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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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der Dom, 1050 von Erzbischof Adalbert erbaut, mit dem Bleikeller, wo die Leichen nicht verwesen, die Liebfrauenkirche, die Ansgariuskirche, das gothische Rathhaus mit dem berühmten Weinkeller (der älteste Rheinwein ist von 1624), der Schütting etc. B. hat reiche Stiftungen und wohlthätige Anstalten, Vereine u. Institute für Wissenschaft, Kunst, Handel und Gewerbe. Die Industrie besteht großentheils in dem Schiffsbau mit seinen mannigfaltigen Hilfsgewerben. in der Fabrikation von Essig, Bleiweiß, Stärke, Seife etc., Tabak und Cigarren; letztere hat aber durch den Anschluß Hannovers an den deutschen Zollverein sehr Schaden gelitten. Der Seehandel B.s ist großartig; eigentliche Seeschiffe können jedoch nicht bis zur Stadt herauf, sondern müssen in Vegesack u. Bremerhafen anlegen. Die Zahl der angekommenen Seeschiffe betrug 1852 = 2665 mit 204817 Tonnen, die der abgegangenen 3125 mit 214378 Tonnen; die Handelsmarine von B. betrug 252 Schiffe mit 105026 Tonnen; der Werth der Einfuhr 40401804 Thlr. L.d'or, der Ausfuhr 37398139 Thlr. L.d'or. In neuester Zeit hat B. einen bedeutenden Antheil an der Spedition deutscher Auswanderer nach Amerika gewonnen. - B. verdankt sein Dasein als Stadt dem 788 von Karl d. Gr. gegründeten Bisthume, seit 845 Erzbisthum, von dem die Bekehrung des europ. Nordens größtentheils ausging. Wie die Bürgerschaft wohlhabender und mächtiger wurde, entzog sie sich allmälig der geistl. Oberherrschaft, trat 1284 in die Hansa, wurde 1522 protestantisch, aber erst 1648 förmlich reichsfrei, nachdem der 30jährige Krieg Unheil genug gebracht hatte; das übrige Gebiet des Erzbisthums wurde 1648 an Schweden als Herzogthum abgetreten, das es unter Karl XII. an Hannover verlor. Die Stadt blühte durch Handel neu auf, litt aber unsäglich viel unter der franz. Herrschaft von 1808-13; der Friede gab B. seine städtische Freiheit zurück und brachte eine bis jetzt dauernde Periode des materiellen Aufschwunges.


Bremer, Friederike, geb. 1802 zu Abo in Finnland, Lehrerin an einem Mädcheninstitute in Stockholm, bekannte schwed. Romandichterin und Touristin, hausbacken, aber gewandt in der Darstellung des häuslichen Lebens u. sanfter Gefühle, daher in mehrere Sprachen übersetzt. Schriften, deutsch, Leipzig 1841-53, 20 Bde.


Bremerhafen, Flecken und Hafen 7 M. unterhalb Bremen, an dem Einfluß der Geeste auf einem von Hannover 1827 abgetretenen Stücke Land. Das 1830 eröffnete mit 600000 Thlr. erbaute Hafenbassin und das neuester Zeit erbaute nehmen die größten Seeschiffe auf; längs der Geeste Werften und Drydocks; Auswandererhospitium für 3000 Personen. 1852 hatte B. bereits 5000 E.


Bremer Kopfstück, niedersächs. Rechnungsmünze, 6 = 1 Thlr. = 1 fl. 30 kr. C.-M.


Bremerlehe, hannov. Flecken unweit der Mündung der Geeste in die Weser, Hafen, 1800 E., Schiffahrt und etwas Seehandel.


Bremervörde, hannov. Flecken an der Oste, 3100 E., Torf- und Holzhandel, Schiffahrt, Branntweinbrennerei, Papier- und Tuchfabrikation.


Bremgarten, Bezirksstadt im Kanton Aargau, an der Reuß, 1200 E., in den Schweizer Händeln oft genannter Ort; Geburtsort Heinrich Bullingers, des Reformators und Geschichtschreibers.


Bremmer, Absatz in einem Schachte, von wo aus derselbe schräg abgeteuft und zweimännisch wird; B.schacht kurzer Schacht mit einmännischem Haspel.


