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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Theilen der nordamerikan. nachgeahmt. hat aber wie ihre republikan. Seitenstücke in Mexico etc. bisher nur so viel bewirkt, daß die eine u. andere Provinz eigene Republik werden wollte (zuletzt Rio grande do Sul, erst 1848 unterworfen) und einige Dutzend Parteimänner Reden halten und Ränke spinnen; ohne europ. Söldner u. die eigennützige Hilfe engl. Schiffsmannschaften hätten auch die Farbigen längst Kaiser sammt Senat u. Deputirten vertrieben. Das Reich ist in 18 Provinzen eingetheilt: Para mit der Hauptstadt Para; Maranhao mit der Hauptst. San Luis; Piauhy mit der Hauptst. Oeyras; Rio grande del Norte mit der Hauptst. Natal; Ceara mit der Hauptst. Ceara; Parahyba mit der Hauptst. Parahyba; Pernambuco mit der Hauptst. Pernambuco; Alagoas mit der Hauptst. Alagoas; Bahia mit der Hauptst. Bahia; Sergipe del Rey mit der Hauptst. Sergipe del Rey; Espiritu Santo mit der Hauptst. Vittoria; Rio Janeiro mit der Hauptst. Rio Janeiro; Minas-Geraes mit der Hauptst. Villa Imperiale de Oiro Preto; Matto Grosso mit der Hauptst. Villa Bella; Goyaz mit der Hauptst. Goyaz; Santa Catarina mit der Hauptst. Nossa Senhora do Desterro; Rio grande do Sul mit der Hauptst. Porto Alegre. - Die Staatsausgaben werden auf jährlich 44 Mill. Thlr. berechnet und seit 1823 hat sich ein jährliches Deficit herausgestellt, woran die Kriege mit Buenosayres, die einheimischen Revolutionen und das nachtheilige Anlehen von 1823 schuldig sind. Die Staatsschuld beträgt 80 Mill. Thlr., das Papiergeld 40 Mill. Thlr. Das stehende Heer ist 25000 Mann stark, die Kriegsflotte 47 Schiffe mit 300 Kanonen. - Geschichte. B. wurde 1500 durch den Portugiesen Cabral entdeckt. aber erst seit 1549 ernstlich colonisirt, während gleichzeitig die Jesuiten mit großem Erfolge an der Civilisation der Eingeborenen arbeiteten. 1624-43 eroberten die Holländer fast alle Küstenprovinzen, verloren sie aber bald darauf durch eine allgemeine Erhebung der portugiesischen Brasilier. In der Folge blieb B. für Europa ein unbekanntes Land, kaum daß von Streitigkeiten der Krone Spanien u. Portugal um Gränzdistricte die Rede war, bei welcher Gelegenheit die meisten Missionen der Jesuiten zu Grunde gingen. 1808 flüchtete der portugies. Hof vor Napoleon nach B. und mit den Erschütterungen des Mutterlandes begannen wie bei Spanien die Revolutionen der Colonie. 1817 wurde ein republikanischer Aufstand gedämpft, 1821 erzwang ein Soldatenaufstand die portugies. Constitution auch für B. Im April desselben Jahres ging der König nach Portugal zurück und der zurückgelassene Prinz Don Pedro stellte sich an die Spitze der Bewegung, welche d. 1. Aug. 1822 die Trennung B.s von Portugal aussprach und nahm d. 18. Dezbr. den Kaisertitel an. Er hatte fortwährend mit inneren Unruhen zu kämpfen, obwohl 1825 Portugal die Unabhängigkeit B.s anerkannte. Ein mit Buenosayres von 1825-28 geführter Krieg hatte die Unabhängigkeit der früher brasilian. Banda Oriental zur Folge; Don Pedros Bemühungen aber, die Ansprüche seiner Tochter Donna Maria da Gloria auf den portugies. Thron zu unterstützen, gaben Veranlassung zu dem Ausbruch einer Meuterei der Soldaten, von denen ihm nur 4 treu blieben; die eigentliche Ursache war die Finanzverwaltung, an deren erbärmlichem Zustande die Brasilier jedoch allein schuldig waren, vor allem aber der Haß gegen die Fremden. In Folge dessen dankte Don Pedro I. zu Gunsten seines Sohnes, des jetzt regierenden Kaisers, am 7. April 1832 ab und schiffte sich nach Europa ein. Auch unter Pedro II. dauerten die Ränke der Vornehmen, die Revolutionen in den Provinzen fort, und dazu kam 1852 ein Krieg gegen Rosas den Dictator von Buenosayres. Obwohl die Regierung nach vieler Anstrengung Revolutionen und Krieg glücklich beendigte. so scheint doch nur eine Pause gewonnen zu sein, da dem Kaiser die Macht fehlt. die schlechten Elemente kräftig niederzuhalten. Besonders bedrohen die freien Neger und die Mischlinge die öffentliche Sicherheit; ihre republikanischen Gesinnungen gehen darauf hin, die Weißen zu ermorden oder zu verjagen

