Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Concordat des Bonaparte durchführen; 1805 salbte er diesen zu Mailand als König von Italien. st. erblindet 1810. Capri (Capreae bei den Alten) Insel im Golf von Neapel, 1 #M. groß, besteht aus 2 felsigen Bergen und einem dazwischen liegenden an Oel und Wein fruchtbaren Thale mit 4000 E. C., kleine feste Stadt, Bischofssitz, Landungsplatz. Anac. Städtchen, zu dem ein Felsensteig von 536 Stufen führt. An der Westseite ist die blaue Grotte (s. d. A.); auf dem höchsten Punkte der Insel, dem Monte Salaro eine herrliche Aussicht. Die Einwohner leben vom Oel- und Weinbau, dem Fischfang, Fremdenbesuchen u. dem Fang der Wachteln, welche im Herbste in zahllosen Schaaren auf der Insel einfallen (von dem Antheile an dem Fange heißt der Bischof von C. im Volksmunde Wachtelbischof). - Geschichtlich berühmt ist C. als der vieljährige Aufenthaltsort des Kaisers Tiberius. Capriccio (Caprittscho), Tonstück mit künstlichen, unerwarteten Sprüngen, Doppelgriffen etc., kein eigentliches Kunstwerk, aber von den Künstlern als Uebungsstück gebraucht. Capriccioso (-ittschoso), in der Musik: mit Laune und Keckheit. Caprice (frz. Caprißh), Laune, Grille, Eigensinn; capriciös, launisch, eigensinnig. Capricietto (-itischetto), einkleines Capriccio. Capricornus, lat., Steinbock; das Himmelszeichen des Steinbocks; Tropicus capricorni, der Wendekreis des Steinbocks. Caprification der Feigenfrüchte nennt man die Beschleunigung der Reise derselben entweder dadurch, daß man in die im Sommer angesetzten Früchte mit irgend einem spitzigen Instrumente oben hinein sticht oder ein kleines rundes Stück Rinde dort herausschneidet, oder sogenannte figues-fleurs Frühlingsfeigen, in welche eine Gallwespenart ihre Eier gelegt hat, an die fruchttragenden Bäume hängt, aus welchen alsdann eine Menge Mücken ausschlüpfen und die Früchte anstechen, um wieder ihre Eier hineinzulegen, wodurch die Feigen um einige Wochen früher zeitigen, gerade so, wie wurmstichiges Obst ebenfalls früher reist, als gesundes. Schon den Alten war diese Beschleunigung der Reise der Feigen in Folge des Insektenstiches recht wohl bekannt. Bei uns, wo die Herbstärnte der Feigenbäume, denn dieselben tragen zweimal im Jahre, keinenfalls zur Reise gelangt, wäre die Anwendung der C. zwecklos, weil die im Frühjahr angesetzten Früchte im Verlaufe des Sommers wohl reif werden. Caprifoliaceae, geisblattartige Gewächse, eine Familie, reich an schönblühenden Arten. häufig mit windendem Stengel, aber auch aufrechte Sträucher mit Büscheln von trichterförmigen. oft wohlriechenden Blumen von weißer. scharlachrother oder gelber Farbe. Fast durchgängig in der gemäßigten Zone der nördl. Halbkugel einheimisch, halten sie unsere Winter im Freien ganz gut aus. Hieher gehören: Lonicera Caprifolium, das bekannte Je länger je lieber oder Geisblatt, ebenso C. sempervirens; C. tatarica, einer der freundlichen Sträucher in Anlagen mit anderen Loniceraarten; der Schneeballstrauch, Viburnum Opulus roseum; der St. Petersstrauch, Symphoria racemosa, mit seinen schneeweißen Beeren; der Hollunder, Sambucus nigra; die Dürlize oder Kornelkirsche, Cormus Mas und die C. alba und sanguinea, in Anlagen gut zu verwenden. - Bekannt ist die schweißtreibende Eigenschaft der Hollunderblüthe, sowie, daß Hollunderblätter und Rinde brechenerregend, heftig purgirend wirken; der Attich oder Zwerghollunder, Sambucus Ebulus, ist eine narkotisch scharfe Giftpflanze, die Beeren des gemeinen schwarzen Hollunders, sowie die Kornelkirschen sind eßbar. - In diese Familie gehört auch die dem großen Botaniker Linne zu Ehren benannte Linnaea borealis, ein eben so elegantes als für den Botaniker interessantes ausdauerndes Pflänzchen des Nordens mit fleischfarbigen Glockenblümchen im Sommer. Caprinsäure entwickelt sich als flüchtige Säure in der Butter, ebenso aus der Concordat des Bonaparte durchführen; 1805 salbte