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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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zu einem Vergleiche zwang, der 1432 die Niederlande ganz mit B. vereinigte. Sein Sohn Karl der Kühne (1467-77) kaufte Geldern u. Zütphen, züchtigte die rebellischen Lütticher und Genter, demüthigte den König Ludwig XI. von Frankreich, eroberte 1475 Lothringen, verlor in dem Kriege gegen die Schweiz und Herzog Sigmund von Oesterreich 1476 die Schlachten von Granson u. Murten und 1477 in der Schlacht von Nancy das Leben. Das eigentliche Herzogthum B. riß Ludwig XI. als ehemaliges franz. Lehen an sich, die anderen Länder aber behauptete Max I., der Gemahl von Karls des Kühnen Tochter Maria. Nach Karls V. Abdankung kamen sie an Spanien, das einen großen Theil an Ludwig XIV. verlor; von den Niederlanden hatten sich die nördl. Provinzen als die Republik der Generalstaaten unabhängig gemacht, die südl., Belgien, aber fielen durch den Frieden von Baden 1714 an Oesterreich (vergl. Belgien).


Burgunderthaler, dasselbe was Albertus- und Brabanterthaler.


Burgunderweine, gewöhnlich rothe, seltener weiße, kräftige Weine aus Burgund; die Oberburgunder sind mild, aber stark, die Niederburgunder schärfer aber weniger kräftig.


Burgundischer Kreis, 1512 von Kaiser Max I. als 10. deutscher Kreis errichtet, umfaßte Hochburgund und die Niederlande; wurde durch Karl V. span. und von dem deutschen Reiche nie als Reichsland vertheidigt.


Buridan, Johann, aus Bethüne in Artois, Schüler Occams, war um 1350 einer der scharfsinnigsten Nominalisten der Pariser Universität. Von seinem Leben wissen wir fast nichts Sicheres; sein berühmter Esel, der gleich hungerig und durstig zwischen Heu und Wasser verschmachtet, weil er sich weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin entschließen kann, findet sich nirgends in seinen Schriften und ist vielleicht ein gegen B.s deterministische Ansicht vom freien Willen gerichteter Spott. Einer der besten Erklärer des Aristoteles erwarb B. durch Untersuchungen über den freien Willen (Ethic. Nicomach., Oxon. 4637) und Auffindung von Regeln für den Mittelbegriff (Compend. log., Venet. 1499. fol.) einen Namen.


Burin (frz. Büräng), Grabstichel des Kupferstechers; auch der Zahnmeißel des Zahnarztes; buriniren, mit dem Grabstichel arbeiten.


Burkard Waldis, wahrscheinlich in Allendorf an der Werra gebürtig, zuerst Mönch, dann Protestant, wanderte lange in Europa herum, war auch gefangen, einige Zeit Kaplan der Landgräfin Margaretha von Hessen und soll 1554 als Pastor zu Abterode bei Allendorf gest. sein. Er bearbeitete den Theuerdank (Frankfurt a. M. 1533) und "Esopus, ganz new gemacht und in Reimen gefaßt mit sampt 100 newer Fabeln" (Frankfurt 1548, 55, 56, 84). Den Stoff seiner Fabeln, die von Gellert, Hagedorn u. A. fleißig benutzt wurden, entlehnte er meist alten Dichtern und wußte ihn mit gefälliger Natürlichkeit, gewandter und oft gegen die Geistlichkeit gekehrter Laune in fließender Sprache zu handhaben. Einer Auswahl der Fabeln (37) fügte Eschenburg (Braunschweig 1777) seine eigenen bei.


Burke (Börk'), Edmund, geb. zu Dublin den 1. Januar 1730, classisch gebildeter Rechtsgelehrter, wurde 1756 Mitglied des Unterhauses, gehörte zu der alten Partei der Whigs, bekämpfte die Toryregierungen, namentlich das Ministerium North wegen des Krieges gegen die amerikan. Colonien, widersetzte sich jedem Versuche, die bürgerlichen Freiheiten zu beschränken, drang auf die Abschaffung besoldeter Aemter ohne Geschäfte (Sinecuren) und klagte den Generalgouverneur von Indien, Warren Hastings, wegen Gewaltthätigkeit und Justizmord an. B. war einer der glänzendsten Redner im Parlamente und einer der populärsten Namen in ganz England. Seinen wichtigsten Einfluß übte er aber, als er im Parlamente und in Schriften sich entschieden gegen die franz. Revolution aussprach u. sich von seinen bisherigen Freunden Fox, Grey etc. trennte. B. war entschiedener Gegner aller idealen improvisirten Verfassungen und konnte sich eine Monarchie ohne Aristokratie nicht denken; die blutigen Theorieen der franz. Revolutionäre aber

