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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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stehen meist 3 schmale Hüllblättchen abwärts, welche bei der Petersilie fehlen.


Aetiologie, die Lehre von den Ursachen, medic. Ausdruck.


Aetius aus Cölesyrien, später in Alexandrien lebend, um 350 n. Chr., wurde das Haupt der weitgreifendsten arianischen Partei, der Anomöer, so genannt von ihrem Hauptsatze, der Sohn sei dem Vater unähnlich (anomoios) auch Heterusiasten, weil der Sohn anderer Wesenheit (eteras ousias) sei. Die Anhänger des A. zeichneten sich wie er durch freche Dialectik aus. 2. A. aus Mösien, Soldatensohn, arbeitete sich bis zum Feldherrn empor und leitete 20 Jahre lang unter Placidia, der Vormünderin Valentinians III. und diesem Kaiser das abendländische römische Reich. Er bekämpfte die Barbaren mit Waffen, Geld und List, stürzte seinen Gegner Bonifacius, den Statthalter Afrikas, der in der Noth die Vandalen herbeigerufen hatte, und bewahrte wenigstens Italien vor feindlichen Einbrüchen. Seine berühmteste That ist der Sieg über Attila auf den katalaunischen Feldern, 451, den er in Verbindung mit den Westgothen, Alanen und anderen german. Stämmen erfocht. Das folgende Jahr stieß ihn aber Valentinian III. nieder, weil er glaubte, A. trachte nach dem Reiche für seinen Sohn.


Aetna, der größte europ. Vulkan, gegen 11000' hoch, am Fuße 15 d. Meilen im Umfange haltend, mit unzähligen kleineren Bergen besetzt, den Folgen von Seitenausbrüchen, hat 3 Regionen: 1. Den Fuß mit Dörfern und Städten und mehr als 100000 E., die Wein, Getreide und Südfrüchte bauen. 2. Die Waldregion, mit Eichen, Feigen, Kastanien, Wild, wilden Ziegen. 3. Die Schneeregion deckt den rauchenden Gipfel und liefert den sic. Städten den Schnee zur Kühlung der Getränke und Bereitung von Gefrorenem. Unterhalb des Gipfels liegt der Philosophenthurm. (Reste einer norman. Warte) und das Haus der Engländer (casa inglese) von engl. Officieren 1811 erbaut, als die Engländer Sicilien gegen Napoleon hüteten. Ausbrüche des Berges sind mehr als 70 bekannt, der schrecklichste war der von 1669, wo 90000 Menschen das Leben verloren; der letzte bedeutende Ausbruch fand 1852 statt, auch im Jan. 1853 war er wieder in Bewegung. (Bei den Sic. heißt der Aetna Monte Gibello, letzteres vom arab. dschibel, Berg.)


Aetolien, Landschaft in Mittelgriechenland, 65 #M. groß, mit halb barbarischen Einwohnern, in der älteren Geschichte Griechenlands wenig beachtet. Erst nach Alexander d. Gr. wurde A. von Bedeutung; seine Bewohner erscheinen als kriegerische, raublustige und treulose Leute, im Kampfe mit allen ihren Nachbaren. Sie unterwarfen sich Akarnanien und einen Theil von Thessalien, plünderten die Küstenländer des Pelopones, bekriegten die Achäer, wurden aber von Philipp II., dem mac. Könige, zurückgetrieben. Nun schlossen sich die Aetolier an die Römer an und halfen bei Kynoskephalä Macedonien besiegen, als ihnen aber die Römer keine Eroberungen einräumten, traten sie auf Antiochus des Syrers Seite gegen die Römer. Als dieser unterlegen war unterwarf sich auch A. 189 und zahlte eine Strafsumme von 500 Talenten. Es verlor seine politische Selbstständigkeit, die Häuptlinge der Parteien wütheten mit großartigem Meuchelmord gegen einander, bis die Römer A. 146 zur Provinz Achaia schlugen.


Aetzen (verb. frequent. von essen) durch Säuren und zersetzende Mittel in der Oberfläche eines harten Körpers vertiefte Zeichnungen bilden. Zu diesem Zwecke wird die Oberfläche mit dem Aetzgrunde, einem für den ätzenden Stoff unangreifbaren Firnisse bedeckt, mit dem Grabstichel die zu ätzende Fläche von dem Firnisse entblößt und in die dadurch entstandenen Vertiefungen das Aetzwasser geschüttet. Man ätzt auf Kupfer, Stahl, Knochen, Elfenbein, Glas u. s. w.


Aezen (verb. factitiv. von essen) Speise geben, besonders von den Vögeln gebraucht.


a. f. = anni futuri, künftigen Jahres.


Affabel, leutselig.


Affaibliren, (-äb-) schwächen.

stehen meist 3 schmale Hüllblättchen abwärts, welche bei der Petersilie fehlen.


