Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

in der Umgangssprache eine ungereimte widersinnige Rede oder Erzählung. wie deren gar viele namentlich den Irländern von den Engländern aufgebürdet werden, irische Bulls. John B., wörtl. Hans Ochs, scherzhafte Personifikation des engl. Nationalcharakters, von Swift zuerst gebraucht, ähnlich dem "deutschen Michel". B., in England auch der Speculant auf das Steigen der Papiere an der Börse; sein Gegner heißt Bär.


Bull, Ole Bornemann, berühmter Violinist. geb. 1810 zu Bergen in Norwegen, studierte zuerst zu Christiania, später kurze Zeit in Göttingen, verlegte sich aber mehr auf musikal. Studien, besonders das Violinspiel, ging nach Paris, wo ihn Unglück und Widerwärtigkeiten fast zur Verzweiflung brachten, bis es ihm glückte. 1831 daselbst aufzutreten. Er bereiste sodann die Schweiz, Italien, wo er durch sein bizarres Spiel glänzende Triumphe feierte, kehrte 1835 nach Frankreich zurück und machte nachher Kunstreisen durch England, Belgien, Holland, Deutschland, Rußland. Zuletzt besuchte er noch Amerika, von wo er 1850 zurückkehrte, nachdem er bereits in Europa fast gänzlich vergessen war.


Bulla, in der Medicin die lat. Benennung für Blase, als Hautausschlag.


Bullatus doctor, lat., ein Gelehrter, der sein Diplom nicht von einer hohen Schule, sondern von einem Pfalzgrafen mit dem Siegel (bulla) erhielt, daher auch manchmal für Quacksalber.


Bulle, vom lat. bulla, die Kapsel mit dem Siegel, an den Urkunden mit einer Schnur befestigt, daher Urkunde selbst, z. B. die goldene B. Carls IV. Gegenwärtig bezeichnet B. eine von dem Papste unter. dem Beirath des Cardinalcollegiums ausgehende Urkunde. Sie ist in lat. Sprache auf Pergament geschrieben und mit dem großen bleiernen Siegel des apostol. Stuhles versehen; dessen Avers zeigt die Häupter der Apostel Petrus und Paulus mit der Ueberschrift S. P. E. und S. P. A., der Revers den Namen des Papstes. Man bezeichnet die B. nach ihren Anfangsworten, z. B. Unam sanctam etc. In coena Domini etc. Eine Sammlung päpstlicher B.n heißt Bullarium; ein solches ist: Bullarium magnum Romanum a Leone Magno ad Benedictum XIII. (Luxemburg 1727-58), fortgesetzt von Barberi (Wien 1835), von Spetia (1835-44).


Bulletin (Bülletäng, ital. Bulletino), eigentlich ein kleiner Zettel; man benannte so die Zettel, auf welchen die Cardinäle bei der Papstwahl ihre Stimmen geben, somit ein Wahlzettel. Sodann jeder officielle Bericht über gewisse Ereignisse und Zustände, z. B. über Kriegsvorfälle, über den Gesundheitszustand eines Fürsten etc.


Bullinger, Heinrich, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau, Sohn des dortigen Pfarrers, wurde in Deutschland für die Reformation gewonnen, arbeitete für sie seit 1523 im Kloster Kappel, schloß sich 1527 an Zwingli an, heirathete 1529 eine ehemalige Nonne, als er Prediger in Bremgarten war. Durch die Schlacht von Kappel, in der Zwingli fiel, wurde er nach Zürich vertrieben und dort Zwinglis Nachfolger; er st. daselbst 1575. Er schrieb viele theolog. Schriften, auch eine Chronik der Schweiz oder eigentlich von Zürich 1519-32, die 1838 neu herausgegeben wurde. Frenz, Heß und Gelzer haben in neuerer Zeit Monographien von B. gegeben.


Bullion (engl. Bulljon), der engl. Name für Gold und Silber in Barren. wie es bei der engl. Bank liegt.


