Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Städten und Landhäusern besetzt. In neuester Zeit wird behauptet, die gänzliche Ausrottung der Wälder sei die eigentliche Ursache der malaria und dann wäre zu helfen. Der Boden ist fruchtbar, aber die angebauten Plätze werden nach der Aernte alsbald wieder verlassen; im Winter kommen Hirten aus den Apenninen in die C. und weiden ihre Heerden; im Frühjahre aber fliehen auch sie wieder vor der malaria in die Gebirge.


Campagne (frz. Cangpanj), Feld, Feldzug; die Zeit, welche ein Hochofen ununterbrochen im Gange ist; in der Rübenzuckerfabrikation die Production eines Jahres.


Campagner Thaler, Campner, holländ. Goldgulden aus dem 18. Jahrh., 1 = 21 Sgr. 31/2 Pf. = 1 fl. 21/2 kr. C.-M.


Campan, das obere Hintertheil des Schiffes über der Cajüte.


Campan, franz. Marktflecken im Depart. der Oberpyrenäen, 3900 E., berühmte Brüche von rothem und weißem Marmor. Von ihm heißt das schöne Thal des obern Adour Campaner Thal.


Campan, Jeanne Louise Henriette Genet, geb. zu Paris 1752, als verehelichte C. Kammerfrau der Königin Marie Antoinette; nach dem tragischen Tode ihrer Gebieterin errichtete sie eine Erziehungsanstalt zu St. Germain, Napoleon aber machte sie zur Vorsteherin seiner Erziehungsanstalt für die Töchter der Officiere der Ehrenlegion; sie st. 1822. Ihre "Memoires sur la vie privee de la reine Marie Antoinette" sind für die ersten Jahre der franz. Revolution von Bedeutung.


Campane (Campana), die Glocke, besonders der Luftpumpe; Campaniform, glockenförmig; Campanologie, die Lehre von dem Glockengusse.


Campanella, Thomas, geb. 1568 zu Stilo in Calabrien, 15jährig Dominikaner, durch Disputierkunst ausgezeichnet, fühlte sich weder von den Scholastikern noch den Alten befriedigt, gerieth aus der kalten mechanischen Philosophie des Telesius in die Irrgärten des Platonismus und wollte mit einer Selbstüberhebung, wofür schon die Titel seiner Schriften zeugen, eine "philosophia universalis" begründen; doch beschränken sich seine philosophischen Großthaten auf sehr wenig neue Gedanken, Widerlegung vieler ohnehin wankender Schulsätze, endlich auf astrologische und magische Träumereien. C. hatte ein trauriges Schicksal, denn zuerst angeklagt, daß er seine Gelehrsamkeit vom Teufel und später, daß er im Sinne habe, mit Hilfe der Türken Neapel der Krone Spanien zu entreißen, lebte er 1599-1626 im Kerker zu Neapel und wurde auch mit der Folter inquirirt. Papst Urban VIII. befreite ihn, indem er ihn der Inquisition übergab, die ihn freisprach, doch die span. Minister ließen C. abermals einkerkern; 1634 entfloh er mit Hilfe des franz. Gesandten und st. 1639 zu Paris.


Campanien (Campania), Landschaft des alten Italiens, von Latium, Samnium, Lucanien u. dem Meere begränzt; dem heutigen Terra di Lavoro entsprechend, bei den Alten wegen des glücklichen Klimas u. der Fruchtbarkeit des Bodens gepriesen. Hauptstadt war Capua, andere Orte: Bajä, der Sommeraufenthalt reicher Römer, Cumä, Misenum, Puteoli, Neapel, Herculanum, Pompeji, Salernum etc.