Aetiologie, die Lehre von den Ursachen, medic. Ausdruck.


Aëtius aus Cölesyrien, später in Alexandrien lebend, um 350 n. Chr., wurde das Haupt der weitgreifendsten arianischen Partei, der Anomöer, so genannt von ihrem Hauptsatze, der Sohn sei dem Vater unähnlich (ἀνόμοιος) auch Heterusiasten, weil der Sohn anderer Wesenheit (ἑτέρας οὐσίας) sei. Die Anhänger des A. zeichneten sich wie er durch freche Dialectik aus. 2. A. aus Mösien, Soldatensohn, arbeitete sich bis zum Feldherrn empor und leitete 20 Jahre lang unter Placidia, der Vormünderin Valentinians III. und diesem Kaiser das abendländische römische Reich. Er bekämpfte die Barbaren mit Waffen, Geld und List, stürzte seinen Gegner Bonifacius, den Statthalter Afrikas, der in der Noth die Vandalen herbeigerufen hatte, und bewahrte wenigstens Italien vor feindlichen Einbrüchen. Seine berühmteste That ist der Sieg über Attila auf den katalaunischen Feldern, 451, den er in Verbindung mit den Westgothen, Alanen und anderen german. Stämmen erfocht. Das folgende Jahr stieß ihn aber Valentinian III. nieder, weil er glaubte, A. trachte nach dem Reiche für seinen Sohn.


Aetna, der größte europ. Vulkan, gegen 11000' hoch, am Fuße 15 d. Meilen im Umfange haltend, mit unzähligen kleineren Bergen besetzt, den Folgen von Seitenausbrüchen, hat 3 Regionen: 1. Den Fuß mit Dörfern und Städten und mehr als 100000 E., die Wein, Getreide und Südfrüchte bauen. 2. Die Waldregion, mit Eichen, Feigen, Kastanien, Wild, wilden Ziegen. 3. Die Schneeregion deckt den rauchenden Gipfel und liefert den sic. Städten den Schnee zur Kühlung der Getränke und Bereitung von Gefrorenem. Unterhalb des Gipfels liegt der Philosophenthurm. (Reste einer norman. Warte) und das Haus der Engländer (casa inglese) von engl. Officieren 1811 erbaut, als die Engländer Sicilien gegen Napoleon hüteten. Ausbrüche des Berges sind mehr als 70 bekannt, der schrecklichste war der von 1669, wo 90000 Menschen das Leben verloren; der letzte bedeutende Ausbruch fand 1852 statt, auch im Jan. 1853 war er wieder in Bewegung. (Bei den Sic. heißt der Aetna Monte Gibello, letzteres vom arab. dschibel, Berg.)


Aetolien, Landschaft in Mittelgriechenland, 65 □M. groß, mit halb barbarischen Einwohnern, in der älteren Geschichte Griechenlands wenig beachtet. Erst nach Alexander d. Gr. wurde A. von Bedeutung; seine Bewohner erscheinen als kriegerische, raublustige und treulose Leute, im Kampfe mit allen ihren Nachbaren. Sie unterwarfen sich Akarnanien und einen Theil von Thessalien, plünderten die Küstenländer des Pelopones, bekriegten die Achäer, wurden aber von Philipp II., dem mac. Könige, zurückgetrieben. Nun schlossen sich die Aetolier an die Römer an und halfen bei Kynoskephalä Macedonien besiegen, als ihnen aber die Römer keine Eroberungen einräumten, traten sie auf Antiochus des Syrers Seite gegen die Römer. Als dieser unterlegen war unterwarf sich auch A. 189 und zahlte eine Strafsumme von 500 Talenten. Es verlor seine politische Selbstständigkeit, die Häuptlinge der Parteien wütheten mit großartigem Meuchelmord gegen einander, bis die Römer A. 146 zur Provinz Achaia schlugen.


Aetzen (verb. frequent. von essen) durch Säuren und zersetzende Mittel in der Oberfläche eines harten Körpers vertiefte Zeichnungen bilden. Zu diesem Zwecke wird die Oberfläche mit dem Aetzgrunde, einem für den ätzenden Stoff unangreifbaren Firnisse bedeckt, mit dem Grabstichel die zu ätzende Fläche von dem Firnisse entblößt und in die dadurch entstandenen Vertiefungen das Aetzwasser geschüttet. Man ätzt auf Kupfer, Stahl, Knochen, Elfenbein, Glas u. s. w.


Aezen (verb. factitiv. von essen) Speise geben, besonders von den Vögeln gebraucht.


a. f. = anni futuri, künftigen Jahres.


Affabel, leutselig.


Affaibliren, (–äb–) schwächen.