Bulliten, versteinerte Blasen- oder Feigenschnecken.


Bullition, lat., das Sieden, Aufwallen.


Bulmer, William, engl. Buchdrucker, geb. zu Newcastle-upon-Tyne, gest. 1830 zu London, machte Aufsehen durch seinen Druck der Bell'schen Miniaturausgaben der engl. Dichter und der Ausgabe des Persius 1790 und führte sodann im Auftrage Georgs III. die berühmte Prachtausgabe des Shakspeare aus sowie die Ausgabe von Wiltons Werken und das "Museum Worleyanum". Seine Officin führte daher die Firma Shakspearepress.


Buluk Baschi, vor Zeiten in der Türkei ein Janitscharenoberst, der für seinen Dienst Ländereien als Lehen hatte.


Bulwer Lytton (Bölwer Lytt'n),

in der Umgangssprache eine ungereimte widersinnige Rede oder Erzählung. wie deren gar viele namentlich den Irländern von den Engländern aufgebürdet werden, irische Bulls. John B., wörtl. Hans Ochs, scherzhafte Personifikation des engl. Nationalcharakters, von Swift zuerst gebraucht, ähnlich dem „deutschen Michel“. B., in England auch der Speculant auf das Steigen der Papiere an der Börse; sein Gegner heißt Bär.


Bull, Ole Bornemann, berühmter Violinist. geb. 1810 zu Bergen in Norwegen, studierte zuerst zu Christiania, später kurze Zeit in Göttingen, verlegte sich aber mehr auf musikal. Studien, besonders das Violinspiel, ging nach Paris, wo ihn Unglück und Widerwärtigkeiten fast zur Verzweiflung brachten, bis es ihm glückte. 1831 daselbst aufzutreten. Er bereiste sodann die Schweiz, Italien, wo er durch sein bizarres Spiel glänzende Triumphe feierte, kehrte 1835 nach Frankreich zurück und machte nachher Kunstreisen durch England, Belgien, Holland, Deutschland, Rußland. Zuletzt besuchte er noch Amerika, von wo er 1850 zurückkehrte, nachdem er bereits in Europa fast gänzlich vergessen war.


Bulla, in der Medicin die lat. Benennung für Blase, als Hautausschlag.


Bullatus doctor, lat., ein Gelehrter, der sein Diplom nicht von einer hohen Schule, sondern von einem Pfalzgrafen mit dem Siegel (bulla) erhielt, daher auch manchmal für Quacksalber.


Bulle, vom lat. bulla, die Kapsel mit dem Siegel, an den Urkunden mit einer Schnur befestigt, daher Urkunde selbst, z. B. die goldene B. Carls IV. Gegenwärtig bezeichnet B. eine von dem Papste unter. dem Beirath des Cardinalcollegiums ausgehende Urkunde. Sie ist in lat. Sprache auf Pergament geschrieben und mit dem großen bleiernen Siegel des apostol. Stuhles versehen; dessen Avers zeigt die Häupter der Apostel Petrus und Paulus mit der Ueberschrift S. P. E. und S. P. A., der Revers den Namen des Papstes. Man bezeichnet die B. nach ihren Anfangsworten, z. B. Unam sanctam etc. In coena Domini etc. Eine Sammlung päpstlicher B.n heißt Bullarium; ein solches ist: Bullarium magnum Romanum a Leone Magno ad Benedictum XIII. (Luxemburg 1727–58), fortgesetzt von Barberi (Wien 1835), von Spetia (1835–44).


Bulletin (Bülletäng, ital. Bulletino), eigentlich ein kleiner Zettel; man benannte so die Zettel, auf welchen die Cardinäle bei der Papstwahl ihre Stimmen geben, somit ein Wahlzettel. Sodann jeder officielle Bericht über gewisse Ereignisse und Zustände, z. B. über Kriegsvorfälle, über den Gesundheitszustand eines Fürsten etc.