zu einem Vergleiche zwang, der 1432 die Niederlande ganz mit B. vereinigte. Sein Sohn Karl der Kühne (1467–77) kaufte Geldern u. Zütphen, züchtigte die rebellischen Lütticher und Genter, demüthigte den König Ludwig XI. von Frankreich, eroberte 1475 Lothringen, verlor in dem Kriege gegen die Schweiz und Herzog Sigmund von Oesterreich 1476 die Schlachten von Granson u. Murten und 1477 in der Schlacht von Nancy das Leben. Das eigentliche Herzogthum B. riß Ludwig XI. als ehemaliges franz. Lehen an sich, die anderen Länder aber behauptete Max I., der Gemahl von Karls des Kühnen Tochter Maria. Nach Karls V. Abdankung kamen sie an Spanien, das einen großen Theil an Ludwig XIV. verlor; von den Niederlanden hatten sich die nördl. Provinzen als die Republik der Generalstaaten unabhängig gemacht, die südl., Belgien, aber fielen durch den Frieden von Baden 1714 an Oesterreich (vergl. Belgien).


Burgunderthaler, dasselbe was Albertus- und Brabanterthaler.


Burgunderweine, gewöhnlich rothe, seltener weiße, kräftige Weine aus Burgund; die Oberburgunder sind mild, aber stark, die Niederburgunder schärfer aber weniger kräftig.


Burgundischer Kreis, 1512 von Kaiser Max I. als 10. deutscher Kreis errichtet, umfaßte Hochburgund und die Niederlande; wurde durch Karl V. span. und von dem deutschen Reiche nie als Reichsland vertheidigt.


Buridan, Johann, aus Béthüne in Artois, Schüler Occams, war um 1350 einer der scharfsinnigsten Nominalisten der Pariser Universität. Von seinem Leben wissen wir fast nichts Sicheres; sein berühmter Esel, der gleich hungerig und durstig zwischen Heu und Wasser verschmachtet, weil er sich weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin entschließen kann, findet sich nirgends in seinen Schriften und ist vielleicht ein gegen B.s deterministische Ansicht vom freien Willen gerichteter Spott. Einer der besten Erklärer des Aristoteles erwarb B. durch Untersuchungen über den freien Willen (Ethic. Nicomach., Oxon. 4637) und Auffindung von Regeln für den Mittelbegriff (Compend. log., Venet. 1499. fol.) einen Namen.


Burin (frz. Büräng), Grabstichel des Kupferstechers; auch der Zahnmeißel des Zahnarztes; buriniren, mit dem Grabstichel arbeiten.


Burkard Waldis, wahrscheinlich in Allendorf an der Werra gebürtig, zuerst Mönch, dann Protestant, wanderte lange in Europa herum, war auch gefangen, einige Zeit Kaplan der Landgräfin Margaretha von Hessen und soll 1554 als Pastor zu Abterode bei Allendorf gest. sein. Er bearbeitete den Theuerdank (Frankfurt a. M. 1533) und „Esopus, ganz new gemacht und in Reimen gefaßt mit sampt 100 newer Fabeln“ (Frankfurt 1548, 55, 56, 84). Den Stoff seiner Fabeln, die von Gellert, Hagedorn u. A. fleißig benutzt wurden, entlehnte er meist alten Dichtern und wußte ihn mit gefälliger Natürlichkeit, gewandter und oft gegen die Geistlichkeit gekehrter Laune in fließender Sprache zu handhaben. Einer Auswahl der Fabeln (37) fügte Eschenburg (Braunschweig 1777) seine eigenen bei.


Burke (Börkʼ), Edmund, geb. zu Dublin den 1. Januar 1730, classisch gebildeter Rechtsgelehrter, wurde 1756 Mitglied des Unterhauses, gehörte zu der alten Partei der Whigs, bekämpfte die Toryregierungen, namentlich das Ministerium North wegen des Krieges gegen die amerikan. Colonien, widersetzte sich jedem Versuche, die bürgerlichen Freiheiten zu beschränken, drang auf die Abschaffung besoldeter Aemter ohne Geschäfte (Sinecuren) und klagte den Generalgouverneur von Indien, Warren Hastings, wegen Gewaltthätigkeit und Justizmord an. B. war einer der glänzendsten Redner im Parlamente und einer der populärsten Namen in ganz England. Seinen wichtigsten Einfluß übte er aber, als er im Parlamente und in Schriften sich entschieden gegen die franz. Revolution aussprach u. sich von seinen bisherigen Freunden Fox, Grey etc. trennte. B. war entschiedener Gegner aller idealen improvisirten Verfassungen und konnte sich eine Monarchie ohne Aristokratie nicht denken; die blutigen Theorieen der franz. Revolutionäre aber

