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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Canan, siamesisches Flüssigkeitsmaß = 571/25 par. Kubikzoll.


Cananao, sardinischer, dem Muskateller ähnlicher Wein.


Canara, engl. Provinz in Vorderindien, Präsidentschaft Madras, südl. von Goa. 338 #M. groß mit 658000 E. und der Hauptstadt Mangalore; C. bringt die gewöhnlichen Produkte Ostindiens hervor.


Canariensamen, bei uns nur im Kleinen als Futter für Canarienvögel gebaut, kommt von einer Grasart. Phalaris canariensis, canar. Glanzgras in den südl. Ländern Europas einheimisch, u. z. B. schon in Italien im Größeren cultivirt. Das Mehl wird dort zum Brodbacken u. namentlich auch zur Schlichte des Garns und zur Appretur seidener Stoffe verwendet. Das span. Glanzgras mit weiß, grün u. gelb gestreiften Blättern, Bandgras genannt, kommt in unseren Gärten als Zierpflanze vor.


Canariensect nennen die Engländer den starken weißen Wein der canarischen Inseln, besonders von Teneriffa; der beste u. theuerste ist der Malvasier, der weniger geschätzte der Palmasect.


Canarienvogel (Fringilla canaria), zur Gattung Finken und Ordnung der Körnerfressenden (nach Schinz) gehörend. Dieser jetzt allverbreitete Stubenvogel kam vor ungefähr 300 Jahren von den canarischen Inseln zu uns. In seiner Heimat hat der C. oben grünlichgelbe, unten goldgelbe Farbe, durch seine Verbreitung aber. durch Klima u. Verpaarung mit andern Vögeln, hat sein Kleid sehr gewechselt. und man hat jetzt solche von citrongelber, weißer, brauner, grauer Farbe, auch zweifarbige. Er ist ein zahmer, anhänglicher Vogel, von angenehmem schmetterndem Gesang, läßt sich leicht fortziehen und kann bis 20 Jahre alt werden. Er paart sich mit fast allen Finken von seiner Größe, wodurch verschiedenartige Bastarde entstehen, von denen die oben grauen oder graubraunen, unten grüngelben die dauerhaftesten sind.


Canarische Inseln, Canarias, span. Inselgruppe im atlantischen Ocean, der Westküste von Afrika gegenüber, besteht aus 7 bewohnten und 13 unbewohnten Inseln, mit einer Oberfläche von 151 #M. und 258000 E. Die bewohnten heißen: Teneriffa, Gran Canaria, Palma, Lanzarote, Fuertadventura, Gomera, Ferro. Die C. sind sämmtlich vulkanischen Ursprungs; auf Teneriffa befindet sich der berühmte Vulkan Pic de Teyde, der jedoch seit 1704 zu den ruhenden gehört; er ist 11850' hoch und für die Geologie durch die Untersuchungen Al. von Humboldt u. Leop. von Buch wichtig geworden; Lanzarote hat 3 thätige Vulkane. Flüsse haben die C. keine, die hohen Berge aber geben zahlreichen Quellen den Ursprung; das Klima ist vortrefflich, durch die Seeluft gekühlt u. die Inseln liefern die Producte der warmen und gemäßigten Zonen bis zu den Alpenpflanzen; bekannt ist in dieser Hinsicht die natürliche Gruppirung der Pflanzen in aufsteigender Linie am Pic sowie in dem Garten des span. Statthalters nach künstlicher Anordnung: Pisang, Dattelpalme, Drachenblut, Zuckerrohr. Olive, Kastanie. Weinrebe, Mais, Weizen, Lorbeer, Fichte, Farrenkräuter, Cedernwachholder, Alpenpflanze (Arabis alpina). Gegenstände der Ausfuhr sind: Südfrüchte, Wein. Seide, Orseille, besonders aber Soda. Der Hauptpunkt für den Handel ist Teneriffa, das als Haltstation zwischen Europa und Südamerika den Seefahrer einladet (Häfen Orotava und Santa Cruz). Die Inseln bilden eine eigene span. Provinz mit der festen Hauptstadt Santa Cruz de Teneriffa. Den Alten waren sie als die "glücklichen Inseln" bereits bekannt; in späteren Zeiten mußten Spanier und Portugiesen sie wieder entdecken und im 15. Jahrh. wurden sie von Spanien nach langem Widerstande erobert; die Einwohner, Guanchen, wahrscheinlich ein maurischer Stamm, verschmolzen mit den Spaniern, so daß auch von ihrer Sprache keine oder nur unbedeutende Reste übrig sind.


Canarium, Pflanzengattung auf den Molukken aus der Familie der Therebenthiaceen, liefert die eßbaren. ölreichen Canariennüsse und das wohlriechende Canarienharz.


Canasse, Thee- oder Tabakskiste.


