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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Gestalt, Entwicklung, den inneren Bestandtheilen und der natürlichen Verbreitung durch äußere Einflüsse modificirt werden können und worden sind. - 2. Angewandte B. betrachtet die Pflanzen nach dem Nutzen, der aus ihnen unmittelbar od. mittelbar für den Menschen hervorgeht. Sie zerfällt in öconom. (Agricultur- und Horticulturbotanik), Forst-, techn. u. medicin. B. - 3. Geschichte der B. zeigt die Fortschritte in Erkenntniß und Benutzung der Pflanzen bis zum gegenwärtigen Standpunkt der wissenschaftlichen B. - 4. Literatur der B., ohne deren Kenntniß ein genaueres Studium der B. gar nicht möglich ist. - Unter den zahlreichen Anleitungsschriften und Lehrbüchern der allgemeinen reinen B. sind als zum Privatstudium besonders tauglich hervorzuheben: Kurt Sprengel, Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde. Willdenov, Grundriß der Kräuterkunde 7. Ausgabe. De Candolle, Organographie 1 Thl. und Physiologie der Pflanzen 3 Thl., übersetzt von Meißnern. Körper. Schleiden, Grundzüge der wissenschaftlichen B. 2 Thl. Schutze, die Natur der lebendigen Pflanze, 2 Thl. G. W. Bischoff die botan. Kunstsprache in Umrissen nebst erläuterndem Text, 2. Aufl. - Steudel, nomenclator botanicus etc. 2 Thl. - Ferner Schulze, System des Pflanzenreichs 1 Thl. - L. Reichenbach, Uebersicht des Gewächsreiches nach seiner natürl. Entwicklungsstufe 1 Thl. - Reichenbach, Flora germanica excursoria nebst clavis synonymica und index. - Unter den Anleitungsschriften, welche bemüht sind, die B. in populärer Darstellung einem größeren Publikum zugänglich zu machen, verdienen besonderer Erwähnung: Hochstädter, populäre B., Reutlingen 1831. Schmidt, der angehende Botaniker etc., Ilmenau 1832. Schmidlin, Anleitung zum Botanisiren und zur Anlegung von Pflanzensammlungen etc. insbesondere für Volksschulen bearbeitet, Stuttgart 1846 (die 2. Aufl. erschien 1847). Liudley, B. für Damen. faßliche Einleitung in das Studium des natürlichen Systems der Pflanzenkunde, a. d. Engl. übersetzt, Bonn 1838.


Botanischer Garten, Gartenanlage einzig allein zur Förderung der wissenschaftlichen Pflanzenkunde; wie Anfänge im 14. Jahrh. in Salerno, in Venedig, 1577 zu Leyden, 1633 zu Paris, jetzt bei allen Universitäten.


Botanisiren, sich mit der Untersuchung der Pflanzen beschäftigen.


Botanybay (Batnibeh), große Bai an der Ostküste Australiens, so genannt von Banks wegen ihres botan. Reichthums, südl. von Sydney, 1770 von Cook entdeckt und der Regierung zur Anlegung einer Verbrechercolonie empfohlen. Dieß kam 1787 in Ausführung; Arthur Philipps aber, der 1778 mit 756 Doportirten daselbst landete, fand die Oertlichkeit nicht geeignet und legte die Colonie weiter nördl. an der Bai Port-Jackson an und gründete Neusydney. Seitdem wird auch die ganze Küste von Neusüdwales B. genannt. Die Colonie wuchs sehr schnell, da auch Freie dahin zogen und Viehzucht und Ackerbau blühen schon längst. Die Schafzucht ist besonders ausgebreitet und Wolle bildet eine großartige Ausfuhr nach England.


Both, Andreas und Johann, 2 berühmte Maler aus Utrecht, Andreas geb. 1609, Johann 1610, erhielten den ersten Unterricht bei ihrem Vater, einem Glasmaler, gingen später nach Rom, wo sich Andreas zur Portraitmalerei, Johann zur Landschaftsmalerei entschied; sie arbeiteten indeß viel gemeinschaftlich, Andreas die Figuren in seines Bruders Landschaften. Andreas ertrank 1650 in Venedig, Johann, darüber untröstlich, ging in die Heimath und st. im gleichen Jahre.


Bothryocephalus latus, auch Taenia lata, der breite, kurzgliedrige Bandwurm, s. Bandwurm.


Botokuden, wildes Volk in den Urwäldern Brasiliens (Provinz Minas-Geraes und Espiritu Santo), mit den Brasilianern im beständigen Kampfe, nackt, mit runden Pflöcken an den Ohren und Unterlippen, fressen das Fleisch erlegter Feinde.


Botryiten, versteinerte Weintrauben; botryitisch, traubenförmig gewachsen.