Campanulaceae. Eine, was die Hauptgattung Campanula anbelangt, sehr leicht zu erkennende natürliche Pflanzenfamilie mit einzeln oder in ährige oder traubige oder fast kopfförmige Blüthenstände zusammengestellten regelmäßig 5theiligen glockigen oder röhrigen Blumen. welche nicht abfallen. sondern verwelkt hängen bleiben. Es gehören hieher die Gattungen Campanula, Prismatocarpus, Jasione, Phyteuma u. Trachelium; C. Medium und persicifolia, pyramidalis u. versicolor gehören unter die schönsten Zierpflanzen. Erstere zwei sind Freilandpflanzen, letztere beide Topfgewächse für's Kalthaus; im Sommer ins Freie gesetzt erreicht namentlich C. pyramidalis nicht selten eine Höhe von 7-8' und überdeckt sich beinahe von unten auf mit Hunderten von ihren weitgeöffneten Blumen. Prismatocarpus Speculum (Venusspiegel) ist ein zierliches blaues Sommergewächs, und Phyteuma Rapunculus

Städten und Landhäusern besetzt. In neuester Zeit wird behauptet, die gänzliche Ausrottung der Wälder sei die eigentliche Ursache der malaria und dann wäre zu helfen. Der Boden ist fruchtbar, aber die angebauten Plätze werden nach der Aernte alsbald wieder verlassen; im Winter kommen Hirten aus den Apenninen in die C. und weiden ihre Heerden; im Frühjahre aber fliehen auch sie wieder vor der malaria in die Gebirge.


Campagne (frz. Cangpanj), Feld, Feldzug; die Zeit, welche ein Hochofen ununterbrochen im Gange ist; in der Rübenzuckerfabrikation die Production eines Jahres.


Campagner Thaler, Campner, holländ. Goldgulden aus dem 18. Jahrh., 1 = 21 Sgr. 31/2 Pf. = 1 fl. 21/2 kr. C.-M.


Campan, das obere Hintertheil des Schiffes über der Cajüte.


Campan, franz. Marktflecken im Depart. der Oberpyrenäen, 3900 E., berühmte Brüche von rothem und weißem Marmor. Von ihm heißt das schöne Thal des obern Adour Campaner Thal.


Campan, Jeanne Louise Henriette Genet, geb. zu Paris 1752, als verehelichte C. Kammerfrau der Königin Marie Antoinette; nach dem tragischen Tode ihrer Gebieterin errichtete sie eine Erziehungsanstalt zu St. Germain, Napoleon aber machte sie zur Vorsteherin seiner Erziehungsanstalt für die Töchter der Officiere der Ehrenlegion; sie st. 1822. Ihre „Memoires sur la vie privée de la reine Marie Antoinette“ sind für die ersten Jahre der franz. Revolution von Bedeutung.


Campane (Campana), die Glocke, besonders der Luftpumpe; Campaniform, glockenförmig; Campanologie, die Lehre von dem Glockengusse.


Campanella, Thomas, geb. 1568 zu Stilo in Calabrien, 15jährig Dominikaner, durch Disputierkunst ausgezeichnet, fühlte sich weder von den Scholastikern noch den Alten befriedigt, gerieth aus der kalten mechanischen Philosophie des Telesius in die Irrgärten des Platonismus und wollte mit einer Selbstüberhebung, wofür schon die Titel seiner Schriften zeugen, eine „philosophia universalis“ begründen; doch beschränken sich seine philosophischen Großthaten auf sehr wenig neue Gedanken, Widerlegung vieler ohnehin wankender Schulsätze, endlich auf astrologische und magische Träumereien. C. hatte ein trauriges Schicksal, denn zuerst angeklagt, daß er seine Gelehrsamkeit vom Teufel und später, daß er im Sinne habe, mit Hilfe der Türken Neapel der Krone Spanien zu entreißen, lebte er 1599–1626 im Kerker zu Neapel und wurde auch mit der Folter inquirirt. Papst Urban VIII. befreite ihn, indem er ihn der Inquisition übergab, die ihn freisprach, doch die span. Minister ließen C. abermals einkerkern; 1634 entfloh er mit Hilfe des franz. Gesandten und st. 1639 zu Paris.


