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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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System; in B. schließt sich ein Zweig der württemb. Staatseisenbahn an die bad. an.


Bruchsilber, altes Silber, wirklich gebrochen oder wenigstens zum Einschmelzen bestimmt.


Brucin, Pflanzenalkaloid aus der falschen Angusturarinde, der Brechnuß etc. dargestellt, weiß, krystallisirbar, zerreiblich; Wirkung etwas geringer als die des Strychnins, daher gleichfalls officinell.


Bruck, an der Leitha, Hauptort der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft in Oesterreich unter der Ens, an der ungar. Gränze und der Eisenbahn von Wien nach Preßburg. 3200 E.; Baumwollenspinnerei, Maschinenfabrik. Wein- und Getreidebau. Schönes gräflich Harrach'sches Schloß mit einem ausgezeichneten Park. - B. an der Mur, Stadt und Hauptort der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft in Steyermark, an der Mur und Mürz und der Eisenbahn von Wien nach Triest, mit 1900 E., welche Eisenwaaren liefern. In der Nähe Gypsbrüche und im Gebirge eine sehr tiefe Höhle.


Bruck, Karl Ludwig, geb. zu Elberfeld den 18. Oct. 1798, erlernte die Handlung und kam 1828 nach Triest und wurde Gründer und Director der großartigen Gesellschaft des österr. Loyd; für seine Verdienste um den triestinischen Handel erhob ihn der Kaiser in den Freiherrnstand. 1848 wurde er Abgeordneter in Frankfurt und österr. Bevollmächtigter bei dem Reichsverweser, im Herbste desselben Jahres kaiserlicher Minister des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Arbeiten, nahm als solcher im Mai 1851 seine Entlassung u. kehrte nach Triest zurück. Das folgende Jahr ging er in besonderer Mission nach Berlin und unterhandelte dort den Abschluß des Zoll- u. Handelsvertrages zwischen Oesterreich und dem deutschen Zollverein und 1853 wurde er k. k. Internuntius in Constantinopel.


Bruckbräu, Friedrich Wilhelm, geb. 1792 zu München, beim Zollwesen angestellt, vielfach literarisch thätig als Uebersetzer ausländischer Poesien, Redactor belletristischer Zeitschriften, eigene dramat. Poesien und humoristische und satirische Schriften, denen aber das Salz ziemlich gebricht.


Brucker, Johann Jakob, geb. 1696 zu Augsburg, Geistlicher und Schulmann, zuerst in Kaufbeuren, dann zu Augsburg, gest. 1770, machte sich um die Geschichte der Philosophie verdient; "Historia philosophicae doctrinae de ideis" 1723; "Historia critica philosophiae a mundi incunabulis ad nostram usque aetatem deducta" 1742-44.


Bructeri, Brukterer, norddeutsches Volk zu beiden Seiten der Ems, später von den Chamaven an Lippe, Ruhr und Rhein gedrängt; sie verlieren sich in der Folge in dem Sachsenbund.


Bruderholz, Gehölz auf einer Anhöhe unweit Basel; siegreiches Gefecht der Schweizer im Kriege von 1499.


Bruderkrieg (Thüringischer), heißt der 5 Jahre dauernde hartnäckige Kampf zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmüthigen von Sachsen und seinem Bruder Herzog Wilhelm, der 1446 in Folge der Altenburger Theilung begann und 1451 durch den Naumburger Frieden beendigt wurde.


Bruderschaften (confraternitates confratriae), mit Ablässen und Privilegien bedachte Vereine innerhalb der großen Bruderschaft der Kirche, welche entweder ascetische und kirchliche oder mehr in das Weltleben eingreifende wohlthätige Zwecke verfolgen. Sie unterscheiden sich von den Orden wesentlich dadurch, daß die Befolgung der sog. evangelischen Räthe für sie keine Aufnahmsbedingung ist und die Mitglieder nur moralisch von der Welt getrennt sind. Die von Clemens IV. (1265-71) bestätigte B. der Gonfalonieri ist keineswegs die älteste, denn schon in ältester Zeit gab es Vereine für Krankenpflege und Todtenbestattung (parabolani, fossores), 1189 bestätigte Clemens III. die Brückenbrüder, welche von einem Hirten Benezet ins Leben gerufen bis tief ins 17. Jahrh. für Anlegung von Brücken und Sicherheit der Straßen sorgten und der 1208 verstorbene Bischof Odo von Paris ordnete das Jahresfest einer marianischen Bruderschaft an. Schon im Mittelalter berühmt sind die marian. B. außerdem die Skapulier-, Corpus Christi-,

System; in B. schließt sich ein Zweig der württemb. Staatseisenbahn an die bad. an.