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[60/0061] stehen meist 3 schmale Hüllblättchen abwärts, welche bei der Petersilie fehlen. Aetiologie, die Lehre von den Ursachen, medic. Ausdruck. Aëtius aus Cölesyrien, später in Alexandrien lebend, um 350 n. Chr., wurde das Haupt der weitgreifendsten arianischen Partei, der Anomöer, so genannt von ihrem Hauptsatze, der Sohn sei dem Vater unähnlich (ἀνόμοιος) auch Heterusiasten, weil der Sohn anderer Wesenheit (ἑτέρας οὐσίας) sei. Die Anhänger des A. zeichneten sich wie er durch freche Dialectik aus. 2. A. aus Mösien, Soldatensohn, arbeitete sich bis zum Feldherrn empor und leitete 20 Jahre lang unter Placidia, der Vormünderin Valentinians III. und diesem Kaiser das abendländische römische Reich. Er bekämpfte die Barbaren mit Waffen, Geld und List, stürzte seinen Gegner Bonifacius, den Statthalter Afrikas, der in der Noth die Vandalen herbeigerufen hatte, und bewahrte wenigstens Italien vor feindlichen Einbrüchen. Seine berühmteste That ist der Sieg über Attila auf den katalaunischen Feldern, 451, den er in Verbindung mit den Westgothen, Alanen und anderen german. Stämmen erfocht. Das folgende Jahr stieß ihn aber Valentinian III. nieder, weil er glaubte, A. trachte nach dem Reiche für seinen Sohn. Aetna, der größte europ. Vulkan, gegen 11000' hoch, am Fuße 15 d. Meilen im Umfange haltend, mit unzähligen kleineren Bergen besetzt, den Folgen von Seitenausbrüchen, hat 3 Regionen: 1. Den Fuß mit Dörfern und Städten und mehr als 100000 E., die Wein, Getreide und Südfrüchte bauen. 2. Die Waldregion, mit Eichen, Feigen, Kastanien, Wild, wilden Ziegen. 3. Die Schneeregion deckt den rauchenden Gipfel und liefert den sic. Städten den Schnee zur Kühlung der Getränke und Bereitung von Gefrorenem. Unterhalb des Gipfels liegt der Philosophenthurm. (Reste einer norman. Warte) und das Haus der Engländer (casa inglese) von engl. Officieren 1811 erbaut, als die Engländer Sicilien gegen Napoleon hüteten. Ausbrüche des Berges sind mehr als 70 bekannt, der schrecklichste war der von 1669, wo 90000 Menschen das Leben verloren; der letzte bedeutende Ausbruch fand 1852 statt, auch im Jan. 1853 war er wieder in Bewegung. (Bei den Sic. heißt der Aetna Monte Gibello, letzteres vom arab. dschibel, Berg.) Aetolien, Landschaft in Mittelgriechenland, 65 □M. groß, mit halb barbarischen Einwohnern, in der älteren Geschichte Griechenlands wenig beachtet. Erst nach Alexander d. Gr. wurde A. von Bedeutung; seine Bewohner erscheinen als kriegerische, raublustige und treulose Leute, im Kampfe mit allen ihren Nachbaren. Sie unterwarfen sich Akarnanien und einen Theil von Thessalien, plünderten die Küstenländer des Pelopones, bekriegten die Achäer, wurden aber von Philipp II., dem mac. Könige, zurückgetrieben. Nun schlossen sich die Aetolier an die Römer an und halfen bei Kynoskephalä Macedonien besiegen, als ihnen aber die Römer keine Eroberungen einräumten, traten sie auf Antiochus des Syrers Seite gegen die Römer. Als dieser unterlegen war unterwarf sich auch A. 189 und zahlte eine Strafsumme von 500 Talenten. Es verlor seine politische Selbstständigkeit, die Häuptlinge der Parteien wütheten mit großartigem Meuchelmord gegen einander, bis die Römer A. 146 zur Provinz Achaia schlugen. Aetzen (verb. frequent. von essen) durch Säuren und zersetzende Mittel in der Oberfläche eines harten Körpers vertiefte Zeichnungen bilden. Zu diesem Zwecke wird die Oberfläche mit dem Aetzgrunde, einem für den ätzenden Stoff unangreifbaren Firnisse bedeckt, mit dem Grabstichel die zu ätzende Fläche von dem Firnisse entblößt und in die dadurch entstandenen Vertiefungen das Aetzwasser geschüttet. Man ätzt auf Kupfer, Stahl, Knochen, Elfenbein, Glas u. s. w. Aezen (verb. factitiv. von essen) Speise geben, besonders von den Vögeln gebraucht. a. f. = anni futuri, künftigen Jahres. Affabel, leutselig. Affaibliren, (–äb–) schwächen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/61>, abgerufen am 21.05.2024.