämmen, errang in Dacien einige Vortheile, richtete in Alexandrien um einiger Spötter willen im Theater ein gräßliches Blutbad an. 217 überfiel er treulos die Parther, verwüstete ihr Land, zog sich aber zurück, als sie gerüstet waren. Auf dem Heimwege von seinen Fahrten, die er in Rom durch einen Triumph krönen wollte – 217 n. Chr. – ließ ihn Macrinus zwischen Edessa und Karrhä ermorden und wurde sein Nachfolger. Die prächtigen Antoniusbäder, der Triumphbogen des Sept. Severus u. a. Denkmäler stammen von C.


Caraccas, Caraccas, Hauptstadt der südamerik. Republik Venezuela und der Provinz C., am Flusse Guayra, 2 M. vom Meere, 2760' über dem Spiegel desselben, hat über 50000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, der Regierungsbehörden, hat eine 1778 gegründete Universität und einen sehr bedeutenden Ausfuhrhandel von Cacao (der beste), Indigo, Vanille, Chinarinde, Baumwolle, Farbhölzern, Taback und Häuten, ist eine schöne und reiche Stadt. Gegründet wurde sie 1567 durch Diego Losada, blühte bald auf, verlor viel durch die Revolution von 1809, wurde durch ein Erdbeben 1812, wobei über 10000 Menschen umkamen, fast zerstört. hob sich aber bald wieder. Hafenort von C. ist La Guayra. Die Prov. C. ist 2829 Quadrat Leguas groß mit 325000 E., unter diesen 35000 Sklaven, im Norden gebirgig, im Süden eben, im Ganzen fruchtbar und gesund.


Caracca, großes Schiff mit rundlichem Bau, daher schwerfällig, ehemals von den Spaniern zum Transporte gebaut.

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[796/0797] man unterscheidet Constantia, Falso, Steinwein, Peterswein und Portä; die Engländer verbrauchen fast allen, der auf dem Festlande verkaufte ist in der Regel unächt. Capybara, Flußschwein, aus der Familie der Nagethiere, hat vorn 4. hinten 3 mit einer Haut verbundene Zehen mit breiten Nägeln, kurze Füße, steife schwarzgelbe Haare, stumpfe Schnauze, keinen Schwanz, wird 21/2 lang. schwimmt sehr gut, frißt Kräuter und lebt an den Flüssen Brasiliens; das Fleisch wird gegessen. Caquerel (frz. Cakret), gesalzener Hering. Caquet (frz. Cakäh), Geschwätz, Unsinn; Caqueteur (Caketöhr). Schwätzer. Carabaöl, Oel aus den Samen des Acajou (s. d. A.) Carabin (frz. –bäng), ein zaghafter Hazard- (Glück-) spieler; ein Stichler; Carabinade, zaghaftes Spielen; Sticheleien. Carabiner (frz. Carabine), das Feuergewehr der Reiterei, kürzer und von kleinerem Kaliber als die Muskete; Carabiniers, eine schwere Reiterei, den Kürassieren ähnlich. Carabobo, Dorf in der südamerik. Republik Venezuela, wo Bolivar den 24. Juni 1821 die Entscheidungsschlacht gegen die Spanier gewann; davon heißt eine Provinz C. mit der Hauptstadt Valencia. Caraca, Insel in der Bucht von Cadiz, 6000 E.; Schiffbau, Segeltuchfabriken. Caracal, s. Luchs. Caracalla. Beiname des röm. Kaisers Mark. Aur. Antonius Bassianus, angeblich von einem gallischen Kleide hergenommen; C. wurde dem Septim. Severus 188 n. Chr. zu Lyon geb., machte 209 den Feldzug nach Britannien mit, eilte 211 nach dem Tode des Vaters zu Eboracum (York) nach Rom, ließ 212 den Bruder und Mitregenten Geta in den Armen der Mutter erdolchen und sich durch die Prätorianer und den Senat als Alleinherrscher erklären. Die Freunde und Anhänger Getas wie die seines Vaters, nach Dio und Herodian bei 20000 Menschen und unter diesen den rechtsgelehrten Papinian, der den Brudermord nicht vertheidigen wollte, wurden umgebracht, dagegen alle Verbannten zurückgerufen. Er gab den Provincialen das Bürgerrecht, nur um dieselben höher besteuern zu können und nahm Aegypter in den Senat auf. 213 ließ er auf einer Reise durch die Provinzen überall Spuren seiner neronischen Gemüthsart zurück, äffte in Macedonien die Manieren Alexanders d. Gr. nach, erkaufte 214 einen schimpflichen Frieden von deutschen Volksstämmen, errang in Dacien einige Vortheile, richtete in Alexandrien um einiger Spötter willen im Theater ein gräßliches Blutbad an. 217 überfiel er treulos die Parther, verwüstete ihr Land, zog sich aber zurück, als sie gerüstet waren. Auf dem Heimwege von seinen Fahrten, die er in Rom durch einen Triumph krönen wollte – 217 n. Chr. – ließ ihn Macrinus zwischen Edessa und Karrhä ermorden und wurde sein Nachfolger. Die prächtigen Antoniusbäder, der Triumphbogen des Sept. Severus u. a. Denkmäler stammen von C. Caraccas, Caraccas, Hauptstadt der südamerik. Republik Venezuela und der Provinz C., am Flusse Guayra, 2 M. vom Meere, 2760' über dem Spiegel desselben, hat über 50000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, der Regierungsbehörden, hat eine 1778 gegründete Universität und einen sehr bedeutenden Ausfuhrhandel von Cacao (der beste), Indigo, Vanille, Chinarinde, Baumwolle, Farbhölzern, Taback und Häuten, ist eine schöne und reiche Stadt. Gegründet wurde sie 1567 durch Diego Losada, blühte bald auf, verlor viel durch die Revolution von 1809, wurde durch ein Erdbeben 1812, wobei über 10000 Menschen umkamen, fast zerstört. hob sich aber bald wieder. Hafenort von C. ist La Guayra. Die Prov. C. ist 2829 Quadrat Leguas groß mit 325000 E., unter diesen 35000 Sklaven, im Norden gebirgig, im Süden eben, im Ganzen fruchtbar und gesund. Caracca, großes Schiff mit rundlichem Bau, daher schwerfällig, ehemals von den Spaniern zum Transporte gebaut.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 796. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/797>, abgerufen am 22.11.2024.