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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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St. A. vertheidigte 451 Orleans gegen Attila und st. 453.


Agnaten, s. Verwandtschaft.


Agnel, Goldmünze von Ludwig IX., 1262, mit einem Lamm als Gepräge; - 2 Thl. 21/2 Sgr. od. fl. 3. 2 kr. C. Mz.


Agnes, St., Jungfrau und Martyrin, widerstand allen Lockungen und Schrecken, welche der Statthalter Symphronius ersann und wurde 304 in Rom enthauptet. Gedächtnißtag 21. Jan.; an diesem segnet der Papst die 2 Lämmer, aus deren Wolle die Pallien gewoben werden, welche die Erzbischöfe bei ihrem Amtsantritte von dem Papste erhalten. 2. A., St., Aebtissin von Montepulciano in Toscana, geb. 1286, st. 1326, ausgezeichnet durch Sanftmuth, Weisheit und Strenge gegen sich selbst. Gedächtnißtag d. 20. Apr.


Agnes, Kaiser Heinrichs III. Gemahlin, Tochter des Herzogs Wilhelm von Guyenne, Mutter und seit 1056 Vormünderin Heinrichs IV. (s. Heinr. IV.); st. 1077 in einem italienischen Kloster. 2. A. v. Burgund, Gemahlin Kaiser Rudolfs J. v. 1284-1291. 3. A. v. d. Pfalz, zweite Gemahlin Karls IV. 4. A. von Frankreich, geb. 1171, vermählt mit dem byzant. Kaiser Alexius, nach dessen Ermordung mit Andronicus Kommenus, als auch dieser getödtet war, 1206 mit Theodor Barnas, Statthalter von Adrianopel, vermählt. 5. Agnes von Oesterreich, Tochter Albrechts I., Wittwe des Königs Andreas III. seit 1303, eine Frau von aufrichtiger Frömmigkeit, zugleich von männlichfestem Charakter und scharfer Einsicht; der traditionelle Haß der späteren Schweizer hat ihr Bild verzerrt und so ist es in die alltägliche Geschichte übergegangen. Sie war nicht bei der blutigen aber wohlverdienten Strafe der Mörder ihres Vaters, stiftete auch Kloster Königsfelden nicht aus fremdem Gute, lebte dort nicht von Gewissensbissen gepeinigt, sondern ascetisch und heiteren Gemüthes, wurde allgemein verehrt und vielfach in Streitigkeiten als Schiedsrichterin angerufen; st. 1364 gottergeben. 6. A., Tochter Kais. Heinrichs IV., an Friedrich von Hohenstaufen 1090 vermählt, von ihm Mutter Konrads III.; in zweiter Ehe mit Leopold III. von Oesterr. gebar sie Heinrich Jasomirgott und Leopold IV. 7. A., Erbtochter des Hohenstaufen, Pfalzgrafen Konrad, brachte an den Welfen Heinrich, des Löwen Sohn, 1195 die Pfalz. 8. A., Erbtochter des Pfalzgrafen Heinrich, an Otto v. Bayern vermählt, wodurch 1225 die Pfalz ans Haus Wittelsbach kam. 9) A. von Meran, Gräfin von Orlamünde, 1293 Wittwe; sie hatte Buhlschaft mit Albrecht dem Schönen, dem Burggraf. von Nürnberg; nach der Sage ermordete sie ihre zwei Kinder um für eine zweite Ehe Platz zu machen, Albrecht aber wollte nun nichts mehr mit ihr zu thun haben und sie starb zu Hof im Gefängnisse. Sie ist "die weiße Frau", welche sich zeigt, wenn dem Hause Hohenzollern-Brandenburg etwas Bedeutendes bevorsteht. 9. A. Sorel s. Sorel. 10) A. Bernauer s. Bernauer.