Campanien (Campania), Landschaft des alten Italiens, von Latium, Samnium, Lucanien u. dem Meere begränzt; dem heutigen Terra di Lavoro entsprechend, bei den Alten wegen des glücklichen Klimas u. der Fruchtbarkeit des Bodens gepriesen. Hauptstadt war Capua, andere Orte: Bajä, der Sommeraufenthalt reicher Römer, Cumä, Misenum, Puteoli, Neapel, Herculanum, Pompeji, Salernum etc.


Campanulaceae. Eine, was die Hauptgattung Campanula anbelangt, sehr leicht zu erkennende natürliche Pflanzenfamilie mit einzeln oder in ährige oder traubige oder fast kopfförmige Blüthenstände zusammengestellten regelmäßig 5theiligen glockigen oder röhrigen Blumen. welche nicht abfallen. sondern verwelkt hängen bleiben. Es gehören hieher die Gattungen Campanula, Prismatocarpus, Jasione, Phyteuma u. Trachelium; C. Medium und persicifolia, pyramidalis u. versicolor gehören unter die schönsten Zierpflanzen. Erstere zwei sind Freilandpflanzen, letztere beide Topfgewächse fürʼs Kalthaus; im Sommer ins Freie gesetzt erreicht namentlich C. pyramidalis nicht selten eine Höhe von 7–8' und überdeckt sich beinahe von unten auf mit Hunderten von ihren weitgeöffneten Blumen. Prismatocarpus Speculum (Venusspiegel) ist ein zierliches blaues Sommergewächs, und Phyteuma Rapunculus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0772" n="771"/>
Städten und Landhäusern besetzt. In neuester Zeit wird behauptet, die gänzliche Ausrottung der Wälder sei die eigentliche Ursache der <hi rendition="#i">malaria</hi> und dann wäre zu helfen. Der Boden ist fruchtbar, aber die angebauten Plätze werden nach der Aernte alsbald wieder verlassen; im Winter kommen Hirten aus den Apenninen in die C. und weiden ihre Heerden; im Frühjahre aber fliehen auch sie wieder vor der <hi rendition="#i">malaria</hi> in die Gebirge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campagne</hi> (frz. Cangpanj), Feld, Feldzug; die Zeit, welche ein Hochofen ununterbrochen im Gange ist; in der Rübenzuckerfabrikation die Production eines Jahres.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campagner Thaler</hi>, Campner, holländ. Goldgulden aus dem 18. Jahrh., 1 = 21 Sgr. 3<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Pf. = 1 fl. 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campan</hi>, das obere Hintertheil des Schiffes über der Cajüte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campan</hi>, franz. Marktflecken im Depart. der Oberpyrenäen, 3900 E., berühmte Brüche von rothem und weißem Marmor. Von ihm heißt das schöne Thal des obern Adour Campaner Thal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campan</hi>, Jeanne Louise Henriette Genet, geb. zu Paris 1752, als verehelichte C. Kammerfrau der Königin Marie Antoinette; nach dem tragischen Tode ihrer Gebieterin errichtete sie eine Erziehungsanstalt zu St. Germain, Napoleon aber machte sie zur Vorsteherin seiner Erziehungsanstalt für die Töchter der Officiere der Ehrenlegion; sie st. 1822. Ihre &#x201E;<hi rendition="#i">Memoires sur la vie privée de la reine Marie Antoinette</hi>&#x201C; sind für die ersten Jahre der franz. Revolution von Bedeutung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campane</hi><hi rendition="#i">(Campana)</hi>, die Glocke, besonders der Luftpumpe; Campaniform, glockenförmig; Campanologie, die Lehre von dem Glockengusse.