Botta, span. u. ital. Weinmaß. In

Gestalt, Entwicklung, den inneren Bestandtheilen und der natürlichen Verbreitung durch äußere Einflüsse modificirt werden können und worden sind. – 2. Angewandte B. betrachtet die Pflanzen nach dem Nutzen, der aus ihnen unmittelbar od. mittelbar für den Menschen hervorgeht. Sie zerfällt in öconom. (Agricultur- und Horticulturbotanik), Forst-, techn. u. medicin. B. – 3. Geschichte der B. zeigt die Fortschritte in Erkenntniß und Benutzung der Pflanzen bis zum gegenwärtigen Standpunkt der wissenschaftlichen B. – 4. Literatur der B., ohne deren Kenntniß ein genaueres Studium der B. gar nicht möglich ist. – Unter den zahlreichen Anleitungsschriften und Lehrbüchern der allgemeinen reinen B. sind als zum Privatstudium besonders tauglich hervorzuheben: Kurt Sprengel, Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde. Willdenov, Grundriß der Kräuterkunde 7. Ausgabe. De Candolle, Organographie 1 Thl. und Physiologie der Pflanzen 3 Thl., übersetzt von Meißnern. Körper. Schleiden, Grundzüge der wissenschaftlichen B. 2 Thl. Schutze, die Natur der lebendigen Pflanze, 2 Thl. G. W. Bischoff die botan. Kunstsprache in Umrissen nebst erläuterndem Text, 2. Aufl. – Steudel, nomenclator botanicus etc. 2 Thl. – Ferner Schulze, System des Pflanzenreichs 1 Thl. – L. Reichenbach, Uebersicht des Gewächsreiches nach seiner natürl. Entwicklungsstufe 1 Thl. – Reichenbach, Flora germanica excursoria nebst clavis synonymica und index. – Unter den Anleitungsschriften, welche bemüht sind, die B. in populärer Darstellung einem größeren Publikum zugänglich zu machen, verdienen besonderer Erwähnung: Hochstädter, populäre B., Reutlingen 1831. Schmidt, der angehende Botaniker etc., Ilmenau 1832. Schmidlin, Anleitung zum Botanisiren und zur Anlegung von Pflanzensammlungen etc. insbesondere für Volksschulen bearbeitet, Stuttgart 1846 (die 2. Aufl. erschien 1847). Liudley, B. für Damen. faßliche Einleitung in das Studium des natürlichen Systems der Pflanzenkunde, a. d. Engl. übersetzt, Bonn 1838.


Botanischer Garten, Gartenanlage einzig allein zur Förderung der wissenschaftlichen Pflanzenkunde; wie Anfänge im 14. Jahrh. in Salerno, in Venedig, 1577 zu Leyden, 1633 zu Paris, jetzt bei allen Universitäten.


Botanisiren, sich mit der Untersuchung der Pflanzen beschäftigen.


Botanybay (Batnibeh), große Bai an der Ostküste Australiens, so genannt von Banks wegen ihres botan. Reichthums, südl. von Sydney, 1770 von Cook entdeckt und der Regierung zur Anlegung einer Verbrechercolonie empfohlen. Dieß kam 1787 in Ausführung; Arthur Philipps aber, der 1778 mit 756 Doportirten daselbst landete, fand die Oertlichkeit nicht geeignet und legte die Colonie weiter nördl. an der Bai Port-Jackson an und gründete Neusydney. Seitdem wird auch die ganze Küste von Neusüdwales B. genannt. Die Colonie wuchs sehr schnell, da auch Freie dahin zogen und Viehzucht und Ackerbau blühen schon längst. Die Schafzucht ist besonders ausgebreitet und Wolle bildet eine großartige Ausfuhr nach England.


Both, Andreas und Johann, 2 berühmte Maler aus Utrecht, Andreas geb. 1609, Johann 1610, erhielten den ersten Unterricht bei ihrem Vater, einem Glasmaler, gingen später nach Rom, wo sich Andreas zur Portraitmalerei, Johann zur Landschaftsmalerei entschied; sie arbeiteten indeß viel gemeinschaftlich, Andreas die Figuren in seines Bruders Landschaften. Andreas ertrank 1650 in Venedig, Johann, darüber untröstlich, ging in die Heimath und st. im gleichen Jahre.


Bothryocephalus latus, auch Taenia lata, der breite, kurzgliedrige Bandwurm, s. Bandwurm.


Botokuden, wildes Volk in den Urwäldern Brasiliens (Provinz Minas-Geraes und Espiritu Santo), mit den Brasilianern im beständigen Kampfe, nackt, mit runden Pflöcken an den Ohren und Unterlippen, fressen das Fleisch erlegter Feinde.