Agnesi, Maria, geb. 1718 zu Mailand, hochbegabtes, gelehrtes Weib, hielt im 9. Jahre eine lat. Rede, wurde 1750 zu Bologna Professor und starb 1799, nachdem sie sich bereits 1752 in ein Kloster zurückgezogen hatte.


Agnition, 1. Kenntniß z. B. vom Betruge; 2. Anerkennung fremder Rechte; 3. im Processe Anerkennung der Aechtheit einer Urkunde, der Identität einer Person: soviel als Recognition.


Agno, Flecken am Luganersee, Kanton Tessin; Val d'Agno, von dem Bache Agno benannt.


Agnoeten d. h. die Nichtwissenden, eine Partei der Monophysiten, wurde spottweise so genannt, weil sie behauptete, Christus habe manches nicht gewußt. Ihr Stifter war der monophysitische Diacon Themistius in Alexandrien in der ersten Hälfte des 6. Jahrh.; es gab Agnoeten bis in das 8. Jahrh.


Agnomen, lat., Zuname, Beiname, zur Unterscheidung einer einzelnen Person von einer andern Familie, z. B. Q. Cäcilius Metellus Pius, Q. Cäcilius Metellus Celer, Q. Cäcilius Metellus Nepos.


Agnosciren, aus d. lat., anerkennen,


Agnus, lat., Lamm.


Agnus castus (vitex), Keuschlamm, s. den Art.

St. A. vertheidigte 451 Orleans gegen Attila und st. 453.


Agnaten, s. Verwandtschaft.


Agnel, Goldmünze von Ludwig IX., 1262, mit einem Lamm als Gepräge; – 2 Thl. 21/2 Sgr. od. fl. 3. 2 kr. C. Mz.


Agnes, St., Jungfrau und Martyrin, widerstand allen Lockungen und Schrecken, welche der Statthalter Symphronius ersann und wurde 304 in Rom enthauptet. Gedächtnißtag 21. Jan.; an diesem segnet der Papst die 2 Lämmer, aus deren Wolle die Pallien gewoben werden, welche die Erzbischöfe bei ihrem Amtsantritte von dem Papste erhalten. 2. A., St., Aebtissin von Montepulciano in Toscana, geb. 1286, st. 1326, ausgezeichnet durch Sanftmuth, Weisheit und Strenge gegen sich selbst. Gedächtnißtag d. 20. Apr.


Agnes, Kaiser Heinrichs III. Gemahlin, Tochter des Herzogs Wilhelm von Guyenne, Mutter und seit 1056 Vormünderin Heinrichs IV. (s. Heinr. IV.); st. 1077 in einem italienischen Kloster. 2. A. v. Burgund, Gemahlin Kaiser Rudolfs J. v. 1284–1291. 3. A. v. d. Pfalz, zweite Gemahlin Karls IV. 4. A. von Frankreich, geb. 1171, vermählt mit dem byzant. Kaiser Alexius, nach dessen Ermordung mit Andronicus Kommenus, als auch dieser getödtet war, 1206 mit Theodor Barnas, Statthalter von Adrianopel, vermählt. 5. Agnes von Oesterreich, Tochter Albrechts I., Wittwe des Königs Andreas III. seit 1303, eine Frau von aufrichtiger Frömmigkeit, zugleich von männlichfestem Charakter und scharfer Einsicht; der traditionelle Haß der späteren Schweizer hat ihr Bild verzerrt und so ist es in die alltägliche Geschichte übergegangen. Sie war nicht bei der blutigen aber wohlverdienten Strafe der Mörder ihres Vaters, stiftete auch Kloster Königsfelden nicht aus fremdem Gute, lebte dort nicht von Gewissensbissen gepeinigt, sondern ascetisch und heiteren Gemüthes, wurde allgemein verehrt und vielfach in Streitigkeiten als Schiedsrichterin angerufen; st. 1364 gottergeben. 6. A., Tochter Kais. Heinrichs IV., an Friedrich von Hohenstaufen 1090 vermählt, von ihm Mutter Konrads III.; in zweiter Ehe mit Leopold III. von Oesterr. gebar sie Heinrich Jasomirgott und Leopold IV. 7. A., Erbtochter des Hohenstaufen, Pfalzgrafen Konrad, brachte an den Welfen Heinrich, des Löwen Sohn, 1195 die Pfalz. 8. A., Erbtochter des Pfalzgrafen Heinrich, an Otto v. Bayern vermählt, wodurch 1225 die Pfalz ans Haus Wittelsbach kam. 9) A. von Meran, Gräfin von Orlamünde, 1293 Wittwe; sie hatte Buhlschaft mit Albrecht dem Schönen, dem Burggraf. von Nürnberg; nach der Sage ermordete sie ihre zwei Kinder um für eine zweite Ehe Platz zu machen, Albrecht aber wollte nun nichts mehr mit ihr zu thun haben und sie starb zu Hof im Gefängnisse. Sie ist „die weiße Frau“, welche sich zeigt, wenn dem Hause Hohenzollern-Brandenburg etwas Bedeutendes bevorsteht. 9. A. Sorel s. Sorel. 10) A. Bernauer s. Bernauer.