Bullinger, Heinrich, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau, Sohn des dortigen Pfarrers, wurde in Deutschland für die Reformation gewonnen, arbeitete für sie seit 1523 im Kloster Kappel, schloß sich 1527 an Zwingli an, heirathete 1529 eine ehemalige Nonne, als er Prediger in Bremgarten war. Durch die Schlacht von Kappel, in der Zwingli fiel, wurde er nach Zürich vertrieben und dort Zwinglis Nachfolger; er st. daselbst 1575. Er schrieb viele theolog. Schriften, auch eine Chronik der Schweiz oder eigentlich von Zürich 1519–32, die 1838 neu herausgegeben wurde. Frenz, Heß und Gelzer haben in neuerer Zeit Monographien von B. gegeben.


Bullion (engl. Bulljon), der engl. Name für Gold und Silber in Barren. wie es bei der engl. Bank liegt.


Bulliten, versteinerte Blasen- oder Feigenschnecken.


Bullition, lat., das Sieden, Aufwallen.


Bulmer, William, engl. Buchdrucker, geb. zu Newcastle-upon-Tyne, gest. 1830 zu London, machte Aufsehen durch seinen Druck der Bellʼschen Miniaturausgaben der engl. Dichter und der Ausgabe des Persius 1790 und führte sodann im Auftrage Georgs III. die berühmte Prachtausgabe des Shakspeare aus sowie die Ausgabe von Wiltons Werken und das „Museum Worleyanum“. Seine Officin führte daher die Firma Shakspearepress.


Buluk Baschi, vor Zeiten in der Türkei ein Janitscharenoberst, der für seinen Dienst Ländereien als Lehen hatte.