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[726/0727] zu einem Vergleiche zwang, der 1432 die Niederlande ganz mit B. vereinigte. Sein Sohn Karl der Kühne (1467–77) kaufte Geldern u. Zütphen, züchtigte die rebellischen Lütticher und Genter, demüthigte den König Ludwig XI. von Frankreich, eroberte 1475 Lothringen, verlor in dem Kriege gegen die Schweiz und Herzog Sigmund von Oesterreich 1476 die Schlachten von Granson u. Murten und 1477 in der Schlacht von Nancy das Leben. Das eigentliche Herzogthum B. riß Ludwig XI. als ehemaliges franz. Lehen an sich, die anderen Länder aber behauptete Max I., der Gemahl von Karls des Kühnen Tochter Maria. Nach Karls V. Abdankung kamen sie an Spanien, das einen großen Theil an Ludwig XIV. verlor; von den Niederlanden hatten sich die nördl. Provinzen als die Republik der Generalstaaten unabhängig gemacht, die südl., Belgien, aber fielen durch den Frieden von Baden 1714 an Oesterreich (vergl. Belgien). Burgunderthaler, dasselbe was Albertus- und Brabanterthaler. Burgunderweine, gewöhnlich rothe, seltener weiße, kräftige Weine aus Burgund; die Oberburgunder sind mild, aber stark, die Niederburgunder schärfer aber weniger kräftig. Burgundischer Kreis, 1512 von Kaiser Max I. als 10. deutscher Kreis errichtet, umfaßte Hochburgund und die Niederlande; wurde durch Karl V. span. und von dem deutschen Reiche nie als Reichsland vertheidigt. Buridan, Johann, aus Béthüne in Artois, Schüler Occams, war um 1350 einer der scharfsinnigsten Nominalisten der Pariser Universität. Von seinem Leben wissen wir fast nichts Sicheres; sein berühmter Esel, der gleich hungerig und durstig zwischen Heu und Wasser verschmachtet, weil er sich weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin entschließen kann, findet sich nirgends in seinen Schriften und ist vielleicht ein gegen B.s deterministische Ansicht vom freien Willen gerichteter Spott. Einer der besten Erklärer des Aristoteles erwarb B. durch Untersuchungen über den freien Willen (Ethic. Nicomach., Oxon. 4637) und Auffindung von Regeln für den Mittelbegriff (Compend. log., Venet. 1499. fol.) einen Namen. Burin (frz. Büräng), Grabstichel des Kupferstechers; auch der Zahnmeißel des Zahnarztes; buriniren, mit dem Grabstichel arbeiten. Burkard Waldis, wahrscheinlich in Allendorf an der Werra gebürtig, zuerst Mönch, dann Protestant, wanderte lange in Europa herum, war auch gefangen, einige Zeit Kaplan der Landgräfin Margaretha von Hessen und soll 1554 als Pastor zu Abterode bei Allendorf gest. sein. Er bearbeitete den Theuerdank (Frankfurt a. M. 1533) und „Esopus, ganz new gemacht und in Reimen gefaßt mit sampt 100 newer Fabeln“ (Frankfurt 1548, 55, 56, 84). Den Stoff seiner Fabeln, die von Gellert, Hagedorn u. A. fleißig benutzt wurden, entlehnte er meist alten Dichtern und wußte ihn mit gefälliger Natürlichkeit, gewandter und oft gegen die Geistlichkeit gekehrter Laune in fließender Sprache zu handhaben. Einer Auswahl der Fabeln (37) fügte Eschenburg (Braunschweig 1777) seine eigenen bei. Burke (Börkʼ), Edmund, geb. zu Dublin den 1. Januar 1730, classisch gebildeter Rechtsgelehrter, wurde 1756 Mitglied des Unterhauses, gehörte zu der alten Partei der Whigs, bekämpfte die Toryregierungen, namentlich das Ministerium North wegen des Krieges gegen die amerikan. Colonien, widersetzte sich jedem Versuche, die bürgerlichen Freiheiten zu beschränken, drang auf die Abschaffung besoldeter Aemter ohne Geschäfte (Sinecuren) und klagte den Generalgouverneur von Indien, Warren Hastings, wegen Gewaltthätigkeit und Justizmord an. B. war einer der glänzendsten Redner im Parlamente und einer der populärsten Namen in ganz England. Seinen wichtigsten Einfluß übte er aber, als er im Parlamente und in Schriften sich entschieden gegen die franz. Revolution aussprach u. sich von seinen bisherigen Freunden Fox, Grey etc. trennte. B. war entschiedener Gegner aller idealen improvisirten Verfassungen und konnte sich eine Monarchie ohne Aristokratie nicht denken; die blutigen Theorieen der franz. Revolutionäre aber

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/727>, abgerufen am 22.11.2024.