Bruchsilber, altes Silber, wirklich gebrochen oder wenigstens zum Einschmelzen bestimmt.


Brucin, Pflanzenalkaloid aus der falschen Angusturarinde, der Brechnuß etc. dargestellt, weiß, krystallisirbar, zerreiblich; Wirkung etwas geringer als die des Strychnins, daher gleichfalls officinell.


Bruck, an der Leitha, Hauptort der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft in Oesterreich unter der Ens, an der ungar. Gränze und der Eisenbahn von Wien nach Preßburg. 3200 E.; Baumwollenspinnerei, Maschinenfabrik. Wein- und Getreidebau. Schönes gräflich Harrachʼsches Schloß mit einem ausgezeichneten Park. – B. an der Mur, Stadt und Hauptort der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft in Steyermark, an der Mur und Mürz und der Eisenbahn von Wien nach Triest, mit 1900 E., welche Eisenwaaren liefern. In der Nähe Gypsbrüche und im Gebirge eine sehr tiefe Höhle.


Bruck, Karl Ludwig, geb. zu Elberfeld den 18. Oct. 1798, erlernte die Handlung und kam 1828 nach Triest und wurde Gründer und Director der großartigen Gesellschaft des österr. Loyd; für seine Verdienste um den triestinischen Handel erhob ihn der Kaiser in den Freiherrnstand. 1848 wurde er Abgeordneter in Frankfurt und österr. Bevollmächtigter bei dem Reichsverweser, im Herbste desselben Jahres kaiserlicher Minister des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Arbeiten, nahm als solcher im Mai 1851 seine Entlassung u. kehrte nach Triest zurück. Das folgende Jahr ging er in besonderer Mission nach Berlin und unterhandelte dort den Abschluß des Zoll- u. Handelsvertrages zwischen Oesterreich und dem deutschen Zollverein und 1853 wurde er k. k. Internuntius in Constantinopel.


Bruckbräu, Friedrich Wilhelm, geb. 1792 zu München, beim Zollwesen angestellt, vielfach literarisch thätig als Uebersetzer ausländischer Poesien, Redactor belletristischer Zeitschriften, eigene dramat. Poesien und humoristische und satirische Schriften, denen aber das Salz ziemlich gebricht.


Brucker, Johann Jakob, geb. 1696 zu Augsburg, Geistlicher und Schulmann, zuerst in Kaufbeuren, dann zu Augsburg, gest. 1770, machte sich um die Geschichte der Philosophie verdient; „Historia philosophicae doctrinae de ideis“ 1723; „Historia critica philosophiae a mundi incunabulis ad nostram usque aetatem deducta“ 1742–44.


Bructeri, Brukterer, norddeutsches Volk zu beiden Seiten der Ems, später von den Chamaven an Lippe, Ruhr und Rhein gedrängt; sie verlieren sich in der Folge in dem Sachsenbund.


Bruderholz, Gehölz auf einer Anhöhe unweit Basel; siegreiches Gefecht der Schweizer im Kriege von 1499.


Bruderkrieg (Thüringischer), heißt der 5 Jahre dauernde hartnäckige Kampf zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmüthigen von Sachsen und seinem Bruder Herzog Wilhelm, der 1446 in Folge der Altenburger Theilung begann und 1451 durch den Naumburger Frieden beendigt wurde.


Bruderschaften (confraternitates confratriae), mit Ablässen und Privilegien bedachte Vereine innerhalb der großen Bruderschaft der Kirche, welche entweder ascetische und kirchliche oder mehr in das Weltleben eingreifende wohlthätige Zwecke verfolgen. Sie unterscheiden sich von den Orden wesentlich dadurch, daß die Befolgung der sog. evangelischen Räthe für sie keine Aufnahmsbedingung ist und die Mitglieder nur moralisch von der Welt getrennt sind. Die von Clemens IV. (1265–71) bestätigte B. der Gonfalonieri ist keineswegs die älteste, denn schon in ältester Zeit gab es Vereine für Krankenpflege und Todtenbestattung (parabolani, fossores), 1189 bestätigte Clemens III. die Brückenbrüder, welche von einem Hirten Benezet ins Leben gerufen bis tief ins 17. Jahrh. für Anlegung von Brücken und Sicherheit der Straßen sorgten und der 1208 verstorbene Bischof Odo von Paris ordnete das Jahresfest einer marianischen Bruderschaft an. Schon im Mittelalter berühmt sind die marian. B. außerdem die Skapulier-, Corpus Christi-,