Canaster, von dem span. canastra


Canan, siamesisches Flüssigkeitsmaß = 571/25 par. Kubikzoll.


Cananao, sardinischer, dem Muskateller ähnlicher Wein.


Canara, engl. Provinz in Vorderindien, Präsidentschaft Madras, südl. von Goa. 338 □M. groß mit 658000 E. und der Hauptstadt Mangalore; C. bringt die gewöhnlichen Produkte Ostindiens hervor.


Canariensamen, bei uns nur im Kleinen als Futter für Canarienvögel gebaut, kommt von einer Grasart. Phalaris canariensis, canar. Glanzgras in den südl. Ländern Europas einheimisch, u. z. B. schon in Italien im Größeren cultivirt. Das Mehl wird dort zum Brodbacken u. namentlich auch zur Schlichte des Garns und zur Appretur seidener Stoffe verwendet. Das span. Glanzgras mit weiß, grün u. gelb gestreiften Blättern, Bandgras genannt, kommt in unseren Gärten als Zierpflanze vor.


Canariensect nennen die Engländer den starken weißen Wein der canarischen Inseln, besonders von Teneriffa; der beste u. theuerste ist der Malvasier, der weniger geschätzte der Palmasect.


Canarienvogel (Fringilla canaria), zur Gattung Finken und Ordnung der Körnerfressenden (nach Schinz) gehörend. Dieser jetzt allverbreitete Stubenvogel kam vor ungefähr 300 Jahren von den canarischen Inseln zu uns. In seiner Heimat hat der C. oben grünlichgelbe, unten goldgelbe Farbe, durch seine Verbreitung aber. durch Klima u. Verpaarung mit andern Vögeln, hat sein Kleid sehr gewechselt. und man hat jetzt solche von citrongelber, weißer, brauner, grauer Farbe, auch zweifarbige. Er ist ein zahmer, anhänglicher Vogel, von angenehmem schmetterndem Gesang, läßt sich leicht fortziehen und kann bis 20 Jahre alt werden. Er paart sich mit fast allen Finken von seiner Größe, wodurch verschiedenartige Bastarde entstehen, von denen die oben grauen oder graubraunen, unten grüngelben die dauerhaftesten sind.


Canarische Inseln, Canarias, span. Inselgruppe im atlantischen Ocean, der Westküste von Afrika gegenüber, besteht aus 7 bewohnten und 13 unbewohnten Inseln, mit einer Oberfläche von 151 □M. und 258000 E. Die bewohnten heißen: Teneriffa, Gran Canaria, Palma, Lanzarote, Fuertadventura, Gomera, Ferro. Die C. sind sämmtlich vulkanischen Ursprungs; auf Teneriffa befindet sich der berühmte Vulkan Pic de Teyde, der jedoch seit 1704 zu den ruhenden gehört; er ist 11850' hoch und für die Geologie durch die Untersuchungen Al. von Humboldt u. Leop. von Buch wichtig geworden; Lanzarote hat 3 thätige Vulkane. Flüsse haben die C. keine, die hohen Berge aber geben zahlreichen Quellen den Ursprung; das Klima ist vortrefflich, durch die Seeluft gekühlt u. die Inseln liefern die Producte der warmen und gemäßigten Zonen bis zu den Alpenpflanzen; bekannt ist in dieser Hinsicht die natürliche Gruppirung der Pflanzen in aufsteigender Linie am Pic sowie in dem Garten des span. Statthalters nach künstlicher Anordnung: Pisang, Dattelpalme, Drachenblut, Zuckerrohr. Olive, Kastanie. Weinrebe, Mais, Weizen, Lorbeer, Fichte, Farrenkräuter, Cedernwachholder, Alpenpflanze (Arabis alpina). Gegenstände der Ausfuhr sind: Südfrüchte, Wein. Seide, Orseille, besonders aber Soda. Der Hauptpunkt für den Handel ist Teneriffa, das als Haltstation zwischen Europa und Südamerika den Seefahrer einladet (Häfen Orotava und Santa Cruz). Die Inseln bilden eine eigene span. Provinz mit der festen Hauptstadt Santa Cruz de Teneriffa. Den Alten waren sie als die „glücklichen Inseln“ bereits bekannt; in späteren Zeiten mußten Spanier und Portugiesen sie wieder entdecken und im 15. Jahrh. wurden sie von Spanien nach langem Widerstande erobert; die Einwohner, Guanchen, wahrscheinlich ein maurischer Stamm, verschmolzen mit den Spaniern, so daß auch von ihrer Sprache keine oder nur unbedeutende Reste übrig sind.


Canarium, Pflanzengattung auf den Molukken aus der Familie der Therebenthiaceen, liefert die eßbaren. ölreichen Canariennüsse und das wohlriechende Canarienharz.


Canasse, Thee- oder Tabakskiste.


