Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Rosenkranz-, Armenseelenbruderschaften u. a. m.; später die der hl. Dreieinigkeit (1648 für müde Wanderer und Genesende gestiftet), die Brüder und Schwestern christlicher Schulen (1678) die Büßer, deren Congregationen besonders in Italien wohlthätig wirkten; heute die B. für Verbreitung des Glaubens (Franz-Xaveriusverein) und die seit 1837 in allen Erdtheilen verbreitete Erzbruderschaften (d. h. B., welche Zweigbruderschaften errichten dürfen) vom Herzen Mariä für Bekehrung der Sünder; auch Mäßigkeitsvereine. Vereine für Verbreitung guter Schriften (Borromäusvereine), Gesellenbünde u. s. w. tragen mehr oder minder den Charakter der B. an sich. Brücke heißt in der Baukunst jede künstliche Verbindung zweier durch eine Vertiefung oder durch Wasser getrennter Punkte. Die B.n unterscheiden sich zunächst in feste. aus Holz, Stein oder Eisen gebaut, und in bewegliche, tragbare, welche leicht und schnell wieder weggenommen und bequem transportirt werden können. - Die hölzernen B.n sind verschieden in ihrer Bauweise und zwar: Balken-B.n, bei geringer Entfernung der zu verbindenden Punkte, aus Längs- oder Streckbalken bestehend, welche mit quer überliegenden Bohlen bedeckt sind; Joch-B.n, bei größerer Entfernung der zwei Punkte, mit Jochen aus eingerammten Pfählen, über welche die Streckbalken weggehen; Pfeiler-B.n, mit steinernen Pfeilern statt der Joche; gesprengte B. n. ohne Joche und Pfeiler, bei denen die Streckbalken durch unten angebrachte schräg laufende Strebebalken gehalten werden; Bogen-B.n, mit auf verschiedene Weise construirten bogenförmigen Unterstützungen der Streckbalken; endlich Hange-B.n, mit oberhalb angebrachtem u. die Streckbalken haltendem Hängewerk. - Die steinernen B.n bestehen alle aus Bogen von verschiedener Form, Halbkreisbogen, flachen Bogen, Spitzbogen. - Die eisernen B.n sind entweder Sprengwerke, mit Steinpfeilern und dazwischen angebrachten Eisenbogen, oder Hänge-B.n, wie die erst in neuerer Zeit aufgekommenen Drath- und Ketten-B.n, aus Kettengliedern von 3/4-1 Zoll dicken Eisenstangen oder Drathgewinden bestehend, welche an den beiden Ufern durch eigene Vorrichtungen befestigt, frei über den Fluß gehen und den B.nbeleg tragen. - Unter den beweglichen, tragbaren B.n sind die gewöhnlichsten die Schiff-B., ruhend auf Fahrzeugen, die mit Ankern auf dem Grunde befestigt sind und in der Mitte für durchfahrende Schiffe geöffnet werden können. Die fliegenden B. n. zwei durch lange Seile am Anker befestigte Fahrzeuge, die mittelst eines Gierbaumes bewegt werden. Ferner gehören hieher die besonders im Kriege üblichen tragbaren oder Noth-B.n, wie die Wagen-B. n. auf in den Fluß geführten Wagen ruhend; die Bock-B.n, auf Böcken liegend, die Tonnen- oder Faß-B. n. mit geschlossenen Tonnen oder Kästen als Unterlage. - Die Zug-B.n stehen in der Mitte zwischen den festen und beweglichen, gebräuchlich bei Festungen und auf Kriegsschiffen zum Entern. - Von den neueren Schriften über B.nbau sind besonders zu nennen: Langsdorfs gemeinfaßliche Anleitung zum Straßen- und B.nbau. Mannheim 1819; Perronets Werke über Wasser- und B.nbaukunst. aus dem Französ. von Dietlein 1820; Roders praktische B.nkunde nach ihrem ganzen Umfange 1821. Brückenau, bayer. Städtchen im Kreise Unterfranken mit 1800 E., bekannt durch den in der Nähe gelegenen gleichnamigen Badeort, in schöner romantischer Lage. Das Wasser entspringt in 5 Quellen, von denen 4 zu den alkalisch-erdigen Säuerlingen, eine, die B.er, zu den erdig-salinischen Eisenwassern gehören, alle mit reichem Gehalt an Kohlensäure. Das Bad wird viel besucht, und hat durch die Freigebigkeit König Ludwigs von Bayern, dessen Lieblingsaufenthalt es ist, herrliche Anlagen und Bauten erhalten. In der neuesten Zeit hat besonders Zwierlein auf seine Heilkräfte wieder aufmerksam gemacht, s. dessen "Neueste Nachricht vom Bade B." 1811; ferner "das Bad B." von Schneider u. Wolf 1831. Brückenbrüder, s. Bruderschaften. Rosenkranz-, Armenseelenbruderschaften u. a. m.; später die der hl. Dreieinigkeit (1648 für müde Wanderer und Genesende gestiftet), die Brüder und Schwestern christlicher Schulen (1678) die Büßer, deren Congregationen besonders in Italien wohlthätig wirkten; heute die B. für Verbreitung des Glaubens (Franz-Xaveriusverein) und die seit 1837 in allen Erdtheilen verbreitete Erzbruderschaften (d. h. B., welche Zweigbruderschaften errichten dürfen) vom Herzen Mariä für Bekehrung der Sünder; auch Mäßigkeitsvereine. Vereine für Verbreitung guter Schriften (Borromäusvereine), Gesellenbünde u. s. w. tragen mehr oder minder den Charakter der B. an sich. Brücke heißt in der Baukunst jede künstliche Verbindung zweier durch eine Vertiefung oder durch Wasser getrennter Punkte. Die B.n unterscheiden sich zunächst in feste. aus Holz, Stein oder Eisen gebaut, und in bewegliche, tragbare, welche leicht und schnell wieder weggenommen und bequem transportirt werden können. – Die hölzernen B.n sind verschieden in ihrer Bauweise und zwar: Balken-B.n, bei geringer Entfernung der zu verbindenden Punkte, aus Längs- oder Streckbalken bestehend, welche mit quer überliegenden Bohlen bedeckt sind; Joch-B.n, bei größerer Entfernung der zwei Punkte, mit Jochen aus eingerammten Pfählen, über welche die Streckbalken weggehen; Pfeiler-B.n, mit steinernen Pfeilern statt der Joche; gesprengte B. n. ohne Joche und Pfeiler, bei denen die Streckbalken durch unten angebrachte schräg laufende Strebebalken gehalten werden; Bogen-B.n, mit auf verschiedene Weise construirten bogenförmigen Unterstützungen der Streckbalken; endlich Hange-B.n, mit oberhalb angebrachtem u. die Streckbalken haltendem Hängewerk. – Die steinernen B.n bestehen alle aus Bogen von verschiedener Form, Halbkreisbogen, flachen Bogen, Spitzbogen. – Die eisernen B.n sind entweder Sprengwerke, mit Steinpfeilern und dazwischen angebrachten Eisenbogen, oder Hänge-B.n, wie die erst in neuerer Zeit aufgekommenen Drath- und Ketten-B.n, aus Kettengliedern von 3/4–1 Zoll dicken Eisenstangen oder Drathgewinden bestehend, welche an den beiden Ufern durch eigene Vorrichtungen befestigt, frei über den Fluß gehen und den B.nbeleg tragen. – Unter den beweglichen, tragbaren B.n sind die gewöhnlichsten die Schiff-B., ruhend auf Fahrzeugen, die mit Ankern auf dem Grunde befestigt sind und in der Mitte für durchfahrende Schiffe geöffnet werden können. Die fliegenden B. n. zwei durch lange Seile am Anker befestigte Fahrzeuge, die mittelst eines Gierbaumes bewegt werden. Ferner gehören hieher die besonders im Kriege üblichen tragbaren oder Noth-B.n, wie die Wagen-B. n. auf in den Fluß geführten Wagen ruhend; die Bock-B.n, auf Böcken liegend, die Tonnen- oder Faß-B. n. mit geschlossenen Tonnen oder Kästen als Unterlage. – Die Zug-B.n stehen in der Mitte zwischen den festen und beweglichen, gebräuchlich bei Festungen und auf Kriegsschiffen zum Entern. – Von den neueren Schriften über B.nbau sind besonders zu nennen: Langsdorfs gemeinfaßliche Anleitung zum Straßen- und B.nbau. Mannheim 1819; Perronets Werke über Wasser- und B.nbaukunst. aus dem Französ. von Dietlein 1820; Roders praktische B.nkunde nach ihrem ganzen Umfange 1821. Brückenau, bayer. Städtchen im Kreise Unterfranken mit 1800 E., bekannt durch den in der Nähe gelegenen gleichnamigen Badeort, in schöner romantischer Lage. Das Wasser entspringt in 5 Quellen, von denen 4 zu den alkalisch-erdigen Säuerlingen, eine, die B.er, zu den erdig-salinischen Eisenwassern gehören, alle mit reichem Gehalt an Kohlensäure. Das Bad wird viel besucht, und hat durch die Freigebigkeit König Ludwigs von Bayern, dessen Lieblingsaufenthalt es ist, herrliche Anlagen und Bauten erhalten. In der neuesten Zeit hat besonders Zwierlein auf seine Heilkräfte wieder aufmerksam gemacht, s. dessen „Neueste Nachricht vom Bade B.“ 1811; ferner „das Bad B.“ von Schneider u. Wolf 1831. Brückenbrüder, s. Bruderschaften. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0685" n="684"/> Rosenkranz-, Armenseelenbruderschaften u. a. m.; später die der hl. 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Rosenkranz-, Armenseelenbruderschaften u. a. m.; später die der hl. Dreieinigkeit (1648 für müde Wanderer und Genesende gestiftet), die Brüder und Schwestern christlicher Schulen (1678) die Büßer, deren Congregationen besonders in Italien wohlthätig wirkten; heute die B. für Verbreitung des Glaubens (Franz-Xaveriusverein) und die seit 1837 in allen Erdtheilen verbreitete Erzbruderschaften (d. h. B., welche Zweigbruderschaften errichten dürfen) vom Herzen Mariä für Bekehrung der Sünder; auch Mäßigkeitsvereine. Vereine für Verbreitung guter Schriften (Borromäusvereine), Gesellenbünde u. s. w. tragen mehr oder minder den Charakter der B. an sich.