Theilen der nordamerikan. nachgeahmt. hat aber wie ihre republikan. Seitenstücke in Mexico etc. bisher nur so viel bewirkt, daß die eine u. andere Provinz eigene Republik werden wollte (zuletzt Rio grande do Sul, erst 1848 unterworfen) und einige Dutzend Parteimänner Reden halten und Ränke spinnen; ohne europ. Söldner u. die eigennützige Hilfe engl. Schiffsmannschaften hätten auch die Farbigen längst Kaiser sammt Senat u. Deputirten vertrieben. Das Reich ist in 18 Provinzen eingetheilt: Para mit der Hauptstadt Para; Maranhao mit der Hauptst. San Luis; Piauhy mit der Hauptst. Oeyras; Rio grande del Norte mit der Hauptst. Natal; Ceara mit der Hauptst. Ceara; Parahyba mit der Hauptst. Parahyba; Pernambuco mit der Hauptst. Pernambuco; Alagoas mit der Hauptst. Alagoas; Bahia mit der Hauptst. Bahia; Sergipe del Rey mit der Hauptst. Sergipe del Rey; Espiritu Santo mit der Hauptst. Vittoria; Rio Janeiro mit der Hauptst. Rio Janeiro; Minas-Geraes mit der Hauptst. Villa Imperiale de Oiro Preto; Matto Grosso mit der Hauptst. Villa Bella; Goyaz mit der Hauptst. Goyaz; Santa Catarina mit der Hauptst. Nossa Senhora do Desterro; Rio grande do Sul mit der Hauptst. Porto Alegre. – Die Staatsausgaben werden auf jährlich 44 Mill. Thlr. berechnet und seit 1823 hat sich ein jährliches Deficit herausgestellt, woran die Kriege mit Buenosayres, die einheimischen Revolutionen und das nachtheilige Anlehen von 1823 schuldig sind. Die Staatsschuld beträgt 80 Mill. Thlr., das Papiergeld 40 Mill. Thlr. Das stehende Heer ist 25000 Mann stark, die Kriegsflotte 47 Schiffe mit 300 Kanonen. – Geschichte. B. wurde 1500 durch den Portugiesen Cabral entdeckt. aber erst seit 1549 ernstlich colonisirt, während gleichzeitig die Jesuiten mit großem Erfolge an der Civilisation der Eingeborenen arbeiteten. 1624–43 eroberten die Holländer fast alle Küstenprovinzen, verloren sie aber bald darauf durch eine allgemeine Erhebung der portugiesischen Brasilier. In der Folge blieb B. für Europa ein unbekanntes Land, kaum daß von Streitigkeiten der Krone Spanien u. Portugal um Gränzdistricte die Rede war, bei welcher Gelegenheit die meisten Missionen der Jesuiten zu Grunde gingen. 1808 flüchtete der portugies. Hof vor Napoleon nach B. und mit den Erschütterungen des Mutterlandes begannen wie bei Spanien die Revolutionen der Colonie. 1817 wurde ein republikanischer Aufstand gedämpft, 1821 erzwang ein Soldatenaufstand die portugies. Constitution auch für B. Im April desselben Jahres ging der König nach Portugal zurück und der zurückgelassene Prinz Don Pedro stellte sich an die Spitze der Bewegung, welche d. 1. Aug. 1822 die Trennung B.s von Portugal aussprach und nahm d. 18. Dezbr. den Kaisertitel an. Er hatte fortwährend mit inneren Unruhen zu kämpfen, obwohl 1825 Portugal die Unabhängigkeit B.s anerkannte. Ein mit Buenosayres von 1825–28 geführter Krieg hatte die Unabhängigkeit der früher brasilian. Banda Oriental zur Folge; Don Pedros Bemühungen aber, die Ansprüche seiner Tochter Donna Maria da Gloria auf den portugies. Thron zu unterstützen, gaben Veranlassung zu dem Ausbruch einer Meuterei der Soldaten, von denen ihm nur 4 treu blieben; die eigentliche Ursache war die Finanzverwaltung, an deren erbärmlichem Zustande die Brasilier jedoch allein schuldig waren, vor allem aber der Haß gegen die Fremden. In Folge dessen dankte Don Pedro I. zu Gunsten seines Sohnes, des jetzt regierenden Kaisers, am 7. April 1832 ab und schiffte sich nach Europa ein. Auch unter Pedro II. dauerten die Ränke der Vornehmen, die Revolutionen in den Provinzen fort, und dazu kam 1852 ein Krieg gegen Rosas den Dictator von Buenosayres. Obwohl die Regierung nach vieler Anstrengung Revolutionen und Krieg glücklich beendigte. so scheint doch nur eine Pause gewonnen zu sein, da dem Kaiser die Macht fehlt. die schlechten Elemente kräftig niederzuhalten. Besonders bedrohen die freien Neger und die Mischlinge die öffentliche Sicherheit; ihre republikanischen Gesinnungen gehen darauf hin, die Weißen zu ermorden oder zu verjagen