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[776/0777] Canan, siamesisches Flüssigkeitsmaß = 571/25 par. Kubikzoll. Cananao, sardinischer, dem Muskateller ähnlicher Wein. Canara, engl. Provinz in Vorderindien, Präsidentschaft Madras, südl. von Goa. 338 □M. groß mit 658000 E. und der Hauptstadt Mangalore; C. bringt die gewöhnlichen Produkte Ostindiens hervor. Canariensamen, bei uns nur im Kleinen als Futter für Canarienvögel gebaut, kommt von einer Grasart. Phalaris canariensis, canar. Glanzgras in den südl. Ländern Europas einheimisch, u. z. B. schon in Italien im Größeren cultivirt. Das Mehl wird dort zum Brodbacken u. namentlich auch zur Schlichte des Garns und zur Appretur seidener Stoffe verwendet. Das span. Glanzgras mit weiß, grün u. gelb gestreiften Blättern, Bandgras genannt, kommt in unseren Gärten als Zierpflanze vor. Canariensect nennen die Engländer den starken weißen Wein der canarischen Inseln, besonders von Teneriffa; der beste u. theuerste ist der Malvasier, der weniger geschätzte der Palmasect. Canarienvogel (Fringilla canaria), zur Gattung Finken und Ordnung der Körnerfressenden (nach Schinz) gehörend. Dieser jetzt allverbreitete Stubenvogel kam vor ungefähr 300 Jahren von den canarischen Inseln zu uns. In seiner Heimat hat der C. oben grünlichgelbe, unten goldgelbe Farbe, durch seine Verbreitung aber. durch Klima u. Verpaarung mit andern Vögeln, hat sein Kleid sehr gewechselt. und man hat jetzt solche von citrongelber, weißer, brauner, grauer Farbe, auch zweifarbige. Er ist ein zahmer, anhänglicher Vogel, von angenehmem schmetterndem Gesang, läßt sich leicht fortziehen und kann bis 20 Jahre alt werden. Er paart sich mit fast allen Finken von seiner Größe, wodurch verschiedenartige Bastarde entstehen, von denen die oben grauen oder graubraunen, unten grüngelben die dauerhaftesten sind. Canarische Inseln, Canarias, span. Inselgruppe im atlantischen Ocean, der Westküste von Afrika gegenüber, besteht aus 7 bewohnten und 13 unbewohnten Inseln, mit einer Oberfläche von 151 □M. und 258000 E. Die bewohnten heißen: Teneriffa, Gran Canaria, Palma, Lanzarote, Fuertadventura, Gomera, Ferro. Die C. sind sämmtlich vulkanischen Ursprungs; auf Teneriffa befindet sich der berühmte Vulkan Pic de Teyde, der jedoch seit 1704 zu den ruhenden gehört; er ist 11850' hoch und für die Geologie durch die Untersuchungen Al. von Humboldt u. Leop. von Buch wichtig geworden; Lanzarote hat 3 thätige Vulkane. Flüsse haben die C. keine, die hohen Berge aber geben zahlreichen Quellen den Ursprung; das Klima ist vortrefflich, durch die Seeluft gekühlt u. die Inseln liefern die Producte der warmen und gemäßigten Zonen bis zu den Alpenpflanzen; bekannt ist in dieser Hinsicht die natürliche Gruppirung der Pflanzen in aufsteigender Linie am Pic sowie in dem Garten des span. Statthalters nach künstlicher Anordnung: Pisang, Dattelpalme, Drachenblut, Zuckerrohr. Olive, Kastanie. Weinrebe, Mais, Weizen, Lorbeer, Fichte, Farrenkräuter, Cedernwachholder, Alpenpflanze (Arabis alpina). Gegenstände der Ausfuhr sind: Südfrüchte, Wein. Seide, Orseille, besonders aber Soda. Der Hauptpunkt für den Handel ist Teneriffa, das als Haltstation zwischen Europa und Südamerika den Seefahrer einladet (Häfen Orotava und Santa Cruz). Die Inseln bilden eine eigene span. Provinz mit der festen Hauptstadt Santa Cruz de Teneriffa. Den Alten waren sie als die „glücklichen Inseln“ bereits bekannt; in späteren Zeiten mußten Spanier und Portugiesen sie wieder entdecken und im 15. Jahrh. wurden sie von Spanien nach langem Widerstande erobert; die Einwohner, Guanchen, wahrscheinlich ein maurischer Stamm, verschmolzen mit den Spaniern, so daß auch von ihrer Sprache keine oder nur unbedeutende Reste übrig sind. Canarium, Pflanzengattung auf den Molukken aus der Familie der Therebenthiaceen, liefert die eßbaren. ölreichen Canariennüsse und das wohlriechende Canarienharz. Canasse, Thee- oder Tabakskiste. Canaster, von dem span. canastra

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 776. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/777>, abgerufen am 22.11.2024.