Brücke heißt in der Baukunst jede künstliche Verbindung zweier durch eine Vertiefung oder durch Wasser getrennter Punkte. Die B.n unterscheiden sich zunächst in feste. aus Holz, Stein oder Eisen gebaut, und in bewegliche, tragbare, welche leicht und schnell wieder weggenommen und bequem transportirt werden können. – Die hölzernen B.n sind verschieden in ihrer Bauweise und zwar: Balken-B.n, bei geringer Entfernung der zu verbindenden Punkte, aus Längs- oder Streckbalken bestehend, welche mit quer überliegenden Bohlen bedeckt sind; Joch-B.n, bei größerer Entfernung der zwei Punkte, mit Jochen aus eingerammten Pfählen, über welche die Streckbalken weggehen; Pfeiler-B.n, mit steinernen Pfeilern statt der Joche; gesprengte B. n. ohne Joche und Pfeiler, bei denen die Streckbalken durch unten angebrachte schräg laufende Strebebalken gehalten werden; Bogen-B.n, mit auf verschiedene Weise construirten bogenförmigen Unterstützungen der Streckbalken; endlich Hange-B.n, mit oberhalb angebrachtem u. die Streckbalken haltendem Hängewerk. – Die steinernen B.n bestehen alle aus Bogen von verschiedener Form, Halbkreisbogen, flachen Bogen, Spitzbogen. – Die eisernen B.n sind entweder Sprengwerke, mit Steinpfeilern und dazwischen angebrachten Eisenbogen, oder Hänge-B.n, wie die erst in neuerer Zeit aufgekommenen Drath- und Ketten-B.n, aus Kettengliedern von 3/4–1 Zoll dicken Eisenstangen oder Drathgewinden bestehend, welche an den beiden Ufern durch eigene Vorrichtungen befestigt, frei über den Fluß gehen und den B.nbeleg tragen. – Unter den beweglichen, tragbaren B.n sind die gewöhnlichsten die Schiff-B., ruhend auf Fahrzeugen, die mit Ankern auf dem Grunde befestigt sind und in der Mitte für durchfahrende Schiffe geöffnet werden können. Die fliegenden B. n. zwei durch lange Seile am Anker befestigte Fahrzeuge, die mittelst eines Gierbaumes bewegt werden. Ferner gehören hieher die besonders im Kriege üblichen tragbaren oder Noth-B.n, wie die Wagen-B. n. auf in den Fluß geführten Wagen ruhend; die Bock-B.n, auf Böcken liegend, die Tonnen- oder Faß-B. n. mit geschlossenen Tonnen oder Kästen als Unterlage. – Die Zug-B.n stehen in der Mitte zwischen den festen und beweglichen, gebräuchlich bei Festungen und auf Kriegsschiffen zum Entern. – Von den neueren Schriften über B.nbau sind besonders zu nennen: Langsdorfs gemeinfaßliche Anleitung zum Straßen- und B.nbau. Mannheim 1819; Perronets Werke über Wasser- und B.nbaukunst. aus dem Französ. von Dietlein 1820; Roders praktische B.nkunde nach ihrem ganzen Umfange 1821.
Brückenau, bayer. Städtchen im Kreise Unterfranken mit 1800 E., bekannt durch den in der Nähe gelegenen gleichnamigen Badeort, in schöner romantischer Lage. Das Wasser entspringt in 5 Quellen, von denen 4 zu den alkalisch-erdigen Säuerlingen, eine, die B.er, zu den erdig-salinischen Eisenwassern gehören, alle mit reichem Gehalt an Kohlensäure. Das Bad wird viel besucht, und hat durch die Freigebigkeit König Ludwigs von Bayern, dessen Lieblingsaufenthalt es ist, herrliche Anlagen und Bauten erhalten. In der neuesten Zeit hat besonders Zwierlein auf seine Heilkräfte wieder aufmerksam gemacht, s. dessen „Neueste Nachricht vom Bade B.“ 1811; ferner „das Bad B.“ von Schneider u. Wolf 1831.
Brückenbrüder, s. Bruderschaften.
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/685>, abgerufen am 22.07.2024. |