Agnesi, Maria, geb. 1718 zu Mailand, hochbegabtes, gelehrtes Weib, hielt im 9. Jahre eine lat. Rede, wurde 1750 zu Bologna Professor und starb 1799, nachdem sie sich bereits 1752 in ein Kloster zurückgezogen hatte.


Agnition, 1. Kenntniß z. B. vom Betruge; 2. Anerkennung fremder Rechte; 3. im Processe Anerkennung der Aechtheit einer Urkunde, der Identität einer Person: soviel als Recognition.


Agno, Flecken am Luganersee, Kanton Tessin; Val dʼAgno, von dem Bache Agno benannt.


Agnoëten d. h. die Nichtwissenden, eine Partei der Monophysiten, wurde spottweise so genannt, weil sie behauptete, Christus habe manches nicht gewußt. Ihr Stifter war der monophysitische Diacon Themistius in Alexandrien in der ersten Hälfte des 6. Jahrh.; es gab Agnoëten bis in das 8. Jahrh.


Agnomen, lat., Zuname, Beiname, zur Unterscheidung einer einzelnen Person von einer andern Familie, z. B. Q. Cäcilius Metellus Pius, Q. Cäcilius Metellus Celer, Q. Cäcilius Metellus Nepos.


Agnosciren, aus d. lat., anerkennen,


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[73/0074] St. A. vertheidigte 451 Orleans gegen Attila und st. 453. Agnaten, s. Verwandtschaft. Agnel, Goldmünze von Ludwig IX., 1262, mit einem Lamm als Gepräge; – 2 Thl. 21/2 Sgr. od. fl. 3. 2 kr. C. Mz. Agnes, St., Jungfrau und Martyrin, widerstand allen Lockungen und Schrecken, welche der Statthalter Symphronius ersann und wurde 304 in Rom enthauptet. Gedächtnißtag 21. Jan.; an diesem segnet der Papst die 2 Lämmer, aus deren Wolle die Pallien gewoben werden, welche die Erzbischöfe bei ihrem Amtsantritte von dem Papste erhalten. 2. A., St., Aebtissin von Montepulciano in Toscana, geb. 1286, st. 1326, ausgezeichnet durch Sanftmuth, Weisheit und Strenge gegen sich selbst. Gedächtnißtag d. 20. Apr. Agnes, Kaiser Heinrichs III. Gemahlin, Tochter des Herzogs Wilhelm von Guyenne, Mutter und seit 1056 Vormünderin Heinrichs IV. (s. Heinr. IV.); st. 1077 in einem italienischen Kloster. 2. A. v. Burgund, Gemahlin Kaiser Rudolfs J. v. 1284–1291. 3. A. v. d. Pfalz, zweite Gemahlin Karls IV. 4. A. von Frankreich, geb. 1171, vermählt mit dem byzant. Kaiser Alexius, nach dessen Ermordung mit Andronicus Kommenus, als auch dieser getödtet war, 1206 mit Theodor Barnas, Statthalter von Adrianopel, vermählt. 