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[683/0684] System; in B. schließt sich ein Zweig der württemb. Staatseisenbahn an die bad. an. Bruchsilber, altes Silber, wirklich gebrochen oder wenigstens zum Einschmelzen bestimmt. Brucin, Pflanzenalkaloid aus der falschen Angusturarinde, der Brechnuß etc. dargestellt, weiß, krystallisirbar, zerreiblich; Wirkung etwas geringer als die des Strychnins, daher gleichfalls officinell. Bruck, an der Leitha, Hauptort der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft in Oesterreich unter der Ens, an der ungar. Gränze und der Eisenbahn von Wien nach Preßburg. 3200 E.; Baumwollenspinnerei, Maschinenfabrik. Wein- und Getreidebau. Schönes gräflich Harrachʼsches Schloß mit einem ausgezeichneten Park. – B. an der Mur, Stadt und Hauptort der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft in Steyermark, an der Mur und Mürz und der Eisenbahn von Wien nach Triest, mit 1900 E., welche Eisenwaaren liefern. In der Nähe Gypsbrüche und im Gebirge eine sehr tiefe Höhle. Bruck, Karl Ludwig, geb. zu Elberfeld den 18. Oct. 1798, erlernte die Handlung und kam 1828 nach Triest und wurde Gründer und Director der großartigen Gesellschaft des österr. Loyd; für seine Verdienste um den triestinischen Handel erhob ihn der Kaiser in den Freiherrnstand. 1848 wurde er Abgeordneter in Frankfurt und österr. Bevollmächtigter bei dem Reichsverweser, im Herbste desselben Jahres kaiserlicher Minister des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Arbeiten, nahm als solcher im Mai 1851 seine Entlassung u. kehrte nach Triest zurück. Das folgende Jahr ging er in besonderer Mission nach Berlin und unterhandelte dort den Abschluß des Zoll- u. Handelsvertrages zwischen Oesterreich und dem deutschen Zollverein und 1853 wurde er k. k. Internuntius in Constantinopel. Bruckbräu, Friedrich Wilhelm, geb. 1792 zu München, beim Zollwesen angestellt, vielfach literarisch thätig als Uebersetzer ausländischer Poesien, Redactor belletristischer Zeitschriften, eigene dramat. Poesien und humoristische und satirische Schriften, denen aber das Salz ziemlich gebricht. Brucker, Johann Jakob, geb. 1696 zu Augsburg, Geistlicher und Schulmann, zuerst in Kaufbeuren, dann zu Augsburg, gest. 1770, machte sich um die Geschichte der Philosophie verdient; „Historia philosophicae doctrinae de ideis“ 1723; „Historia critica philosophiae a mundi incunabulis ad nostram usque aetatem deducta“ 1742–44. Bructeri, Brukterer, norddeutsches Volk zu beiden Seiten der Ems, später von den Chamaven an Lippe, Ruhr und Rhein gedrängt; sie verlieren sich in der Folge in dem Sachsenbund. Bruderholz, Gehölz auf einer Anhöhe unweit Basel; siegreiches Gefecht der Schweizer im Kriege von 1499. Bruderkrieg (Thüringischer), heißt der 5 Jahre dauernde hartnäckige Kampf zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmüthigen von Sachsen und seinem Bruder Herzog Wilhelm, der 1446 in Folge der Altenburger Theilung begann und 1451 durch den Naumburger Frieden beendigt wurde. Bruderschaften (confraternitates confratriae), mit Ablässen und Privilegien bedachte Vereine innerhalb der großen Bruderschaft der Kirche, welche entweder ascetische und kirchliche oder mehr in das Weltleben eingreifende wohlthätige Zwecke verfolgen. Sie unterscheiden sich von den Orden wesentlich dadurch, daß die Befolgung der sog. evangelischen Räthe für sie keine Aufnahmsbedingung ist und die Mitglieder nur moralisch von der Welt getrennt sind. Die von Clemens IV. (1265–71) bestätigte B. der Gonfalonieri ist keineswegs die älteste, denn schon in ältester Zeit gab es Vereine für Krankenpflege und Todtenbestattung (parabolani, fossores), 1189 bestätigte Clemens III. die Brückenbrüder, welche von einem Hirten Benezet ins Leben gerufen bis tief ins 17. Jahrh. für Anlegung von Brücken und Sicherheit der Straßen sorgten und der 1208 verstorbene Bischof Odo von Paris ordnete das Jahresfest einer marianischen Bruderschaft an. Schon im Mittelalter berühmt sind die marian. B. außerdem die Skapulier-, Corpus Christi-,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/684>, abgerufen am 22.11.2024.