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[652/0653] Theilen der nordamerikan. nachgeahmt. hat aber wie ihre republikan. Seitenstücke in Mexico etc. bisher nur so viel bewirkt, daß die eine u. andere Provinz eigene Republik werden wollte (zuletzt Rio grande do Sul, erst 1848 unterworfen) und einige Dutzend Parteimänner Reden halten und Ränke spinnen; ohne europ. Söldner u. die eigennützige Hilfe engl. Schiffsmannschaften hätten auch die Farbigen längst Kaiser sammt Senat u. Deputirten vertrieben. Das Reich ist in 18 Provinzen eingetheilt: Para mit der Hauptstadt Para; Maranhao mit der Hauptst. San Luis; Piauhy mit der Hauptst. Oeyras; Rio grande del Norte mit der Hauptst. Natal; Ceara mit der Hauptst. Ceara; Parahyba mit der Hauptst. Parahyba; Pernambuco mit der Hauptst. Pernambuco; Alagoas mit der Hauptst. Alagoas; Bahia mit der Hauptst. Bahia; Sergipe del Rey mit der Hauptst. Sergipe del Rey; Espiritu Santo mit der Hauptst. Vittoria; Rio Janeiro mit der Hauptst. Rio Janeiro; Minas-Geraes mit der Hauptst. Villa Imperiale de Oiro Preto; Matto Grosso mit der Hauptst. Villa Bella; Goyaz mit der Hauptst. Goyaz; Santa Catarina mit der Hauptst. Nossa Senhora do Desterro; Rio grande do Sul mit der Hauptst. Porto Alegre. – Die Staatsausgaben werden auf jährlich 44 Mill. Thlr. berechnet und seit 1823 hat sich ein jährliches Deficit herausgestellt, woran die Kriege mit Buenosayres, die einheimischen Revolutionen und das nachtheilige Anlehen von 1823 schuldig sind. Die Staatsschuld beträgt 80 Mill. Thlr., das Papiergeld 40 Mill. Thlr. Das stehende Heer ist 25000 Mann stark, die Kriegsflotte 47 Schiffe mit 300 Kanonen. – Geschichte. B. wurde 1500 durch den Portugiesen Cabral entdeckt. aber erst seit 1549 ernstlich colonisirt, während gleichzeitig die Jesuiten mit großem Erfolge an der Civilisation der Eingeborenen arbeiteten. 1624–43 eroberten die Holländer fast alle Küstenprovinzen, verloren sie aber bald darauf durch eine allgemeine Erhebung der portugiesischen Brasilier. In der Folge blieb B. für Europa ein unbekanntes Land, kaum daß von Streitigkeiten der Krone Spanien u. Portugal um Gränzdistricte die Rede war, bei welcher Gelegenheit die meisten Missionen der Jesuiten zu Grunde gingen. 1808 flüchtete der portugies. Hof vor Napoleon nach B. und mit den Erschütterungen des Mutterlandes begannen wie bei Spanien die Revolutionen der Colonie. 1817 wurde ein republikanischer Aufstand gedämpft, 1821 erzwang ein Soldatenaufstand die portugies. Constitution auch für B. Im April desselben Jahres ging der König nach Portugal zurück und der zurückgelassene Prinz Don Pedro stellte sich an die Spitze der Bewegung, welche d. 1. Aug. 1822 die Trennung B.s von Portugal aussprach und nahm d. 18. Dezbr. den Kaisertitel an. Er hatte fortwährend mit inneren Unruhen zu kämpfen, obwohl 1825 Portugal die Unabhängigkeit B.s anerkannte. Ein mit Buenosayres von 1825–28 geführter Krieg hatte die Unabhängigkeit der früher brasilian. Banda Oriental zur Folge; Don Pedros Bemühungen aber, die Ansprüche seiner Tochter Donna Maria da Gloria auf den portugies. Thron zu unterstützen, gaben Veranlassung zu dem Ausbruch einer Meuterei der Soldaten, von denen ihm nur 4 treu blieben; die eigentliche Ursache war die Finanzverwaltung, an deren erbärmlichem Zustande die Brasilier jedoch allein schuldig waren, vor allem aber der Haß gegen die Fremden. In Folge dessen dankte Don Pedro I. zu Gunsten seines Sohnes, des jetzt regierenden Kaisers, am 7. April 1832 ab und schiffte sich nach Europa ein. Auch unter Pedro II. dauerten die Ränke der Vornehmen, die Revolutionen in den Provinzen fort, und dazu kam 1852 ein Krieg gegen Rosas den Dictator von Buenosayres. Obwohl die Regierung nach vieler Anstrengung Revolutionen und Krieg glücklich beendigte. so scheint doch nur eine Pause gewonnen zu sein, da dem Kaiser die Macht fehlt. die schlechten Elemente kräftig niederzuhalten. Besonders bedrohen die freien Neger und die Mischlinge die öffentliche Sicherheit; ihre republikanischen Gesinnungen gehen darauf hin, die Weißen zu ermorden oder zu verjagen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/653>, abgerufen am 03.06.2024.