5. Agnes von Oesterreich, Tochter Albrechts I., Wittwe des Königs Andreas III. seit 1303, eine Frau von aufrichtiger Frömmigkeit, zugleich von männlichfestem Charakter und scharfer Einsicht; der traditionelle Haß der späteren Schweizer hat ihr Bild verzerrt und so ist es in die alltägliche Geschichte übergegangen. Sie war nicht bei der blutigen aber wohlverdienten Strafe der Mörder ihres Vaters, stiftete auch Kloster Königsfelden nicht aus fremdem Gute, lebte dort nicht von Gewissensbissen gepeinigt, sondern ascetisch und heiteren Gemüthes, wurde allgemein verehrt und vielfach in Streitigkeiten als Schiedsrichterin angerufen; st. 1364 gottergeben. 6. A., Tochter Kais. Heinrichs IV., an Friedrich von Hohenstaufen 1090 vermählt, von ihm Mutter Konrads III.; in zweiter Ehe mit Leopold III. von Oesterr. gebar sie Heinrich Jasomirgott und Leopold IV. 7. A., Erbtochter des Hohenstaufen, Pfalzgrafen Konrad, brachte an den Welfen Heinrich, des Löwen Sohn, 1195 die Pfalz. 8. A., Erbtochter des Pfalzgrafen Heinrich, an Otto v. Bayern vermählt, wodurch 1225 die Pfalz ans Haus Wittelsbach kam. 9) A. von Meran, Gräfin von Orlamünde, 1293 Wittwe; sie hatte Buhlschaft mit Albrecht dem Schönen, dem Burggraf. von Nürnberg; nach der Sage ermordete sie ihre zwei Kinder um für eine zweite Ehe Platz zu machen, Albrecht aber wollte nun nichts mehr mit ihr zu thun haben und sie starb zu Hof im Gefängnisse. Sie ist „die weiße Frau“, welche sich zeigt, wenn dem Hause Hohenzollern-Brandenburg etwas Bedeutendes bevorsteht. 9. A. Sorel s. Sorel. 10) A. Bernauer s. Bernauer. Agnesi, Maria, geb. 1718 zu Mailand, hochbegabtes, gelehrtes Weib, hielt im 9. Jahre eine lat. Rede, wurde 1750 zu Bologna Professor und starb 1799, nachdem sie sich bereits 1752 in ein Kloster zurückgezogen hatte. Agnition, 1. Kenntniß z. B. vom Betruge; 2. Anerkennung fremder Rechte; 3. im Processe Anerkennung der Aechtheit einer Urkunde, der Identität einer Person: soviel als Recognition. Agno, Flecken am Luganersee, Kanton Tessin; Val dʼAgno, von dem Bache Agno benannt. Agnoëten d. h. die Nichtwissenden, eine Partei der Monophysiten, wurde spottweise so genannt, weil sie behauptete, Christus habe manches nicht gewußt. Ihr Stifter war der monophysitische Diacon Themistius in Alexandrien in der ersten Hälfte des 6. Jahrh.; es gab Agnoëten bis in das 8. Jahrh. Agnomen, lat., Zuname, Beiname, zur Unterscheidung einer einzelnen Person von einer andern Familie, z. B. Q. Cäcilius Metellus Pius, Q. Cäcilius Metellus Celer, Q. Cäcilius Metellus Nepos. Agnosciren, aus d. lat., anerkennen, Agnus, lat., Lamm. Agnus castus (vitex), Keuschlamm, s. den Art.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/74>, abgerufen am 17.05.2024.