Bulwer Lytton (Bölwer Lyttʼn),

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0719" n="718"/>
in der Umgangssprache eine ungereimte widersinnige Rede oder Erzählung. wie deren gar viele namentlich den Irländern von den Engländern aufgebürdet werden, irische Bulls. John B., wörtl. Hans Ochs, scherzhafte Personifikation des engl. Nationalcharakters, von Swift zuerst gebraucht, ähnlich dem &#x201E;deutschen Michel&#x201C;. B., in England auch der Speculant auf das Steigen der Papiere an der Börse; sein Gegner heißt Bär.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bull</hi>, Ole Bornemann, berühmter Violinist. geb. 1810 zu Bergen in Norwegen, studierte zuerst zu Christiania, später kurze Zeit in Göttingen, verlegte sich aber mehr auf musikal. Studien, besonders das Violinspiel, ging nach Paris, wo ihn Unglück und Widerwärtigkeiten fast zur Verzweiflung brachten, bis es ihm glückte. 1831 daselbst aufzutreten. Er bereiste sodann die Schweiz, Italien, wo er durch sein bizarres Spiel glänzende Triumphe feierte, kehrte 1835 nach Frankreich zurück und machte nachher Kunstreisen durch England, Belgien, Holland, Deutschland, Rußland. Zuletzt besuchte er noch Amerika, von wo er 1850 zurückkehrte, nachdem er bereits in Europa fast gänzlich vergessen war.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bulla</hi>, in der Medicin die lat. Benennung für Blase, als Hautausschlag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bullatus doctor</hi>, lat., ein Gelehrter, der sein Diplom nicht von einer hohen Schule, sondern von einem Pfalzgrafen mit dem Siegel <hi rendition="#i">(bulla)</hi> erhielt, daher auch manchmal für Quacksalber.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bulle</hi>, vom lat. <hi rendition="#i">bulla</hi>, die Kapsel mit dem Siegel, an den Urkunden mit einer Schnur befestigt, daher Urkunde selbst, z. B. die goldene B. Carls IV. Gegenwärtig bezeichnet B. eine von dem Papste unter. dem Beirath des Cardinalcollegiums ausgehende Urkunde. Sie ist in lat. Sprache auf Pergament geschrieben und mit dem großen bleiernen Siegel des apostol. Stuhles versehen; dessen Avers zeigt die Häupter der Apostel Petrus und Paulus mit der Ueberschrift <hi rendition="#i">S. P. E</hi>. und <hi rendition="#i">S. P. A</hi>., der Revers den Namen des Papstes. Man bezeichnet die B. nach ihren Anfangsworten, z. B. <hi rendition="#i">Unam sanctam</hi> etc. <hi rendition="#i">In coena Domini</hi> etc. Eine Sammlung päpstlicher B.n heißt <hi rendition="#i">Bullarium</hi>; ein solches ist: <hi rendition="#i">Bullarium magnum Romanum a Leone Magno ad Benedictum XIII</hi>. (Luxemburg 1727&#x2013;58), fortgesetzt von Barberi (Wien 1835), von Spetia (1835&#x2013;44).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bulletin</hi> (Bülletäng, ital. <hi rendition="#i">Bulletino</hi>), eigentlich ein kleiner Zettel; man benannte so die Zettel, auf welchen die Cardinäle bei der Papstwahl ihre Stimmen geben, somit ein Wahlzettel. Sodann jeder officielle Bericht über gewisse Ereignisse und Zustände, z. B. über Kriegsvorfälle, über den Gesundheitszustand eines Fürsten etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bullinger</hi>, Heinrich, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau, Sohn des dortigen Pfarrers, wurde in Deutschland für die Reformation gewonnen, arbeitete für sie seit 1523 im Kloster Kappel, schloß sich 1527 an Zwingli an, heirathete 1529 eine ehemalige Nonne, als er Prediger in Bremgarten war. Durch die Schlacht von Kappel, in der Zwingli fiel, wurde er nach Zürich vertrieben und dort Zwinglis Nachfolger; er st. daselbst 1575. Er schrieb viele theolog. Schriften, auch eine Chronik der Schweiz oder eigentlich von Zürich 1519&#x2013;32, die 1838 neu herausgegeben wurde. Frenz, Heß und Gelzer haben in neuerer Zeit Monographien von B. gegeben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bullion</hi> (engl. Bulljon), der engl. Name für Gold und Silber in Barren. wie es bei der engl. Bank liegt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bulliten</hi>, versteinerte Blasen- oder Feigenschnecken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bullition</hi>, lat., das Sieden, Aufwallen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bulmer</hi>, William, engl. Buchdrucker, geb. zu Newcastle-upon-Tyne, gest. 1830 zu London, machte Aufsehen durch seinen Druck der Bell&#x02BC;schen Miniaturausgaben der engl. Dichter und der Ausgabe des Persius 1790 und führte sodann im Auftrage Georgs III. die berühmte Prachtausgabe des Shakspeare aus sowie die Ausgabe von Wiltons Werken und das &#x201E;<hi rendition="#i">Museum Worleyanum</hi>&#x201C;. Seine Officin führte daher die Firma <hi rendition="#i">Shakspearepress</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Buluk Baschi</hi>, vor Zeiten in der Türkei ein Janitscharenoberst, der für seinen Dienst Ländereien als Lehen hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bulwer Lytton</hi> (Bölwer Lytt&#x02BC;n),