Bremse (Oestrus), Insekten aus der Ordnung der Zweiflügler, dick, stark behaart, in Gestalt und in Haltung der Flügel den Fliegen ähnlich. In ausgebildetem Zustande sind sie selten, da die Zeit ihres Erscheinens kurz ist. Die Weibchen legen ihre Eier auf grasfressende Säugethiere, besonders Rindvieh, Schaaf, Pferd, Esel, Rennthier, von denen sie deßhalb sehr gefürchtet sind. Die Larven leben entweder in Beulen der Haut (so beim Rindvieh), oder in der Stirnhöhle (beim Schaf), im Darmkanal (beim Pferd), wohin sie entweder selbst kriechen oder schon als Eier gelangen,

der Dom, 1050 von Erzbischof Adalbert erbaut, mit dem Bleikeller, wo die Leichen nicht verwesen, die Liebfrauenkirche, die Ansgariuskirche, das gothische Rathhaus mit dem berühmten Weinkeller (der älteste Rheinwein ist von 1624), der Schütting etc. B. hat reiche Stiftungen und wohlthätige Anstalten, Vereine u. Institute für Wissenschaft, Kunst, Handel und Gewerbe. Die Industrie besteht großentheils in dem Schiffsbau mit seinen mannigfaltigen Hilfsgewerben. in der Fabrikation von Essig, Bleiweiß, Stärke, Seife etc., Tabak und Cigarren; letztere hat aber durch den Anschluß Hannovers an den deutschen Zollverein sehr Schaden gelitten. Der Seehandel B.s ist großartig; eigentliche Seeschiffe können jedoch nicht bis zur Stadt herauf, sondern müssen in Vegesack u. Bremerhafen anlegen. Die Zahl der angekommenen Seeschiffe betrug 1852 = 2665 mit 204817 Tonnen, die der abgegangenen 3125 mit 214378 Tonnen; die Handelsmarine von B. betrug 252 Schiffe mit 105026 Tonnen; der Werth der Einfuhr 40401804 Thlr. L.dʼor, der Ausfuhr 37398139 Thlr. L.dʼor. In neuester Zeit hat B. einen bedeutenden Antheil an der Spedition deutscher Auswanderer nach Amerika gewonnen. – B. verdankt sein Dasein als Stadt dem 788 von Karl d. Gr. gegründeten Bisthume, seit 845 Erzbisthum, von dem die Bekehrung des europ. Nordens größtentheils ausging. Wie die Bürgerschaft wohlhabender und mächtiger wurde, entzog sie sich allmälig der geistl. Oberherrschaft, trat 1284 in die Hansa, wurde 1522 protestantisch, aber erst 1648 förmlich reichsfrei, nachdem der 30jährige Krieg Unheil genug gebracht hatte; das übrige Gebiet des Erzbisthums wurde 1648 an Schweden als Herzogthum abgetreten, das es unter Karl XII. an Hannover verlor. Die Stadt blühte durch Handel neu auf, litt aber unsäglich viel unter der franz. Herrschaft von 1808–13; der Friede gab B. seine städtische Freiheit zurück und brachte eine bis jetzt dauernde Periode des materiellen Aufschwunges.


Bremer, Friederike, geb. 1802 zu Abo in Finnland, Lehrerin an einem Mädcheninstitute in Stockholm, bekannte schwed. Romandichterin und Touristin, hausbacken, aber gewandt in der Darstellung des häuslichen Lebens u. sanfter Gefühle, daher in mehrere Sprachen übersetzt. Schriften, deutsch, Leipzig 1841–53, 20 Bde.


Bremerhafen, Flecken und Hafen 7 M. unterhalb Bremen, an dem Einfluß der Geeste auf einem von Hannover 1827 abgetretenen Stücke Land. Das 1830 eröffnete mit 600000 Thlr. erbaute Hafenbassin und das neuester Zeit erbaute nehmen die größten Seeschiffe auf; längs der Geeste Werften und Drydocks; Auswandererhospitium für 3000 Personen. 1852 hatte B. bereits 5000 E.


Bremer Kopfstück, niedersächs. Rechnungsmünze, 6 = 1 Thlr. = 1 fl. 30 kr. C.-M.


Bremerlehe, hannov. Flecken unweit der Mündung der Geeste in die Weser, Hafen, 1800 E., Schiffahrt und etwas Seehandel.


Bremervörde, hannov. Flecken an der Oste, 3100 E., Torf- und Holzhandel, Schiffahrt, Branntweinbrennerei, Papier- und Tuchfabrikation.


Bremgarten, Bezirksstadt im Kanton Aargau, an der Reuß, 1200 E., in den Schweizer Händeln oft genannter Ort; Geburtsort Heinrich Bullingers, des Reformators und Geschichtschreibers.


Bremmer, Absatz in einem Schachte, von wo aus derselbe schräg abgeteuft und zweimännisch wird; B.schacht kurzer Schacht mit einmännischem Haspel.


Bremse (Oestrus), Insekten aus der Ordnung der Zweiflügler, dick, stark behaart, in Gestalt und in Haltung der Flügel den Fliegen ähnlich. In ausgebildetem Zustande sind sie selten, da die Zeit ihres Erscheinens kurz ist. Die Weibchen legen ihre Eier auf grasfressende Säugethiere, besonders Rindvieh, Schaaf, Pferd, Esel, Rennthier, von denen sie deßhalb sehr gefürchtet sind. Die Larven leben entweder in Beulen der Haut (so beim Rindvieh), oder in der Stirnhöhle (beim Schaf), im Darmkanal (beim Pferd), wohin sie entweder selbst kriechen oder schon als Eier gelangen,