er diesen zu Mailand als König von Italien. st. erblindet 1810. Capri (Capreae bei den Alten) Insel im Golf von Neapel, 1 □M. groß, besteht aus 2 felsigen Bergen und einem dazwischen liegenden an Oel und Wein fruchtbaren Thale mit 4000 E. C., kleine feste Stadt, Bischofssitz, Landungsplatz. Anac. Städtchen, zu dem ein Felsensteig von 536 Stufen führt. An der Westseite ist die blaue Grotte (s. d. A.); auf dem höchsten Punkte der Insel, dem Monte Salaro eine herrliche Aussicht. Die Einwohner leben vom Oel- und Weinbau, dem Fischfang, Fremdenbesuchen u. dem Fang der Wachteln, welche im Herbste in zahllosen Schaaren auf der Insel einfallen (von dem Antheile an dem Fange heißt der Bischof von C. im Volksmunde Wachtelbischof). – Geschichtlich berühmt ist C. als der vieljährige Aufenthaltsort des Kaisers Tiberius. Capriccio (Caprittscho), Tonstück mit künstlichen, unerwarteten Sprüngen, Doppelgriffen etc., kein eigentliches Kunstwerk, aber von den Künstlern als Uebungsstück gebraucht. Capriccioso (–ittschoso), in der Musik: mit Laune und Keckheit. Caprice (frz. Caprißh), Laune, Grille, Eigensinn; capriciös, launisch, eigensinnig. Capricietto (–itischetto), einkleines Capriccio. Capricornus, lat., Steinbock; das Himmelszeichen des Steinbocks; Tropicus capricorni, der Wendekreis des Steinbocks. Caprification der Feigenfrüchte nennt man die Beschleunigung der Reise derselben entweder dadurch, daß man in die im Sommer angesetzten Früchte mit irgend einem spitzigen Instrumente oben hinein sticht oder ein kleines rundes Stück Rinde dort herausschneidet, oder sogenannte figues-fleurs Frühlingsfeigen, in welche eine Gallwespenart ihre Eier gelegt hat, an die fruchttragenden Bäume hängt, aus welchen alsdann eine Menge Mücken ausschlüpfen und die Früchte anstechen, um wieder ihre Eier hineinzulegen, wodurch die Feigen um einige Wochen früher zeitigen, gerade so, wie wurmstichiges Obst ebenfalls früher reist, als gesundes. Schon den Alten war diese Beschleunigung der Reise der Feigen in Folge des Insektenstiches recht wohl bekannt. Bei uns, wo die Herbstärnte der Feigenbäume, denn dieselben tragen zweimal im Jahre, keinenfalls zur Reise gelangt, wäre die Anwendung der C. zwecklos, weil die im Frühjahr angesetzten Früchte im Verlaufe des Sommers wohl reif werden. Caprifoliaceae, geisblattartige Gewächse, eine Familie, reich an schönblühenden Arten. häufig mit windendem Stengel, aber auch aufrechte Sträucher mit Büscheln von trichterförmigen. oft wohlriechenden Blumen von weißer. scharlachrother oder gelber Farbe. Fast durchgängig in der gemäßigten Zone der nördl. Halbkugel einheimisch, halten sie unsere Winter im Freien ganz gut aus. Hieher gehören: Lonicera Caprifolium, das bekannte Je länger je lieber oder Geisblatt, ebenso C. sempervirens; C. tatarica, einer der freundlichen Sträucher in Anlagen mit anderen Loniceraarten; der Schneeballstrauch, Viburnum Opulus roseum; der St. Petersstrauch, Symphoria racemosa, mit seinen schneeweißen Beeren; der Hollunder, Sambucus nigra; die Dürlize oder Kornelkirsche, Cormus Mas und die C. alba und sanguinea, in Anlagen gut zu verwenden. – Bekannt ist die schweißtreibende Eigenschaft der Hollunderblüthe, sowie, daß Hollunderblätter und Rinde brechenerregend, heftig purgirend wirken; der Attich oder Zwerghollunder, Sambucus Ebulus, ist eine narkotisch scharfe Giftpflanze, die Beeren des gemeinen schwarzen Hollunders, sowie die Kornelkirschen sind eßbar. – In diese Familie gehört auch die dem großen Botaniker Linné zu Ehren benannte Linnaea borealis, ein eben so elegantes als für den Botaniker interessantes ausdauerndes Pflänzchen des Nordens mit fleischfarbigen Glockenblümchen im Sommer. 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Capriccio (Caprittscho), Tonstück mit künstlichen, unerwarteten Sprüngen, Doppelgriffen etc., kein eigentliches Kunstwerk, aber von den Künstlern als Uebungsstück gebraucht.