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[718/0719] in der Umgangssprache eine ungereimte widersinnige Rede oder Erzählung. wie deren gar viele namentlich den Irländern von den Engländern aufgebürdet werden, irische Bulls. John B., wörtl. Hans Ochs, scherzhafte Personifikation des engl. Nationalcharakters, von Swift zuerst gebraucht, ähnlich dem „deutschen Michel“. B., in England auch der Speculant auf das Steigen der Papiere an der Börse; sein Gegner heißt Bär. Bull, Ole Bornemann, berühmter Violinist. geb. 1810 zu Bergen in Norwegen, studierte zuerst zu Christiania, später kurze Zeit in Göttingen, verlegte sich aber mehr auf musikal. Studien, besonders das Violinspiel, ging nach Paris, wo ihn Unglück und Widerwärtigkeiten fast zur Verzweiflung brachten, bis es ihm glückte. 1831 daselbst aufzutreten. Er bereiste sodann die Schweiz, Italien, wo er durch sein bizarres Spiel glänzende Triumphe feierte, kehrte 1835 nach Frankreich zurück und machte nachher Kunstreisen durch England, Belgien, Holland, Deutschland, Rußland. Zuletzt besuchte er noch Amerika, von wo er 1850 zurückkehrte, nachdem er bereits in Europa fast gänzlich vergessen war. Bulla, in der Medicin die lat. Benennung für Blase, als Hautausschlag. Bullatus doctor, lat., ein Gelehrter, der sein Diplom nicht von einer hohen Schule, sondern von einem Pfalzgrafen mit dem Siegel (bulla) erhielt, daher auch manchmal für Quacksalber. Bulle, vom lat. bulla, die Kapsel mit dem Siegel, an den Urkunden mit einer Schnur befestigt, daher Urkunde selbst, z. B. die goldene B. Carls IV. Gegenwärtig bezeichnet B. eine von dem Papste unter. dem Beirath des Cardinalcollegiums ausgehende Urkunde. Sie ist in lat. Sprache auf Pergament geschrieben und mit dem großen bleiernen Siegel des apostol. Stuhles versehen; dessen Avers zeigt die Häupter der Apostel Petrus und Paulus mit der Ueberschrift S. P. E. und S. P. A., der Revers den Namen des Papstes. Man bezeichnet die B. nach ihren Anfangsworten, z. B. Unam sanctam etc. In coena Domini etc. Eine Sammlung päpstlicher B.n heißt Bullarium; ein solches ist: Bullarium magnum Romanum a Leone Magno ad Benedictum XIII. (Luxemburg 1727–58), fortgesetzt von Barberi (Wien 1835), von Spetia (1835–44). Bulletin (Bülletäng, ital. Bulletino), eigentlich ein kleiner Zettel; man benannte so die Zettel, auf welchen die Cardinäle bei der Papstwahl ihre Stimmen geben, somit ein Wahlzettel. Sodann jeder officielle Bericht über gewisse Ereignisse und Zustände, z. B. über Kriegsvorfälle, über den Gesundheitszustand eines Fürsten etc. Bullinger, Heinrich, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau, Sohn des dortigen Pfarrers, wurde in Deutschland für die Reformation gewonnen, arbeitete für sie seit 1523 im Kloster Kappel, schloß sich 1527 an Zwingli an, heirathete 1529 eine ehemalige Nonne, als er Prediger in Bremgarten war. Durch die Schlacht von Kappel, in der Zwingli fiel, wurde er nach Zürich vertrieben und dort Zwinglis Nachfolger; er st. daselbst 1575. Er schrieb viele theolog. Schriften, auch eine Chronik der Schweiz oder eigentlich von Zürich 1519–32, die 1838 neu herausgegeben wurde. Frenz, Heß und Gelzer haben in neuerer Zeit Monographien von B. gegeben. Bullion (engl. Bulljon), der engl. Name für Gold und Silber in Barren. wie es bei der engl. Bank liegt. Bulliten, versteinerte Blasen- oder Feigenschnecken. Bullition, lat., das Sieden, Aufwallen. Bulmer, William, engl. Buchdrucker, geb. zu Newcastle-upon-Tyne, gest. 1830 zu London, machte Aufsehen durch seinen Druck der Bellʼschen Miniaturausgaben der engl. Dichter und der Ausgabe des Persius 1790 und führte sodann im Auftrage Georgs III. die berühmte Prachtausgabe des Shakspeare aus sowie die Ausgabe von Wiltons Werken und das „Museum Worleyanum“. Seine Officin führte daher die Firma Shakspearepress. Buluk Baschi, vor Zeiten in der Türkei ein Janitscharenoberst, der für seinen Dienst Ländereien als Lehen hatte. Bulwer Lytton (Bölwer Lyttʼn),

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/719
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/719>, abgerufen am 03.07.2024.