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campanella</hi>, Thomas, geb. 1568 zu Stilo in Calabrien, 15jährig Dominikaner, durch Disputierkunst ausgezeichnet, fühlte sich weder von den Scholastikern noch den Alten befriedigt, gerieth aus der kalten mechanischen Philosophie des Telesius in die Irrgärten des Platonismus und wollte mit einer Selbstüberhebung, wofür schon die Titel seiner Schriften zeugen, eine &#x201E;<hi rendition="#i">philosophia universalis</hi>&#x201C; begründen; doch beschränken sich seine philosophischen Großthaten auf sehr wenig neue Gedanken, Widerlegung vieler ohnehin wankender Schulsätze, endlich auf astrologische und magische Träumereien. C. hatte ein trauriges Schicksal, denn zuerst angeklagt, daß er seine Gelehrsamkeit vom Teufel und später, daß er im Sinne habe, mit Hilfe der Türken Neapel der Krone Spanien zu entreißen, lebte er 1599&#x2013;1626 im Kerker zu Neapel und wurde auch mit der Folter inquirirt. Papst Urban VIII. befreite ihn, indem er ihn der Inquisition übergab, die ihn freisprach, doch die span. Minister ließen C. abermals einkerkern; 1634 entfloh er mit Hilfe des franz. Gesandten und st. 1639 zu Paris.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campanien</hi><hi rendition="#i">(Campania)</hi>, Landschaft des alten Italiens, von Latium, Samnium, Lucanien u. dem Meere begränzt; dem heutigen Terra di Lavoro entsprechend, bei den Alten wegen des glücklichen Klimas u. der Fruchtbarkeit des Bodens gepriesen. Hauptstadt war Capua, andere Orte: Bajä, der Sommeraufenthalt reicher Römer, Cumä, Misenum, Puteoli, Neapel, Herculanum, Pompeji, Salernum etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Campanulaceae</hi>. Eine, was die Hauptgattung <hi rendition="#i">Campanula</hi> anbelangt, sehr leicht zu erkennende natürliche Pflanzenfamilie mit einzeln oder in ährige oder traubige oder fast kopfförmige Blüthenstände zusammengestellten regelmäßig 5theiligen glockigen oder röhrigen Blumen. welche nicht abfallen. sondern verwelkt hängen bleiben. Es gehören hieher die Gattungen <hi rendition="#i">Campanula, Prismatocarpus, Jasione, Phyteuma</hi> u. <hi rendition="#i">Trachelium; C. Medium</hi> und <hi rendition="#i">persicifolia, pyramidalis</hi> u. <hi rendition="#i">versicolor</hi> gehören unter die schönsten Zierpflanzen. Erstere zwei sind Freilandpflanzen, letztere beide Topfgewächse für&#x02BC;s Kalthaus; im Sommer ins Freie gesetzt erreicht namentlich <hi rendition="#i">C. pyramidalis</hi> nicht selten eine Höhe von 7&#x2013;8' und überdeckt sich beinahe von unten auf mit Hunderten von ihren weitgeöffneten Blumen. <hi rendition="#i">Prismatocarpus Speculum</hi> (Venusspiegel) ist ein zierliches blaues Sommergewächs, und <hi rendition="#i">Phyteuma Rapunculus</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[771/0772] Städten und Landhäusern besetzt. In neuester Zeit wird behauptet, die gänzliche Ausrottung der Wälder sei die eigentliche Ursache der malaria und dann wäre zu helfen. Der Boden ist fruchtbar, aber die angebauten Plätze werden nach der Aernte alsbald wieder verlassen; im Winter kommen Hirten aus den Apenninen in die C. und weiden ihre Heerden; im Frühjahre aber fliehen auch sie wieder vor der malaria in die Gebirge. Campagne (frz. Cangpanj), Feld, Feldzug; die Zeit, welche ein Hochofen ununterbrochen im Gange ist; in der Rübenzuckerfabrikation die Production eines Jahres. Campagner Thaler, Campner, holländ. Goldgulden aus dem 18. Jahrh., 1 = 21 Sgr. 31/2 Pf. = 1 fl. 21/2 kr. C.