Capriccioso (–ittschoso), in der Musik: mit Laune und Keckheit.
Caprice (frz. Caprißh), Laune, Grille, Eigensinn; capriciös, launisch, eigensinnig.
Capricietto (–itischetto), einkleines Capriccio.
Capricornus, lat., Steinbock; das Himmelszeichen des Steinbocks; Tropicus capricorni, der Wendekreis des Steinbocks.
Caprification der Feigenfrüchte nennt man die Beschleunigung der Reise derselben entweder dadurch, daß man in die im Sommer angesetzten Früchte mit irgend einem spitzigen Instrumente oben hinein sticht oder ein kleines rundes Stück Rinde dort herausschneidet, oder sogenannte figues-fleurs Frühlingsfeigen, in welche eine Gallwespenart ihre Eier gelegt hat, an die fruchttragenden Bäume hängt, aus welchen alsdann eine Menge Mücken ausschlüpfen und die Früchte anstechen, um wieder ihre Eier hineinzulegen, wodurch die Feigen um einige Wochen früher zeitigen, gerade so, wie wurmstichiges Obst ebenfalls früher reist, als gesundes. Schon den Alten war diese Beschleunigung der Reise der Feigen in Folge des Insektenstiches recht wohl bekannt. Bei uns, wo die Herbstärnte der Feigenbäume, denn dieselben tragen zweimal im Jahre, keinenfalls zur Reise gelangt, wäre die Anwendung der C. zwecklos, weil die im Frühjahr angesetzten Früchte im Verlaufe des Sommers wohl reif werden.
Caprifoliaceae, geisblattartige Gewächse, eine Familie, reich an schönblühenden Arten. häufig mit windendem Stengel, aber auch aufrechte Sträucher mit Büscheln von trichterförmigen. oft wohlriechenden Blumen von weißer. scharlachrother oder gelber Farbe. Fast durchgängig in der gemäßigten Zone der nördl. Halbkugel einheimisch, halten sie unsere Winter im Freien ganz gut aus. Hieher gehören: Lonicera Caprifolium, das bekannte Je länger je lieber oder Geisblatt, ebenso C. sempervirens; C. tatarica, einer der freundlichen Sträucher in Anlagen mit anderen Loniceraarten; der Schneeballstrauch, Viburnum Opulus roseum; der St. Petersstrauch, Symphoria racemosa, mit seinen schneeweißen Beeren; der Hollunder, Sambucus nigra; die Dürlize oder Kornelkirsche, Cormus Mas und die C. alba und sanguinea, in Anlagen gut zu verwenden. – Bekannt ist die schweißtreibende Eigenschaft der Hollunderblüthe, sowie, daß Hollunderblätter und Rinde brechenerregend, heftig purgirend wirken; der Attich oder Zwerghollunder, Sambucus Ebulus, ist eine narkotisch scharfe Giftpflanze, die Beeren des gemeinen schwarzen Hollunders, sowie die Kornelkirschen sind eßbar. – In diese Familie gehört auch die dem großen Botaniker Linné zu Ehren benannte Linnaea borealis, ein eben so elegantes als für den Botaniker interessantes ausdauerndes Pflänzchen des Nordens mit fleischfarbigen Glockenblümchen im Sommer.
Caprinsäure entwickelt sich als flüchtige Säure in der Butter, ebenso aus der
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