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[626/0627] Gestalt, Entwicklung, den inneren Bestandtheilen und der natürlichen Verbreitung durch äußere Einflüsse modificirt werden können und worden sind. – 2. Angewandte B. betrachtet die Pflanzen nach dem Nutzen, der aus ihnen unmittelbar od. mittelbar für den Menschen hervorgeht. Sie zerfällt in öconom. (Agricultur- und Horticulturbotanik), Forst-, techn. u. medicin. B. – 3. Geschichte der B. zeigt die Fortschritte in Erkenntniß und Benutzung der Pflanzen bis zum gegenwärtigen Standpunkt der wissenschaftlichen B. – 4. Literatur der B., ohne deren Kenntniß ein genaueres Studium der B. gar nicht möglich ist. – Unter den zahlreichen Anleitungsschriften und Lehrbüchern der allgemeinen reinen B. sind als zum Privatstudium besonders tauglich hervorzuheben: Kurt Sprengel, Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde. Willdenov, Grundriß der Kräuterkunde 7. Ausgabe. De Candolle, Organographie 1 Thl. und Physiologie der Pflanzen 3 Thl., übersetzt von Meißnern. Körper. Schleiden, Grundzüge der wissenschaftlichen B. 2 Thl. Schutze, die Natur der lebendigen Pflanze, 2 Thl. G. W. Bischoff die botan. Kunstsprache in Umrissen nebst erläuterndem Text, 2. Aufl. – Steudel, nomenclator botanicus etc. 2 Thl. – Ferner Schulze, System des Pflanzenreichs 1 Thl. – L. Reichenbach, Uebersicht des Gewächsreiches nach seiner natürl. Entwicklungsstufe 1 Thl. – Reichenbach, Flora germanica excursoria nebst clavis synonymica und index. – Unter den Anleitungsschriften, welche bemüht sind, die B. in populärer Darstellung einem größeren Publikum zugänglich zu machen, verdienen besonderer Erwähnung: Hochstädter, populäre B., Reutlingen 1831. Schmidt, der angehende Botaniker etc., Ilmenau 1832. Schmidlin, Anleitung zum Botanisiren und zur Anlegung von Pflanzensammlungen etc. insbesondere für Volksschulen bearbeitet, Stuttgart 1846 (die 2. Aufl. erschien 1847). Liudley, B. für Damen. faßliche Einleitung in das Studium des natürlichen Systems der Pflanzenkunde, a. d. Engl. übersetzt, Bonn 1838. Botanischer Garten, Gartenanlage einzig allein zur Förderung der wissenschaftlichen Pflanzenkunde; wie Anfänge im 14. Jahrh. in Salerno, in Venedig, 1577 zu Leyden, 1633 zu Paris, jetzt bei allen Universitäten. Botanisiren, sich mit der Untersuchung der Pflanzen beschäftigen. Botanybay (Batnibeh), große Bai an der Ostküste Australiens, so genannt von Banks wegen ihres botan. Reichthums, südl. von Sydney, 1770 von Cook entdeckt und der Regierung zur Anlegung einer Verbrechercolonie empfohlen. Dieß kam 1787 in Ausführung; Arthur Philipps aber, der 1778 mit 756 Doportirten daselbst landete, fand die Oertlichkeit nicht geeignet und legte die Colonie weiter nördl. an der Bai Port-Jackson an und gründete Neusydney. Seitdem wird auch die ganze Küste von Neusüdwales B. genannt. Die Colonie wuchs sehr schnell, da auch Freie dahin zogen und Viehzucht und Ackerbau blühen schon längst. Die Schafzucht ist besonders ausgebreitet und Wolle bildet eine großartige Ausfuhr nach England. Both, Andreas und Johann, 2 berühmte Maler aus Utrecht, Andreas geb. 1609, Johann 1610, erhielten den ersten Unterricht bei ihrem Vater, einem Glasmaler, gingen später nach Rom, wo sich Andreas zur Portraitmalerei, Johann zur Landschaftsmalerei entschied; sie arbeiteten indeß viel gemeinschaftlich, Andreas die Figuren in seines Bruders Landschaften. Andreas ertrank 1650 in Venedig, Johann, darüber untröstlich, ging in die Heimath und st. im gleichen Jahre. Bothryocephalus latus, auch Taenia lata, der breite, kurzgliedrige Bandwurm, s. Bandwurm. Botokuden, wildes Volk in den Urwäldern Brasiliens (Provinz Minas-Geraes und Espiritu Santo), mit den Brasilianern im beständigen Kampfe, nackt, mit runden Pflöcken an den Ohren und Unterlippen, fressen das Fleisch erlegter Feinde. Botryiten, versteinerte Weintrauben; botryitisch, traubenförmig gewachsen. Botta, span. u. ital. Weinmaß. In

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/627>, abgerufen am 14.06.2024.