-M. Campan, das obere Hintertheil des Schiffes über der Cajüte. Campan, franz. Marktflecken im Depart. der Oberpyrenäen, 3900 E., berühmte Brüche von rothem und weißem Marmor. Von ihm heißt das schöne Thal des obern Adour Campaner Thal. Campan, Jeanne Louise Henriette Genet, geb. zu Paris 1752, als verehelichte C. Kammerfrau der Königin Marie Antoinette; nach dem tragischen Tode ihrer Gebieterin errichtete sie eine Erziehungsanstalt zu St. Germain, Napoleon aber machte sie zur Vorsteherin seiner Erziehungsanstalt für die Töchter der Officiere der Ehrenlegion; sie st. 1822. Ihre „Memoires sur la vie privée de la reine Marie Antoinette“ sind für die ersten Jahre der franz. Revolution von Bedeutung. Campane (Campana), die Glocke, besonders der Luftpumpe; Campaniform, glockenförmig; Campanologie, die Lehre von dem Glockengusse. Campanella, Thomas, geb. 1568 zu Stilo in Calabrien, 15jährig Dominikaner, durch Disputierkunst ausgezeichnet, fühlte sich weder von den Scholastikern noch den Alten befriedigt, gerieth aus der kalten mechanischen Philosophie des Telesius in die Irrgärten des Platonismus und wollte mit einer Selbstüberhebung, wofür schon die Titel seiner Schriften zeugen, eine „philosophia universalis“ begründen; doch beschränken sich seine philosophischen Großthaten auf sehr wenig neue Gedanken, Widerlegung vieler ohnehin wankender Schulsätze, endlich auf astrologische und magische Träumereien. C. hatte ein trauriges Schicksal, denn zuerst angeklagt, daß er seine Gelehrsamkeit vom Teufel und später, daß er im Sinne habe, mit Hilfe der Türken Neapel der Krone Spanien zu entreißen, lebte er 1599–1626 im Kerker zu Neapel und wurde auch mit der Folter inquirirt. Papst Urban VIII. befreite ihn, indem er ihn der Inquisition übergab, die ihn freisprach, doch die span. Minister ließen C. abermals einkerkern; 1634 entfloh er mit Hilfe des franz. Gesandten und st. 1639 zu Paris. Campanien (Campania), Landschaft des alten Italiens, von Latium, Samnium, Lucanien u. dem Meere begränzt; dem heutigen Terra di Lavoro entsprechend, bei den Alten wegen des glücklichen Klimas u. der Fruchtbarkeit des Bodens gepriesen. Hauptstadt war Capua, andere Orte: Bajä, der Sommeraufenthalt reicher Römer, Cumä, Misenum, Puteoli, Neapel, Herculanum, Pompeji, Salernum etc. Campanulaceae. Eine, was die Hauptgattung Campanula anbelangt, sehr leicht zu erkennende natürliche Pflanzenfamilie mit einzeln oder in ährige oder traubige oder fast kopfförmige Blüthenstände zusammengestellten regelmäßig 5theiligen glockigen oder röhrigen Blumen. welche nicht abfallen. sondern verwelkt hängen bleiben. Es gehören hieher die Gattungen Campanula, Prismatocarpus, Jasione, Phyteuma u. Trachelium; C. Medium und persicifolia, pyramidalis u. versicolor gehören unter die schönsten Zierpflanzen. Erstere zwei sind Freilandpflanzen, letztere beide Topfgewächse fürʼs Kalthaus; im Sommer ins Freie gesetzt erreicht namentlich C. pyramidalis nicht selten eine Höhe von 7–8' und überdeckt sich beinahe von unten auf mit Hunderten von ihren weitgeöffneten Blumen. Prismatocarpus Speculum (Venusspiegel) ist ein zierliches blaues Sommergewächs, und Phyteuma Rapunculus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/772
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/772>, abgerufen am 22.11.2024.