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[661/0662] der Dom, 1050 von Erzbischof Adalbert erbaut, mit dem Bleikeller, wo die Leichen nicht verwesen, die Liebfrauenkirche, die Ansgariuskirche, das gothische Rathhaus mit dem berühmten Weinkeller (der älteste Rheinwein ist von 1624), der Schütting etc. B. hat reiche Stiftungen und wohlthätige Anstalten, Vereine u. Institute für Wissenschaft, Kunst, Handel und Gewerbe. Die Industrie besteht großentheils in dem Schiffsbau mit seinen mannigfaltigen Hilfsgewerben. in der Fabrikation von Essig, Bleiweiß, Stärke, Seife etc., Tabak und Cigarren; letztere hat aber durch den Anschluß Hannovers an den deutschen Zollverein sehr Schaden gelitten. Der Seehandel B.s ist großartig; eigentliche Seeschiffe können jedoch nicht bis zur Stadt herauf, sondern müssen in Vegesack u. Bremerhafen anlegen. Die Zahl der angekommenen Seeschiffe betrug 1852 = 2665 mit 204817 Tonnen, die der abgegangenen 3125 mit 214378 Tonnen; die Handelsmarine von B. betrug 252 Schiffe mit 105026 Tonnen; der Werth der Einfuhr 40401804 Thlr. L.dʼor, der Ausfuhr 37398139 Thlr. L.dʼor. In neuester Zeit hat B. einen bedeutenden Antheil an der Spedition deutscher Auswanderer nach Amerika gewonnen. – B. verdankt sein Dasein als Stadt dem 788 von Karl d. Gr. gegründeten Bisthume, seit 845 Erzbisthum, von dem die Bekehrung des europ. Nordens größtentheils ausging. Wie die Bürgerschaft wohlhabender und mächtiger wurde, entzog sie sich allmälig der geistl. Oberherrschaft, trat 1284 in die Hansa, wurde 1522 protestantisch, aber erst 1648 förmlich reichsfrei, nachdem der 30jährige Krieg Unheil genug gebracht hatte; das übrige Gebiet des Erzbisthums wurde 1648 an Schweden als Herzogthum abgetreten, das es unter Karl XII. an Hannover verlor. Die Stadt blühte durch Handel neu auf, litt aber unsäglich viel unter der franz. Herrschaft von 1808–13; der Friede gab B. seine städtische Freiheit zurück und brachte eine bis jetzt dauernde Periode des materiellen Aufschwunges. Bremer, Friederike, geb. 1802 zu Abo in Finnland, Lehrerin an einem Mädcheninstitute in Stockholm, bekannte schwed. Romandichterin und Touristin, hausbacken, aber gewandt in der Darstellung des häuslichen Lebens u. sanfter Gefühle, daher in mehrere Sprachen übersetzt. Schriften, deutsch, Leipzig 1841–53, 20 Bde. Bremerhafen, Flecken und Hafen 7 M. unterhalb Bremen, an dem Einfluß der Geeste auf einem von Hannover 1827 abgetretenen Stücke Land. Das 1830 eröffnete mit 600000 Thlr. erbaute Hafenbassin und das neuester Zeit erbaute nehmen die größten Seeschiffe auf; längs der Geeste Werften und Drydocks; Auswandererhospitium für 3000 Personen. 1852 hatte B. bereits 5000 E. Bremer Kopfstück, niedersächs. Rechnungsmünze, 6 = 1 Thlr. = 1 fl. 30 kr. C.-M. Bremerlehe, hannov. Flecken unweit der Mündung der Geeste in die Weser, Hafen, 1800 E., Schiffahrt und etwas Seehandel. Bremervörde, hannov. Flecken an der Oste, 3100 E., Torf- und Holzhandel, Schiffahrt, Branntweinbrennerei, Papier- und Tuchfabrikation. Bremgarten, Bezirksstadt im Kanton Aargau, an der Reuß, 1200 E., in den Schweizer Händeln oft genannter Ort; Geburtsort Heinrich Bullingers, des Reformators und Geschichtschreibers. Bremmer, Absatz in einem Schachte, von wo aus derselbe schräg abgeteuft und zweimännisch wird; B.schacht kurzer Schacht mit einmännischem Haspel. Bremse (Oestrus), Insekten aus der Ordnung der Zweiflügler, dick, stark behaart, in Gestalt und in Haltung der Flügel den Fliegen ähnlich. In ausgebildetem Zustande sind sie selten, da die Zeit ihres Erscheinens kurz ist. Die Weibchen legen ihre Eier auf grasfressende Säugethiere, besonders Rindvieh, Schaaf, Pferd, Esel, Rennthier, von denen sie deßhalb sehr gefürchtet sind. Die Larven leben entweder in Beulen der Haut (so beim Rindvieh), oder in der Stirnhöhle (beim Schaf), im Darmkanal (beim Pferd), wohin sie entweder selbst kriechen oder schon als Eier gelangen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/662>, abgerufen am 03.06.2024.